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Pae oder default - Linuxkernel

violetta7388 / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Forum,

über meine Problemchen bei der Installation von Opensuse 11.2 habe ich bereits ausgiebig berichtet.
Im täglichen Betrieb tauchte nun folgendes auf:

Während der Installation werden pae (Physical Address Extensions) und default - Kernel installiert und angeboten. Beim Betrieb des pae-Kernels fielen mir insbesondere bei der Benutzung des Opera-Browsers kleine Verzögerungen in der Darstellung auf, ganz besonders dann, wenn mit vielen geöffneten Tabs gearbeitet wurde.

Alle Einstellungen wurden überprüft, der browser erneut upgedated und auch neu installiert. Dieser Fehler konnte jedoch nicht gänzlich beseitigt werden und wiederholte sich sporadisch immer wieder.

Seit einigen Tagen arbeite ich wie früher nun ausschließlich wieder mit dem default - Kernel bei sonst unveränderten Einstellungen. Der Fehler scheint behoben und tritt z.Zt. nicht mehr auf.

Eine Recherche ergab, daß der pae - Kernel auf Intel-Prozessoren optimiert ist und der RAM bei größer 4GB
liegen muß! Der RAM meines Rechners beträgt jedoch nur 1GB, entspricht nicht der Vorgaben und war damit wohl der Flaschenhals.

Für weiterführende Informationen lege ich hier zwei hilfreiche links ab:

http://www.rpmfind.net/linux/rpm2html/search.php?query=kernel-PAE und
http://www.microsoft.com/whdc/system/platform/server/PAE/PAEdrv.mspx


MfG.
violetta







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KarstenW violetta7388 „Pae oder default - Linuxkernel“
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Du bist nun fortgeschrittener Anwender, oder ?
Ich kann dir nur folgende Erklärung geben.
Der Linuxkernel kann bis zu 64 GByte RAM verwalten, auch die 32 bit Version.
Aber ein 32 bit Prozessor kann nur 4 Gbyte RAM verwalten, weil er nur 32 Adressleitungen hat (2^32 Byte = 4GByte).
Deshalb wird der Speicher gemappt, so das ein 32 bit Prozessor auf mehr als 4 GByte RAM zugreifen kann.
Es gibt eine Kernelvariable die NoHighmem heißt. Diese Variable kann man wahlweise auf off, 4GByte oder 64 Gbyte RAM einstellen, je nachdem wieviel RAM im Rechner verbaut wurde.

Wenn du nur 1 GByte RAM im Rechner hast, dann stellst du diese NoHighmem Variable auf off. Wenn du zwischen 1 und 4 GByte RAM nutzt, dann solltest du NoHighmem auf 4 Gbyte RAM einstellen. Und erst wenn mehr als 4 GByte RAM im Rechner verbaut wurden , sollte die Variable NoHighmem auf 64 GByte eingestellt werden.

Du kannst einen eigenen Kernel übersetzen, um die Konfiguration vorzunehmen ;-).

PS: Wenn du die 64 bit Version des Linuxkernel nutzt wird kein Unterschied zwischen dem Low Memory und dem High Memory gemacht. Diese High Memory Variable mußt du nur bei der 32 bit Version einstellen.





Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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the_mic KarstenW „Du bist nun fortgeschrittener Anwender, oder ? Ich kann dir nur folgende...“
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Aber ein 32 bit Prozessor kann nur 4 Gbyte RAM verwalten, weil er nur 32 Adressleitungen hat
Nein, Prozessoren mit PAE-Kompatibilität haben 36 Adressleitungen, was 64GB entspricht. PAE funktioniert auch nur mit solchen Prozessoren.
cat /dev/brain > /dev/null
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KarstenW the_mic „ Nein, Prozessoren mit PAE-Kompatibilität haben 36 Adressleitungen, was 64GB...“
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Ich nehme mal an das auf einem Motherboard mit einem normalen 32 bit Prozessor gar nicht so viel RAM verbaut werden kann.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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the_mic KarstenW „Ich nehme mal an das auf einem Motherboard mit einem normalen 32 bit Prozessor...“
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Es gibt Serverboards, wo das möglich ist.

cat /dev/brain > /dev/null
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KarstenW violetta7388 „Pae oder default - Linuxkernel“
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Wenn du einen eigenen Kernel übersetzen willst (make menuconfig), dann kannst du diese Hilfe durchlesen:

CONFIG_NOHIGHMEM: │
│ │
│ Linux can use up to 64 Gigabytes of physical memory on x86 systems. │
│ However, the address space of 32-bit x86 processors is only 4 │
│ Gigabytes large. That means that, if you have a large amount of │
│ physical memory, not all of it can be "permanently mapped" by the │
│ kernel. The physical memory that's not permanently mapped is called │
│ "high memory". │
│ │
│ If you are compiling a kernel which will never run on a machine with │
│ more than 1 Gigabyte total physical RAM, answer "off" here (default │
│ choice and suitable for most users). This will result in a "3GB/1GB" │
│ split: 3GB are mapped so that each process sees a 3GB virtual memory │
│ space and the remaining part of the 4GB virtual memory space is used │
│ by the kernel to permanently map as much physical memory as │
│ possible. │
│ │
│ If the machine has between 1 and 4 Gigabytes physical RAM, then │
│ answer "4GB" here. │
│ │
│ If more than 4 Gigabytes is used then answer "64GB" here. This │
│ selection turns Intel PAE (Physical Address Extension) mode on. │
│ PAE implements 3-level paging on IA32 processors. PAE is fully │
│ supported by Linux, PAE mode is implemented on all recent Intel │
│ processors (Pentium Pro and better). NOTE: If you say "64GB" here,
then the kernel will not boot on CPUs that don't support PAE! │
│ │
│ The actual amount of total physical memory will either be │
│ auto detected or can be forced by using a kernel command line option │
│ such as "mem=256M". (Try "man bootparam" or see the documentation of │
│ your boot loader (lilo or loadlin) about how to pass options to the │
│ kernel at boot time.) │
│ │
│ If unsure, say "off".

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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violetta7388 Nachtrag zu: „Pae oder default - Linuxkernel“
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Hallo KarstenW,

danke für Infos., lagen hier schon vor.

Bin einfacher, kleiner user und von Fortschritt bei meinen Anwendungen möchte ich auch nicht reden. Schalte meistens meinen Computer morgens ein und abends wieder aus. Ich mache es eben so wie die vielen Windosanwender, nur eben mit Linux.

Bin auch ganz froh, daß ich hier im Forum schon den Antwortbutton bedienen kann (darf).

MfG.
violetta

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