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Fair-Use-Policy

weissnix2 / 0 Antworten / Baumansicht Nickles

Seit dem Entfall der Roaminggebühren innerhalb der EU gibt es bekanntlich die sogenannte Fair-Use-Policy, durch die verhindert werden soll, dass man eine Daten-SIM  dauerhaft im Ausland bzw. statt einer teuren heimischen Daten-SIM eine preiswerte ausländische SIM dauerhaft oder überwiegend in seinem Heimatland nutzt. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden; wäre es anders, würde wohl kaum noch jemand Mobilfunk bei einem deutschen Anbieter buchen, weil fast alle ausländischen Provider preiswerter sind - so weit, so gut.

Nun habe ich einen 6-GB-Mobilfunkvertrag bei 1+1, den ich zuhause dank WLAN kaum nutze, so dass das Meiste der bezahlten (!) theoretisch möglichen 6 GB regelmäßig verfällt. Mehr als ein oder zwei GB verbrauche ich zuhause praktisch nie. Anders hingegen im Auslandsurlaub: dort verballern wir fast immer das volle Volumen, weil wir da kein WLAN haben, und prompt kommt ein Drohbrief von 1+1: "Ihre Mobilfunknutzung im Ausland ist zu hoch. Wenn Sie so weiter machen, stellen wir Ihnen die Nutzung im EU-Ausland zusätzlich in Rechnung."

1+1 vergleicht innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten nicht das bezahlte theoretisch verfügbare Datenvolumen, sondern den tatsächlichen Verbrauch, und der ist - siehe oben - bei mir im Auslandsurlaub nun mal höher als zuhause im heimischen WLAN. Also werde ich ab sofort Telefon und Internet auch zuhause statt über DSL/WLAN nur noch über Mobilfunk nutzen und das bezahlte Datenvolumen dann jeweils bis auf das letzte MB verbrauchen, notfalls am letzten Tag des Monats durch irgendwelche überflüssigen Downloads. Wenn ich dann anschließend im Auslandsurlaub 5,9 statt 6 GB zuhause verbrauche, kommt unter dem Strich dabei rund 51 % Nutzung im Inland und 49 % Nutzung im Ausland heraus, und damit dürfte der Fair-Use-Policy dann Genüge getan sein, richtig?

P.S.: Kennt jemand einen Anbieter, der da nicht so pingelig ist wie 1+1?  Von einem hier lebenden finnischen Freund weiß ich, dass der seine preiswerte finnische SIM seit Jahren fast ausschließlich in Deutschland nutzt, ohne dass sein finnischer Provider jemals gemeckert hätte. Blöd nur: da ist jedes Telefonat ein Auslandsgespräch, egal, ob er mich anruft oder ich ihn. Trotzdem versichert er mir glaubhaft, dass seine finnische SIM ihn unter dem Strich wesentlich weniger kostet als das, was er bei einem deutschen Anbieter berappen müsste.  

Wer klug ist, kann sich auch schon mal dumm stellen. Umgekehrt wird's schwierig...
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