Mein Sohn will seinen Compi auf Linux umstellen. Da ich mich nicht so gut in Betriebssystemen auskenne, was muss er beim Vergleich beachten. Birgt Linux bei der Anwendung von Windows Produkten Fallen?
Bitte um schnelle Antwort.
Petra Richter
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Nabend Petra...
was muss er beim Vergleich beachten
Was soll denn verglichen werden und in welchem Zusammenhang steht dieser Vergleich mit der Umstellung?
Birgt Linux bei der Anwendung von Windows Produkten Fallen?
Falls Du damit Windows-Anwendungen/Programme meinst: Windows können grundsätzlich erstmal nicht unter Linux ausgeführt werden! (Genauso wie ein Auto mit Benzinmotor auch nicht mit Dieselöl fährt.)
Ausnahme: Das Programm ist für beide Plattformen verfügbar, wie z.B. das Bildbearbeitungsprogramm Gimp, oder auch die meisten Anwendungen die in Java programmiert wurden.
Ansonsten bleiben höchstens noch Lösungen wie WINE, oder aber Windows innerhalb einer virtuellen Maschine zu installieren. Ersteres läuft bei weitem nicht mit allen Windows-Anwendungen und bedarf teils noch zusätzlichem Konfigurationsaufwand. Zweiteres ist nur bedingt geeignet für leistungshungrigere Anwendungen. Für Windows Computerspiele ist keiner der beiden Lösungen wirklich geeignet, obwohl sich mit WINE manche Spiele zum laufen bewegen lassen.
Praktischerweise spricht absolut nichts dagegen Windows und Linux auf einem Computer zu installieren, man muß sich dann nur beim jedem Booten für ein Betriebssystem entscheiden.
Gruß
Borlander
Hi Petra
Grundsätzlich würde ich dir liebevoll empfehlen, deinen Sohn in seinem Vorhaben tatkräftig zu unterstützen.
Ich bin selber vor ca. 2-Wochen zum erstem mal in meinem Leben, mit Linux in Kontakt gekommen. Ich habe seit ca. 1987 mit MS-OS ( MS-DOS, MS-Win3.1, MS-Win95, 98, Me, NT, und 2000) gearbeitet, und viele Systeme eingerichtet.
Für einen "Alten Sack" wie mich, fällt es ziemlich schwer, aus seinem alten Fahrwasser heraus zu kommen. Die Jugend, ist da noch viel flexibler.
In Sachen Sicherheit gegen Schad-Soft, ist Linux Imho auch besser als Microsoft.
Linux ist kostenlos. Das heißt, jeder darf auf so vielen Rechnern wie er will, so viele Linux-Versionen wie er will installieren, ohne etwas zu zahlen, und das Völlig legal.
Für Linux gibt es unzählig viele Software, alles kostenlos. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank-Programme, MediaPlayer, eMail-Programme, Internet-Browser, etc. etc.
Wenn einem was nicht gefällt, was soll's, dann macht man sich eben was anderes drauf, man hat ja keine "Verträge" abgeschlossen, sowas juckt bei Linux und "Open-Source" absolut niemand.
Windows wird immer teurer, immer fickriger, und erfordert in immer kürzeren Abständen neue PCs, weil Win immer Leisungshungriger wird. Das gleiche gilt auch für fast alle Programme, die man für Windows braucht. ... Imho eine Geldschneiderei, welche immer gieriger wird. ..
Linux hat heute schon in vielen Sachen, Windows abgehängt. Bei weitem nicht in Allem. Aber, Linux entwickelt sich weiter. Es spricht absolut nichts dagegen, nach einer neueren Entwicklung, sein Linux "Upzudaten", es kostet ja nix.
Linux verhält sich auch "kulant", wenn der PC nicht der allerneueste ist, was man von MS definitiv leider nicht behaupten kann.
Für einen Anfänger würde ich Ubuntu-6.06.1-LTS empfehlen, aber es gibt sicher auch viele andere gute Varianten.
Dann würde ich noch zu einem Buch raten, (wäre mit Sicherheit ein gutes Geburtstags-Geschenk)... :-)
z.B. Nickles Linux Report, (ca.25 Euro). MsWindows kostet in der Home-Version mindestens um die 80 Euro, ohne Programme. ...
Ein Buch, dass ich wirklich nur empfehlen kann.
