Hallo,
ich wollte endlich mal eine eigene Partition für /home anlegen (Ubuntu 10.04). Nun habe ich den entsprechenden Artikel auf ubuntuusers.de gelesen:
http://wiki.ubuntuusers.de/Home_umziehen
Nun ist mein /home ca. 60GB groß, der freie Platz auf der Platte aber nur 40GB. Da bin ich also erstmal gekniffen, da ich ja keine neue Partition anlegen kann, die groß genug wäre mein /home aufzunehmen, oder? Gibt es da noch eine andere Variante?
Gruß,
Till
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Hallo Till,
ich sehe zwei Möglichkeiten:
1. Eine komplette Neuinstallation + entsprechender Neupartionierung der Festplatte (nach vorheriger Datensicherung natürlich!)
oder
2.
-Sicherung aller Dateien aus dem home-Ordner auf einer anderen oder externen Festplatte
-Löschen aller Dateien im home-Ordner (+Entleeren des Mülleimers)
-eine Live-CD starten und Gparted öffnen
-die Systempartition den Wünschen gemäß verkleinern (sie ist ja um 60 GB "erleichtert" worden)
- die freie Partition (die die zukünftige home-Partition werden soll) entsprechend vergrößern
-dann so vorgehen wie in dem Ubuntuusers-Wiki beschrieben
-anschließend die Dateien von der anderen FP ins neue home-Verzeichnis kopieren
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Wie bei den Lottozahlen: Ohne Gewähr!
Grüße
Erwin
Hallo Till,
zu Beginn eine externe Datensicherung von /home machen und sicher aufbewahren.
Hiervon die wichtigsten Daten auf die neue /home ziehen und sich bei dieser Gelegenheit von allen unwichtigen Dingen befreien. Den verbleibenden Rest im Archiv belassen.
MfG.
violetta
/home kann auch auf einer anderen Festplatte sein.
Ein Mountpoint kann auch ein Verzeichnis für eine zweite Festplatte sein.
Du baust eine zweite (kleine) Festplatte ein, erstellst eine primäre Partition und formatierst diese Festplatte mit einem Dateisystem deiner Wahl und trägst die Festplatte in die Datei /etc/fstab ein. Danach hängst du sie in das Verzeichnis /home, nachdem du alle Daten von /home auf die zweite Festplatte mit dem rsync Befehl verschoben oder kopiert hast.
Wenn du die zweite Festplatte vor dem Kopieren der Dateien in /home mountest (das ist mein germish oder denglish), dann sind die Daten vom ursprünglichen Unterverzeichnis /home nicht mehr sichtbar.
Ich meine um die Daten vom /home Unterverzeichnis auf die zweite Festplatte mit rsync zu kopieren, kannst du die zweite Festplatte testweise unter /mnt mounten. Wenn du alle Daten kopiert oder verschoben hast, mountest du die zweite Festplatte in /home (das dann nur noch als Mountpoint dient und kein Unterverzeichnis mehr ist)
Die Gerätedatei dieser zweiten Festplatte kann man einfach mit dem "fdisk -l" Befehl herausbekommen.
Wenn du dich mit der Datei /etc/fstab nicht auskennst, dann ließ die manpage von fstab durch.
PS: Das ist der Vorteil von Mountpoints bei Unix,Linux und FreeBSD gegenüber den Laufwerksbuchstaben wie bei Windows und dem VMS Betriebssystem von DEC. Der absolute Verzeichnispfad ist immer der gleiche, egal ob /home ein Unterverzeichnis, eine eigene Partition oder eine eigene Festplatte ist ;-).
Ich glaube das nennt man auch Skalierbarkeit oder Erweiterbarkeit unter Unix, FreeBSD oder GNU/Linux.
Danke für eure Ideen.
Ich denke, ich verschiebe einen Teil der Dateien auf eine externe Platte und ziehe dann um, und kopiere es später zurück. Das kommt mir jetzt am einfachsten und sichersten vor.
(eine zweite Platte einbauen geht nicht, da Laptop)
Gruß,
Till
(eine zweite Platte einbauen geht nicht, da Laptop) |
Die sauberste Lösung wäre:
Die Daten auf eine externe Festplatte sichern.
