Würde ich OS X nutzen oder es je einmal bedient haben, könnte ich auch selber einen Vergleich anstellen. Aber ohne jemals das OS genutzt zu haben, fällt mir das dann doch sehr schwer.
Ich habe Mac OS (damals noch ohne "X"!) von 1993 - 2002 genutzt, danach Windows XP und seit 2005 bis heute Mac OS X. Ja, die Apple-Betriebssysteme machen schon richtig Spaß, das kann ich nicht anders sagen.
Trotzdem hat Maybe recht: der Vergleich hinkt, und genaugenommen nicht nur ein wenig, sondern ganz erheblich.
Mac OS X ist ein
proprietäres System, genau wie Windows, hat gegenüber diesem aber den kolossalen Vorteil, dass es nicht auf jeder x-beliebigen Hardware lauffähig sein muss. Bei Apple kommen Hardware und Betriebssystem aus einem Guss, um etwaige Kompatibiliätsprobleme muss man sich also kaum Gedanken machen. Das kann sich die Zielgruppe (Tonstudio-Profis, Desktop-Publisher, Multimedia-Entwickler, Grafiker...) auch gar nicht leisten. Dann lieber viel Geld in das Computersystem pumpen und dafür teuer bezahlte Arbeits- und Studiozeit einsparen!
Linux hingegen wird nicht nur, genau wie Windows, auf jeder erdenklichen X86 / X64-Hardware installiert, es ist darüber hinaus ein Open-Source-Projekt. Wenn also einem Entwickler die Distribution X oder das GUI Y nicht passt, dann wechselt er eben in ein anderes Teilprojekt - oder gründet gleich sein eigenes, oder bildet einen "Fork" (Abspaltung). Das führt einerseits zu einer schier grenzenlosen Freiheit der Entwickler, zu unermesslicher Flexibilität und individueller Gestaltungsmöglichkeit, andererseits aber auch zu den angesprochenen Problemen.
Generell halte ich nicht so viel davon, Linux mit Mac OS X nur deswegen vergleichen zu wollen, weil beide über einen UniX-Kern verfügen. Damit haben sich die Gemeinsamkeiten nämlich schon so ziemlich erschöpft...
CU
Olaf