Kommunikation, Email, Messenger, Telefone, Chats, VOIP 1.475 Themen, 10.637 Beiträge

Heißt das jetzt, ich bekomme *definitiv* kein Voice-Over-IP?

Olaf19 / 45 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen!

Diesen Artikel habe ich als langjähriger Kunde von Hansenet, heute Alice, natürlich mit besonderem Interesse verschlungen: http://www.golem.de/1102/81603.html - kurz zusammengefasst:

  • Heute Mittag ist in einigen Regionen das Internet ausgefallen, u.a. bei mir in Hamburg

  • Betroffen sind nur Kunden, die auch Voice-Over-IP-Telefonie von diesem Anbieter beziehen

  • Ich habe von der Störung nichts bemerkt, mein Internet erfreut sich bester Gesundheit

  • Im Klartext: Meine Telefonate laufen demnach also nicht über Voice-Over-IP...?
...oder habe ich da jetzt gerade einen Zu-früh-gefreut-Denkfehler eingebaut?

Weder aus meinen Vertragsunterlagen noch aus den Produktbeschreibungen im Web geht darüber etwas hervor, es war mir bislang auch nie so wichtig, dass ich extra deswegen den Kundenservice kontaktiert hätte. Aber interessieren würde es mich grundsätzlich schon einmal.

THX
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 Olaf19 „Heißt das jetzt, ich bekomme *definitiv* kein Voice-Over-IP?“
Optionen

Hi Olaf,

nicht wundern, hatte ich bei 1&1 auch schon.
DSL war tot, aber das Telefon funktionierte.

Nun gibt es Leute die unbedingt Wissen wollen warum und wie so, mir ist das aber egal.

Hoopsache de Lager loofen. :-))

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_35042 gelöscht_238890 „Hi Olaf, nicht wundern, hatte ich bei 1 1 auch schon. DSL war tot, aber das...“
Optionen

Die Fritzbox schaltet automatisch auf das Festnetz um, wenn DSL ausfällt...

Gruß

bei Antwort benachrichtigen
Gerd6 gelöscht_35042 „Die Fritzbox schaltet automatisch auf das Festnetz um, wenn DSL ausfällt... Gruß“
Optionen

na luttyy, so schön einfach ist es leider nicht überall.
Wenn bei mir, was gottseidank selten passiert, DSL nicht geht, ist auch mein Telefonausgang tot.
Ich kann zwar, da ich auf analog-Festnetz der Tkom aufgesetzt bin, meine ausgehenden Gespräche auf Festnetz umschalten (per *111# glaube ich), was aber dann kostenpflichtiges Telefonieren heißt.
Rein kommt sowieso alles per Festnetz.
Aber automatisch macht meine FB bei totem DSL da garnix.

Gruß
Gerd

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_35042 Gerd6 „na luttyy, so schön einfach ist es leider nicht überall. Wenn bei mir, was...“
Optionen

Bei mir hängt eine ISDN-Anlage dran und das funzt vollautomatisch, wird auch an der Box und akustisch angezeigt, dass auf Festnetz umgeschaltet wurde..

Gruß
luttyy

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Heißt das jetzt, ich bekomme *definitiv* kein Voice-Over-IP?“
Optionen

Hallo Olaf!

Aus dem Golem-Artikel (gepaart mit weiteren, z.T. unsicheren Quellen) kannst Du doch keine Leistungsbeschreibung Deines Anschlusses ableiten!

Weder aus meinen Vertragsunterlagen noch aus den Produktbeschreibungen im Web geht darüber etwas hervor

Das ist ja die Krux: Kaum ein Anbieter ist bereit, die Kunden offen und ehlich darüber zu informieren, ob nun die Telefonie über VoIP abgewickelt wird oder nicht.

Ich habe seit kurzem einen Alice-Anschluss; es war haarsträubend, wie ich im Zusammenhang mit der Einrichtung dieses Anschlusses in die Irre geführt wurde und wie Alice sich mit diversen Falschaussagen um eine klare Beschreibung der Leistungen gedrückt hat.

Es gibt eine einfache Möglichkeit, zu überprüfen, ob man VoIP hat oder nicht: Bei einem echten analogen Telefonanschluss funktioniert die Telefonie auch, wenn man das (analoge) Telefon direkt (ohne Splitter, Router usw.) an die TAE-Dose anstöpselt.

Einen ISDN-Anschluss kann man prüfen, indem man an die TAE-Dose einen einfachen NTBA hängt und dahinter ein ISDN Telefon. Kann man damit Telefonieren, ist es ein ISDN-Anschluss.

Ist Telefonie jedoch ausschließlich nur dann möglich, wenn man die vom Provider vorgeschriebene Box verwendet (bei mir ist das so), dann ist es VoIP.

Obwohl: Echtes (freies) VoIP hast Du nur, wenn der Provider Dir die Zugangsdaten zum SIP-Server bereitstellt. Tut er das nicht (und nutzt intern trotzdem VoIP) dann nennt man das "NGN".

Ich habe telefonisch die Aussage von Alice, dass Alice grundsätzlich kein freies VoIP anbietet. Das ist dann technologisch sozusagen der "Worst Case" denn man hat bei NGN alle Nachteile von VoIP, ohne jedoch die Vorteile von VoIP nutzen zu können.

Mein Alice-Anschluss ist also ein solcher unfreier NGN-Anschluss, der nur mit der Alice-Box funktioniert und das ist das genaue Gegenteil von dem, was Alice mir vor Vertragsabschluss zugesichert hat.

Gruß, mawe2


PS: In dem Golem-Artikel steht überhaupt nicht drin, ob Hamburg von dem Internet-Ausfall bei Alice betroffen war. Dort steht nur "Auf Twitter wird berichtet, dass die Internetversorgung der Kunden von Hansenet in Berlin, Stuttgart, München und Hamburg ausgefallen ist." Man kann doch Twitter kaum als Quelle seriöser Informationen bezeichnen, oder?

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „Hallo Olaf! Aus dem Golem-Artikel gepaart mit weiteren, z.T. unsicheren Quellen...“
Optionen

Hi mawe2,

ist also ein solcher unfreier NGN-Anschluss, der nur mit der Alice-Box funktioniert

dann ist mein 1&1 Anschluss, im Umkehrschluss, ein freier VoiP Anschluss?
Der funktionierte mit einer Samsung Box und Fritz.Box.
Mit welchen Vorteilen?

