Hallo zusammen!
Habe gerade in den Nickles-News gelesen, dass der Linux-Umstieg der Münchner Stadtverwaltung vorläufig auf Eis gelegt worden ist...
http://www.nickles.de/c/n/3606.htm
...wegen "rechtlicher und finanzieller Risiken", die nun noch einmal überprüft werden sollen. Schuld sind mal wieder die allseits geliebten Softwarepatente, die durch den Einsatz evtl. verletzt werden könnten.
Hoffentlich platzt das Projekt nicht; ein erfolgreicher Linux-Umstieg hätte die positive Signalwirkung nach außen, dass Windows eben nicht das einzige Betriebssystem auf der Welt ist. Mehr Vielfalt in der Welt der Betriebssysteme kann für alle nur von Vorteil sein, auch für die Windows-Benutzer.
CU
Olaf
Klatsch, Fakten, News, Betas 5.087 Themen, 27.849 Beiträge
"...Hoffentlich platzt das Projekt nicht;..."
die in münchen unterschätzen das, was bei einem umstieg auf sie zukommt.
;-)
Naja - wenn die Umsetzung jetzt erstmal auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird, scheint man sich der Probleme durchaus bewusst zu sein... oder hattest du dabei etwas anderes im Sinn, z.B. die "Umpolung" der Mitarbeiter von einer Microsoft- auf eine Linux-Umgebung? Das wäre auch noch so ein ungeklärter Punkt, wie das Personal reagiert.
Aus meinen - wenn auch bislang spärlichen - Erfahrungen mit RedHat 8 und 9 kann ich sagen: Aller Anfang ist leicht. Bei der Installation wird der User geradezu vorbildlich an die Hand genommen, das läuft so narrensicher ab wie bei Windows XP. Hardwareerkennung: Erstaunlich gut, nur mein 7 Jahre alter Sony-Monitor macht etwas Zicken.
Auf dem Desktop (z.B. Gnome oder KDE) angekommen, sieht auch noch alles ziemlich vertraut aus. Aber dann fangen schon bald die Fragen an. Nun sollen die Mitarbeiter mit dem System an sich nicht allzu viel machen; die meiste Zeit werden sie sich wohl in Open Office aufhalten. Aber auch dieses ist nur auf den ersten Blick ein MS-Office-Clone - auf den zweiten Blick zeigen sich ein paar kleine, aber feine Unterschiede.
Z.B. der "Format-Pinsel" in Excel, mit dem man mal eben ein paar Formatierungen auf andere Zellen übertragen kann - nach einem Pendant dafür habe ich mich dumm und dösig gesucht, und erfolglos. Und das wird sicher nicht das einzige ungewohnte Feature sein. Selbst wenn es für alles eine Lösung gibt - sie zu finden kostet teure Arbeitszeit, und die Nerven der Mitarbeiter.
Wenn man diese Anfangsschwierigkeiten überwunden hat, wird man sicherlich belohnt - aber bis dieser Punkt erreicht ist, fließt noch einiges an Wasser die Havel, Spree und Elbe herunter...
CU
Olaf
aus meiner erfahrung kann ich sagen, das linux auf behördendesktops nur eine vorübergehende erscheinung ist.
wenn´s denn erstmal drauf ist, ist es ebenso schnell wieder weg.
das gemecker der user ist nach stunden schon nicht mehr zu ertragen...
;-)
>>das gemecker der user ist nach stunden schon nicht mehr zu ertragen...
DAS kann ich mir gut vorstellen.
ich möchte nicht wissen, wie hysterisch die tippsen werden, wenn sie plötzlich umlernen und statt aufs Winword-Icon auf OpenOffice klicken müssen.
aber es stimmt schon, der unterschied word - openoffice ist nicht ganz ohne.
aber word musste man auch mal lernen...
...so ist´s.
darüber hinaus ist die diskussion um die kosten auch sehr einäugig. sicher ist linux in der anschaffung günstig, aber die kosten der nötigen schulung - auch der administrativen - ist nicht ohne.
wir migrieren im moment mehr von linux zu windows als umgekehrt, alle waren vorher sehr euphorisch, jetzt sind sie in der realität angekommen...
;-)
Okay - aber worin liegt genau das Problem? Ist Linux wirklich so arg kompliziert, oder sind die User so konservativ/unflexibel?
