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Sicherung auf USB-Festplatte

sharth3 / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen,
ich möchte eine Datensicherung auf zwei externe USB-Festplatte ausführen (WD-MyBook). Aus Sicherheitsgründen werden zwei Platten verwendet, die jeden Tag abwechselnd verwendet werden sollen. Wie stelle ich sicher, dass die Festplatten automatisch erkannt werden und unter /media/usbdisk eingehängt werden, wenn ich Sie über einen USB-Port anschließe. Bisher sind folgende Probleme aufgetreten:

1. Wenn ich versuche die erste Platte auszuhängen kommt die Fehlermeldung "device busy" (als root)
2. Wenn ich die zweite Platte einhängen will wird sie nicht automatisch erkannt. Muss ich da noch irgendwelche Einträge in der etc/fstab machen?

Sorry für die einigermaßen blöden Fragen aber bin noch relativ neu bei Linux. Nutze Debian als Betriebssystem.

Danke im Voraus für eure Hilfe.

Gruß

sharth

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Rheinlaender sharth3 „Sicherung auf USB-Festplatte“
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Blöde Fragen gibt's nich, aber blöde Antworten kannste kriegen ;-)

zu 1: da greift noch irgendein Prozess auf die Platte zu. Und wenn es nur Dein Filemanager ist, mit dem Du vielleicht geguckt hast, ob die Platte richtig eingehängt wurde oder Du Dich in irgendeiner Konsole in einem working directory auf der Platte befindest.

zu 2 braucht's mehr Infos. Passiert das mit einer der Platten immer oder nur wenn Du beide anstöpselst? Dann mit der jeweils zweiten oder auch immer mit derselben? Wenn Du bis jetzt nichts in der fstab eingetragen hast, solltest Du das in diesem Fall auch weiterhin nicht müssen.

Gruß
Rheinlaender

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KarstenW sharth3 „Sicherung auf USB-Festplatte“
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Festplatten werden mit dem mount Befehl in die verzeichnishierachie eingehängt und mit dem umount Befehl wieder rausgehangen.
Der Mount Befehl stammt noch aus den Zeiten der Mainframe Rechner. Da mußten die Magnetbänder aufmontiert werden, also mount.
Das ursprüngliche Unix wurde auf einer PDP-11 von Digital in den Bell Labs entwickelt ;-).
Du kannst die datei /etc/fstab bearbeiten um den Befehl mount bei der Eingabe zu verkürzen.

Welche Debian Version verwendest du ?

Für USB Geräte ist eventuell Debian testing die bessere Wahl. Da bei Debian Testing nun auch udev unterstützt wird. Vorraussetzung dafür ist ein Kernel >= 2.6.15.
Die Gerätdateien werden bei Debian stable in der Reihenfolge vergeben , wie die USB Geräte angesteckt werden.
Das soll sich mit udev verbessern, aber erst in Debian etch (momentan testing).

Du mußt als erstes herausfinden welche gerätedatei deine USB Festplatte hat. USB Festplatten sind unter Linux SCSI Festplatten und werden mit Gerätedateien /dev/sda1 oder so ähnlich angesprochen.
Gerätedateien sind eine Art Gerätkontext (um es mal mit Windows zu vergleichen), in die oder aus die ein Programmierer Daten schreibt oder liest. Der Programmierer muß sich nicht um die Ansteuerung der Geräte kümmern. Das macht das Betriebsystem für ihn.

Du kannst die Datei /etc/fstab folgendermaßen anpassen (nachdem du herausgefunden hast, welche Gerätedatei deine Festplatte hat.
Du fügst ein ähnliche zeile wie diese ein:

/dev/sda1..... /media/usbdisk...... ext3..... rw,noauto,,,,,, 0...... 0

(Bitte ohne Punkte diese Zeile einfügen).

ext3 ist das Dateisystem ext3. rw,noauto sind mount Optionen. Kannst du in der Manpage nachlesen "man mount" Die letzen beiden Felder kannst du auf 0 (Null) setzen.
Debian verwendet nach wie vor das Universaldateisystem ext3. Ich würde für diese USB Festplatten auch dieses Dateisystem empfehlen.

Für backups, so wie du es machen willst, gibt es schon das Programm rsnapshot bei Debian :



local and remote filesystem snapshot utility
rsnapshot is a filesystem snapshot utility. It can take incremental
snapshots of local and remote filesystems for any number of machines.
rsnapshot makes extensive use of hard links, so disk space is only used
when absolutely necessary.