Bei mir läuft alles über die Fritz.Box 7390, die direkt an der uralten Telefondose steckt.

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 gelöscht_238890 „Hi mawe2, dann ist mein 1 1 Anschluss, im Umkehrschluss, ein freier VoiP...“
Optionen
dann ist mein 1&1 Anschluss, im Umkehrschluss, ein freier VoiP Anschluss? Der funktionierte mit einer Samsung Box und Fritz.Box.

Damit Du telefonieren kannst, musstet Du doch in Deiner Fritz!Box (oder Samsung Box) die Adresse des SIP-Severs / Registrars, sowie einen Benutzernamen und Passwort dafür eingeben? Wenn das so ist, hast Du "freies" VoIP.

Mit welchen Vorteilen?

"Frei" bedeutet in dem Zusammenhang, dass Du eben frei entscheiden kannst, welche Box Du benutzt.

Noch wichtiger: Du kannst frei entscheiden, WO Du mit Deiner eigenen Festnetznummer telefonieren möchtest. Auf den Malediven oder in Madagascar genauso wie in Magdeburg - wenn Du die Zugangsdaten zum SIP-Server hast, kannst Du weltweit frei telefonieren (zu den Tarifen, die Du daheim für den Anschluss zahlst, also ggf. einfach über die nationale Flatrate).

Das ist sehr praktisch, wenn man viel unterwegs ist und trotzdem immer über seine lokale Rufnummer erreichbar sein will. Geht auch gut mit Smartphones, z.B. über WLAN.

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Oliver55 mawe2 „ Damit Du telefonieren kannst, musstet Du doch in Deiner Fritz!Box oder Samsung...“
Optionen

Hallo mawe2,
sehr interessante Ausführungen von Dir. Vielen Dank dafür. Ich habe mit der von Dir zuletzt beschriebenen Möglichkeit meine Probleme. Habe ein Sony Ericcsson und bin auch über WLAN in mein Heimnetzwerk eingebunden. Doch außer Daten von meinem Handy abzurufen funktioniert gar nichts. Ich habe auch eine entsprechende Priorisierung für den Internetzugang über meine Fritz Box(7270) auf meinem Handy eingerichtet. Mir fehlt allerdings tatsächlich die Adresse meines SIP.- Servers. Unglücklicherweise bietet mir meine Fritz-Box nur eine Auswahl verschiedener Anbieter an(bei mir 1&1), aber keine SIP-Adresse. Wie kann ich die nun herausfinden?

Gruß, Olli

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Oliver55 „Hallo mawe2, sehr interessante Ausführungen von Dir. Vielen Dank dafür. Ich...“
Optionen

Hallo Olli,

Mir fehlt allerdings tatsächlich die Adresse meines SIP.- Servers.

Diese Daten muss Dir Dein Provider zur Verfügung stellen. Tut er das nicht, hast Du keine Chance.

Ich hatte bisher einmal (ein Jahr lang) die Gelegenheit gehabt, einen Vodafone DSL-Classic-Anschluss zu benutzen, bei dem ich die Zusatzoption "Komfort-Anschluss-Plus" ausgewählt habe (4 EUR/Monat extra). Damit hat mir Vodafone die benötigten Informationen gegeben. Diesen Anschluss habe ich inzwischen wegen Umzugs wieder aufgeben müssen.

Wenn Dein Provider sich querstellt, bleibt immer noch die Option VoIP mit einem darauf spezialisierten Anbieter zu nutzen. Gute Erfahrungen habe ich mit "Sipgate" gemacht. Hier kann man im Tarif "Sipgate basic" ohne Grundgebühr eine lokale Rufnummer und alle zur Nutzung notwendigen Daten bekommen. Damit kann man sich gut in diese Materie einarbeiten.

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
Oliver55 mawe2 „Hallo Olli, Diese Daten muss Dir Dein Provider zur Verfügung stellen. Tut er...“
Optionen

Hallo mawe2,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Werde mich mal schlau machen.

Gruß, Olli

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „ Damit Du telefonieren kannst, musstet Du doch in Deiner Fritz!Box oder Samsung...“
Optionen
Noch wichtiger: Du kannst frei entscheiden, WO Du mit Deiner eigenen Festnetznummer telefonieren möchtest. Auf den Malediven oder in Madagascar genauso wie in Magdeburg - wenn Du die Zugangsdaten zum SIP-Server hast, kannst Du weltweit frei telefonieren (zu den Tarifen, die Du daheim für den Anschluss zahlst, also ggf. einfach über die nationale Flatrate).

Das ist sehr praktisch, wenn man viel unterwegs ist und trotzdem immer über seine lokale Rufnummer erreichbar sein will. Geht auch gut mit Smartphones, z.B. über WLAN.


Das ist ein sehr interessanter Aspekt für mich, auf den ich noch nicht gekommen bin.
Aber gut, mit diesen Möglichkeiten habe ich mich auch noch nie beschäftigt.
Ich surfe und telefoniere flat, auf drei Leitungen, so weit so gut.
Das Faxen über PC und Box habe ich bis dato auch nicht auf die Reihe bekommen.
Und telefonieren, weltweit, auf der eigenen Nummer davon hatte ich wohl schon mal gehört.

Gleichwohl ich habe keine Ahnung wie und wo mit.
Bis jetzt habe ich Skype benutzt, ging ja auch, meistens.

wenn Du die Zugangsdaten zum SIP-Server hast,

Der Begriff sagt mir nichts.
Ich habe von 1&1 eine "Internetzugangskennung und ein Internetzugangs-Passwort", ein Smartphon dagegen habe ich nicht. :-))

Wenn Du mich in dieser Richtung etwas aufklären könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.


bei Antwort benachrichtigen
mawe2 gelöscht_238890 „ Das ist ein sehr interessanter Aspekt für mich, auf den ich noch nicht...“
Optionen
Der Begriff sagt mir nichts.

SIP (Session Initiation Protocol) ist der Quasistandard für Internet-Telefonie. Skype ist proprietär, SIP ist offen. SIP wird von verschiedenen Anbietern von Diensten (Providern) oder von Hardware unterstützt.

