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Treiberversionen bei verschiedenen Distributionen

pietrino / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Guten Tag allerseits

Mein PC hat 2 Laufwerke. Auf Laufwerk a ist Linux Ubuntu 11.10 und auf Laufwerk B ist Linux Mint Version 12 installiert. Meine GRAKA ist eine NVIDIA GeForce GTS 450. Linux Mint Version 12 erkennt und installiert den Treiber tadellos, Linux Ubuntu Version 11.10 hat keinen Treiber gefunden und installiert eine Standard Version (?). Ist meine GRAKA schon derart überaltert  oder pflegt jede Distribution ein  eigenes Treibergärtlein (??).  Gibt es eine Möglichkeit diesen Treiber für Ubuntu 11.10 zu verwenden ?. Ist evtl. jede Treiberversion für jedes einzelne Programm bei der gleichen GRAKA zu programmieren.

Ist es nicht empfehlenswert  die nächste Version 12.04 zu installieren?. Da ich nur Anwenderkenntnisse habe geschweige dann Programmierkenntnisse bitte ich euch um eine klärende Information.

Mit freundlichem Gruß

pietrino

   

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gelöscht_189916 pietrino „Treiberversionen bei verschiedenen Distributionen“
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Hallo

Ist meine GRAKA schon derart überaltert  oder pflegt jede Distribution ein  eigenes Treibergärtlein (??).

Nein und ja, allerdings setzt Ubuntu wohl inzwischen bei Nvidia generell auf den nouveau als Treiber, daher wird über die Verwaltung eingeschränkter Treiber auch kein proprietärer Treiber von Nvidia mehr angeboten:

http://wiki.ubuntuusers.de/Grafikkarten/Nvidia

 Wie Du den Nvidia trotzdem installieren kannst, steht hier:

http://wiki.ubuntuusers.de/Grafikkarten/NVIDIA/nvidia

Für Dich kommt also mit der GTS450 der nvidia-current in Frage.

So wie es auf der Seite beschrieben steht, ist wohl unter 12.04 der nvidia-current noch buggy, also bleibt entweder die Installation von Hand, das Nutzen des ebenfalls beschrieben ppa oder eben der nouveau.

http://wiki.ubuntuusers.de/Grafikkarten/Nvidia/Manuelle_Treiberinstallation

Solange Dein PC so läuft und Du den proprietären Nvidia nicht für OpenGL, Spiele usw. benötigst, kannst Du auch den nouveau behalten.

fakiauso

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pietrino gelöscht_189916 „Hallo Nein und ja, allerdings setzt Ubuntu wohl inzwischen...“
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Hallo faklauso

Besten Dank für die rasche Beantwortung. Ich werde deine ausführlichen Infos  studieren (nur Anwender) und dir gegeben falls noch Bescheid geben.

Noch einen schönen Abend und vielen Dank

pietrino

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KarstenW pietrino „Treiberversionen bei verschiedenen Distributionen“
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Du kannst den NVidia Treiber von deiner Linuxdistribution installieren oder du lädst den NVidia Treiber direkt von NVidia herunter und installierst ihn "manuell".

http://www.nvidia.de/Download/index.aspx?lang=de

Du installierst die Programmierwerkzeuge gcc, make und binutils. Das kannst du einfach machen in dem du das Metapaket build-essential installierst.

 aptitude search build-essential
i   build-essential                                                    - Informelle Liste von Paketen, die zum Erzeugen von Paketen benötigt werden 

Diese Metapaket gibt es bei Debian, Ubuntu und wahrscheinlich auch bei Mint.

Danach installierst du die Linuxheader-Files. Headerfiles sind Deklarationsdateien die der Compiler gcc braucht um Programmcode zu übersetzen. In diesem Fall wird eine Kernelschnittstelle kompiliert, damit der NVidia Treiber in den Linuxkernel geladen werden kann.

Dazu gibst du den Befehl:

"uname -r" in einer Konsole ein.

