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Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?

hammerzahnrad / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo alle zusammen,

"Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?"
zugegeben eine komische Frage- aber ich würde mich schon dafür interresieren ob bei einem CRT-Monitor Röntgenstrahlen austreten kann.

Vielleicht durch eine Beschädigung der Abschirmung? etc.
Möglich oder nicht möglich?

Im Archiv war ich schon- nichts.

Danke im voraus. (Bin sehr gespannt auf eure Antworten)

fnmueller1 hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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nein, röntgenstrahlung ist was ganz anderes

gelöscht_137978 hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Grundsätzlich erzeugt jede Bildröhre einen gewissen Grad an Strahlung.
Dies ist darin begründet, das bei einer Bildröhre Elektronen beschleunigt und durch eine
Maske (Streifen, Schlitz oder Lochmaske) auf eine Beschichtung aufprallt. Die austreffende Elektronen , bzw. deren Aufprallenergie wird zu Licht gewandelt.

Die Strahlungsenergie, die in der Röhre erzeugt wird, ist bewiesenermasen ungefährlich und in den TCO Bestimmungen geregelt.

Dr. Hook hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Hi,

Fakt ist erstmal, daß aus einem Röhrenmonitor durchaus Röntgenstrahlung austreten kann.
fnmueller1 liegt total daneben, - während Ganoven Ede nur knapp vorbei ist.

Zur Erklärung:

Die Elektronenstrahlen (drei Stück) in einer Farbbildröhre werden mittels einer Beschleunigungsspannung (Hochspannung) von etwa 25.000 Volt auf eine Geschwindigkeit von etwa 100.000 km/s beschleunigt. Das Ziel sind sicher die Farbpunkte oder Farbstreifen auf der Vorderseite des Schirmes, - vorher kommt aber noch die Loch-, Schlitz- oder Streifenmaske. Und diese ist aus Metall. Zwar ist diese Maske nicht das Ziel der Elektronenstrahlen, - es läßt sich aber nicht vermeiden daß sie zumindest von einem geringen Teil der ausgesandten Elektronen getroffen wird.

Wann immer Elektronen mit hoher Geschwindigkeit auf Metall auftreffen, entsteht Röntgenstrahlung. Bei einer Farbbildröhre ist diese Strahlung bei korrekter Einstellung nur sehr gering. Außerdem ist man bemüht, die unvermeidbar entstehende Strahlung weitgehendst zu eliminieren. Dies geschieht z.B dadurch, daß dem Glas spezielle Zusatzstoffe beigemengt werden.

Im Normalfall ist die restliche Röntgenstrahlung dermaßen schwach, daß sie bereits in wenigen Zentimetern Abstand von der Frontscheibe nicht mehr nachzuweisen ist.

cu

Dr. Hook

hammerzahnrad Nachtrag zu: „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Hm...allen vielen Dank erstmal- aber zum Punkt "Bei einer Farbbildröhre ist diese Strahlung bei korrekter Einstellung nur sehr gering"
Kann es passieren das die Farbröhren "irgendwie"
verutschen kann oder falsch gestellt sind und dann die Stärke der Strahlen sich erhöht?

Einmal habe ich von einem meiner Freunde gehört ,dass sein Bildschirm im innern geglüht hat
(Röhre?) aber nichts passiert ist- Monitor läuft ganz normal. Außerdem hat er gesagt, dass
wenn er die Entmagnetisierungsfunktion benutzt ,das Glühen im innern behebt.
Eine abenteuerliche Geschichte aber wenn sie war ist, ist das doch sehr beunruhigend.

Falsches Kabel hat er auch- Kabel für einen 17er an einem 21 Zoller dran.
(git es denn auch dafür eine Norm?)

Dr. Hook hammerzahnrad „Hm...allen vielen Dank erstmal- aber zum Punkt Bei einer Farbbildröhre ist...“
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Hi,

also nochmal.

>> Kann es passieren das die Farbröhren "irgendwie"
verutschen kann oder falsch gestellt sind und dann die Stärke der Strahlen sich erhöht?


Also, verrutschen kann da eigentlich nichts. Würde das Strahlsystem im Bidröhrenhals aus irgendeinem Grund "verrutschen", dann wäre die Röhre zerstört.
Falsch eingestellt, das ist schon eher möglich. Die Stärke der Strahlen könnte sich dann erhöhen, wenn durch eine grobe Fehljustierung die Elektronenstrahlen überwiegend die Maske treffen würden. Dann allerdings würden die Elektronenstrahlen "ihren" Farbpunkt nicht nur teilweise treffen, sondern auch noch den Falschen.
Äußern würde sich das in groben, überaus deutlich erkennbaren Farbreinheitsfehlern, die zudem optisch extrem störend wären.