CU
Olaf
"...sind die User so konservativ/unflexibel? ..."
ja.
>>aber die kosten der nötigen schulung - auch der administrativen - ist nicht ohne.
ja, aber word- bzw. windowskenntnisse sind wohl auch den wenigsten angeboren...
Nein, angeboren sind sie nicht - aber anerzogen...!
Bei dem erdrückenden Marktanteil von über 90% für die MS-Produkte kein Wunder: Sowohl beruflich wie auch privat ist man so "eingeschossen" auf dieses System, dass scheinbar gar nichts anderes mehr in die Tüte kommt.
Es sind vermutlich die kleinen aber feinen Unterschiede im Detail, die den Usern Kopfzerbrechen bereiten. Mal eben einen Brief schreiben oder eine Tabelle erstellen, ist in OpenOffice kein Problem und bedarf noch keinerlei Umgewöhnung oder gar Einarbeitung. Aber dabei bleibt es ja nicht, man will die Dokumente schließlich noch verfeinern bzw. weiter bearbeiten, und dann tauchen die ersten Fragen auf.
BTW ist das alles nicht der Grund für die Verschiebung der Umstellung. Offizielle Begründung sind die rechtlichen Probleme (Softwarepatente) und die daraus erwachsenden finanziellen Probleme.
CU
Olaf
Die offiziellen Begründung lautet, die Stadtverwaltung müsse nach einem Hinweis der Grünen die rechtlichen und finanziellen Risiken des Linux-Einsatzes analysieren. Die für die Stadtverwaltung vorgesehene Software verletze etwa 50 europäische Softwarepatente, und jedes einzelne dieser Patente könnten die komplette Stadtverwaltung lahmlegen....
Das sagt doch schon alles!!! Mal wieder diese möchtegern Politiker, die sich Profilieren wollen. Stehen jetzt dafür in den Medien. Toll. Haben wohl bei Nickles nachgelesen. Da war doch die Meldung von den Softwarepatenten vorher schon zu lesen. Wieso haben Schwäbisch Hall u.a. damit eigentlich keine Probleme? Naja, Gates muss ja wegen seinen Explorer auch kräftig an die EU abdrücken oder wars der Mediaplayer? Seit geraumer Zeit werden Firmen, die das so genannte Open-Source-Betriebssystem nutzen, von der umstrittenen US-Softwarefirma SCO verklagt. Und was heckt die EU künftig mit den Softwarepatenten aus?
Na, na, na..., wenn da man nicht wieder Windows hintersteckt. War da nicht extra noch mal ein Gutachten geholt worden, dass Linux teurer sei, als das System des sowiesoschon reichsten Mannes der Welt? Vielleicht hat ja auch das bei den grünen Männchen Eindruck gemacht. Gates hat Angst. Zu Recht, denn Linux wird immer besser und beliebter. Ein Blick auf den Zeitschriftenmarkt oder ins Internet sagt doch schon alles. Alles übervoll von ungelösten Windowsproblemen. Dazu noch natürlich reichlich Lobby in vielen Etagen. Auch wer es nicht gerne hören mag; es ist unübersehbar, dass Linux trotzdem auch im privaten Bereich immer weiter auf dem Vormarsch ist, und auch bei Behörden. Ich erinnere mich an einen C't Test vor kurzem, da hat OpenOffice das teure MSOffice klar in die Schranken gewiesen. Nicht nur das ist Grund genugt für MS zu handeln. Ein Machtkampf? Vielleicht hat er schon längst begonnen. Wen es interessiert, der kann sich ja mal bei bundestux.de schlaumachen.
*LOL* das finde ich doch super gut!
1. dann wird Lin jetzt mal genau Untersucht, gegebenenfall bereinigt..
2. die Leuts aus der Politik reagieren mal nicht mit dem Hoden oder auf die Lobby sondern machen sich erst mal "schlau"..
3. in dem großen Umfang war das zu erwarten, selbst Karstadt stellt komplett auf Lin um, schult aber die IT ganze 3 Tage lang *g*
4. ..
;~))
"...schult aber die IT ganze 3 Tage lang ..."
guter humor!
