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Bitrate für MP3-Dateien

peterson / 8 Antworten / Baumansicht Nickles

Mich würde mal die allgemeine Meinung über die Bitrate bei MP3-Dateien interessieren.

Normalerweise nimmt man den Standard und das sind dann 128 kbit/s.

Man kann auch andere Werte nehmen, die weitaus höher sind.

Macht sowas Sinn? Hört man da Unterschiede raus.

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rill peterson „Bitrate für MP3-Dateien“
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Es gab und gibt zahlreiche Diskussionen, ab welcher Bitrate und mit welchen Einstellungen man keine Unterschiede mehr zum Original hört ... das ist natürlich vom Musikmaterial selbst, von der Abhöranlage und von der eigenen Hörerfahrung abhängig.

Einig ist man sich darin, daß 128kBit/s eine i. d. R. immer hörbare Beeinträchtigung der Audioqualität darstellt. Nach meiner Wahrnehmung ist die 128er "Qualität" als üblicher Wert aus der MP3-Anfangszeit wohl dafür verantwortlich, daß immer noch gesagt wird: "generell klingt MP3 schlechter als das Original". Bei höheren Bitraten und entsprechenden Encodiervoreinstellungen ist dies Behauptung nicht mehr ernsthaft aufrechtzuerhalten. Auch die Encoder wurden weiter optimiert.

Wenn Speicherplatz keine oder untergeordnete Rolle spielt, dann solltest Du auf jeden Fall in einer höheren Qualität encodieren. Es kommt auch auf den Zweck bzw. konkreten Anwendungsfall an ... bei Musik und z. B. Hörspielen wird man unterschiedliche Maßstäbe anlegen. Bei klassischer Musik würde ich die höchstmögliche Qualität vorschlagen, da hier räumliche Komponenten eine größere Rolle spielen.

Wie gesagt, ich würde auf keinen Fall mehr in 128er Qualität encodieren - welche Einstellungen Du verwenden solltest, kann Dir keiner ohne genauere Kenntnis der Umstände und der Anwendung sagen.

Ohne umfangreiche genauere Hörvergleiche selbst unternommen zu haben, gehe ich für meine Zwecke nicht mehr unter 256kBit/s, bei Klassik würde ich mich für 320kBit/s entscheiden. Ich wähle auch nicht VBR sondern immer CBR und bei höheren Anforderungen "Stereo", kein "Joint Stereo". Ich stelle die Encoder immer auf "höchste Genauigkeit" und nicht auf "höchste Geschwindigkeit" ein.


rill

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BigBossBigge rill „128kBit/s nicht mehr zeitgemäß, ansonsten ...“
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Das sehe ich ebenso wie rill. Es gab auch mal eine Seite, wo man eine 128kbit und eine 192kbit Datei hören konnte (beide exakt dasselbe Werk, nur halt in verschiedenen Bitraten). Und schon da hat man deutliche Unterschiede rausgehört, selbst mit meinen kleinen Satelliten-Lautsprechern am PC.

Ich persönlich wähle immer 320 kbit/s, da mein MP3-Player genug Speicherplatz hat (30 GB) und man das schon deutlich raushört (kann ich mir natürlich auch einbilden, aber beim Koss PortaPro höre ich imo Unterschiede raus :-)).

Wie gesagt, kommt auch ganz auf die Art der Musik und die restlichen Komponenten der Anlage an.

Frohe Restostern,
BigBossBigge

So long ... BBB
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Olaf19 peterson „Bitrate für MP3-Dateien“
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Hallo zusammen, ich nehme grundsätzlich, immer und ohne jede Ausnahme 320 kbit/s. Damit komprimiert man das Audiomaterial auf weniger als ein Viertel seiner ursprünglichen Größe, also noch etwas effektiver als seinerzeit die MiniDisc, die ich bis vor einem Jahr noch benutzt habe.

Ich höre sehr viel unterschiedliche Musik, viel Klassik (sinfonische Musik, Kammermusik, Opern, Lieder), viel Jazz und jede Menge "Electronica" (Drum n Bass; Autechre, Boards of Canada, Future Sound of London, The Orb...) - Musik ist für mich die schönste Sache der Welt. Daher lege ich Wert auf guten Klang und darf von mir behaupten, ein gut geschultes Gehör zu haben.

Trotzdem: Einen Unterschied zwischen "CD-Qualität" und MP3 mit 320 kbps höre auch ich nicht heraus (und bin einigermaßen erleichtert, dass selbst ein ausgewiesener Audio-Gourmet und Kenner wie rill dies ebenso beurteilt). Interessant wäre die Frage, ab wann ich einen Verlust wahrnehmen würde, also ob etwa schon 256 gegenüber 320 einen leichten qualitativen Abfall bedeuten würde, den man auch hört.