So kannst Du z.B. spezielle SIP-Telefone kaufen, die äußerlich einem "normalen" Telefon gleichen, die aber (ähnlich wie ein Router) über einen Web-Browser konfiguriert werden. Diesen Telefonen muss man also erstmal beibringen, bei welchem SIP-Server sie sich einloggen sollen und auf welche Rufnummer sie regieren sollen.

Am ehesten kann man das noch mit einem Mailprogramm vergleichen, dem ich auch erstmal die Adressen des POP-/SMTP-Servers mitteilen muss sowie Benutzername und Passwort des Mailaccounts.

Wenn das Telefon konfiguriert ist, kannst Du es einpacken und an jedem (fast jedem...) Internet-Anschluss der Welt einstöpseln (normales LAN bzw. WLAN) und darüber telefonieren.

Wenn es kein extra Telefon sein soll, kann auch ein Adapter oder ein Router (z.B. viele Fritz!Boxen) diese Aufgabe übernehmen.

Die normalen Zugangsdaten für Deinen DSL-Account nützen Dir nichts. Du brauchst (mindestens) von deinem Anbieter folgende Angaben:

- Rufnummer
- Benutzername
- Kennwort
- Registrar (Adresse des SIP-Servers)
- ggf. Proxy

Wie gesagt: Da sind nicht die normalen DSL-Zugangsdaten sondern die SIP-Server-Zugangsdaten!

Ansonsten siehe bitte meine Antwort an Olli!

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „ SIP Session Initiation Protocol ist der Quasistandard für Internet-Telefonie....“
Optionen

Hallo mawe2,

vielen Dank für deine Ausführungen.
Nachdem ich jetzt gut 2 Std. gegoogelt und gelesen habe, finde ich die ganze Sache nicht mehr sooo einfach.
Wie ich schon schrieb, habe ich in der Vergangenheit immer Skype genutzt, für USA, Kanada, Australien und das hat auch gut funktioniert, sogar mit Video.
Laptop ins Wlan eingelogt und gesurft oder telefoniert.

Was mir VoiP jetzt mehr, besser oder anderes bieten kann, habe ich nicht so richtig gecheckt.
Sipgate will ja aus vielen Ländern schon richtig fette Minutenpreise, Skype ist kostenlos, da alle Skype haben.

Zum besseren Verständnis:
Ich hatte so verstanden und gedacht ( ;-) ), man logt sich im Internet, mit seiner Zugangskennung, bei seinen Provider ein und kann dann eben über das Internet die entsprechenden Festnetznummern seiner Gesprächspartner anwählen. Gleichzeitig sei man, im eingelogten Zustand, unter seiner heimischen Festnetznummer (1&1 VoiP) zu erreichen.
Natürlich darf da Zuhause kein Anrufbeantworter anspringen.

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 gelöscht_238890 „Hallo mawe2, vielen Dank für deine Ausführungen. Nachdem ich jetzt gut 2 Std....“
Optionen
Was mir VoiP jetzt mehr, besser oder anderes bieten kann, habe ich nicht so richtig gecheckt.

Wenn Dein gewöhnlicher DSL-Festnetz-Anschluss, den Du tagtäglich von Deiner Wohnung aus nutzt, VoIP-fähig ist (z.B. Vodafone DSL-Classic mit Komfort Plus), und Du zu diesem Anschluss auch eine (nationale) Festnetz-Flat hast, kannst Du mit einem VoIP-fähigen Telefon weltweit Deine nationale (deutsche) Festnetz-Flat nutzen.

Du kannst dann beispielsweise dein Telefon in Montreal einstöpseln und in München (quasi) kostenlos anrufen. Oder Du kannst von einem Münchner Anschluss zu dessen nationalen Gebühren in Monteral angerufen werden.

Kein Roaming, keine Auslandsgebühren sondern Du nimmst das "Inland" quasi mit ins "Ausland".

bei Antwort benachrichtigen
speedy27 mawe2 „ Wenn Dein gewöhnlicher DSL-Festnetz-Anschluss, den Du tagtäglich von Deiner...“
Optionen

Das geht nur, wenn dein VoIP-Anbieter das zulässt und der DSL-Anbieter im Ausland auch das zulässt.

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „ Wenn Dein gewöhnlicher DSL-Festnetz-Anschluss, den Du tagtäglich von Deiner...“
Optionen
Du kannst dann beispielsweise dein Telefon in Montreal einstöpseln und in München (quasi) kostenlos anrufen.

Ich gebe zu, ich bin schwer von Begriff.

Wie kann ich mein Telefon in Montreal, Kingston Jamaica oder San Jose in Costa Rica, in einem Hotel einfach einstöpseln? Oder auch in Antalya in der Türkei?

Das begreife ich einfach nicht.
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 gelöscht_238890 „ Ich gebe zu, ich bin schwer von Begriff. Wie kann ich mein Telefon in Montreal,...“
Optionen
Ich gebe zu, ich bin schwer von Begriff.

Ich gebe zu: Bevor ich es nicht selber praktisch durchgeführt hatte, konnte ich es mir selber auch nicht so richtig vorstellen.

Daher nochmal der Vergleich zum Mail-Dienst:

Ich habe eine eMail-Adresse "xyz@abc.de". Verschiedene Leute schreiben mir Mails an diese Adresse und ich beantworte diese Mails. Ob ich beim Lesen und Beantworten an meinem Heimatschreibtisch sitze oder in Antalya, in Buxtehude oder in Cuxhaven, ist vollkommen Wurscht. Meine Mailpartner müssen das gar nicht erfahren. Die denken vielleicht, sie kommunizieren mit jemandem in Thüringen, dabei sitzt derjenige gerade in HongKong.

Mit VoIP ist es genau so:

Ich habe eine Telefonnummer "+49 30-12345678". Und ich habe ein Telefon, das auf diese Nummer reagiert. Verschiedene Leute rufen mich an und ich rufe verschiedene Leute damit an. Ob ich beim Telefonieren in Berlin, Belgrad oder Beirut sitze, ist vollkommen Wurscht. Meine Telefonpartner müssen das gar nicht erfahren. Die denken vielleicht, sie telefonieren mit jemandem in Berlin, dabei sitze ich gerade in Lissabon.