Da ist auch eine bootfähige DVD drin, mit der 4-verschiedene Linux-Varianten von DVD gestartet werden können. Jede Variante lässt sich auch auf Festplatte installieren.
... das Buch wurde mir am Di. Vormittag geliefert, am Mo. abend hatte ich es bestellt. Da konnte noch kein eBay-Verkäufer auch nur annähernd mitthalten
Für den Anfang, würde ich eine Dualboot-Variante (2-Betriebssysteme), wie es "Borlander" vorgeschlagen hat, für sehr empfehlenswert halten.
Liebe Grüsse an den "Nachwuchs" und an dich, Data Junkey
Ich stimme dir eigentlich grösstenteils zu, Ubuntu 6.06 würde ich aber nicht mehr empfehlen. Meiner Meinung nach sollte man besser eine neuere Version nehmen, weil viel vereinfacht wurde, und die Hardwareunterstützung besser ist. Im Moment wäre das die Version 7.04 (Feisty Fawn), im Oktober sollte aber schon die Version 7.10 (Gutsy Gibbon) kommen.
@yves3 Am: 15.09.2007, 15:17
Sehe ich schon ein. Aber mir ist wichtig, das es eine LST ist. Long Time Support.
Die nächste LTS soll Imho 8.X sein, und noch in diesem Jahr herauskommen. So Lange kann ich noch warten.
Außerdem fahre ich das Ubuntu zur Zeit ohnehin noch in der VM. Meine neue HD wird gerade noch "gebacken". :-) ..ist bestellt..
Aber damit wollen wir Petra nicht langweilen. Sohnemann wird schon wissen, welche Version ihm gefällt; :-) :-) ausprobieren kost nix.
Greez Data Junkey
Als erstes solltet ihr euch eine Linux Live CD wie zb Knoppix zulegen, um erstmal zu sehen ob es überhaupt was für euch ist. Bei einer Live CD wird Linux von der CD/DVD gestartet ohne das auf die Festplatte zugegriffen werden muss. Es bleiben also alle Daten auf der Platte erhalten.
http://www.knoppix.org/
mfg
chris
Ich würde auch für Ubuntu plädieren, und zwar in der aktuellen Version, der 7.04 "Feisty Fawn". Die Installations-CD kann man auch als Live-CD zum Ausprobieren verwenden, weshalb Knoppix - sorry Chris - nicht zwingend erforderlich ist.
> Bringt Linux bei der Anwendung von Windows Produkten Fallen?
Jau! Das kannst du laut sagen - siehe die Erklärung von Borlander. Wenn überhaupt, dann könnte man mit Hilfe des Programms "WinE", einer Laufzeitumgebung für Windows-Software die Programme zum Laufen bekommen.
Ich frage mich nur: Wozu? Es gibt heutzutage für so ziemlich alle Anwendungsbereiche, inkl. Nischen-Interessen wie Musikproduktion, sehr gute Software für Linux. Firefox und Thunderbird fürs Internet, OpenOffice zum Briefeschreiben, VLC zum Filme gucken - das ist für den Anfang schon eine ganze Menge.
CU
Olaf
Warum sorry? Ich hatte die Distribution von Klaus Knopper lediglich als Beispiel genommen da damit afaik die Ära der Linux Live CDs angefangen hat, was dann von anderen Distributionen nach und nach übernommen wurde. Mit deinem XXBuntu kann ich im ürbrigen nichts anfagen, Optisch gefallen hat mir die letzte Fedora.
Vielleicht steckt ja auch etwas Knoppix in XXBuntu, ist ja schließlich alles Debian based.