Vorstellen kann ich mir das zwar eigentlich nicht, aber um ganz auf der sicheren Seite zu sein, bleibe ich bei 320. Von Arbeitskollegen habe ich auch schon MP3s mit 192 bekommen und fand die ebenfalls recht ordentlich, wobei das allerdings Musiktitel waren, bei denen es IMHO nicht auf die allerletzten Feinheiten speziell im Höhenbereich ankam.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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peterson Nachtrag zu: „Bitrate für MP3-Dateien“
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Ich benutze zum Codieren den CDex-Konverter 1.51

Ich habe da nun Einstellungen vorgenommen, die aus deren Forum empfohlen werden.

Bitrate Min: 32 kbps Max: 320 kbps

! Eine Umwandlung von WAV-Dateien bringt aber wesentlich mehr als 320 kbps. Wenn ich die mit dem Win Mplayer abspiele, zeigt er mir 447 kbps an.

VBR und CBR

Der Converter hat kein CBR, allerdings viele VBR (0-9)

Bie der Qualitätsauswahl vom: -alt preset fast standard wählt er VBR 2 aus.

J-Stereo ist voreingestellt und ausgegraut, läßt sich nicht so einfach ändern.
Allerdings höre ich keine klassische Musik, daher sicherlich akzeptabel.

Die Datei wird ca. 33 % größer.

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Nun noch eine Frage:
Es gibt Tools, die versprechen bei einer fertigen MP3-Datei eine Konvertierung von 128 mbps in einen höheren Wert.

Ist sowas realistisch?

Ich denke, das ist eine Mogelpackung. Ich betrachte das wie Bilddateien. Wenn ich 640x480 pxl habe, dann bekomem ich kein besseres Bild, wenn ich es auf 1024x768 aufblähe. Es ist nicht genug Substanz da.

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Hier noch interessante Erklärungen:

http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=15

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Olaf19 peterson „Viele neue Begriffe“
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versprechen bei einer fertigen MP3-Datei eine Konvertierung von 128 mbps in einen höheren Wert.

Ist sowas realistisch?

Ich denke, das ist eine Mogelpackung.


Prinzipiell sehe ich das auch so, denn: Was weg ist, ist weg... Rein logisch kann das nur bedeuten, dass hinterher künstlich Daten "hinzugedichtet" werden, wo keine mehr da sind (mathematisch: Interpolation).

Die Frage ist nun, auf welche Weise dies geschieht. Dein Vergleich mit der Bildbearbeitung ist durchaus richtig, nur - genau so wie es Tools gibt, mit denen man ramponierte Bilddateien restaurieren kann, lässt sich auch schlappes Audiomaterial nachträglich etwas aufpeppen.

Ich denke nur, dass der "Hi-Fi-Gedanke" dabei auf der Strecke bleibt, d.h. das Ausgangsmaterial muss unweigerlich verfälscht werden. Der Klang mag dadurch vielleicht an hörbarer Qualität hinzugewinnen, entfernt sich aber gleichzeitig vom Original.

Übrigens: "OGG Vorbis" könnte noch interessant werden, wird von Linux-Usern oft als die bessere Alternative zu MP3 angepriesen. Angeblich deutlich besserer Klang bei deutlich stärkerer Komprimierung, wird allerdings längst nicht von allen Playern unterstützt.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Hellspawn peterson „Viele neue Begriffe“
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Das mit den 128ern aufbessern siehst du ganz richtig, der vergleich mit einem Bild macht auch sinn!

Allerdings gibt es z.B. bei den Creative X-fi Soundkarten die sogenannte "Crystalizer" Funktion - der angeblich mehr aus MP3s rausholt.
Ich habe damit etwas rumgespielt - und die musik klingt tatsächlich "peppiger" und "knalliger", aber vermutlich würde man mit equalizer Einstellungen ein ähnliches Ergebnis hinbekommen.
Also der Crystalizer lässt Musik effektvoller klingen - aber ich denke das hat nichts mit magischer MP3 rekonstruirung zu tun.

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Hellspawn peterson „Bitrate für MP3-Dateien“
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Naja, 128KB/s war "Standard" als die ganzen Musiktauschbörsen ende der 90er populär wurden - und die meisten leute noch 56K Modems hatten. Damals stellten die 128er wohl das beste Größe/Qualitäts Verhältnis dar.

Nach meinem persönlichen Hörerfahrungen würde ich folgendes sagen:
128 KB/s --> Man hört auch mit einfachen Lautsprechern das es komprimiert ist
192 KB/s --> Reicht für "unanspruchsvolles nebenbei Hören" im Auto, beim Joggen usw.

Wenn ich eine CD zu MP3 quetsch, dann nehme ich meist VBR, also eine variable Bitrate (die im mittleren um die 192-256Kb/s pendelt). Klappt mit dem Encoder "Lame" ganz gut, und spart im vergleich zu CBR Platz.

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Scotty7 peterson „Bitrate für MP3-Dateien“
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Bei den aktuellen Speicherpreisen kann man locker VBR 1 oder 2 nehmen.

gens inculta nimis vehitur crepitante colossa.
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