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Struktur innerhalb von Linux

Carlos78 / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Mal ne ganz dumme Frage von einem absoluten Linux-Neuling (SuSE 6.4):
Wo befinden sich eigentlich die ganzen Programme unter Linux? Unter Win NT war ich es gewohnt, dass es einen Ordner namens "Programme" oder "Program Files" gab, unter dem alle Programme installiert waren. Wie ist das unter Linux? Wo sind die ganzen Programme abgelegt?

Wo speichert man die ganzen eigenen Dateien am besten ab?

Ich habe das ungute Gefühl, dass ich alles vergessen muss, was ich unter NT gelernt habe, kann das sein? ;-)

Grüsse,
Carlos78

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Anonym Carlos78 „Struktur innerhalb von Linux“
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Die Programme befinden sich in /bin, /sbin, /usr/bin, usw

Du kannst sie über die Kommandozeile ausführen oder im KDE File manager doppelklicken.

edzel

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Anonym Carlos78 „Struktur innerhalb von Linux“
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Den Ausgangspunkt des Dateisystembaums stellt das Verzeichnis "/" dar. Es wird
auch als "Rootverzeichnis" bezeichnet. In ihm sollten sich keine Dateien befinden,
und nur die vorgegebenen Unterordner liegen. Vom Anlegen weiterer Unterverzeichnisse
sollte man absehen.

Vorhandene Unterverzeichnisse sind

Daneben existieren i.a. noch die beiden Verzeichnisse proc und lost+found, die nicht
eigentlicher Bestandteil des Dateisystems sind. Im Verzeichniss /proc blendet der Kernel
zur Laufzeit Informationen über den Zustand des System ein, und lost+found ist der Ort
an den fsck Dateien bzw. Dateifragmente schickt die beim Reparieren des Dateisystems anfallen.

/bin
Hier liegen elementare Programme, die von allen Anwendern benutzt werden können. Für den Fall
eines Systemstarts im Single User Modus. Das Verzeichniss sollte keine Unterverzeichnise haben.

/boot
Hier liegen Dateien die für den Bootvorgang benötigt werden. Im speziellen sind das die
Kernelbilder, Map Dateien sowie durch lilo gesicherte Bootsektoren. Die Verwendung eines
speziellen Verzeichnisses für diese Dateien gibt dem Anwender die Möglichkeit das Verzeichiss
in eine spezielle Partition auszulagern. Auf manchen Rechnern ist es erforderlich daß alle
hier abgelegten Dateien auf einer Partition liegen die vollständig unterhalb des 1024 Zylinders
liegt, da sonst das Bios die Dateien nicht lesen kann.

/dev
In diesem Ordner liegen alle Gerätedateien des System. Eine Gerätedatei stellt die Verbindung
zu einer angeschlossenen Hardware dar.

/etc
Sammlung von Konfigurationsdateien für das System. Einzelne Configurationsdateien werden
häufig direkt in diesem Ordner abgelegt. Benötigt ein Programm mehrere Konfigurationsdateien
so wird i.A. ein eigener Unterordner angelegt.

/lib
Systembibliotheken, die von den Programmen in /bin bzw. /sbin benötigt werden.

/home
Verzeichnisse der Anwender

/root
Verzeichniss des Superusers

/opt
Zuätzliche optionale Softwarepakete wie z.B. Staroffice.
/sbin
Elementare Systemutilities die zur Eiederherstellung des Systems nötig sind.
Alle Programm in diesem Verzeichniss sind statisch gelinkt. Benötigen also
keine externen Bibliotheken.

/tmp
Temporäre Dateien und Ordner

/usr
Zweite Dateihierarchie. Es wird davon ausgegangen, daß dieses Verzeichniss
nicht lokal und read only ist.
/usr/bin
Nicht zum Booten notwendige allgemeine Programme
/usr/sbin
Nicht zum Booten notwendige Administrationsprogramme
/usr/local/bin
Lokal auf diesen Rechner (diesen Rechnercluster) zugeschnittene Programme


/var
Veränderliche Daten. Nachdem /usr auch ReadOnly funktionieren soll, dürfen
in dort natürlich keine Logfiles oder Spoolfiles abgelegt werden.


LINKS: http://www.pathname.com/fhs/

j.

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(Anonym) Carlos78 „Struktur innerhalb von Linux“
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nur als kleine ergaenzung:

wenn du die "locate" datenbank installiert hast, kannst du folgendes eingeben (wenn du zB ein programm "irc" sichst)
(in einem terminal-fenster versteht sich)
"locate irc | grep bin"
erklaerung:
die locate datenbank wird nach "irc" durchsucht, da es aber noch viele MANs und anderen schmarrn gibt, laesst du nur die zeilen erscheinen die auch "bin" beinhalten, also wo im pfad bin (= binary = ausfuehrbar) steht.

gruss,

dP

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