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(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)

violetta7388 / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Forum,

nach der Partitionierung der HDD steht nun die Dualboot-Installation (Win7 + Linux) an. Die Gelegenheit bisher wenig genutzte Linux-Distributionen auf ihre 64-bit-Tauglichkeit zu prüfen. Es sollen nur vorliegende CDs verwendet werden. Um es gleich vorweg zu sagen, die meisten Linux-Distributionen erfordern mal mehr oder mal weniger Handarbeit. Keine der nachstehenden Distribution erkannte die vorliegende Hardware insgesamt fehlerfrei.

Knoppix_6.3_live_(32-bit?) wurde bereits während der Partitionierung getestet. Die kleinen Problemchen stehen im thread (Weihnachts)Geheimnis III. Interessant ist, daß die Knoppix_6.2-Version alle CPU-Kerne mit richtiger Taktfrequenz erkannte. Was auch immer die richtige Taktfrequenz sein mag.

Puppy_Linux_5.11 in der live-Version legt ein raschend schnelles setup hin und steht innerhalb einer gefühlten halben Minute zur Verfügung. Beeindruckend. Der x-server muß nachconfiguriert werden, bietet dann aber die korrekte Bildschirmauflösung von 1366 x 768 an. Lan und wlan werden bei dhcp-Konfiguration sofort erkannt. Sprache muß auf de umgestellt werden, ansonsten läuft alles in Englisch ab. Also nichts für Monolinguisten. Leider stirbt die live-Version nach diversen Änderungen und läßt sich erst durch ein gewaltsames Hardware-Reset wiederbeleben.

OpenArtis_live, ein Debian-Derivat, erinnert ein bisschen an Ubuntu mit gnome-Desktop. Eine Linuxversion an der nicht nur Olaf19 seine Freude haben könnte. Etwas für Künstler aller Colour eben. Der Desktop kommt aufgeräumt im augenfreundlichem Hellgrau daher. Die obenliegende Nockenwelle, pardon Taskleiste, ist vollgepflastert mit allen nur erdenklichen nützlichen und unnützlichen Programmen. Funkmaus, Bildschirmauflösung, Lan, Wlan werden standardgemäß erkannt. Firefox steht als browser zum sofortigen Gang ins www. zur Verfügung. Im ersten Moment kommt zwar alles etwas überfrachtet vor, aber da kann später ja noch einmal nachgearbeitet werden. Eine Distribution die es in die nähere Auswahl schaffen könnte.

Ubuntu_netboot_remix passt wie angegossen. Alles erkannt, alles da, nichts hinzuzufügen. Selbst OpenOffice liegt vor. Der gnome-Desktop ist für KDEler allerdings gewöhnungsbedürftig.

Fedora_14_live. Uiiihhh, jetzt bin ich aber vom Söckchen. Gnadenlos gute Installation. Alles richtig erkannt und gestochen scharfe Darstellung. Dieser Distribution muß näher auf den Grund gegangen werden. Hatte Fedora zwischenzeitlich völlig aus den Augen verloren.

Fedora_14_64bit wird installiert und mehrere Tage im laufenden Betrieb getestet. Das erste Fettnäpfchen ist der CD-Fehlertest während der Installation. Wer hier anklickt ist gefangen, denn es gibt kein Zurück mehr und die Installation muß komplett neu gestartet werden. Also, wenn ein geprüftes .iso vorliegt, lieber gleich “skip” anwählen.

Während der Partitionierung konnte von Fedora mit Bordmitteln keine ntfs-Partition angelegt werden und es mußte zunächst auf vfat zurückgegriffen werden.

Auch läuft vieles bei Fedora im Hintergrund automatisch ab. Eigentlich eine gute Idee, aber der “Kenner” will mehr und hat ständig das Gefühl, hier passiert etwas im Verborgenen, da gibt es aber noch etwas Besseres und dieses Paket verwende ich als Fedora überhaupt nicht. Wer also die genaue Paket oder Modulbezeichnung nicht kennt, ist angeschmiert. Alles nur suboptimal. Sofwarepakete beispielweise können sehr bequem mit Rechtsklick installiert werden. Wenn sich der user allerdings die Frage “womit installiert” stellt, bekommt er die berühmten Fragezeichenaugen! Zypper steht nicht zur Verfügung, kann es also nicht sein, Synaptic muß erst nachinstalliert werden. Bleibt nur der Weg über die Konsole und wie lautet nun der richtige Fedora-Befehl? Eine Befehlskurzübersicht wird in den man pages vergeblich gesucht. Sehr bitter, für Frischlinge. Auf http://distrowatch.com/dwres.php?resource=package-management liegt eine umfassende Hilfe für wichtige Linux-Distributionen.

Das Netzwerk und damit auch die Internetverbindung wird während der Installation nicht automatisch eingerichtet und muß explizit angewählt werden.

Nach erfolgter Installation ist eigentlich alles vorhanden was unser Herz begehrt. Aber viele Kleinigkeiten machen dem user das Leben unnötig schwer.

Das Bootmenue beispielsweise, wie kann ich es anwählen, nach meinen Vorstellungen konfigurieren? Vielleicht möchte der user einmal auf win7 wechseln? Um es kurz zu machen, daß Grub-Bootmenue kann während der Startphase durch Tastendruck angewählt werden. Die Phase ist jedoch so kurz gewählt, daß sie jeder newcomer garantiert übersieht. Auch das Editieren des Bootmenue ist eine Tortur. Nichts für schwache Nerven.

Die obenliegende Taskleiste läßt sich nicht nach unten verlegen. Es können zwar ringsherum ums Display neue Taskleisten angelegt und belegt werden, aber einige Icons lassen sich auf Biegen und Brechen nicht verschieben.