mfg
chris
Kommt ganz drauf an, was du unter Fallen verstehst. Zunächst ist es so, daß Windows-Software unter Linux NICHT läuft (es gibt eine Methode, das zu ändern, dazu komme ist später). Soweit ist das erstmal kein Problem, da es für so ziemlich jede erdenkliche Aufgabe Linux-Software gibt. Zum Teil kennst du die Programme vielleicht sogar schon: OpenOffice (kostet nichts und ist für den Hausgebrauch [auch mit gehobenen Ansprüchen] völlig ausreichend), Firefox (DER Browser für Linux, es gibt auch eine Windowsvesion, die immer beliebter wird), Thunderbird für E-Mails (ebenfalls für Windows erhältlich), GIMP (Bildbearbeitung und sobald man sich an das etwas ungewöhnliche Programmlayout gewöhnt hat, für den Hausgebrauch völlig ausreichend). Wenn du (oder dein Sohn) öfter mal CDs oder DVDs brennst, hast du die Wahl zwischen k3b (der, wie ich finde, besten Lösung für Linux, ist kostenlos) oder NeroLinux, der Linux-Version des von Windows bekannten Nero. Aktuell ist Version 3 und kostet 19,95 € pro Lizenz. Auch solltest du erstmal klären, ob die Hardware auch kompatibel mit Linux ist. Stressfrei sind eigentlich Tastaturen (sofern keine Sondertasten für E-Mail, Browser und solches Zeug vorhanden sind), Mäuse, Monitore (TFT mit DVI-Anschluß, daß klappt immer und kein Widescreen). DSL (kabelgebunden) ist kein Problem, sofern ihr einen Router habt. Dann ändert sich überhauot nichts. Etwas schwieriger ist es bei reinen DSL-Modems, aber das macht auch nichts. So unterschiedlich sind die Einstellungen nicht. Kompliziert könnte es bei W-Lan werden. Da mußt du den W-Lan Chipsatz kennen (am besten fährst du mit einem Atheros-Chip, genaueres können dir da die Experten hier sagen, ich habe kein W-Lan). Grafikkarten sind kein sehr großes Problem, am besten werden Karten mit Nvidia-Chipsatz unterstützt. ATI-Karten laufen auch, nur ist der Treiber von ATI noch Lichtjahre von der Qualität entfernt, die Nvidia abliefert.
Soundkarten, sofern es eine Creative-Karte ist, laufen bestens. Onboard-Sound (heute leider fast Standard) wird zum größten Teil unterstützt, aber eben nicht alles. Drucker unter Linux sind ein Kapitel für sich. Am besten ist es, wenn du einen Drucker von Hewlett Packard (HP) dein Eigen nennst, die funktionieren fast alle. Sehr übel sieht es bei Lexmark, Canon, Kodak und Brother aus.
Falls noch eine Webcam dazu kommt, wird es sehr schnell sehr übel. Es gibt welche, die sofort funktionieren (wenige), dann welche, die nach mehr oder weniger viel Handarbeit laufen (auch nicht allzu viele) und dann noch die Gruppe der Nichtfunktionierenden (sehr viele).
Am besten wäre es, erstmal eine sog. Live-CD einzulegen und von dieser zu starten. Wenn alles erkannt wird und funktioniert, habt ihr sehr gute Karten. Als Live-CD würde ich auch (K)Ubuntu vorschlagen. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob es diese oder eine andere Distribution sein soll. Der Vorteil von Linux ist ja, daß man nicht auf eine - nennen wir es mal Geschmacksrichtung - festgelegt ist. Wenn dir (K)Ubuntu irgendwann nicht mehr gefällt, kannst du SuSE, Mandriva (wäre meine Empfehlung), Knoppix, Debian, Sabayon usw. ausprobieren.
Und nun noch zu der Methode, Windows-Software unter Linux zu benutzen. Zuerst einmal ist dies hier sehr wichtig: ES IST NICHT MÖGLICH, IRGENDWELCHE TREIBER DAMIT ZUN INSTALLIEREN!!! Das vergiß also gleich wieder. Auch funktioniert es nicht mit jedem Programm. Du brauchst dazu wine. Wine erstellt eine Windows-Ausführungsebene, es ist KEINE Emulation. Im Prinzip kannst du mit wine Microsoft Office (bis Version 2003, glaube ich), den Internet Explorer (wer braucht den) und einige andere Programme installieren. Genauere Informationen dazu bekommst du hier: http://www.winehq.org/ (auf englisch). Für Spiele gibt es eine eigene, kostenpflichtige Version von Wine mit dem Namen Cedega. Wie gut oder schlecht Cedega funktioniert, kann ich dir leider nicht sagen, da ich es nie benutzt habe. Für meine Spiele habe ich immer noch ein Windows installiert, da mir dies als die beste Lösung erscheint.
Generell spricht überhaupt nichts gegen eine parallele Installation von Windows und Linux, besonders wenn man gern mal spielen möchte und die für Linux verfügbaren Spiele entweder nicht gefallen oder das Lieblingsspiel eben nur für Windows verfügbar ist.