Homepage: http://www.rsnapshot.org/

Mounten kannst du die festplatte dann mit "mount /media/usbdisk"
Raushängen kannst du die festplatte dann mit "umount /media/usbdisk"


PS: Ob diese USB Festplatten unterstützt werden, hängt davon ab ob dein USB Port unterstützt wird. Ich kann nicht einschätzen ,in wie weit USB Ports bei der PC Hardware standardisiert sind und ob dafür ein Linux Standartreiber reicht oder nicht.
Ich baue meine Rechner immer linuxkompatibel zusammen und habe deshalb keine Probbleme mit Linuxtreiber.
Der Befehl "dmesg | less" zeigt alle Kernelmeldungen vom Bootprozess an und gibt detalierte Meldungen über erkannte Hardware aus. Mit den Cursortasten kannst du hoch - und runterscrollen.


Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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sharth3 KarstenW „Festplatten werden mit dem mount Befehl in die verzeichnishierachie eingehängt...“
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Hallo allerseits,

erstmal Danke für eure umfangreichen Antworten. Der Filemanager hat tatsächlich noch auf die Platte zugegriffen und deshalb kam die Fehlermeldung. Habe mal mit dmesg nachgeschaut und dort wird die WD My Book auch aufgelistet.

usb 2-1: new full speed USB device using address 2
SCSI subsystem initialized
Initializing USB Mass Storage driver...
scsi0 : SCSI emulation for USB Mass Storage devices
Vendor: WD Model: 1600JB External Rev: 0107
Type: Direct-Access ANSI SCSI revision: 02
USB Mass Storage device found at 2
usbcore: registered new driver usb-storage
USB Mass Storage support registered.
SCSI device sda: 312581808 512-byte hdwr sectors (160042 MB)
sda: assuming drive cache: write through
/dev/scsi/host0/bus0/target0/lun0: p1
Attached scsi disk sda at scsi0, channel 0, id 0, lun 0

Mein Problem ist, dass ich nicht so ganz verstehe wie das mit dem ein- und aushängen der Festplatte funktioniert. Wenn die Platte z.B. unter /media/usbdisk eingehängt ist, wird sie manchmal nach einem Neustart unter /media/usbdisk-1 eingehängt. Mit ls -l werden unter /media aber beide Einhängepunkte angezeigt. Mein Ziel ist ja eigentlich das ganze zu automatisieren. Die eine Platte anstöpseln, Sicherung durchlaufen lassen..abstöpseln und am nächsten Tag die andere ranstecken. Ohne dass ich manuell eingreifen, mounten oder unmounten muss. Ist sowas möglich?Benutze auch das Tool rsnapshot, funktioniert auch super soweit. Nur das mit den USB-Platten krieg ich leider nicht hin. Wäre nett wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte. Bin schon am verzweifeln....

Gruß,

sharth

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KarstenW sharth3 „Hallo allerseits, erstmal Danke für eure umfangreichen Antworten. Der...“
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Das automatische Mounten kann man mit dem Kernel-Automounter machen. Ich habe den noch nie ausprobiert, weil es dann Probleme mit dem Brennprogramm nero gibt.
Das Umounten wirst du nicht wegbekommen, weil beim Raushängen von Festplattenpartitionen oder auch Wechseldatenträger, das Dateisystem auf dem Datenträger syncronisiert wird.
Beim Umounten werden die Daten , die sich noch im Speicher befinden, auf den Datenträger geschrieben.
Wenn du nicht den Umount Befehl ausführst, dann kann das Dateisystem ernsthaft beschädigt werden.

Wenn du unter Unix/Linux irgendwas automatisieren willst, dann mußt du Shellprogrammierung lernen und kannst für solche Sachen wie Backups, incl. dem Umount -Befehl , ein Shellscript schreiben.
Du kannst die ganzen Unixbefehle, incl. Umount in ein Shellscript schreiben und diese Befehle logisch mit Shellbefehlen verknüpfen.
Das ist eine Art strukturierte Programmierung , wie bei einer Programmiersprache wie C , aber viel einfacher.

Deshalb gibt es auch die vielen Kommadozeilentools. Das macht Unixsysteme oder unixähnliche Systeme wie Debian so flexibel .

http://www.tldp.org/LDP/abs/html/

Oder kauf dir ein Buch für Shellprogrammierung im Buchhandel.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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