>> Einmal habe ich von einem meiner Freunde gehört, dass sein Bildschirm im Innern geglüht hat (Röhre?) aber nichts passiert ist- Monitor läuft ganz normal.

Im hintersten Teil des Strahlsystems, - angeordnet im Bildröhrenhals -, befinden sich die Kathoden. Und diese sind durch Glühdrähte beheizt. Da es sich um drei Strahlsysteme handelt, ist dort an drei beieinander liegenden Stellen bei genauem Hinsehen und nicht allzu heller Umgebung ein leichtes Glühen festzustellen. Dies ist normal und für die Funktion der Röhre zwingend notwendig.


>> Außerdem hat er gesagt, dass wenn er die Entmagnetisierungsfunktion benutzt ,das Glühen im innern behebt.

Völlig ausgeschlossen!!! Die Entmagnetisierungsfunktion hat absolut keinen Einfluß auf die Bildröhrenheizung.


Falsches Kabel hat er auch- Kabel für einen 17er an einem 21 Zoller dran. (Gibt es denn auch dafür eine Norm?)

Mir ist kein Unterschied zwischen einem Kabel für einen 17er und einen 21er bekannt. Es gibt verschiedene Kabel. Manche haben nur einen jener "Knubbel" an einem Kabelende, - manche deren zwei. Darin befinden sich Ferritringe. Die Auswahl, welches Kabel das Richtige ist, nimmt der Hersteller des Monitors durch dessen Beistellung vor. Nimmt man das Falsche, so führt das im schlimmsten Fall zu verminderter Bildqualität. Dann können Unschärfe und Doppelzeichnungen entstehen.
Genormt ist in erster Linie die Pinbelegung des Anschlußsteckers.

cu

Dr. Hook

hammerzahnrad Dr. Hook „Hi, also nochmal. Kann es passieren das die Farbröhren irgendwie verutschen...“
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Aha- Vielen Dank für die Ergänzung (und die Geduld :) )

Amenophis IV hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Selbstverständlich.

Herzstück eines Röhrenmonitorrs ist die sog. "Braun'sche Röhre", das Urbild der Röntgenröhre.
Sie hat sich natürlich im Lauf der Zeit konstruktiv, nicht aber im Prinzip gewandelt.
Daß die Strahlen 'ungefährlich' sind, hat man hier wie in allen anderen Fällen am Anfang behauptet - bis man es besser wußte. Als eine der ersten Nationen hatte deshalb Schweden eine Begrenzung der emittierten Strahlung eingeführt . es war nach meiner Erinnerung die TCO 99.
Dabei geht es naturgemäß um ein ganzes Bündel von Strahlenfrequenzen, von denen Röntgen 'nur' eine darstellt.

Was 'ungefährlich' ist, darüber ändert sich die Meinung regelmäßig .- und regelmäßig werden die Grenzwerte nach unten gesetzt, weil halt die Erkenntnisse zunehmen. Anders als bei homöopatischen Arzneien gibt es in anderen Bereichen keine 'unschädliche Untergrenze', sondern nur eine, die gesellschaftlich toleriert wird. So, wie auch Lungenkrebs durch Tabak toleriert wird, sonst müsste man Tabak verbieten.

Nach jetztigem Wissensstand ist die Emission moderner Röhren tolerierbar und beispielsweise erheblich niedriger als die Strahlenexposition bei einem Nordatlantikflug.
Die größe Belastung durch einen Monitor entsteht möglicherweise für die Augen - allerdings nicht durch Röntgenstrahlen, sondern durch ionisierte Schmutzteilchen in der Luft, die sich, wenn man vor dem Monitor sitzt, auf den menschlichen Körper zubewegen und ihn bombardieren (weil der auf dem Arsch sitzt und damit geerdet ist)und dort eben vor allem das empfindlichste Teil, die Augen, irritieren können. DESHALB vertragen manche lange Bildschirmarbeit nicht. Früher gab es deshalb sogar einmal 'Bildschirmbrillen', aber damals war die Strahlung auch um ein vielfaches stärker.

