hallo zusammen...
ich habe vor, mich von windows zu verabschieden und komplett auf linux umzusteigen. da ich, wie gesagt, ein neueinsteiger bin, bzw. sein würde, kommt es mir bei der wahl der distribution vor allem auf eine leichte installation an, auf eine leichte bedienbarkeit und auf handbücher, und das natürlich alles bitte in deutsch, da mein englisch nicht so besonders ist :o) und natürlich ist mir die multimediafähigkeit auch wichtig.
welche distribution könnt ihr mir empfehlen? habe zwar schon einige tests und empfehlungen gelesen bzw. bekommen, aber so richtig überzeugt hat mich bisher noch kein anbieter. suse soll ja in deutschland marktführend sein, aber ist es auch die beste wahl? wie ist denn suse 10.0. im vergleich zu 9.3.? sollte man eher die alte version nehmen oder doch besser die neue? was sind die vor- und nachteile der anderen anbieter? ....
ich hoffe auf zahlreiche und konstruktive zuschriften...
danke und gruß
frank
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Suse ist schon auf den ersten Blick am einfachsten zu bedienen, aber meistens ist die Fehlerrate bei jeder SUSE-Version derart hoch, das es immer wieder Probleme gibt.
Ich hatte auch früher SUSE, bin aber auf Debian umgestiegen. Debian ist viel fehlerfreier programmiert und so stabil, das man mit Debian auch einen kleinen Internetserver aufbauen kann. Der Lernaufwand ist bei Linux schon viel höher als bei Windows und es gibt massenhaft Probleme mit Treiber, da die Industrie kaum welche programmiert. Die meisten Treiber werden von Programmierern in Ihrer Freizeit programmiert. Deshalb ist auch Linux kostenlos, weil die meisten Entwickler die Arbeit nebenberuflich erledigen.
Ich würde vielleicht Ubuntu oder Kubuntu nehmen. Ubuntu baut auf Debian auf. Die Installationsroutine soll besser programmiert sein, weil einige Debian Entwickler hauptberuflich daran arbeiten.
Linux ist mehr wie ein Unix entwicklert worden, hat also mit Windows gar nichts gemeinsam und soll Windows auch nicht ersetzen (kann es aber ;-).
Die meisten Handbüch sind im Internet online verfügbar und es gibt wie bei Unix auch die manpages (manual pages, auch in deutsch) , in denen die meisten Konfigurationsdateien und Linuxbefehle erklärt sind.
Bei Linux gehen die Bestrebungen dahingehend EIN Betriebsystem zu schaffen und die Distributionen halten sich alle mehr oder weniger an die Standards. Sonst hat man die gleiche Situation wie bei Unix. Unices haben sich auch wegen der großen Unterschiede und der hohen Preise nie durchsetzen können, leider.
Bevor du dich hinneinstürtzt, hier sind ein paar gute Internetseiten:
http://www.linux-ag.de/linux/LHB/
http://debiananwenderhandbuch.de/
http://www.ubuntulinux.org/
http://www.kubuntu.org/
PS: Wenn du einen neuen Rechner speziell für Linux kaufen willst, dann würde ich bei den Grafikkarten Nvidia und bei den IDE-Chipsätzen nforce bevorzugen.
DSL-Modems funktionieren alle, die mit einer Netzwerkkarte verbunden werden und bei den Netzwerkkarten würde ich eine nehmen mit dem Realtec RTL8139-Chipsatz. Von Winmodems würde ich die Finger lassen und bei ebay mir ein Modem für die serielle Schnittstelle kaufen.
http://www.nvidia.de/object/linux_de.html
PPS: Du mußt nicht ganz auf Winodws verzichten. Bei Winodws gibt es sehr schöne Computerspiele, die es unter Linux nicht gibt. Und wenn du dich zum Beispiel für Programmieren interessiert, dann startest du Linux und kannst mit einer modernen IDE wie dem QT-Designer Programme in C++ schreiben oder auch in der Programmiersprache C. Du mußt dann nicht schnell mal 2000 € für die Programmierung hinlegen.