;-)
nix Humor, Tatsache!!!
ich habe deren externen Trainer kennengelernt, Karstadt hat ja seinen Sitz in meiner Heimatstadt!
das ziel in den 3 Tagen ist: www.lpi.org .. und das in drei Tagen?
|~))
...in 3 tagen kannst du sicher viel machen - aber linux lernen definitiv nicht.
lol
;-)
In worten MS zu trotzen ist das eine, es umzusetzen das andere, will nicht wissen, welche Billighardware ohne linuxsupport dort eingesetzt wird – ja ... so einfach ist das mit dem Umstieg nicht – zumal man auch auf Datenaustausch (Word. Excel) angewiesen ist etc: Linux -> Win kein Thema aber umgekehrt ja und vor allem ist die Frage ob es die Verwaltungssysteme für Linux gibt :-)
Ich glaub kaum dass sich eine Stadt heute so eine Umrüstung leistet (leisten kann) - denn wenn dann irgendwo anders das Geld fehlt, gibts da keinen Bürger dr sagt: "Naja,für die Ampel ist kein Geld da, dafür hab ich aber verständnis, weil die Kohle ist ja für Linux draufgegangen"
Meine Freundin arbeitet hier in Berlin bei der Finanzbehörde. Sie hat zig Schulungen gemacht (MS-Office, speziell Excel, Word, SAP...) Die Schulungen kosten dem Steuerzahler viel Geld. Die Software beherrscht sie im Schlaf. Nun wurden Tester für Linux gesucht, sie hat sich gemeldet. Nach den 6 Wochen wurden Fragebögen verteilt, keiner der täglich mit dem PC arbeitenden wollte von MS-Office weg. Wenn man versucht, die Leute zwangsweise wieder auf neue Software zu schulen, erreicht man bestimmt keine produktive Arbeit. Das kann man mit Neueinsteigern machen. Die Finanzbeamten sind keine PC-Profis, viele haben zuhause auch keinen PC, oder wenn, dann nur zum surfen oder die Weiber zum Kartenspielen ;-)
Das mit Linux in München war doch eh schon lange nicht mehr das, was sich alle erhofften. Es gab genung Software, die einfach unter Linux nicht lief. Und alles neu Programmieren? Das wäre sehr teuer geworden.
Also ist man zu der Lösung übergegangen Microsoft Terminal Server hinzustellen. Von wegen Kosten sparen. Falls Sie das wirklich noch durchziehen sollten, dann brauchen die sowohl Linux-Admins als auch Windows-Admins und Lizenzkosten für den Terminalserver sind auch da - so eine TS CAL ist nicht viel günstiger als ein komplettes Windows XP.
Es war also immer schon alles eine politische Entscheidung und keine Entscheidung wegen der Kosten.
Und garftermys Bemerkung bezüglich "konservativ/unflexibel" - da sind die Amtsstubenmitarbeiter ja Weltmeister. Ich kann mitreden - hab ja genug davon in der Familie ;-)
Eine Entscheidung wegen günstigerer Kosten kann es schon deswegen nicht sein, weil das Angebot von Microsoft für die Lizenzen und den Support ein paar Prozent unter Linux lag. Die genauen Zahlen weiß ich nicht mehr, meine aber, es war so zwischen 5 und 10%.
Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist das Problem mit der Software, die nicht unter Linux läuft. Wenn man hauseigene Spezialsoft einsetzt, die für Windowssysteme programmiert ist, dann ist es doch von Anfang an klar, dass die nicht unter Linux läuft und dass für eine evtl. "Portierung" weitere Kosten entstehen. Das kommt doch nicht überraschend...!
Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass die Stadtverwaltung nur Officeprogramme benötigt - da hätte es in Form von Open Office eine einigermaßen adäquate, wenn auch in einigen Punkten gewöhnungsbedürftige Alternative gegeben.
CU
Olaf
Es ist die alte Crux mit Linux: "nimm es und du hast keine Probleme mehr". Da schwingt was von "Rebellion" mit. Das ist zur Zeit "tres chic". ...und es ist unglaublich blödsinnig.