Beim Verschieben von Fenstern im laufenden Betrieb wird die Skalierung nicht gehalten. Die Inhalte verschwimmen zur Unkenntlichkeit und werden auch nicht wieder neu aufgebaut. Möglicherweise ist es nur ein Problemchen der 64-bit-Version.

Insgsamt hätte mir Fedora_14 gut gefallen können und ich habe mir auch größte Mühe gegeben neutral zu bleiben, aber die useability ist wirklich nicht der (Silvester)Kracher. Fedora hat augenscheinlich nachwievor eine andere Zielgruppe im Auge.

Ich liebe die Leichtigkeit des Lebens, auch meine Zeit ist kostbar und soll durch Suchen nicht unnötig vertan werden und auch ich werde leider immer älter. Mein Linux muß daher gut in der “Hand” liegen und ist ein weiteres Mal: Opensuse_13 in der 64-bit-Version. Es läuft wunderbar rund und stabil, alles liegt am richtigen Platz, es bringt alle wichtigen Pakete mit und verträgt sich mit win7 im Dualboot-Betrieb ausgezeichnet.

MfG.
violetta

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Systemcrasher violetta7388 „(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)“
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Danke für den netten Bericht. :)

Ja, auf meinen Produktivsystemen läuft auch Suse und Puppy, weil die eben stabil sind.

Allerdings habe ich viele Rechner, die für Suse zu klein sind, und da muß man halt vieles zu Fuß erledigen.

Dafür verschefft es eine gewisse Befriedigung, wenn man so ein Teil vom Sondermüll rettet und damit dann noch ne Weile sinnvoll arbeiten kann. :)

Null Toleranz f?r Intoleranz
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violetta7388 Systemcrasher „Danke für den netten Bericht. : Ja, auf meinen Produktivsystemen läuft auch...“
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Hallo Systemcrasher,

läuft Puppy bei Dir stabil?
Hat mir insgesamt gut gefallen und möglicherweise lag es hier ja an der live-CD.

MfG.
violetta

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Acader violetta7388 „(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)“
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nach der Partitionierung der HDD steht nun die Dualboot-Installation (Win7 + Linux) an

Ich ziehe eine Installation mit Wechseldatenträgern vor,
Das nur nebenbei.
Schöner Bericht den du da geschrieben hast.
Fedora habe ich lange nicht getestet, hat mir aber noch nie zugesagt.
Ich habe meine ganzen Linux Rechner inzwischen auf Debian umgestellt, da geht eigentlich immer was.
Ist zwar zuweilen viel Handarbeit aber es lohnt.
Mein nächstes großes Projekt wird Arch-Linux sein, bin gerade dabei mich gut einzulesen.
Ubuntu 10.04.1 und openSuSE 11.2 habe ich u.A. auf einen Wechseldatenträger falls Bekannte von mir mal Fragen haben.
Naja, da wünsche ich dir mit deiner neuen "Kiste" und der "Susi" viel Spaß und gehe nicht zu oft fremd mit M$ 7er.



MFG Acader




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violetta7388 Nachtrag zu: „(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)“
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Hallo Acader,

Fedora hat sich wirklich gemacht und ich hätte es um Haaresbreite auch auf dem Rechner gelassen, aber mein Gefühl sagte mir ständig etwas anderes. Fedora_15 kommt in den nächsten Wochen.

Debian ist zweifelsohne auch eines meiner Topp-BS.

Bin in den letzten Jahren privat immer häufiger mit Notebooks "unterwegs". Auch in der Firma wird umgestellt und es werden keine Desktops für die Mitarbeiter mehr angeschafft. Notebooks sind einfach bequemer zu handeln und heutzutage genauso leistungsfähig.

Probiere einmal Puppy und OpenArtist aus. Beide werden auch Dir gefallen.

MfG.
violetta



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Acader violetta7388 „Hallo Acader, Fedora hat sich wirklich gemacht und ich hätte es um Haaresbreite...“
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Puppy und OpenArtist

Kenne ich schon lange, ist nicht mein Ding.



MfG Acader



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schoppes violetta7388 „(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)“
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Vielen Dank für deinen Bericht, Violetta,

alles Mögliche zu testen, macht irgendwie Spaß, aber, wie du schon sagst:

Ich liebe die Leichtigkeit des Lebens, auch meine Zeit ist kostbar und soll durch Suchen nicht unnötig vertan werden und auch ich werde leider immer älter. Mein Linux muß daher gut in der “Hand” liegen und ist ein weiteres Mal: Opensuse_13 in der 64-bit-Version. Es läuft wunderbar rund und stabil, alles liegt am richtigen Platz, es bringt alle wichtigen Pakete mit und verträgt sich mit win7 im Dualboot-Betrieb ausgezeichnet.

Letztendlich landet man immer bei dem Bewährten. Bei dir ist es Suse, bei mir Ubuntu. Ich habe gerade einen gebrauchten Testrechner bekommen, auf dem ich natürlich Ubuntu installiert habe, aber ich werde jetzt auch mal Suse ausführlicher testen.

MfG
Erwin

"Früher war alles besser. Sogar die Zukunft." (Karl Valentin)
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violetta7388 Nachtrag zu: „(Weihnachts)Geheimnis IV (Linux-Vergleich)“
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Hallo Erwin,

ja, daß mache einmal, aber bitte Opensuse_11.3 oder höher. Opensuse_11.4 wird traditionell Ende März 2011 erwartet.

Bei Ubuntu lande ich immer bei Kubuntu oder Debian mit KDE und nicht selten endet es mit dann mit Debian. Jeder setzt so seine persönlichen Präferenzen.

MfG. und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
violetta

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