Hallo zusammen!
Meine Frage richtet sich vor allem an diejenigen, die zweigleisig fahren und neben Linux noch Windows (2000 oder XP) benutzen: Wer von euch hat Erfahrung mit Schreibzugriffen auf NTFS-Partitionen unter Linux? Trifft es zu, dass Knoppix ab V 3.4 dazu in der Lage ist? Stimmt es wirklich, dass Schreibzugriffe auf NTFS-Partitionen unter Linux zum Festplattencrash führen können? Das habe ich kürzlich gelesen, wollte es aber nicht so recht glauben.
Danke für eure Erfahrungen!
CU
Olaf
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Der Festplattencrash (oder der oft angeführte Headcrash) ist m.E. nicht möglich. Allerdings kannst du dir schonmal die eine oder andere Datei beschädigen, und wenn das gerade z.B. eine der Verwaltungsstrukturen vom Dateisystem war ... - bad luck.
Viele sagen zwar, sie hatten noch nie Probleme mit dem Schreiben, aber das Risiko war mir immer zu hoch.
Ab Kernel 2.6 ist der Schreibzugriff auf NTFS nicht mehr experimenmtal, wenn du die Kerneltreiber verwendest. Allerdings gibts da viele viele Einschränkungen, die es ziemlich sinnfrei machen auf NTFS damit schreiben zu wollen:
Dazu steht u.a. in der Kernel-Doku:
##
CONFIG_NTFS_RW:
This enables the partial, but safe, write support in the NTFS driver.
The only supported operation is overwriting existing files, without
changing the file length. No file or directory creation, deletion or
renaming is possible. Note only non-resident files can be written to
so you may find that some very small files ( be written to.
While we cannot guarantee that it will not damage any data, we have
so far not received a single report where the driver would have
damaged someones data so we assume it is perfectly safe to use.
##
Also keine Dateien/Verzeichnisse erstellen.
Dateien kleiner als 500 Bytes evtl. nicht unterstützt.
Bleibt nur ändern von vorhandenen, über 500 Byte grossen Dateien.... - und das auch nur wenn sie die Größe nicht ändert.
Bei dem von XPectIT erwähnten Kernel-Treiber, konnte ich auch noch keine Schwierigkeiten feststellen, aber dieser Modus ist halt ziemlich limitiert. Nach einem Neustart kam es dann allerdings häufig vor, dass XP Checkdisk startete, dann allerdings keine Fehler fand.
Da das ganze aber sehr eingeschrängt ist versuchte ich auf Captive zurückzugreifen, was allerdings gewaltige Probleme versuchte. Auf der NTFS-Platte hatte ich zwar nie Datenverlust, allerdings kam es vor, dass Dateien, die ich mit Linux auf die NTFS-Platte geschrieben habe nie dort ankamen, also all die Dateien einfach im Nirwana verschwunden sind. Daher ist mir Captive einfach zu unsicher (man kontrolliert ja nicht ob jede Transaktion geklappt hat und manchmal verschiebt man einfach auch Dateien) und der native Kernel bietet einfach zu eingeschränkte Möglichkeiten.
Kabelsalat
Hallo,
vielleicht hilft Dir ja ein alternatives Verfahren. Ich habe für solche Fälle eine "Datenaustauschpartition in FAT32" auf der Platte angelegt. Hier liegen die Daten auf welche ich problemlos von WIN und auch von LINUX zugreifen kann.
MfG
...besonders an XPectIT für die ausführliche Darstellung. Mich interessierte wirklich nur, ob Schreibvorgänge auf NTFS unter Linux tatsächlich die Hardware beschädigen können - scheint also doch nicht der Fall zu sein. Dass einzelne Dateien beschädigt werden können, ist eine andere Sache.
@protector, ich habe immer eine FAT32-Partition "griffbereit", schon deshalb, weil die Notfall-CD von Acronis TrueImage (ebenfalls auf einem Linux-Kern aufsetzend!) danach verlangt. Ist zwar nur für das Erstellen neuer Images erforderlich, was nicht soo häufig vorkommt, aber es ist schon ganz sinnvoll, wenigstens eine kleine Partition in diesem Dateisystem zu haben.
Danke nochmal und CU
Olaf