Ja, die Leute SIND so konservativ UND unflexibel und WOLLEN sich nicht umerziehen LASSEN! "Wat de Buur kennt, dat frit he". Warum auch sollten sie! Nur, weil es "denen da oben" diese Woche mal in den publikumswirksamen Kram paßt, sollen alle etwas anderes tun. Ne Form von "technischem Neusprech". Und ihnen ist - auch für teures Steuergeld - Windows und die Win-Progs beigebogen worden. Ich hatte schon damals größte Bedenken geäußert, daß das überhaupt etwas werden könnte mit Linux im öffentlichen Dienst. Da kommen großkupferte Beschwatzer her und malen die goldene Linux-Welt vor und die Entscheidungs-Dödels fallen auch prompt drauf rein. Sicher wäre es schön gewesen, wenn der Übergang problemlos hätte vonstatten gehen können. M$ sitzt auf SO hohem Roß, daß jeder berechtigt ist, an deren Standbeinen zu sägen. Aber einfach so nach Gutsherrenart "Windows ist ab heute BÄH!, wir nehmen was anderes"... das klappt kaum und wenn, auch nur aus purem Zufall. Zumal sich über diese Veränderung wohl offensichtlich noch immer niemand die erforderlichen Gedanken gemacht hat. Nicht weghen der Softwarepatente, das war zur Zeit der Entscheidung keine Thema, nein, nur bezüglich der rein praktischen Durchführung. Z.B. gibt es SÄMTLICHE!!!! für eine Stadtverwaltung erforderliche Software schon für Linux? Dann hätte man ganz fix ein Mischmaschsystem mit verschiedenen Linuxen, mit zig verschiedenen Wins - womöglich sogar noch DOS mit dabei, unter dem dieses und jenes Programm nur läuft. Und solche Mischmaschsysteme sauber funktionieremnd zu halten, davon alpträumen Netzwerk-Administratoren...
Schließlich ist Linux auf Gedeih und Verderb auf Windows (alle Win´s) angewiesen! Die EINZIGSTE Daseinberechtigung von Linux sind die vielen vielen vielen... vielen Fehler und Ungereimtheiten in allen Windowsen. Wären alle Windowse schon immer so fehlerfrei und sicher gewesen, wie sich alle Nutzer das so vorstellen, dann hätte niemand auch nur ein zillionstel Jota eines Gedankens daran verschwendet, so etwas wie "Linux" überhaupt anzugehen. Ein Blick in die geschunden Geschichtsbücher zeigt, daß mit "Protesthandlung" noch nicht sehr viel Dauerhaftes und über lange Zeit Beständiges entstanden ist. Und Positives.
Und kein bißchen mehr ist das mit München und seinem Linux: kindische Bockigkeit. "Alles haben wollen, was man sieht" - auch, wenn´s einem bekanntermaßen nicht bekommt. Und bekomm ich nicht den blauen Lolli, dann will ich den grünen.
>>Die EINZIGSTE Daseinberechtigung von Linux sind die vielen vielen vielen... vielen Fehler und Ungereimtheiten in allen Windowsen
also der aussage muss ich jetzt aus prinzip wiedersprechen.
für mich gibt es zig gründe, die für linux sprechen. und sicherheit ist nicht der hauptsächliche punkt
>>Wären alle Windowse schon immer so fehlerfrei und sicher gewesen, wie sich alle Nutzer das so vorstellen, dann hätte niemand auch nur ein zillionstel Jota eines Gedankens daran verschwendet, so etwas wie "Linux" überhaupt anzugehen
linus war mit unix unzufrieden - deswegen hat er sich dran gemacht, linux zu schreiben ;)
ansonsten finde ich deine ausführungen sehr einleuchtend!
Niemand behauptet, dass Linux eine problemfreie Zone ist. Im Gegenteil, gerade die eingefleischten Linuxfans und -kenner weisen immer wieder darauf hin, dass der Einstieg in Linux mit viel lesen und viel lernen verbunden ist, dass man dafür aber mit einem sehr guten Betriebssystem belohnt wird.
> Die EINZIGE Daseinberechtigung von Linux sind die vielen vielen vielen... vielen Fehler und Ungereimtheiten in allen Windowsen.
"Die einzige Daseinsberechtigung von Windows sind die vielen vielen Komplikationen in Linux" - was haben diese beiden Sätze gemeinsam? Sie gehen beide an der Realität vorbei. Allein die Tatsache, dass man bei Linux eine Vielfalt von Distributionen zur Auswahl hat, die alle ein wenig anders sind und obendrein noch gratis verteilt werden, ist Grund genug, Linux interessant zu finden.