Ich nehme also aus Berlin folgendes mit in die Welt:
- mein VoIP-Telefon
- meine Berliner Telefonnummer
- meine Inlandsflatrate

Mit diesen Dingen agiere ich dann im Ausland genau so, wie wenn ich weiterhin in Berlin sitzen würde. Es ist daher auch uninteressant, welche Gebühren mein SIP-Provider für ein Gespräch von Deutschland nach HongKong verlangt. Für mich ist das ein Inlandsgespräch und meine Flatrate deckt das ab.

Nur wenn ich von diesem Telefon bei meinem Aufenthalt in HongKong eine Festnetznummer in HongKong anrufen würde, würde ich Auslandtarif bezahlen!!!

Das Einstöpseln im Hotel sollte kein Problem sein. Netzwerkanschlüsse sind weltweit genormt (RJ45). Ob ich meinen Computer einstöpsele und Mails abrufe oder ob ich auf dem selben Computer ein Softphon mit VoIP laufen lasse, ist grundsätzlich egal. Und es geht eben auch ganz ohne Computer, nur mit einem VoIP-fähigen Telefon, denn das ist selber ein Computer.

Natürlich: Wenn der auswärtige Anbieter mir mit einer Firewall Steine in den Weg legt, geht es nicht. Das trifft aber für alle anderen Dienste gleichermaßen zu. Wenn der Anbieter den Mail-Dienst blockiert, kann ich keine Mails senden und empfangen. Wenn er FTP unterbindet, kann ich evtl. nicht auf meinen heimischen Server zugreifen. Das hier jeder alles verbieten kann, ist logisch.

Ich möchte aber nochmal betonen: Es geht mir gar nicht um die große weite Welt, denn meistens bin ich in Deutschland unterwegs. Diese Auslandbeispiele sollen das Grundprinzip etwas plastischer verdeutlichen, das natürlich auch im gesamten Inland gilt.

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
winnigorny1 gelöscht_238890 „ Das ist ein sehr interessanter Aspekt für mich, auf den ich noch nicht...“
Optionen

Oh, ja! - Das würde mich auch interessieren.....

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
bei Antwort benachrichtigen
speedy27 mawe2 „ Damit Du telefonieren kannst, musstet Du doch in Deiner Fritz!Box oder Samsung...“
Optionen
Das ist sehr praktisch, wenn man viel unterwegs ist und trotzdem immer über seine lokale Rufnummer erreichbar sein will.
Da muss ich dir etwas Salz in die Suppe streuen: Viele VoIP-Anbieter akzeptieren eine ausländische IP bei der Registrierung/Anmeldung nicht und dann ist nichts mit der schönen lokalen Rufnummer im Ausland und auch mit den billigen Gesprächen natürlich auch nicht.
Ein interessanter Anbieter:

http://www.bellsip.com/products.php
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 speedy27 „ Da muss ich dir etwas Salz in die Suppe streuen: Viele VoIP-Anbieter...“
Optionen
Viele VoIP-Anbieter akzeptieren eine ausländische IP bei der Registrierung/Anmeldung nicht

Ich setze natürlich voraus, dass man sich einen Anbieter sucht, der solche Mätzchen unterlässt!

Sowohl Vodafone als auch Sipgate sichern weltweite Verfügbarkeit zu.

Natürlich kann es dann vor Ort irgendwelche Einschränkungen geben, die das Gespräch erschweren oder verhindern. (In China habe ich es noch nicht probiert...) Deswegen habe ich ja auch geschrieben, es klappt an fast allen Internet-Zugängen.

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „Hallo Olaf! Aus dem Golem-Artikel gepaart mit weiteren, z.T. unsicheren Quellen...“
Optionen

Hallo zusammen!

Na da habe ich ja wieder einmal etwas losgetreten - vielen Dank für euer engagiertes Einsteigen in dieses Thema ;-)

Mawe, deine Ausführungen waren wieder sehr ausführlich und sachkundig und beinhalten den für mich alles entscheidenden Satz:

Bei einem echten analogen Telefonanschluss funktioniert die Telefonie auch, wenn man das (analoge) Telefon direkt (ohne Splitter, Router usw.) an die TAE-Dose anstöpselt.

Genau das habe ich eben ausprobiert, I made the probe on the example, wie der Engländer sagt *bg*, und richtig - es funzt. Telefon und nur Telefon direkt an die Dose gestöpselt, kurz angerufen, alles okay. Dann scheine ich also tatsächlich frei zu sein von diesem Voice-Over-IP-Bockmist.

Ob nun Twitter eine seriöse Quelle ist, das... öhm, nun ja, das muss ich mir noch einmal überlegen :-D

THX an alle
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „...and the winner is: MAWE2 :-D“
Optionen

Danke, Olaf.

Freut mich, dass ich Dir helfen konnte.

Der ganze Thread entwickelt sich ja nun mehr in die Richtung, die Du eher ablehnst (VoIP). Vielleicht sollte man ihn dennoch ins VoIP-Forum verschieben?

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „Danke, Olaf. Freut mich, dass ich Dir helfen konnte. Der ganze Thread entwickelt...“
Optionen

Hat ein netter Kollege von mir schon besorgt ;-) Ja, macht definitiv mehr Sinn - ist doch eher ein Telefon-Thema, auch wenn der Ausgangspunkt eine Internet-Störung war, von der ich anscheinend nicht betroffen bin.

Mit meiner VoIP-Ablehnung will ich mich gar nicht zu weit aus dem Fenster beugen - ist nur Hörensagen, angeblich muss man da Abstriche machen bei Sprachqualität und Zuverlässigkeit. Ist auch eine etwas prinzipielle Sache - wozu habe ich dann überhaupt noch ein konventionelles Festnetztelefon, wenn ich das will, kann ich auch gleich Skype nehmen.

Deine verblüffend simple Idee - einfach alles ausstöpseln und das Telefon separat an die Wanddose stecken, dann horch und guck was passiert - hat es schließlich gebracht.

