Hallo!
Ich bin gerade dabei mir einen Datei-Server zu basteln mit folgenden Komponenten.
Habe mir dazu einen IDE-Raid-Controller gekauft (FastTrak TX2000 mit 2 IDE-Controllern).
Angeschlossen an den IDE1 habe ich zwei Western Digital Platten mit jeweils 500GB.
Im BIOS des Raid-Controllers habe einen Mirror-Array angelegt.
Wenn ich das tue, bin ich da richtig in der Annahme, dass der Raid-Controller dann dem PCI-Bus
vorgaukelt, dass nur eine 500GB Platte installiert ist und die Daten halt nur parallel drauf
geschrieben werden? Ich kann also effektiv nur 500GB nutzen. So habe ich das Mirror-Prinzip
verstanden.
Wenn ich die Ubuntu 8.10 Live-CD einlege, findet das Programm gparted zwei Platten à 465GB
(entspricht wohl den 500GB-Platten). Finde ich komisch, da ich beide völlig unterschiedlich
beschreiben und partitionieren kann.
Danach habe ich geguckt, wie Windows XP damit umgeht. Windows XP Setup findet leider garkeine
Platten. Nehme an, dass ich dann F6 hätte drücken müssen zu Beginn, um einen Raid-Treiber zu
installieren. Das wollte ich dann aber nicht, weil das System nachher auf Linux laufen soll.
Weiß gerade nicht so wirklich wo ich jetzt ansetzen soll, wenn Linux sich einfach an dem Raid-Controller
vorbei mogelt, um beide Platten zu infiltrieren^^
Für einen Lösungsansatz wäre ich sehr dankbar =)
Gruß
Steffen
P.S. Ich möchte gerne mehr von dem Forum sehen. Ob Sie mich als Mitglied freischalten könnten?
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PPS. Achso, ich bin ja durch das Erstellen des Themas automatisch freigeschaltet. "P.S." kann ignoriert werden :-P
Ich habe ehrlich keine Erfahrung mit RAID. Du mußt erstmal herausfinden ob der aktuelle Linuxkernel einen passenden Treiber für diesen speziellen RAID Controller mitbringt. Du kannst in der Konsole von einer LIVE CD wie Knoppix einfach den Befehl lspci (l ist ein Kleines L) eingeben.
Frage den Hersteller nach einem Linux-Treiber.
Ich weiß nur das SATA RAID Controller von 3ware und Adaptec gut unterstützt werden.
Wenn du nur IDE Festplatten zusammenschalten willst, dann braucht du eigentlich gar keinen RAID Controller, weil der Linuxkernel selbst Software RAID unterstützt. Du kannst ganz normal zwei IDE Festplatten (Master und Slave) zu einem RAID zusammenschalten , ohne einen speziellen Controller . Wobei ich nicht glaube das es einen Linuxtreiber für diesen RAID Controller überhaupt gibt.
http://www.linuxhaven.de/dlhp/HOWTO/DE-Software-RAID-HOWTO.html
http://www.gentoo.de/doc/de/gentoo-x86+raid+lvm2-quickinstall.xml
Vielleicht die beste Seite:
http://www.tldp.org/HOWTO/HOWTO-INDEX/os.html#OSRAID
Im Prinzip brauchst du für IDE Festplatten keine Controllerkarte. Diese billigen Onboard- RAID Controller werden auch nicht unterstützt.
Google mal selbst nach Software RAID unter Linux.
Ein Raid software-seitig zu realisieren, hatte ich auch ins Auge gefasst. Habe es auch versucht, allerdings sind meine Linux Kenntnisse noch nicht ganz ausgereift und wollte deswegen die Raid-Verwaltung dem Controller überlassen. Nun habe ich die Hardware gekauft und möchte sie auch verwenden und daher vorerst von einem Software-Raid absehen.
"lspci" sagt mir, dass ein "Raid-Bus-Controller: Promise Technology, Inc. PDC20271(FastTrak TX2000) rev02" gefunden wurde. Hört sich meiner Meinung nach gut an.
Das Datenblatt des Controllers behauptet auch, dass Linux in der Lage sei, damit zu arbeiten.
Einen Treiber habe ich gefunden. Der ist allerdings nur für SuSe vorgesehen. Ich werde jetzt erst einmal Slackware auf einer Platte installieren und gucken was passiert. Vielleicht kopiert der Controller ja automatisch die Daten auf die andere Platte.
Vielen Dank soweit!
Gruß
Steffen
""lspci" sagt mir, dass ein "Raid-Bus-Controller: Promise Technology, Inc. PDC20271(FastTrak TX2000) rev02" gefunden wurde. Hört sich meiner Meinung nach gut an."