Mit Hilfe der Ausgabe von diesem uname Befehl suchst du dir die richtigen Headerfiles heraus.

Beispiel:

Versionsnummer des Linuxkernels bei Debian Squeeze

2.6.32-5-amd64

Dann installiert man das Paket linux-headers-2.6.32-5-amd64

Ich nutze sehr gern aptitude für die Paketinstallation. Es gibt dann noch apt-get und synaptic, als APT Frontend.

aptitude search 2.6.32-5-amd64

p   linux-headers-2.6.32-5-amd64                                       - Header-Dateien für Linux 2.6.32-5-amd64                         

Danach installierst du den NVidia Treiber mit dem Befehl

"sh NVIDIA-Linux-x86_64-295.53.run"

Dazu braucht man root Rechte.

Am Schluß der Treiberinstallation wird gefragt ob die Datei xorg.conf angepasst werden soll. Diese Frage solltest du mit "yes" beantworten (wenn du etwas english lesen kannst).

Die Feineinstellung des X-Servers kannst du dann auf dem Desktop mit dem grafischen Programm unter  dem Menüpunkt Einstellungen--> NVIDIA X Server Settings machen.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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pietrino KarstenW „Du kannst den NVidia Treiber von deiner Linuxdistribution...“
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Hi KarstenW

Eine solch rasche und ausführlich Antwort hat mich gefreut. Da ich nur einen simplen Anwender bin, also einer der sich über die Anwendungen der Linux Ubuntu Version freut, werde ich mir deine Infos genau ansehen und noch einiges dazulernen.

Sollte mir das gelingen werde ich dir noch Bescheid geben.

Nochmals besten Dank

pietrino

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KarstenW pietrino „Hi KarstenW Eine solch rasche und ausführlich Antwort hat...“
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Der Vorteil von Nvidia ist , das Nvidia eine einheitliche Treiberarchitektur hat. Das bedeutet das man mit einem Treiber alle halbwegs aktuellen NVidia Grafikkarten nutzen kann.

Wenn du den NVidia Treiber gelegentlich aktualisierst, dann kannst du später mal eine neuere NVidia Grafikkarte einbauen und mußt wahrscheinlich den NVidia Treiber nicht nochmal neu installieren.

Ich würde behaupten das NVidia weniger Probleme unter Linux macht als diese ATI Grafikkarten.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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KarstenW pietrino „Hi KarstenW Eine solch rasche und ausführlich Antwort hat...“
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Ich habe noch etwas vergessen. Der NVidia Treiber sollte mit der gleichen gcc Version installiert werden,mit der auch der Linuxkernel übersetzt wurde. Das kann man ganz einfach heraus finden.

gcc Version:

gcc -v
Using built-in specs.
Target: i486-linux-gnu
Configured with: ../src/configure -v --with-pkgversion='Debian 4.4.5-8' --with-bugurl=file:///usr/share/doc/gcc-4.4/README.Bugs --enable-languages=c,c++,fortran,objc,obj-c++ --prefix=/usr --program-suffix=-4.4 --enable-shared --enable-multiarch --enable-linker-build-id --with-system-zlib --libexecdir=/usr/lib --without-included-gettext --enable-threads=posix --with-gxx-include-dir=/usr/include/c++/4.4 --libdir=/usr/lib --enable-nls --enable-clocale=gnu --enable-libstdcxx-debug --enable-objc-gc --enable-targets=all --with-arch-32=i586 --with-tune=generic --enable-checking=release --build=i486-linux-gnu --host=i486-linux-gnu --target=i486-linux-gnu
Thread model: posix
gcc version 4.4.5 (Debian 4.4.5-8)

Und mit der gleichen gcc Verson  4.4.5 sollte bei mir der Linuxkernel (Datei vmlinuz) übersetzt worden sein.

dmesg gibt die Meldungen des Linuxkernel aus (den POSIX dmesg Befehl gibt es auch bei "echtem" Unix)

dmesg | less (mit den Cursortasten kann man hoch- und runterscrollen)

Ausgabe:

 Linux version 2.6.32 (2.6.32) (root@Winkler) (gcc version 4.4.5 (Debian 4.4.5-8) ) #1 Sat May 12 20:04:02 CEST 2012

.....