THX
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 Olaf19 „Hat ein netter Kollege von mir schon besorgt - Ja, macht definitiv mehr Sinn -...“
Optionen
wozu habe ich dann überhaupt noch ein konventionelles Festnetztelefon, wenn ich das will, kann ich auch gleich Skype nehmen

So einfach ist die Sache dann auch wieder nicht.
Wenn du damit ins Festnetz oder zu Handys telefonieren willst, nehmen die auch Kohle.
Nur von Skype zu Skeype ist die Verbindung kostenlos.

Und mache dich frei von dem Vorurteil über VoiP, ich habe sämtliche ISDN Merkmale und super Verbindungsqualität weltweit.
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 gelöscht_238890 „ So einfach ist die Sache dann auch wieder nicht. Wenn du damit ins Festnetz...“
Optionen

...ja, so ist das mit den Vorurteilen. Die Technik entwickelt sich immer weiter, die Meinungen dazu bleiben aber allzu gern auf veraltetem Niveau stehen. Paradebeispiel dafür ist etwa die Geschichte "CD-Laufwerk am gleichen IDE-Bus bremst Festplatte aus" - wie viele Jahre wurde das noch verbreitet, als PIO schon lange von UDMA verdrängt worden war.

Tja, nun hat es also mich erwischt. Aber gut zu wissen, dass VoIP qualitativ nicht abfallen muss, auch wenn mein Anbieter die Telefonie nicht darüber abwickelt.

THX
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Hat ein netter Kollege von mir schon besorgt - Ja, macht definitiv mehr Sinn -...“
Optionen
angeblich muss man da Abstriche machen bei Sprachqualität und Zuverlässigkeit

Ich glaube, dieses Vorurteil stammt noch aus einer Zeit, wo verschiedene Leute VoIP noch über ISDN abgewickelt haben. (Was prinzipiell auch geht, nur eben mit den beschriebenen Nachteilen.)

Ich habe diese Nachteile bei meinen Telefonaten bisher nicht erlebt. 1000er DSL reicht locker aus, um hervorragende Qualität zu erzielen.

Ausfallen kann jedes Netz irgendwann mal. Mal fällt das "normale" Telefonnetz aus, mal das Mobilfunknetz und sicher auch manchmal DSL. Im letzten Fall könnte man dann mit VoIP nicht telefonieren. I.d.R. hat man doch aber heute ein Mobiltelefon als Backup-Lösung. Man ist also immer noch erreichbar.

wozu habe ich dann überhaupt noch ein konventionelles Festnetztelefon

Ganz richtig: Das braucht man eigentlich nicht mehr. Es ist auch sehr sinnvoll, DSL und Telefonie zu trennen und nicht (wie bisher) beides vom gleichen Anbieter zu beziehen.

Ich wünsche mir ein breites Angebot von schnellen, zuverlässigen entbundelten DSL-Zugängen. Leider ist das noch Zukunftsmusik. Aber diese Zeit wird kommen.

Und dann bucht man für seine Wohnung nur noch den reinen DSL-Zugang und hat solche Dienste wie Telefonie oder TV o.ä. bei anderen Anbietern. Beim Maildienst ist das schon jahrelange Praxis. Eine Bindung der Mailadresse an den Zugangsprovider würde ich niemandem empfehlen. Warum also beim Telefonieren?

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
i.fass Olaf19 „...and the winner is: MAWE2 :-D“
Optionen

Also, Alice gibt es auf drei verscheidenen Arten geliefert.

1. Hansenet-eigene Leitungen mit analoger Leitung und ADSL (habe ich, rennt wie ne Eins.)
2. Ein Telekom-Resale-Anschluss, hier wird auf eine (meist analoge) Leitung der Telekom ein Internet-Anschluss von Alice aufgeschaltet. Über diesen wird auch die Alice-Telefonie realisiert (also NGN/VoIP auf SIP-Basis).
3. Eine andere Fremdleitung (z.B. von Telefonica O2), die als reine Internetleitung an Alice vermietet wird. Auch hier wird die Telefonie via NGN realisiert. 

Du hast aber auch im Fall 2 eine reine Telefonleitung, die du ohne Splitter/Router/VoIP-Gateway benutzen kannst. Nur ist das keine Alice-Leitung und es fallen bei ausgehenden Gesprächen die Telekom-Gebühren an.

Low Orbit Ion Cannon
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 i.fass „Also, Alice gibt es auf drei verscheidenen Arten geliefert. 1. Hansenet-eigene...“
Optionen

Bei mir definitiv Variante 1 - und rennt auch wie ne 1 ;-)

THX
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
Conqueror Olaf19 „Heißt das jetzt, ich bekomme *definitiv* kein Voice-Over-IP?“
Optionen

ja d.h. dass Alice in Deinem Gebiet eigene Leitungen besitzt, und da wo nicht wird VOIP eingesetzt !
Im Klartext Deine Telephonate laufen NICHT über VOIP d.h. nicht übers Internet.
Und bei 1&1 ist es dasselbe in grün.

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 Conqueror „ja d.h. dass Alice in Deinem Gebiet eigene Leitungen besitzt, und da wo nicht...“
Optionen

Das leuchtet mir sofort ein - Hamburg ist das Hansenet- und somit auch Alice-Stammland, in der Tat besitzen die hier eigene Leitungen. Deswegen also kein VoIP.

THX
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Das leuchtet mir sofort ein - Hamburg ist das Hansenet- und somit auch...“
Optionen
in der Tat besitzen die hier eigene Leitungen

Dazu gleich nochmal 'ne "blöde" Frage von mir:

Immer wieder liest man diese Formulierung "Anbieter XYZ hat vor Ort eigene Leitungen", er kann daher seinen Dienst "direkt" dort anbieten.

Dies trifft ja für die Deutsche Telekom i.A. immer zu.

Nun bieten aber neben der Deutschen Telekom auch andere Anbieter ihre Dienste vor Ort über "eigene Leitungen" an bei uns z.B. Vodafone.

Es gibt aber nur eine einzige Leitung in unser Haus / in unsere Straße. Die kann doch nur einem einzigen Anbieter gehören! Es kann doch eigentlich nicht sein, dass zwei konkurrierende Unternehmen DIE SELBE Leitung als "ihre" Leitung betrachten und benutzen.

Wie geht das dann?

Wie kann es in einem bestimmten Gebiet sein, dass mehrere Anbieter "eigene Leitungen" haben, obwohl es nur eine einzige Leitung gibt?