Der Bootmanager grub kann auch Windows und andere Betriebsysteme booten.
hallo karsten,
vielen dank für die umfangreiche antwort. hast mir damit schon etwas weitergeholfen.
viele grüße
frank
Wenn du DSL hast kannst du Ubuntu nehmen (oder kubuntu). Ansonsten würde ich eventuell debian nehmen. Debian CDs gibt es auch zu kaufen.
Hi,
die Distribution ist anfangs egal. Momentan aktuelle Distributionen unterstützen
alle den gleichen Umfang an Hardware. Falls Linux das einzige System auf dem PC ist, lässt sich fast jede Distribution mit den Standareinstellungen und Klicken auf "Weiter" installieren (wie Windows halt). Deutsches Handbuch und schwaches Englisch (hallo?) kann man auch prima mit Foren ausgleichen. Bloß keine 90 Euro an Novell/Suse spendieren, lieber eine Zeitschrift mit Distribution und Artikeln für Einsteiger kaufen. Da kommst Du mit 10 Euro weg und hast alles, was man für den Start braucht :)
usernull
Erstmal: Ich finde es super, dass du den Schritt wagst und konsequent auf Linux umsteigen willst. Ich habe das - auch wegen Wut auf Windows - vor etwa einem Jahr gemacht und bereuhe nur, dass ich es nicht eher getan habe!
Zu deiner Frage: Ich würde auch Ubuntu empfehlen.
Unter Linux gibt es verschiedene Distributionen, die sich alle auf etwas spezalisieren. Ich selbst mag Debian sehr, es hält sich an Standards, ist stabil und sauber programmiert, hat eine ordendliche Struktur und man kann es für eigentlich alles verwenden ...
Ubuntu hat Debian als soliden Unterbau, das ganze System ist auf Endanwender zugeschnitten und hat einen guten Support für Notebooks. Ubuntu ist ein Projekt, an dem nicht nur freie Programmierer mitarbeiten (wie bei allen anderen Distris), sondern wo auch bezahlte Leute mitwirken (das Geld kommt von dem einem Typen, der so gerne Weltraumtourist ist. Niemand weiß, was er mit der Unterstützung einer Linux-Distri vor hat, auf jeden Fall sind seine Absichten friedlich ;-) )
--> http://www.ubuntulinux.org/download/: Hier musst du deinen Download starten, einfach Germany auswählen und deine Plattform ist vermutlich x86, dann kommst du vermutlich zu diesem ISO-Image, dass du mit einem Brennprogramm wie Nero auf eine CD brennst.
Die Dokumentation ist sehr gut. Google hilft da immer (schau dir mal Googeltricks mit Plus, Minus, Klammern usw... an - damit findet man schnell Antwort auf die Frage, die man hat).
Richtig viel lesen kann man z.B. hier: --> http://www.ubuntu-anwenderhandbuch.org/. Dazu hat auch Kofler ein Buch geschrieben. Kofler ist Autor für Linux-Einsteiger-Literatur, früher viel mit SUSE, jetzt aber auch schon von Ubuntu überzeugt (s. meine Meinung unten). Eine Probe liest man z.B. hier, womit ich dir auch gleich einen Link zur Installation überreiche, denn diese ist zwar bei Ubuntu gegenüber Debian stark vereinfacht, das Partitionieren könnte aber beim ersten Mal Probleme bereiten: http://www.kofler.cc/pdf/ubuntu-kap02.pdf
Du wirst vermutlich bald von Kubuntu lesen. Linux ist wie ein Legobaukasten: Du kannst dir selbst zusammen bauen, was du haben willst. So gibt es derzeit zwei große Desktop-Enviroments, nämlich Gnome (was Ubuntu verwendet) und KDE (was Kubuntu verwenden; KDE-Programme haben meistens ein großes K im Namen).
Ich selbst mag Gnome mehr als KDE, da es nach meiner Meinung übersichtlicher, stabiler und etwas schlanker ist, darum würde ich dir auch empfehlen, Ubuntu zu nehmen. Aber auch hier lässt der Legobaukasten grüßen: Du kannst durchaus aus dem Ubuntu Gnome entfernen und KDE installieren, dass du ein Kubuntu hast - und natürlich auch anders rum :-)
Linux ist durch und durch ein Multibenutzersystem, indem Rechte individuell vergeben werden. Du als einzelner Benutzer darfst nur in deinem Verzeichnis (/home/benutzername) machen was du willst, das war's auch schon. Das ist auch gut so, denn Benutzungs- und Administrationsaufgaben sollte man trennen können.