Unter dem Strich habe ich die alten Monitoren (Grünmonitoren etc.) in Übereinstimmung mit heutigen Erkenntnissen durchaus für gefährlich gehalten, die modernen eher nicht.

sapere aude
A4.

hammerzahnrad Nachtrag zu: „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Aha- Also ich habe das jetzt so verstanden. Selbstvertändlich wird bei einem Schaden
oder Beschädigung möglicherweise der Schutz vermindert und die Strahlenstärke
erhöht aber bei modernen Röhren ist die ganze Sache unbedenklich. Oder nicht?
(z.B TCO 99 Bildschirme) (Ich entschuldige mich wenn ich gerade schwer von Begriff bin.)

Denn die Geschichte mit dem Glühen im Innern macht mir schon Sorgen.
Oder sind die Monitore so gebaut das nichts passieren kann.

Denn wenn man ein gebrauchten kauft etc. kann man ja nie sicher sein, was mit dem alles passiert ist.

Amenophis IV hammerzahnrad „Aha- Also ich habe das jetzt so verstanden. Selbstvertändlich wird bei einem...“
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Also einen TCO 99-Monitor kannst Du nach heutigen Erkenntnissen problemlos verwenden. Was sich lediglich nicht empfehlen würde, wäre beispielsweise, ihn ohne Verkleidung zu betreiben.
So gibt es ja auch Leute, die ihren Rechner offen betreiben. Tot umfallen tut man davon nicht, aber sämtliche sämtliche Strahlenschutzwerte (gegenüber anderen GERÄTEN wie Menschen) sind im Eimer. Wems Spaß macht....

A4.

hammerzahnrad Nachtrag zu: „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Ego intellexi. (Ich habe verstanden.)

Hm...irgendwie beruhigend das "so gut wie"(man weiss ja nie so recht :) )
nichts passieren kann- auch wenn ein Monitor im Innern geglüht hat.

Oder gibt es an diesem Ende noch was zu korregieren?

VIELEN DANK AN ALLEN, die mitgemacht/postet haben. Besonders Amenophis IV sowie Dr.Hook.

Wer weitere Erfahrungen ,Informationen oder Hinzufügungen hat- bin ganz Ohr und freue
mich auf jede Nachricht die mit diesem Thema zutun hat.

peter1960 hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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>>auch wenn ein Monitor im Innern geglüht hat.

...damit wäre wohl der Heizfaden der dort mit Kleinspannung friedlich vor sich hin glimmt gemeint, der hätte aber so gut wie nichts mit der abgegebenen Strahlung zu tun.

Nach meinem Verständnis wäre dafür die Leuchtschicht des Röhrensystems verantwortlich zu machen, besonders gefährdet waren dadurch einst Flugsicherungsbeamte welche durch einen mit Gummimaske abgedunkelten spezielen Monitor mit extra langer Nachleuchtdauer staren mußten um so die Flugbewegungen besser verfolgen zu können welche dort per Radar aufgezeigt wurden.

Als ähnlich Strahlungs giftig galten einst die selbstleuchtenden Ziffern + Zeiger Handelssüblicher Wecker aus den 50~60'er Jahren...deren heutiger ersatzstoff ist dagegen angeblich unbedenklich.

Wenn ein bei stockdunkler Nacht mal seinen Fernseher oder Monitor mit einer starken Lampe anleuchted und diese wieder ausschaltet wird man dort auch noch ein relativ kurzes nachleuchten erkennen können....wie ein Relikt aus deren leicht Radioaktiven vorgeschichte welche damals wohl irgendwann zum besseren verständnis mit Röntgenstrahlung gleichgesetzt wurde... wobei fraglich ist ob eine zeitgemäße leuchtschicht dort überhaupt noch "Röntgenstrahlen" freisetzt.

hammerzahnrad peter1960 „ auch wenn ein Monitor im Innern geglüht hat. ...damit wäre wohl der Heizfaden...“
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Hi,

"...damit wäre wohl der Heizfaden der dort mit Kleinspannung friedlich vor sich hin glimmt gemeint, der hätte aber so gut wie nichts mit der abgegebenen Strahlung zu tun. "

Achso.

Zum weiteren Teil- Hm...doch,doch; interessant und gut zu Wissen.
War das mit dem Leuchtstoff bei den Sparbirnen denn auch nicht der Fall?
Ich glaube ich habe da mal was gehört.

Was meinen die anderen dazu.

Gruß Hammerzahnrad

Der_Milchmann hammerzahnrad „Kann aus einem Röhrenmonitor Röntgenstrahlen austreten?“
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Es gibt meines Wissens nach verschiedene Normen, TCO und wie sie heissen - meist steht auch hinten am Monitor "dieser Monitor ist gegen austretende Strahlen ausreichend abgeschirmt" - wenn du nicht gerade einen Monitor hast von 1985 wird das wohl auch so sein