@Olaf: In Deinem Fall würde mich interessieren: Wenn das die "eigene Leitung" von Alice ist, die in Deinem Haus endet, muss dann die Telekom diese Leitung bei Alice mieten, um einen Anschluss bereitszustellen?

Wie läuft das ganz konkret mit den "eigenen Leitungen"?

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „ Dazu gleich nochmal ne blöde Frage von mir: Immer wieder liest man diese...“
Optionen
Wie läuft das ganz konkret mit den "eigenen Leitungen"?

Mir hat das mal einer so erklärt:
Die Anbieter mit eigenen Leitungen liegen bis in die grauen Anschlusskästen, meiner ist ca. 100m entfernt, ab dort laufen die Hausanschlusskabel die der Telekom gehören, aber an die Provider vermietet wurden.
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 gelöscht_238890 „ Mir hat das mal einer so erklärt: Die Anbieter mit eigenen Leitungen liegen...“
Optionen
Die Anbieter mit eigenen Leitungen liegen bis in die grauen Anschlusskästen,

Das heißt, dass bis zu diesen Kästen jeder Anbieter sein eigenes Kabel gelegt hat, extra dafür die Straße aufgebuddelt hat usw.?
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „ Das heißt, dass bis zu diesen Kästen jeder Anbieter sein eigenes Kabel gelegt...“
Optionen
extra dafür die Straße aufgebuddelt hat usw.?

Das muss wohl so sein, denn an der Kiste wird unheimlich oft gebuddelt und gewerkelt.

Andererseits liegen da drinn auch noch viele "tote" Kabel, also Vorrat für schlechte Zeiten?

Ich habe einen 16tausender Anschluss, könnte aber auch 50tausend haben.
Und alle hier in der Gegend haben vollen Saft auf der Leitung.
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 gelöscht_238890 „ Das muss wohl so sein, denn an der Kiste wird unheimlich oft gebuddelt und...“
Optionen

Ich denke auch, dass die Erklärungen von hatterchen die zutreffenden sind.

Für die letzten paar Meter bis zu meinem Haus benötigt auch ein Anbieter mit eigenen Leitungen immer noch eine Freischaltung der Telekom. Das machen die dann immer extra langsam, um den Fremdkunden schön schmoren zu lassen.

Bei meinem Wechsel von ADSL zu ADSL 2+ das gleiche Drama. Sollte tagsüber von der Telekom umgeswitcht werden, aber als ich abends nach Hause kam, ging weder das "alte" noch das "neue" Internet. Ich musste erst einmal 16 EUR übers Handy bei der Alice-Hotline vertelefonieren, am nächsten Tag wurde es dann in Ordnung gebracht.

Interessante Aussage des Hotline-Mitarbeiters: "Wir würden gerne die Techniker der Telekom bezahlen und dann doch unsere eigenen schicken, dann würde es wenigstens gleich funktionieren. Dürfen wir aber nicht."

Alleine diese saudämliche Schikaniererei von Fremdkunden ist Grund genug diese Drecks-Telekom zu boykottieren. Obwohl, wie ich am Telefon-Umzug bei meinen Eltern 2006 sehen konnte, werden die eigenen Kunden ja auch nicht besser behandelt *kopfschüttel*...

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Ich denke auch, dass die Erklärungen von hatterchen die zutreffenden sind. Für...“
Optionen
Ich musste erst einmal 16 EUR übers Handy bei der Alice-Hotline vertelefonieren

Das wiederum ist nun keine gute Werbung für Alice! Dass die Probleme mit der Telekom haben, darf kein Grund sein, den eigenen Kunden solche horrenden Gebühren abzuverlangen!

Dass die Telekom u.U. die Fremdkunden schlechter behandelt als die eigenen ist (a) ein weit verbreitetes Urteil, das bisher durch keine belastbare Statistik bewiesen ist und wird (b) scheinbar durch ebenfalls schlechten Service bei den eigenen Kunden gleich wieder relativiert.

Aber sind wir doch mal ehrlich: Verstehen kann man die Telekom doch auch, oder???

Ich stelle mir gerade vor, wie ich in meinem eigenen Unternehmen gezwungen werde, Konkurrenten zu beherbergen, die dann an meine ehemaligen Kunden ihre Produkte verkaufen aber ich muss für deren Kunden trotzdem die Drecksarbeit machen... Ich muss dem Verkäufer, der in meinem eigenen Unternehmen anderen Kunden etwas verkauft auch noch den Kaffee kochen und das Klo putzen! Keine schöne Vorstellung!

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Das wiederum ist nun keine gute Werbung für Alice! Dass die Probleme mit der...“
Optionen

Dafür kann Alice doch nichts! Die Hotline wird über eine ganz stinknormale 0180er-Nummer abgewickelt, ein Anruf kostet 14 Cent pro Minute - aber natürlich nur aus dem Festnetz. Dafür, dass da jemand notgedrungen mit einem Prepaid-Handy anruft, obwohl ein Festnetztelefon daneben steht, kann Alice ja nun nichts - nur die Telekom, die es nicht gebacken hat, meinen Anschluss an den korrekten Switch umzustöpseln.

Dass die Telekom u.U. die Fremdkunden schlechter behandelt als die eigenen ist (a) ein weit verbreitetes Urteil, das bisher durch keine belastbare Statistik bewiesen ist und wird (b) scheinbar durch ebenfalls schlechten Service bei den eigenen Kunden gleich wieder relativiert.

b) trifft, wie oben geschildert, überhaupt nicht zu (auf die aufgeblasenen Gockel vom Telekom-Service schon viel eher, aber das ist ein anderes Thema) und a) - ich brauche keine Statistik, mir reicht, was ich selbst und mein näherer Bekanntenkreis mehrfach erlebt hat. Bei mir hat jedenfalls nichts funktioniert, weder die Umstellung von Telekom noch zu Alice, noch die von ADSL zu ADSL2+. Die Verwantwortung für die allerletzte Meile liegt ganz klar bei der Telekom.

Aber sind wir doch mal ehrlich: Verstehen kann man die Telekom doch auch, oder???