Wieso ist Windows eigentlich das Maß aller Dinge? Warum muss sich die Daseinsberechtigung von Linux an Windows definieren? Beide Systeme haben ihre Eigenarten, es ist mehr oder weniger Geschmackssache, was einem mehr zusagt. Es wäre schon wünschenswert, dass der Marktanteil von Windowssystemen deutlich zurückginge, einfach weil ein "Mischwald" immer gesünder ist als eine "Monokultur", d.h. Entwickler von Schadsoftware hätten es dann schwerer, weil die Systeme nicht mehr so leicht auszurechnen wären, wenn jeder etwas anderes benutzt.
Für mich z.B. käme für ein Haupt-/Erstbetriebssystem als Alternative zu Windows nur MacOS in Frage, weil allee gängigen Audio/MIDI Sequencer mit sämtlichen Plugins ausschließlich für Windows und MacOS angeboten werden. Solange das so ist, kann Linux für mich bestenfalls ein Zweitsystem sein. Trotzdem finde ich es gut, wenn Leute, für die es als Erstsystem geeignet ist, es auch daüfr einsetzen.
CU
Olaf
@Munster
..wenn umerziehen, muss jemand erzogen haben. Linux auf Windows angewiesen? Ich lach mich kaputt.
eine these:
währe linux so verbreitet wie jetzt windows, würde sich der hass völlig natürlich gegen linux richten.
ein ausweg?
vielleicht sollte man derartige diskussionen OHNE religiösen eifer führen?
;-)
> wäre linux so verbreitet wie jetzt windows, würde sich der hass völlig natürlich gegen linux richten.
Da wäre ich mir nicht so sicher:
- Linux ist Open Source
- Linux kann man sich legal und kostenlos herunterladen
- es gibt viele Distributoren, nicht nur einen
- man bekommt nicht "suggeriert", nur einen bestimmten Browser und oder Mailclient zu benutzen
- mit entsprechendem Know-How kann man das System komplett den eigenen Vorstellungen anpassen, bis hin zur eigenen Distri
Es gibt also schon einige grundsätzlcihe, konzeptionelle Unterschiede zwischen Linux und Windows, deswegen kann man die Erfahrungen mit den MS-Produkten nicht "schablonenhaft" auf Linux übertragen. Aber das alles ist graue Theorie, solange sich Linux wegen der weiter unten ausführlich diskutierten Umstellungsschwierigkeiten noch nicht im großen Stile durchsetzen kann.
Ich würde eine erfolgreiche Linux-Umstellung z.B. der Münchener Stadtverwaltung insofern begrüßen, als es ein Signal für mehr Vielfalt und Abkehr von "Monokulturen" in der Computerwelt wäre. Mit dem religiösen Eifer hast du 100% recht - der ist immer ein ganz schlechter Berater.
CU
Olaf
Ich denke ein großer Vorteil von Linux könnte sich negativ auf die unerfahrenen Anwender ausüben. Nicht selten bekommt man zu hören: "Da geht zu viel". Bei Linux gibt es immer mehrere Wege etwas zu tun, wohingegen man bei Windows seinen Desktop hat und das Menü start, manche kennen auch noch die Dos-Box.....jeder der mit Linux zu tun hat kommt um die CMD kaum rum. Ich denke Linux irritiert den unerfahrenen User einfach.
Aber egal, die Frage ist was München eigentlich braucht, nur um ein Zeichen zu setzen oder um mal auszuprobieren würde ich nicht auf Linux umstellen. Und ich glaube diese Frage hat keiner der dortigen Verantwortlichen beantwortet. Man kann auch durchaus hybride Systeme einsetzen, man muss einfach nur wissen was man braucht und wofür. Auch eine niedrige Arbeitsmoral könnte sich auf die Kosten ausüben.................
Desolisation
@ Olaf,
ein Thread, der leider mal wieder einige dazu veranlaßt hat, gegen Linux zu schreiben teilweise zu bashen.
Mir unverständlich................es gibt mehr als nur einen Grund, sich aus der Lizenzdikatur von M$ zu befreien und alleine daß "Tippsen" sich umgewöhnen müßten, kann ja wohl nicht der Grund sein, einen Umstieg als von vorneherein als gescheitert anzusehen.