Die alte Festplatte durch eine neue Festplatte deiner Wahl ersetzen.
Kaufen kannst du eine neue Festplatte im notebook-laden.de.
Nach dem Einbau legst du dir eine Home-Partition an und kopierst deine gesicherten Daten da wieder hinein.
MfG Acader
Die Partitionierung ist nicht so einfach. Ich habe im Buch "Das Debian System" von Martin F. Kraft ein paar sehr gute Ratschläge gefunden, wie man die Partitionierung macht.
Ich lege bei meinem Desktoprechner /var, /usr und /home auf eine eigene Partition. Die Größen der jeweiligen Partition sind Erfahrungswerte.
Wenn du den LVM nutzen willst, dann kannst du die Partitionen auch noch nachträglich relativ einfach verändern. Der LVM braucht aber unbedingt eine RAM Disk initrd, sonst funktioniert er nicht richtig.
Ich habe bei ProLinux diesen Artikel über die Partitionierung unter Linux gelesen:
http://www.pro-linux.de/kurztipps/2/1562/linux-optimal-partitionieren.html
Vielleicht ließt du ihn mal durch.
Ich lege bei meinem Desktoprechner /var, /usr und /home auf eine eigene Partition
/home ist ja OK, mache ich auch so, aber warum /var und /usr auf eine eigene Partition, schleppst Du diese von Update zu Update mit?
Unter /usr werden die statischen Daten des Betriebsystems gespeichert und unter /var die variablen Daten. Wenn du /usr auf eine eigene Partition legst, dann kannst du /usr read-only mounten, weil diese statischen Daten sich nur bei einem Softwareupdate ändern.
/var lege ich auf eine eigene Partition , damit die Fragmentierung der Daten auf /var beschränkt bleibt und weil es vorkommen kann das im Fehlerfall gigabyte große Logdateien entstehen und dann die Festplatte (nach einigen Stunden) voll läuft.
Bei einem Desktoprechner merkt man es eventuell wenn so große Logdateien entstehen , aber bei einem Server läuft dann im Fehlerfall die Festplatte voll, wenn /var nicht auf einer eigenen Partition liegt.
Die Größen der Partitionen sind alles Erfahrungswerte.
PS: Früher als die Festplatten noch nicht so groß waren, war eine beliebte Methode von Scriptkiddies den Server mit temporären Daten zu fluten und damit den Server lahm zu legen (wenn der Kernel nicht mehr auf die voll gelaufene Festplatte schreiben kann). Deshalb legt man /tmp im Serverbereich auf eine eigene Partition.
Wenn du /usr auf eine eigene Partition legst, dann kannst du /usr read-only mounten, weil diese statischen Daten sich nur bei einem Softwareupdate ändern.
Und dann willst Du die Partition alle paar Tage wieder beschreibbar mounten um Updates zu installieren? Scheint mir auf einem Desktop-System wenig zweckmäßig...
Zu /var: Hier war vorher nie von Serversystemen die Rede! Und auf aktuellen Desktop-Systemen bekommst Du eine Warnmeldung wenn nur noch wenig Platz auf der Partition ist...
Die Partitionierung ist nicht so einfach.
Eigentlich nur wenn man es sich selbst unnötig kompliziert macht. Und LVM macht es definitiv nicht einfacher...
Ich lege bei meinem Desktoprechner /var, /usr und /home auf eine eigene Partition. Die Größen der jeweiligen Partition sind Erfahrungswerte.
Und damit hat man eine unnötige Fehlerquelle im System. Auf einem Desktop-System ist es in maximal 1% der Fälle sinnvoll /var und /usr auf eine eigene Partition zu legen. In den Fällen in denen es sinnvoll ist, weiß der Anwender dann auch warum er das tut. In allen anderen Fällen ist man gut mit den 3 Standardpartionen für /, /home und swap am besten beraten...
Jeder kann seine Partitionierung machen wie er möchte.
Dazu gibt es bei Debian auch den Expertenmodus bei der Installation.
Jeder kann seine Partitionierung machen wie er möchte.