Nein, kann man nicht. Die Telekom ist kein staatliches Monopolunternehmen mehr, sie muss ich seit den 90er Jahren dem Wettbewerb stellen und hat dabei gewisse Spielregeln einzuhalten. Dazu gehört auch, dass die Konkurrenz nicht behindert werden darf.

Nur zum Vergleich: Unser Straßennetz ist auch staatlich und wurde seinerzeit vom Steuerzahler bezahlt. Trotzdem rollen private Fuhrunternehmen über den Asphalt hinweg, ohne dass irgendwelche Staatsschergen ihnen dafür die Reifen zerstechen. Klar, es gibt ja auch kein ehemaliges staatliches Monopol-Fuhrunternehmen, das daran Interesse hätte - seien wir froh!

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Dafür kann Alice doch nichts! Die Hotline wird über eine ganz stinknormale...“
Optionen
Dafür kann Alice doch nichts!

Doch, natürlich. Du bist Kunde bei Alice und setzt Dich mit denen in Verbindung. Wieviel sie Dir (egal ob vom Fest- oder Mobilfunknetz) dafür berechnen, liegt doch in derem Ermessen. Oder hast Du etwa als Alice-Kunde Dich direkt bei der Telekom gemeldet? Das musst Du aber gar nicht, die sind ja nicht Dein Vertragspartner.

ich brauche keine Statistik, mir reicht, was ich selbst und mein näherer Bekanntenkreis mehrfach erlebt hat

Klar sind eigene Erfahrungen wichtig. Das ist es ja, worum es hier in unseren Foren meistens geht. Trotzdem ist der eigene Horizont doch sehr begrenzt und erlaubt keine allgemeingültigen Aussagen über den kompletten Service des ganzen Unternehmens. Dafür ist die Telekom viel zu groß und die Qualität ist immer vom einzelnen Mitarbeiter abhängig. Die agieren mal so und mal so. (Ich erinnere an unseren Disput DHL vs. HERMES usw.!)

Ich will auch die Telekom keineswegs in Schutz nehmen, ich weiß selbst, dass da vieles im Argen ist. Habe aber auch schon sehr guten Service dort erlebt, insofern ist mein Urteil nicht ganz so vernichtend wie Deines.

Die Telekom ist kein staatliches Monopolunternehmen mehr, sie muss ich seit den 90er Jahren dem Wettbewerb stellen und hat dabei gewisse Spielregeln einzuhalten. Dazu gehört auch, dass die Konkurrenz nicht behindert werden darf.

Alles richtig!

Aber gerade WEIL sie kein staatliches Unternehmen mehr ist, ist die Situation, dass sie diverse Dienstleistungen für die Konkurrenz erbringen muss, doch recht skurril.

Ich habe das ja mit meinem Beispiel versucht zu verdeutlichen: Wenn ich ein eigenes Unternehmen habe, möchte ich eben nicht, dass ich die Konkurrenz noch beim Geldverdienen unterstützen muss.

Solange die Telekom Monopolist war, war es ja gut, dass sie durch staatliche Regelung gezwungen wurde, ihre Netze für andere zu öffnen.

Nun ist sie schon lange kein Monopolist mehr und es wäre eigentlich an der Zeit, dass die Spielregeln, die für die Telekom gelten, auch für deren Konkurrenten eingeführt werden.

Man stelle sich vor: Vodafone muss im eigenen Netz Leistungen der Telekom erbringen, muss Endkundenanschlüsse für die Telekom schalten usw. Das ist schlicht unvorstellbar. Die Telekom muss das! Sie muss sogar das Geld für Call-by-Call-Gespräche für ihre direkten Konkurrenten einziehen. Freier Wettbewerb sieht anders aus!

Mit dem Straßennetz hätte das erst dann etwas zu tun, wenn das Straßennetz komplett privatisiert wäre.

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Doch, natürlich. Du bist Kunde bei Alice und setzt Dich mit denen in...“
Optionen

Irgendwie verstehst du mich nicht. Wenn ich eine 0180er Rufnummer anrufe, dann gelten die 14 Cent nur für Anrufe aus dem Festnetz - das ist einfach so! Damit hat Alice nichts zu tun, darauf haben die gar keinen Einfluss. Das wäre bei jedem anderen Anbieter genau so.

Ferner können die nichts dafür, dass ich ein Handy ohne Vertrag, nur mit Prepaid-Karte nutze - sonst wäre der Anruf auch nicht so teuer geworden. Da ich vom Handy aus wenig anrufe, macht es für mich aber mehr Sinn, bei der Prepaid-Lösung zu bleiben.

Alice hat, so sie diesen Dienst nutzen, gar keine Chance, das irgendwie umzutarifieren. Dafür müssten sie schon eine 0900-Nummer betreiben, und das wünscht sich erst recht niemand von uns.

Bzgl. Telekom bin ich insofern ziemlich vorbelastet, als die sich 2006 beim Umzug meiner Eltern aus dme Haus in die Mietwohnung dermaßen unsäglich angestellt haben, dass es kaum noch zu schildern ist. Erst wurde großspurig(!) angekündig, selbstverständlich brauchen Sie das Telefon einfach nur umzustöpseln, neiiin, da muss doch nichts mehr freigeschaltet werden, wie sind Sie den altmodisch drauf.

Es hat Wochen gedauert, bis die es endlich gebacken bekommen hat, einen Techniker vorbeizuschicken, der im Keller meiner Eltern was erledigt hat? Rischtisch, die Freischaltung... ich bin im sonstigen Leben kein nachtragender Mensch, aber das war einfach zu viel. Zumal ich jetzt nur die gröbsten Highlights der damaligen Odyssee geschildert habe.

Man stelle sich vor: Vodafone muss im eigenen Netz Leistungen der Telekom erbringen, muss Endkundenanschlüsse für die Telekom schalten usw.

Solche Vergleiche sind öfter zu lesen - ich finde sie schlicht unfair.

Die Telekom ist der offizielle Rechtsnachfolger des Telekommunikationszweiges der Deutschen Bundespost - inklusive allen daraus resultierenden Verpflichtungen.

Wenn die das nicht wollen, dann hätten sie nur teilprivatisiert werden dürfen. Also: Telekom schöpft mit Telefonie- und Internetangeboten den Rahm ab, aber die Hoheit über alle Leitungen verbleibt beim Staat. Nun hat man sich anders entschieden, die Leitungshoheit ist mit ins Privatunternehmen gewandert. Dann muss man aber auch den daraus resultierenden Verpflichtungen gerecht werden.