Daß bestimmte Unarten - wie die möglichen EU-Patentrechte, vor denen vor der EU-Wahl genügend gewarnt wurde - es möglicherweise etwas komplizierter gestalten könnten, liegt nicht an Linux, sondern siehe z.B. klick mich + lies mich genau
Daß einige hier als Linuxer es eh als selbstverständlich ansehen, daß ein Umstieg viel leichter ist als gedacht, liegt auf der Hand, aber daß Munster so unreflektiert Linux oder deren möglichen Anwender so in Grund und Boden verdammt, gibt mir zu denken. Schade.
Was soll das?
Gruß
NANÜ
P.S. @ Olaf, deine Kommentare sind mal wieder
wohltuend objektiv und einer niveauvolleren Diskussion wert!
Nur scheinen das einige einfach nicht wahrhaben zu wollen.
Betonfronten, - fraktionen..........:-(.........
Hi,
leider wird dieser Thread mal wieder zum Schlachtfeld zwischen den Linux- und den Windows-Usern. Linuxer sind der Meinung, dass die Umstellung halb so wild sei und die Windowser, dass Unmengen von Geld in Schulung und Administration gesteckt werden müssen.
Beide Ansätze haben irgendwo ihre Richigkeit, dennoch bin ich selbst auch für die Umstellung auf Linux.
Linux hat bei die meinsten User das Vorurteil, schwer bedienbar und nur was für Profis zu sein. Dies mag vielleicht in der Vergangenheit richtig gewesen sein, allerdings wurde mit Distributionen wie SuSE verbunden mit KDE oder Gnome einiges an Benutzerfreundlichkeit gewonnen.
Umsteiger auf Linux haben nur ein Problem. Das ist nicht das "benutzerunfreundliche" Linux, sondern die alten Gewohnheiten der User, die es abzuschütteln gilt. Wie gesagt ist KDE super-einfach und eigentlich nichts anders als Windows. Ich denke mal, dass diese hier freundlich bezeichneten "Tippsen" schon im vorn herein Linux ablehnen und protestierten. Sie sind zu konservativ eingestellt und möchten lieber Solitär ohne umdenken finden, obwohl es unter KDE nicht anders is.
Wie auch schon gesagt wurde, wird wohl die meiste Zeit mit Open Office, GnuCash oder KMail verbracht werden. Und da funktioniert nahezu alles gleich.
Zu den Kosten: Es muss anfangs schon investiert werden. Administratoren und User wollen einen kleinen Einstieg, aber auch das Wissen über Windows regnet nicht vom Himmel! Außerdem ist von keinem User administratives Wissen erforderlich, es reicht also kurz die Unterschiede in den einzelnen Programmen zu erklären.
Zuerst hatte ich überlegt, diesen Thread auf dem Linux-Board auszuhängen. Ich habe mich dann doch für das Newsbrett entschieden - ganz bewusst, weil ich gerne Meinungen aus "beiden Lagern" dazu lesen wollte und nicht nur von einer Seite. Es sind viele Aspekte angesprochen worden, insofern bin ich vollauf zufrieden mit diesem Thread.
Ich selber steh so in der Mitte. Da ich mit Software arbeite, die nur auf Mac oder Windows läuft, kann ich Linux bestenfalls als Zweitsystem einsetzen. Ich muss ganz klar sagen, dass ich mit Windows zufrieden bin und keine nennenswerten Probleme damit habe. Die Beschäftigung mit RedHat 8 und 9 im letzten Jahr diente mehr meiner "computerischen Weiterbildung" und der Stillung meiner Neugier *g*, als dass es für mich nötig gewesen wäre, Windows den Rücken zu kehren.
Meine Sympathie für Linux rührt hauptsächlich daher, dass die PC-Kultur eine Monokultur wäre ohne Linux. Das hat kürzlich sogar ein Vertreter von Microsoft Großbritannien so ähnlich formuliert. Und Monokulturen sind, wie wir aus der Biologie wissen, nie gesund.
