Hallo beisammen,
Habe mir letztens mal zum Spaß gaim 0.68 direkt aus dem bz2-Tarball kompiliert. Allerdings ergibt sich zumindest unter Red Hat 9 nicht wirklich ein Unterschied zu den rpm\'s, die ich sonst immer von freshrpms.net gesaugt habe.
Da ich nur ein Modem zur Verfügung habe und die Sourcen wie zum Beispiel bei gaim leicht mehr als doppelt so groß wie die rpm\'s sind, frage ich mich nun, ob und wann es sinnvoll ist, selber zu kompilieren, wenn auch passende rpm\'s zur Verfügung stehen. Weiß das jemand?
Gruß und besten Dank,
Martin
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
nein, ist gehupft wie gesprungen. Der einzige Grund über Konsole oder kconfigure (ein Tool mit Frontend) zu kompilieren liegt an deinem Interesse am Programm. Solltest du z.B. zur Zeit C oder C++ lernen wollen, dann macht es Sinn, einfach um bestimmte Programmierschritte nachzuvollziehen.
Du kannst übrigens über checkinstall fast jede tar.gz Datei zu einer RPM-Datei packen (gz2, bz2 natürlich auch, google mal mit "checkinstall" falls es dich interessiert)
Ansonsten ist es gerade der Zweck von den RPMs (=Redhat Packet MANAGER) die Installation benutzerfreundlicher zu gestallten (zu vereinfachen), da viele Ein/Umsteiger mit dem Dreisatz ./configure make&&makeinstall sich am Anfang schwer tun oder damit nicht klar kommen
cu
NANÜ
Hi!
Es gibt manchmal aber auch noch einen anderen Grund, auf ein fertiges Paket vom Server zu verzichten. Das configure (./configure --help) bietet nämlich mitunter sehr viele Optionen, mit dem man sich das entsprechende Programm sozusagen persönlich anpassen kann. Solche Sachen kann man bei fertigen Paketen (was ja vorcompilierte binarys sind) normalerweise nicht (bzw. nicht in dem Umfang) einstellen.
Desweiteren wird das Programm auch direkt für den Rechner compiliert, d.h. configure schaut, was der Rechner für das jeweilige Prog sinnvolles kann (also sprich welche Bibliotheken vorhanden sind, Zusatztools usw.) und zeigt das auch an (also ob vorhanden oder nicht). Somit kann man sich überlegen, was man noch alles zusätzlich installiern möchte. Dann kompiliert "make" mit den Infos vom configure das Proggi angepasst für das jeweilige System (Stichwort: Effizienz).
Der Nachteil an der ganzen Sache ist natürlich die fehlende Benutzerfreundlichkeit (also mitunter lange Kompilierzeiten, sozusagen nicht vorhandene Updatebarkeit, oft fehlende Deinstallierbarkeit usw.). Somit sollten die Pakete (rpm's, deb's, oder was auch immer) Vorrang haben, wenn man nich allzusehr der Freak ist ;-)
Gruß, FrogPR
Aus "Effizienzgründen" hab ich das selber kompilieren ja auch mal ausprobiert ;-)
Die wirken sich aber für Otto Normalanwender wirklich spürbar nur bei Paketen wie OpenOffice aus, oder irre ich da? Bei gaim war's jedenfalls gehupft wie gesprungen...
je größer oder genauer je unbekannter ein Tool ist, das man herunterlädt, desto eher ist natürlich die mitgelieferte Hilfsdatei sinnvoll. Aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit, die Linux nunmal fordert + das Lesen der Man-Pages und Howtos, wird die Vereinfachung als Erlösung empfunden. Ich habe wenig Lust 2-3 Stunden zu warten bist ein Paket compiliert und vor allem mit make&&makeinstall dann installiert ist.
Ich denke, daß RPM vielen Leuten schon die Erfolgserlebnisse geliefert hat, die sie ohne auf WXX zurückgeworfen hätte.............
viel Spass noch mit Linux
cu
NANÜ
Naja, also 2-3h....das dauern echt nur die wenigsten Pakete, vielleicht OpenOffice, KDE oder Gnome oder so. Bei "normalen" Programmen ist der Zeitaufwand nicht sonderlich groß. Weiterhin sind nicht immer die aktuellsten Version von jedem beliebigen Programm als rpm verfügbar, so dass man durchs Selber-Kompiliern einen höheren Grad an Aktualität erhält - vorausgesetzt, man will das.
Der Vorteil an den (distributionsunabhängigen!) Sourcen ist einfach, dass das Prog durchs configure ans System angepasst wird (genausogut könnten ja immer vorcompilierte binarys angeboten werden mit Setup-Routinen usw. wie bei Windows-Programmen)
Mal davon abgesehn, kompiliert der Befehl "make". "make install" geht dann ruckzuck, weil er da nur die Abhängigkeiten setzt, Programme kopiert und solch Zeug.
Gruß, FrogPR
Hi FrogPR,
hast natürlich Recht. Make dauert immer am längsten, aber ich habe gerade einen 10 Stunden-Download hinter mir (Gnome 2.4 mit ISDN..............:-() und häte ich da jedes Paket kompilieren müssen, wäre ich noch in einer Woche dabei..........
Deine Vorbehalte für nur RPMs teile ich - man sollte zumindestens das Angebot an Programmen, die man kompilieren kann/muß, beibehalten.
Für viele Um/Einsteiger bleiben RPM-Pakete allerdings ein Segen.
cu
NANÜ
Hehe, nee, versteh mich da mich falsch, ich nehm auch viel lieber die fertigen Pakete (hab weder die Zeit noch großes Interesse dran das alles selber zu kompiliern, wenn ichs auch fertig haben kann) :-)
Ich finde diese Paket-Systeme von den Linux-Distributoren schon einsame Spitze, obwohl ich das Paketsystem von Debian (deb) noch ein Tick komfortabler finde als rpm, da es super mit apt (advanced package tool) zusammenarbeitet.
Ich wollte nur verdeutlichen, dass es durchaus Unterschiede zwischen Paketen und Sourcen geben kann und das es manchmal (oder sagen wir selten) lohnenswert sein kann, die Sourcen einem fertigen Paket vorzuziehen.
Und natürlich im Falle von großen Programmen wie Gnome, KDE, Openoffice etc. sind vorcompilierte Pakete sowieso das Mittel der Wahl.
Gruß, FrogPR
ps.: Danke für die netten Diskussionen, bis zum nächsten Mal :-)