Du kannst Deine Platten partitionieren wie Du willst. Darfst es auch gerne so kompliziert wie möglich machen. Wenn Du dann aber dann später schreibst dass es nicht so einfach ist, dann wirkt das etwas wundersam...
Warum werden unter Unix , FreeBSD und GNU/Linux die statischen Daten getrennt von den variablen Daten gespeichert ?
Damit ich alle Daten von /usr und /var auf die gleiche Partition speichere ?
statischen Daten getrennt von den variablen Daten gespeichert ? Damit ich alle Daten von /usr und /var auf die gleiche Partition speichere ?
Damit man beides getrennt speichern kann, um z.B. /usr gemeinsam mit mehreren Systemen zu nutzen. Dass heißt aber nicht, dass eine Trennung automatisch in jedem Fall incl. einem alleinstehenden Desktop-System sinnvoll ist...
http://www.pro-linux.de/kurztipps/2/1562/linux-optimal-partitionieren.html Vielleicht ließt du ihn mal durch.
Hast Du es selbst auch gelesen?
Im Artikel wird explizit davon abgeraten /usr auf eine eigene Partition zu legen...
Ich habe diesen Artikel gelesen. Da ich aber den LVM nicht nutzen möchte, kann ich /usr auch auf eine eigene Partition legen. Ich mounte meine /usr Partition read-only und wenn ich ein Softwareupdate mache, mounte ich /usr read-write.
Eintrag in meiner /etc/fstab Datei
/dev/sdb7 /usr ext3 defaults,ro 0 2
/usr kann man nur dann read-only mounten, wenn sich die Distribution an die Linux-Standards hält und wirklich nur statische Daten unter /usr speichert.
df -h
Dateisystem Size Used Avail Use% Eingehängt auf
/dev/sdb8 15G 15G 69M 100% /
tmpfs 316M 8,0K 316M 1% /lib/init/rw
udev 10M 172K 9,9M 2% /dev
tmpfs 316M 0 316M 0% /dev/shm
/dev/sdb9 86G 82G 206M 100% /home
/dev/sdb7 7,9G 4,5G 3,1G 60% /usr
/dev/sdb6 4,0G 1,3G 2,6G 34% /var
/home und / sind leider etwas zu klein, weil das hier nur eine 120 GByte Festplatte ist.
Das sind alles Erfahrungswerte und Ubuntu ist eine Einsteigerdistribution . Deshalb macht Ubuntu sicherlich eine ganze einfache Partitionierung. Wenn man mehr Erfahrung mit GNU/Linux hat, dann kann man sicherlich besser beurteilen wie groß die einzelnen Partitionen groß sein müssen.
PS: Schau dir mal FreeBSD an. Als ich FreeBSD 6 getestet habe , wurde mir bei der Installation ein Partitionierungsschema vorgeschlagen, bei dem /home, /usr und /var auf eine eigene (Sub-) Partition gelegt wurden. Das hat alles gut funktioniert.
An FreeBSD könnte sich Ubuntu eventuell ein Beispiel nehmen und denn Sinn einer Partitionierung eventuell mal besser erklären.
Da ich aber den LVM nicht nutzen möchte, kann ich /usr auch auf eine eigene Partition legen.
Die Aussage im ProLinux Artikel hat keinen speziellen Bezug zu LVM:
/usr (welches nach aktueller Meinung keine separate Partition sein sollte, da manchmal zum Booten nötige Tools hier liegen)
Deine Speicherbelegung sieht für mich so aus als hättest du Dir selbst ein Problem geschaffen:
/dev/sdb8 15G 15G 69M 100% /
Würden /, /usr und /var auf einer Partition liegen, dann hättest Du jetzt noch 6,1GB oder 23% frei. So kannst Du nicht mal mehr einen neuen Kernel installieren, weil nicht mehr genug Platz frei ist...
Einen Grund um /var bzw. teile wie im ProLinux Artikel beschrieben auf eigene eigene Partitition auf einem eigenen Datenträger zu legen ist mir zwischenzeitlich tatsächlich noch eingefallen: Um Schreibzyklen auf einer SSD zu vermeiden...