Bei mir stimmt die gcc Version überein weil ich diesen Linuxkernel selbst kompiliert habe ;-).

Wenn es einen Versionsunterschied beim gcc  gibt, dann mußt du eventuell eine andere gcc Version installieren. Das mußt du mal ausprobieren. Die gcc Versionen erzeugen teilweise unterschiedlichen Binärcode und dann kann es passieren das der NVidia Treiber sich nicht laden läßt. Mit dem gcc Compiler wird der Linuxkernel übersetzt und auch "normale" Programme.



Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Acader pietrino „Treiberversionen bei verschiedenen Distributionen“
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pietrieno schrieb:
Ist es nicht empfehlenswert  die nächste Version 12.04 zu installieren?

Hallo pietrino,

Ubuntu 12.04 LTS solltest du unbedingt installieren. Den Download gibt es hier

fakiauso schrieb:

Für Dich kommt also mit der GTS450 der nvidia-current in Frage

Den nvidia-current  kannst du dann unter zusätzliche Treiber auswählen und installieren. Dieser Treiber sollte dann bei dir auch funzen.

Eine Ausgabe erhältst du dann durch Eingabe im Terminal von:

lspci -vmk | grep -A 8 -B 2 VGA


MfG Acader

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pietrino Acader „pietrieno schrieb: Ist es nicht empfehlenswert die nächste...“
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Hallo MfG Acader

Besten Dank für die rasche Beantwortung. In der Zwischenzeit habe  ich die Version 12.04 installiert. Der Treiber ist nach wie vor Standard angegeben. Habe ich als Anwender keinerlei Möglichkeit  Einstellungen vorzunehmen?. Die Version 12.04 funktioniert bestens. Da ich mich als reiner Anwender  betätige, habe ich keinerlei Erfahrung mit der Kommandozeile Eingabe. Werde es einmal versuchen und hoffen es klappt.

Nochmals besten Dank

Gruß

pietrino

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KarstenW pietrino „Hallo MfG Acader Besten Dank für die rasche Beantwortung. In...“
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Es gibt einmal die Terminalprogramme wie Konsole, xterm etc.

So ein Terminalprogramm emuliert ein serielles Textterminal wie das VT100 oder VT102 Terminal von DEC.

Und dann gibt es die virtuellen Konsolen auf die man mit den Tastenkombinationen Strg + Alt + F1..F6 umschaltet. Zurück geht es mit der Tastenkombination Alt + F7.

Wenn du root Rechte für die Konfiguration brauchst, dann startest du unter Ubuntu und auch unter Mint das Programm mit sudo Befehl.

Beispiel :

sudo aptitude wenn aptitude mit root Rechten in der Konsole gestartet werden soll

sudo mc wenn der Midnight Commander mit root Rechten gestartet werden soll.

Und bei dem originalen Debian kann man selbst entscheiden ob sich root in der Konsole einloggen darf oder ob man die Programme wie bei Ubuntu mit sudo startet, damit das Programm root Rechte erhält. Auf Internetserver wird immer empfohlen das sich root nicht in der Konsole einloggen darf, damit die Wörterbuchangriffe nicht funktionieren.

Bei einem einfachen Desktoprechner ist es jedem selbst überlassen ob sich root in der Konsole einloggen darf.

Also unter Unix, FreeBSD und GNU/Linux werden die Rechte an die Programme vererbt. Die Programme erhalten die Rechte des jeweiligen Nutzers, der das Progamm gestartet hat.

Man hat hier einen echten Mehrbenutzermodus, der unter Windows meiner Meinung nach fehlt.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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