Hast du Ubuntu installiert, fordert man dich zum LogIn auf. Hier gibst du deinen angelegten Benutzernamen + Passwort ein. Willst du eine Systemaufgabe wie Update oder Programm installieren, dann musst du dein Benutzerpasswort eingeben. Der root, quasi der Administrator unter Linux, wurde bei Ubuntu abgeschafft. Wenn du irgendwann wo liest, dass du 'su' und das root-Passwort eingeben sollst, dann häng vor deinem Systembefehl einfach ein 'sudo' und gib dein Benutzerpasswort ein (es geht auch 'sudo su', um eine richtige Root-Konsole zu bekommen).
Dieser Umstand wurde eingeführt um Ubuntu noch Benutzerfreundlicher zu machen, natürlich kannst du aber auch wieder das alte su einführen, wenn dir danach ist.
Neben Hardware, die entweder schon Treiber mit bringt (leider selten der Fall), die gut dokumentiert ist (damit die Linux-Gemeinde selbst Treiber schreiben kann) oder noch besser die von Standard-Treiber unterstützt wird, ist eine DSL-Flat sowas wie eine Plficht. Wenn du viel ausstesten und recherchieren willst braucht man sowas, kostet ja auch nicht mehr so viel.
So, zuletzt muss ich dann wohl noch sagen, warum Ubuntu und keine Andere Distribution: Wie gesagt mag ich Debian, und Ubuntu baut darauf auf. Viele HowTo's von Debian lassen sich auch auf Ubuntu übertragen.
Ich habe vor einem Jahr mit SUSE begonnen. Das ist zwar einfach zu installieren und bringt auch gleich alles mit, jedoch tauchen die Probleme später auf. Gerade was Programme angeht hat SUSE einen (zu Debian/Ubuntu verhältnismäßigen) kleinen Pool. Dazu werden Abhängigkeiten (benötigte andere Programme oder libs, wie unter Windows DLLs) schlecht aufgelöst. Unter SUSE wurde zudem ein Versuch von 'Systemsteuerung' nach gebaut, was aber nicht immer richtig funktioniert.
Es gibt so viele Distributionen, dass ich kaum was weiteres intensiv angeschaut habe. Grundlegend sind nahezu alle Distributionen gleich, der Teufel steckt im Detail, und um diesen zu finden, fehlt mir im Moment die Zeit.
Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen. Wer schon so ein Posting schreibt muss erkannt haben, wie schlecht Windows für den produktiven Einsatz ist. Ich denke, du wirst bald wechseln, ich hoffe es, und ich freue mich darüber :-)
Hallo Frank ;-)
Ich habe auch vor einiger Zeit entschieden auf Linux umzusteigen - angefanden hats mit SuSe7.3 - später auch mal ne 8ter Version - ging alles einfach und ich konnte auch relativ schnell loslegen zu arbeiten. Mit manchen Programmen gabs bei mir unter SuSe aber Probleme - irgendwie passten die nicht immer - k.A. warum (ich bin kein Linux-Pro).
Dann habe ich mal Ubuntu getestet und war nach 3 Tagen einarbeitung und wühlen nach Anleitungen sehr positiv überrascht!
Anfangs gabs Probleme mit dem 3D-Treiber (der unter SuSe nie lief) und der Auflösung (er wollte nur 640x480 @60Hz). Das nervt anfangs SEHR - aber wenn man dann mal kappiert hat wo man den Monitor einstellen kann macht dieses Betriebssystem sehr viel spaß - und es ist vorallem sauschnell!
Mit Cedega habe ich mal ein Windows-Spiel (StarCraft) unter Ubuntu installiert --> es lief ;-)
Höhrt sich jetzt alles toll an, doch ich rate Dir trotzdem Windows erstmal parallel drauf zu lassen - es gibt soviel Software für Windows - warum drauf verzichten wenn man beides haben kann? (und Cedega kann auch nicht alles (-: ...).
Gruß, PingOfDeath
eine url möchte ich auch noch beitragen, hat mir auch schon oft geholfen:
http://www.pro-linux.de
gruß
borowitsch