Hallo, heute morgen hörte ich im DLF, daß Druckertreiber von HP nach Einwahl ins Internet vertrauliche Daten an HP senden. Z.B. Druckertyp, Art der verwendeten Patrone, Anzahl gedruckter Seiten etc. Im Internet habe ich bisher keine Informationen darüber gefunden. Falls jemand Infos hat, bitte Link angeben. Vielen Dank, Günter
Olaf19 
Seckendorf. Karl „Datenspionage durch HP-Druckertreiber“
Das überrascht mich wenig; es ist heutzutage -leider!- gang und gäbe, daß Programme "nach Hause telefonieren". Nur frage ich mich, was an Allerweltsdaten wie Anzahl Druckseiten, Drucker- und Patronentyp etc. "vertraulich" sein sollte.
Zumal diese Daten ja keiner Person zugeordnet werden können. Es sei denn, HP notiert sich Deine IP-Adresse, legt sie Deinem Internet-Provider vor und der ist auch noch so blöd und gibt Deinen Namen und Deine Adresse an HP. Dann wäre er aber fällig! Solche Daten dürfen wenn, dann nur an die Staatsanwaltschaft herausgegeben werden.
Natürlich könnte HP Schmiergelder an die Provider zahlen, um sie auf diese Weise zu einer illegalen Herausgabe Deiner persönlichen Daten zu bewegen. Aber wozu dieser finanzielle und zeitliche Aufwand? Wenn man unbedingt qualifizierte Adressen kaufen will, kann man das ganz sicherlich billiger haben - und über legale Adressen-Händler...
Wenn Du über diese Thematik mehr wissen willst, schau doch mal in Google - oder auch im Nickles-Archiv! - unter Suchworten wie "Phone Home", "Spyware", "nach Hause telefonieren"...
CU
Olaf
Nörgler Olaf19 „Das überrascht mich wenig es ist heutzutage -leider!- gang und gäbe, daß...“
Hi Olaf,
ich denke nicht, das die HPs unbedingt die genaue Körbchengröße bzw. das bevorzugte Markenkondom des ausspionierten Users haben wollen. Denen geht es darum mehr Cash zu machen, effizienter zu produzieren und dadurch manch unnötiger Lagervorhaltung entgegenzuwirken. Wenn sie dazu statistisches Material von den einzelnen Rechnersystemen auch noch kostenlos erhalten können, um so besser. Hauptsache, man verschafft sich so, ob auf legale Art und Weise, das lassen wir mal dahingestellt sein, oder eben nicht (wie ich darüber denke, dürfte ja wohl klar sein) einen Vorteil vor der Konkurrenz, die solch verwerfliches Handeln nicht an den Tag legt.
Wenn sie natürlich noch im vorübergehen herauskriegen können, wo Oma Bin Laden seinen nächsten Drohbrief aufs HP-Papier absondert, wäre doch ganz nett oder?
Was machbar, was möglich ist und was dann auch tatsächlich angewandt wird, wer von uns weiß das schon genau. Orwell ist näher als wir denken.
Armes Deutschland!
Olaf19 Nörgler „Hi Olaf, ich denke nicht, das die HPs unbedingt die genaue Körbchengröße bzw....“
Hi Nörgler!
> Wenn sie statistisches Material von den einzelnen Rechnersystemen ... erhalten können, um so besser.
Genau, so seh ich das auch: Das Unternehmen ist nicht an persönlichen Daten einzelner User interessiert, sondern an einer Gesamt-Statistik aller User. Man will eben sehn, was die Zielgruppe mit dem verkauften Gerät so macht... das würde mich als Hersteller aber auch interessieren - für sich genommen noch kein Grund zur Beunruhigung, finde ich...
> Orwell ist näher als wir denken
Mag sein - aber dies ist kein Beispiel dafür. Interessant wird es erst mit TCPA/Palladium...
CU
Olaf
Günter Schreiber Olaf19 „Das überrascht mich wenig es ist heutzutage -leider!- gang und gäbe, daß...“
Es wird sicher auch die Serien-Nr. des Druckers übermittelt. Ist einmal eine Reparatur fällig, hat man die "Anamnese" des Drucker verfügbar. Praktisch, um Garatieansprüche abzulehnen, wenn z.B. Druckerpatronen eines anderen Herstellers benutzt wurden.
Es stellt sich auch die Frage, warum bei Installation dieser Treiber nicht auf die Schnüffelroutine hingewiesen wird. Das deutet für mich schon auf eine illegale Nutzung hin.
Über diese Schiene ließe sich natürlich auch die komplette Konfiguration übertragen, also z.B. die Information über angeschlossene Geräte von Fremdherstellern und bei der Gelegenheit auch die im Browser gespeicherte E-Mail-Adresse, um den User anschließend gezielt mit Werbemails zu bombardieren. Schließlich liefert HP so ziemlich alles, was man an Hardware benötigt.