Um auf die Münchener Stadtverwaltung zurückzukommen... "ideologischer Eifer" wäre sicher ein schlechter Berater bei der Entscheidung über das künftige OS, keine Frage. Ich meine aber, dass Linux auch aus ökonomischer Sicht Vorteile bieten kann. Es wäre die Frage wann der "Break-Even-Point" erreicht ist - je aufwändiger die Umstellung, desto später. Mit Blick auf die allgegenwärtige Ebbe in den öffentlichen Kassen wäre die nächste Frage, einen wie späten Break-Even-Point sich die Stadt München leisten könnte :-/ Neben der vorhersehbaren ablehnenden Haltung vieler Verwaltungsmitarbeiter wäre das ein weiterer möglicher Stolperstein.
CU
Olaf
sorry Olaf,
aber Break-Even bei einer Stadtverwaltung?????????? das ist aber nicht so ganz der Sinn einer Kommune, sondern nur das hoffen..
nöö, die vermischung der Gene ist besser.. ..aber Lindows?
- schon gut ich habe Dich verstanden *g* -
;~))
Ich weiß, "Break Even" ist eher ein Begriff aus der freien Wirtschaft denn aus der Verwaltungswissenschaft *g* - aber das Prinzip greift doch auch hier: Will man von Anfang an nur um jeder Preis Kosten sparen, auch auf die Gefahr hin, dass es später teurer wird (Lizenzen!) - oder ist man bereit, am Anfang einmalig mehr Geld zu investieren, um später um so günstiger davon zu kommen (=kostenlose Upgrades).
Leider nur graue Theorie, wenn die Kassen wieder mal leer sind...
CU
Olaf
hi @ Olaf19,
nochmal, ja es gibt natürlich mehrere Meinungen und das ist auch gut so...........aber mich hat diese einseitige Stellungsnahme gegen Linux so gestört, denn das war keine Argumentation, sondern halt bashing und davon habe ich inzwischen mehr als genug gelesen!
Vor allem, wenn einer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie mit Linux gearbeitet hat.
hi @ Munster: sollte ich falsch liegen, so korrigiere mich............ansonsten kannst du gerne mal auf dem Linux-Board vorbeischauen.
Gruß
NANÜ
Der Fairness halber muss ich sagen, dass Herman auch schon gegen Apple und Microsoft gebashd hat - wahrscheinlich bevorzugt er Commodore oder Sinclair :-)))) Nee ernsthaft, wäre schön wenn er sich nochmal zu Wort meldete. Mich würde schon mal interessieren, was er denn eigentlich mal so richtig gut findet, oder wenigstens im Vergleich am besten.
Was die Sturheit der Leute angeht, hat Herman sicherlich recht. Ob die "Mischwälder" aus Windows- und Linuxservern so problematisch sind - weiß ich nicht, in meiner alten Firma hatten wir das so. Bei größeren Unternehmen, die sowieso(!) mehrere Admins beschäftigen, von denen jeder sein Spezialgebiet hat (z.B. Exchangeserver, Linuxwebserver, Security) ist dies auch ohne zusätzlichen Personalaufwand möglich.
Vor allem glaube ich nicht, dass Linux seine Daseinsberechtigung aus den Unzulänglichkeiten von Windows bezieht. Linux ist 1991 entstanden - da hatten viele Leute noch den Amiga oder Atari (ich z.B.!), MacOS hatte einen Marktanteil von über 10%, und Windows steckte noch in den Kinderschuhen. Für Nicht-Büroandwendungen war Windows 2 praktisch unbrauchbar, das hat sich erst in den folgenden Jahren geändert.
CU
Olaf
P.S. wo ich dich grad mal dranhabe... wie schaut es mit der Mitfahrgelegenheit im September aus?
Hi Olaf19,
genauso.........:-), Linux ob auf dem Server oder auf dem Desktop ist nunmal sehr "verträglich", auch daß Linux mehr "Jahre auf dem Buckel" hat als Wxx sollte als bekannt vorausgesetzt werden, mehr gibt es dazu nicht mehr zu schreiben.
Gruß
NANÜ
P.S.
Alles andere in den nächsten Tagen per Mail.
Wenn man alles zusammenträgt, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass Linux für Windows inzwischen verdammt gefährlich geworden ist. Der Spiegel-Artikel, besonders der Hinweis, dass Microsoft viele Millionen Dollar in eine Software-Firma namens SCO hineingepumpt haben soll, die einen Klage-Kreuzzug gegen die Open-Source-Bewegung angezettelt hat, erleichtern mir ungemein die Entscheidung, ganz auf Linux umzusteigen und Windows von meinem Rechner zu verbannen.