Mit dem Straßennetz hätte das erst dann etwas zu tun, wenn das Straßennetz komplett privatisiert wäre.

Würde der Staat das komplette Straßennetz an die DHL verkaufen, wäre das mit Sicherheit auch an strenge Auflagen gekoppelt. Eine Wettbewerbsbehinderung von Spedition Schenker, Hellmann und Konsorten wäre garantiert nicht erlaubt.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Irgendwie verstehst du mich nicht. Wenn ich eine 0180er Rufnummer anrufe, dann...“
Optionen
Irgendwie verstehst du mich nicht.

Scheinbar reden wir aneinander vorbei.

Zum Vergleich mal die Situation bei Vodafone: Bei der Einrichtung meines Vodafone-Anschlusses gab's auch Startschwierigkeiten. Ich musste die Hotline ebenfalls per Handy kontaktieren. Da Vodafone dafür aber eine kostenlose 0800er Nummer bereitstellt, kostet das die (ohnehin schon angepissten) Kunden keinen Cent - weder vom Festnetz noch vom Mobiltelefon. (Dass man in diesen Fällen meist das Mobiltelefon nehmen muss, liegt ja in der Natur der Sache.)

Wieso hat Alice nichts mit den Gebühren zu tun, die sie Dir bei Inanspruchnahme der Hotline abknöpfen? Wer denn sonst, wenn nicht Alice?

Bei meinem Prepaid-Handy ist ein kostenloser Anruf auf alle Fälle kostenlos und das legt der Hotline-Betreiber fest, nicht der Mobilfunkbetreiber.

Deine Telekom-Erfahrungen sind schon krass. Das prägt natürlich ;-) Aber wie gesagt: Es sind die einzelnen Mitarbeiter, die gut oder schlecht drauf sind. Es gibt sicher keine unternehmensweiten Anweisungen, alle Kunden wie den letzten Dreck zu behandeln.

Telekom schöpft mit Telefonie- und Internetangeboten den Rahm ab, aber die Hoheit über alle Leitungen verbleibt beim Staat.

Das wäre (wahrscheinlich) die bessere Lösung gewesen. Allerdings wissen wir auch, dass der Staat teilweise noch absurdere Fehlleistungen produziert als das schlechteste Privatunternehmen. Ob es uns also mit dieser Lösung wirklich besser gehen würde, darf bezweifelt werden.

Würde der Staat das komplette Straßennetz an die DHL verkaufen

Was Gott bitte verhüten möge...

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Scheinbar reden wir aneinander vorbei. Zum Vergleich mal die Situation bei...“
Optionen
Wieso hat Alice nichts mit den Gebühren zu tun, die sie Dir bei Inanspruchnahme der Hotline abknöpfen? Wer denn sonst, wenn nicht Alice?

Die knöpfen mir gar nichts ab. Diese Kosten sind bei einer 01805-Rufnummer völlig normal. Wenn ich eine Firma hätte und eine solche Service-Rufnummer anböte, enstünden diese Kosten ganz genau so: http://de.wikipedia.org/wiki/Service-Dienste

Eine 0800-Nummer gibt es auch, allerdings nur für Neukunden. Theoretisch könnte man das kritisieren, nur... früher, als die 0800-Nummer noch für alle Kunden galt, war Alice wesentlich teurer. Da alles so zuverlässig und gut läuft, dass man den Service kaum benötigt, fährt man wesentlich günstiger mit der kostenpflichtigen Hotline.

Es gibt sicher keine unternehmensweiten Anweisungen, alle Kunden wie den letzten Dreck zu behandeln.

Schade :-) Das hätte nämlich alles erklärt.

"Würde der Staat das komplette Straßennetz an die DHL verkaufen"
Was Gott bitte verhüten möge...


Doch noch ein Konsens zum guten Schluss ;-D

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 Olaf19 „Ich denke auch, dass die Erklärungen von hatterchen die zutreffenden sind. Für...“
Optionen

Ich hatte ehemals drei Post/Telekom-Mitarbeiter in der Familie.
Deine Erfahrungen bezüglich des Verhaltens der Telekom, kann ich daher, auch aus dem Bekanntenkreis, voll bestätigen.

Allerdings hatte ich bislang nie Probleme bei einem Wechsel der Provider.
Dafür hat meine Nachbarin seit Jahren Probleme mit der Telekom, aber wechseln will sie auch nicht, na ja.

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 gelöscht_238890 „Ich hatte ehemals drei Post/Telekom-Mitarbeiter in der Familie. Deine...“
Optionen
Dafür hat meine Nachbarin seit Jahren Probleme mit der Telekom, aber wechseln will sie auch nicht, na ja.

Die leidet wahrscheinlich am Stockholm-Syndrom :-D
http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom (was man sonst immer uns Apple-Usern nachsagt *g*)

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 Olaf19 „ Die leidet wahrscheinlich am Stockholm-Syndrom :-D...“
Optionen
Die leidet wahrscheinlich am Stockholm-Syndrom :-D

Das würde ich nun kaum annehmen, die ist selber Oberärztin in der Psyschiatrie. ;-)

Aber ihr Argument ist das gleiche, wie bei vielen anderen auch hier im Forum, "ich bleibe beim Original", denen gehören ja auch die Leitungen...

Was immer das heißen mag. :/

Aber darüber mache ich mir auch keinen Kopf, wir sind ein freies Land. :-D
bei Antwort benachrichtigen
i.fass gelöscht_238890 „ Mir hat das mal einer so erklärt: Die Anbieter mit eigenen Leitungen liegen...“
Optionen

Oft behält die Telekom diese sehr nahe gelegene Kästen für sich und bietet der Konkurrenz weiter entfernte Einspeiseorte an, sodass diese am Ende nur schlechtere Leistung anbieten können.

Mein Beispiel: DSL-Kasten in ZEHN Meter Entfernung.

Telekom: VDLS 50, ADSL 16
Alice: ADLS 16
Vodafone: ADSL 6

Feel the difference.

Low Orbit Ion Cannon
bei Antwort benachrichtigen