Werden diese Daten im großen Umfang erhoben, kann man sie klassifizieren und für viel Geld an andere Unternehmen verkaufen.
Also ich jedenfalls bin dagegen, daß letztlich womöglich jedes installierte Softwareprodukt Daten sammelt und sie an irgendwelche Firmen schickt. Wie ich gehört habe, befaßt sich auch schon das Innenministerium mit diesem Fall.
Olaf19 Günter Schreiber „Es wird sicher auch die Serien-Nr. des Druckers übermittelt. Ist einmal eine...“
> Praktisch, um Garatieansprüche abzulehnen, wenn z.B. Druckerpatronen eines anderen Herstellers benutzt wurden.
Es ist Deine freie Entscheidung, ob Du Original-Patronen zum Wucher-Preis erwirbst, oder preiswerte Fremdanbieter-Patronen. Das ist kein Grund, um einen Garantie-Anspruch zurückzuweisen. Und selbst wenn - wie will man Dir denn beweisen, daß Du Fremdanbieterware benutzt hast - anhand von illegal erschlichenen Informationen aus dem Web?
Damit würde sich Hewlett-Packard doch ins Bein schießen...
CU
Olaf
Tilo Nachdenklich Olaf19 „ Praktisch, um Garatieansprüche abzulehnen, wenn z.B. Druckerpatronen eines...“
Da sagen sich die Druckerhersteller sie sollen 2 Jahre Gewährleistung leisten und wissen nicht mal was der Kunde mit dem Gerät alles anstellt. Staub, Sonneneinstrahlung, Dreckspapier, billige Tinte Linux-Experimente. Kunde trennt den Drucker von der Steckdose!!! Also "legitimes" Herstellerinteresse: Gewährleistung in Zukunft nur noch mit Webcam, bei Unterbrechung der Aufzeichnung oder Entfernung des Druckers aus dem Sichtbereich erlischt die Gewährleistung. Es muss ganz einfach so kommen... .
Olaf19 Tilo Nachdenklich „Da sagen sich die Druckerhersteller sie sollen 2 Jahre Gewährleistung leisten...“
Die Idee ist gar nicht mal so abwegig - mal sehen, wie lange der Gesetzgeber bei solchen Machenschaften noch mitspielt. Bei TCPA/Palladium dürfen wir wohl kaum auf allzu großen staatlichen Widerstand hoffen :-/
Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Da sagen sich die Druckerhersteller sie sollen 2 Jahre Gewährleistung leisten...“
Wer sich hier bei Nickles den PC-Report Online reinziehen will muss auch Active Scripting und Cookies akzeptieren. Und der Heise-Verlag baut auf seinen Webseiten Web-Bugs ein. Klare Trennung, die ct-Redaktion für die Sonntagspredigten, der Verlag fürs Geschäft. So geht die Freiheit und die Potenz von Computer und Internet verloren. Sind wieder neue große Firmen zu "Next-Palladium" (meine Wortschöpfung für das Namensungetüm) gestoßen.
Olaf19 Tilo Nachdenklich „Wer sich hier bei Nickles den PC-Report Online reinziehen will muss auch Active...“
> Klare Trennung, die ct-Redaktion für die Sonntagspredigten, der Verlag fürs Geschäft
Tja... würden wir es nicht alle so machen, wenn es unsere Firma wäre? Erinnert mich jetzt grade an die Geschichte mit dem "links denken und rechts handeln"... das Leben ist eben voller Widersprüche. Eine perfekte Welt ohne Inkonsequenzen im Detail kann es nicht geben. Oft macht aber gerade das den Reiz unseres Daseins aus *philosophisch werd*
CU ;-)
Olaf
Andreas42 Seckendorf. Karl „Datenspionage durch HP-Druckertreiber“
Hi!
Kann es sein, dass da nur eine halbe Sendung "on air" gegangen ist?
Es gibt doch das "HP Panel" Projekt (oder wie man das auch immer nennen soll), da stellen sich User gegen (Amazongutschein-) bezahlung bereit, ihre Verbrauchswerte an ein von HP beauftragtes Untenehmen zu übermitteln (per Internetverbindung; allerdings muss eine zusätzliche Software installiert werden). Das fällt IMHO in den Bereich Marktforschung. Spionage ist dann allerdings etwas anderes...
Hier der Link zur entsprechenden Homepage:
http://www.hppanel-europe.com/
Das ganze ist mir aus den auf DVDs spezialisierten Foren bekannt, da dort die Leute immer auf der Jagt nach Amazon-Gutscheinen sind. ;-)
Bis denn
Andreas
[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]