Das kann ich bestätigen. Ich habe im Linuxkernel 2.6.26 mal reingeschaut und folgende Treiber unter ATA/ATAPI/MFM/RLL support ── gefunden:
PROMISE PDC202{46|62|65|67} support │ │
│ │ PROMISE PDC202{68|69|70|71|75|76|77} support
Der Chipsatz wird voll unterstützt und du kannst auch IDE Festplatten ranhängen.
Aber ich glaube nicht das du Hardware-RAID nutzen kannst. Du kannst an diesen Controller IDE-Festplatten ranhängen und dann ein Software -RAID konfigurieren. Das ist im Ubuntu Wiki erklärt:
http://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID?highlight=raid
Beim richtigen Hardware-RAID wird die RAID Logic ganz allein vom RAID Controller erledigt. Bei so einem IDE Chipsatz wird ein zusätzlicher Treiber (unter Windows) für die RAID Logic installiert und dadurch ist das kein richtiges Hardware -RAID.
Diese billigen Onboard RAID Controller sind auch kein richtiges Hardware-RAID, weil auch ein Treiber für die RAID Logic installiert werden muß.
Deshalb sind diese SATA RAID Controller von 3ware und Adaptec auch so teuer, weil das eine reine Hardwarelösung ist.
Der Linuxkernel unterstützt richtige (Hardware-) SATA RAID Controller von 3ware und Adaptec . Aber die sind so teuer. Das lohnt sich nicht für Privatanwender.
Das ist leider wahr.
Ein solcher Controller kann sogar den Preis eines Motherboards übertreffen.
3ware sind aber schon ganz oben im professionellen Bereich.
Man muß schauen ob es einen von Ubuntu unterstützten Controller gibt der nativ Raid kann,
aber nicht extrem teuer ist.
Die Externen sind meist besser als selbst die auf Teuren Boards.
Das lohnt sich immer dann wenn der Ausfall der Arbeitszeit sehr teuer ist.
Ich würde RAID sein lassen und an deiner Stelle eine Wechselfestplatte einbauen. Du kannst mit rsnapshot regelmäßig Backups machen. Das ist viel einfacher zu konfigurieren und meiner Meinung nach sicherer als so ein Software-RAID oder Pseudo-RAID.
http://wiki.ubuntuusers.de/rsnapshot?highlight=rsnapshot
http://wiki.ubuntuusers.de/Datensicherung?highlight=rsnapshot
Oder wenn du willst, kannst du es so machen:
http://www.heinlein-support.de/web/support/wissen/rsync-backup/
Dem kann ich nur zustimmen, denn ich handhabe das genau so weil es einfach auch viel sicherer ist.
MfG Acader
Hm, mürrisch, aber dankend nehme ich eure Hilfe zur Kenntnis :)
Kann ich ja nicht ahnen, dass das kein richtiger Raid-Controller ist. Schade.
Werde es dann mal mit rsnapshot versuchen. Falls Fragen aufkommen, meld ich mich wieder ;)
Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß
Steffen
Wenn es unbedingt RAID im Rechner sein muß, schau Dir mal das an:
http://www.raidsonic.de/de/pages/products/soho-raid_gal.php?pid=2_7_1
Der Rechner merkt nichts von einem Raid, kein Treiber, garnichts.
Gruß Alois
Diese "RAID"-Controller bauen kein richtiges Hardware-RAID sondern nur ein verkapptes Software-RAID. Nutze daher die Software-RAID-Funktionen von Linux. Allerdings kann Ubuntu nur mittels der Alternative-CD auf RAID-Installieren.
Angeblich erkennt der Software-RAID-Mechanismus von Linux die RAID-Konfiguration solcher Arrays. Selbst getestet habe ich dies aber noch nicht.
Ubuntu wollte ich auch nicht verwenden. Slackware oder Debian stehen zur Auswahl.
"Angeblich erkennt der Software-RAID-Mechanismus von Linux die RAID-Konfiguration solcher Arrays."
Da du es nicht selbst getestet hast, nehme ich an, dass meine Frage ins Leere geht. Wie meinst du denn das genau?^^ Dass Linux die Array-Settings aus dem Array-Controller-BIOS in die config-Datei übernimmt? Bin dem aber auch noch nicht nachgegegangen, da ich im Moment selten zu Hause bin.
Gruß
Steffen
Software-RAID funktioniert eigentlich so, dass ein spezieller Partitionsheader (bzw Plattenheader) geschrieben wird (der enthält u.a. eine UID sowie den RAID-Typ). mdadm fasst dann alle Partitionen mit diesem Header (entsprechend ihrer UID) zu Arrays zusammen.
Sofern der Controller auch anhand solcher Header-Informationen arbeitet, müsste es eigentlich funktionieren. Blöd ist's natürlich, wenn der Controller nur in den MBR schreibt, da Linux-SW-RAID partitionsbasiert arbeitet.
Wenn du ein Backup (bzw keine Daten auf den Platten) hast, kannst du das ja mal ausprobieren, bekanntlich geht das über studieren ;-)