Berichte über Tablets mit technischen Daten zu beginnen ist aber immer ein Fehler. Denn: Ein Tablet ist ein Display das man in der Hand hält und das mit Fingern bedient wird. Es kommt also erstmal auf die Display-Qualität an, wie gut es auf Berührung reagiert, wie gut es sich halten lässt. Das sind die Eckdaten die stimmen müssen. Stimmen sie nicht, ist der Rest sowieso uninteressant. Also zum Display des Chuwi Hi 10 Plus.
Handhabung
Ganz wichtig zu wissen: so ein Tablet mit 10,8 Zoll Display ist ein richtig großes Ding! Es lässt sich nicht in die Jackentasche stecken und auch kaum mit nur einer Hand halten. Den "dicken" Rand um das Display braucht es hier eigentlich zwangsläufig um das Teil sinnvoll halten zu können.
Auch geht es bei dieser Geräteklasse um jedes Gramm! Mit 686 Gramm ist das Chuwi schon eine Ecke schwerer als ein Samsung Galaxy Tab mit 525 Gramm.
Wer seine Handgelenke wirklich entlasten will, der nimmt ein "kleineres" Galaxy Tab oder Apple Ipad Air mit 9,7 Zoll Display (jeweils ca 450-470 Gramm). Diese Alternativen kosten halt mehr, sind geringer ausgestattet und es gibt sie einfach nicht mit Windows 10 beziehungsweise der Kombination Windows 10 / Android (Remix OS). Diese Betriebssystemvielfalt ist aktuell ohne Wenn und Aber ein Alleinstellungsmerkmal von China-Tablets. Und damit erübrigen sich die eigentlich sehr wichtigen Faktoren Gewicht und Größe.
Display: Kompromisslos sinnvoll
Entscheidend bei einem mobilen Display ist das Format, das Seitenverhältnis. Eine detaillierte Untersuchung macht schnell klar, dass es hier klare Regeln gibt, die über die Praxistauglichkeit entscheiden (siehe REPORT: Tablet-Displays und Ergonomie - unterschätzte Faktoren). Simple Erkenntnis: eher "quadratische Formate" sind besser als langgezogene rechteckige. Nicht umsonst hält Apple bei seinen Ipads seit Beginn konsequent am 4:3 Format fest und auch Samsung setzt bei seinen beliebten Galaxy Tabs drauf.
Microsofts Versuch mit den ersten Surface-Modellen das längliche 16:9 Format zu etablieren (und Apps layouttechnisch dahingehend zu optimieren) ist kläglich gescheitert. Inzwischen setzt auch Microsoft bei den Surface-Geräten auf ein 4:3-nahes Format, beispielsweise 3:2 mit 1.920 x 1.280 Bildpunkten. Und genau das ist auch beim Chuwi Hi 10 Plus der Fall. Unbestätigten Gerüchten wurde hier gar das gleiche Display verbaut wie im Surface, es hat die gleichen Eckdaten und ist natürlich ebenfalls 10,8 Zoll groß.
Um es kurz zu machen, das Display des Chuwi Hi 10 Plus ist sehr gut: ideales Format, dicke ausreichende Auflösung im Hinblick auf 10,8 Zoll Größe, sehr guter Blickwinkel, sehr gute Darstellung, sehr gute Helligkeit. Da ist ein von mir per Praxisbetrieb empfundenes Urteil, ich verfüge über kein Profi-Messequipement für Displays. Auch die "Farbtreue" kann ich entsprechend nicht beurteilen, kann aber schlichtweg nichts Störendes feststellen und für professionelle Bildbearbeitung wird man ein Tablet ohnehin kaum einsetzen.
Zur Optik kommt das Feeling. Auf dem Display eines Tablets wird schließlich viel rumgefummelt. Hier gibt es Schwächen. Nach Abnehmen der Transportschutzfolie zeigt sich bei ganz genauem Hingucken, dass Chuwi eine weitere "feste" Schutzfolie aufgezogen hat. Und es ist nicht unbedingt ratsam diese zu entfernen (obgleich das wohl geht). Denn: sie ist wohl als Kratzschutz sehr wichtig, da der Hersteller nicht mit "Gorilla Glas" und dergleichen wirbt. Es ist also eine Folie drauf, im Betrieb stört das aber nicht und es fühlt sich alles "glatt" und angenehm an.
Kritisch bezüglich Feeling ist natürlich auch die Rückseite eines Tablets. Das Gehäuse des Chuwi Hi 10 Plus besteht hinter dem Display komplett aus Metall. Leider. Das Metall fühlt sich eher unangenehm und rutschig an, ein sehr guter griffiger Kunststoff wäre mir lieber. Aber da die Tablet-Tester offensichtlich voll geil auf dieses "Metallzeugs" sind, machen es die Hersteller halt so - auch bei teuren Markentablets. Das muss man eben akzeptieren.
Ein weiterer Aspekt ist zunehmend das Verhältnis zwischen Display und Gehäuserand. Im (kaum erreichbaren) Idealfall besteht ein Display ausnahmslos aus Display und es gibt keinerlei Rand drumrum. Diesem Idealfall kommen Smartphone-Hersteller inzwischen recht nahe. Bei eher großen Tablets über 8 Zoll ist der Rand nicht so tragisch - das Ding muss schließlich irgendwie festgehalten werden. Der Rand des Chuwi-Tablets ist weder minimal noch groß, er ist okay. Auch muss das rund 686 Gramm schwere Tablet schließlich irgendwie gehalten werden.
Fortsetzung folgt...
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Preischeck: Für Kaufinteressierte hier noch die Links zu den aktuell verfügbaren Modellen zwecks Tagespreischeck:
Chuwi Hi 10 Plus mit Intel Z8350, Windows 10 / Remix OS 2.0 (die hier getestete bestausgestattete Version), ca 230 Euro - ohne Tastatur!
Chuwi Hi 10 Plus mit Intel Z8300, Windows 10 / Remix OS 2.0 (Schnäppchentipp! CPU nur Hauch schwächer!), ca 173 Euro - ohne Tastatur!
Wie gesagt: bei den Produktabbildungen bitte aufpassen! Oft ist das Gerät mit Tastatur abgebildet aber es ist keine Tastatur dabei! Die drei Links zeigen auch, dass sich Vergleichen lohnt. Wer statt Remix OS lieber direkt Android 5.1 hat, kriegt das Gerät mit Tastatur bereits für 212 Euro.
Ansonsten gilt: das gewünschte Zubehör am besten gleich mitbestellen:
Digitizerstift, ca 14 Euro
Tastatur-Cover, ca 24 Euro
Die metallische Andock-Tastatur war zum Zeitpunkt des Beitrags bei Gearbest nicht verfügbar.
Bitte beim Stöbern beachten: es gibt zig Tablets von Chuwi, unter anderem mit den Bezeichnungen "VI" oder "PRO". Hier geht es um die (besseren) HI PLUS Modelle und entsprechendem Zubehör.