Hallo zusammen!
Das Thema ist ja nicht gerade neu, dennoch IMHO ein sehr lesenswertes Interview mit einer Stellungnahme von kompetenter Seite:
http://www.n-tv.de/technik/Die-kommunikative-Gleichheit-ist-bedroht-article1615401.html
Dieses Thema hat heute übrigens auch den Deutschen Bundestag beschäftigt:
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1048461
FYI
Olaf
Internetanschluss und Tarife 23.329 Themen, 98.023 Beiträge
Netzneutralität ist für mich eher ein Traum und disqualifiziert eigentlich diesen Professor.
Wiederspiegelt das Internet nicht auch das richtige Leben? - Längst gibt es Eskorten und Verkehrseinschränkungen, die einigen Gutbetuchten, Volksvertretern und anderen Privilegierten eigene Regeln ermöglichen.
Wenige Meter von beiden Magistralen Berlin - Potsdam entfernt, fällt das besonders auf: Blaulichter, Motorradeskorten, überhöhte Geschwindigkeiten, Sperrung ganzer Straßenzüge, überhebliche Behandlung der übrigen Verkehrsteilnehmer.
"Qualitätsdifferenzierung und Netzwerkmanagement" halt.
Analog gibt es längst eigene Datenverbindungen, die zwar technisch Bestandteil des Internet sind, praktisch jedoch nur, vorrangig oder zeitweilig, bei besonderen Anlässen, durch Regierungen, Polizei, Geheimdienste, aber auch Flugsicherungs-, Rettungsdienste usw. usf. genutzt werden.
Auch hier also längst "Qualitätsdifferenzierung und Netzwerkmanagement".
Jetzt geht es lediglich darum, dem einfachen Nutzer wieder irgendwie die Finanzierung zu begründen - schließlich bezahlt nur er die, wie immer.
Nur wer Träume hat, kann sie auch verwirklichen ;-)
Davon ab: *im Großen und Ganzen* haben wir ja noch die Netzneutralität, von den genannten Ausnahmen abgesehen. Es geht ja bei der ganzen Diskussion nur darum, Mittel und Wege zu finden, sie *auch* für die Zukunft noch zu erhalten. Zumindest wünschenswert wäre das allemal, darum ist mir der Standpunkt dieses Professors so sympathisch.
Der Vergleich mit den Straßenabsperrungen und Motorradeskorten trifft es ganz gut - auch das ist ja als Ausnahmeregelung für besondere Fälle gedacht, etwa bei Staatsbesuchen u. dgl. Mag sein, dass so etwas um die Bundeshauptstadt herum weit öfter vorkommt als anderswo.
Aber es ist ja auch im realen Straßenverkehr nicht so, dass jedem einzelnen Verkehrsteilnehmer eine unterschiedliche Priorität zugewiesen wird und der gesamte Verkehrsfluss nach diesem Ranking abgearbeitet wird.
In der digitalen Welt dagegen ist so etwas leider viel zu einfach zu realisieren :-(
CU
Olaf
Das stimmt: "... nicht jedem einzelnen ...". In Stuttgart werden die sogar durch den Staat geprügelt, die nicht die Priorität des Kapitals haben.
Noch schlimmer als die technische Zensur aber scheint mir die zunehmende inhaltliche Zensur, wie beispielsweise die Vorgänge um "depub.org" beweisen. Nix China und nix Netzneutralität ...
Danke für die Links.
Schon allein den Begriff Netzneutralität finde ich wichtig.
Auch damit man, wenn man mit Freunden oder guten Bekannten über das,
noch freie, Internet redet, eine Bezeichnung zu haben.
Da es oft schwierig ist was man mit frei meint.
Es war ja, glaube ich schon einigen Versuchen der Einflußnahme,
oder des "Claim absteckens" ausgesetzt.
Noch ist es wohl noch weitgehend netzneutral.
Wenn da die falschen "eingreifen" ist der Lebensnerf in Gefahr.
Schon ein Zerfallen in Teilmengen oder gar Klassen ..
und es wäre nicht mehr - das Internet.
Es ist in Diskussionen garnicht so einfach klarzumachen was man eigentlich meint mit der für die Freiheit des Internets wichtigen Neutralität.
Ist es doch etwas das noch nicht in Beschlag genommen oder Verkauft wurde.
Am Ehesten besteht noch eine Analogie zu Linux was sich auch industriellen oder anderen Eingriffen entzieht, da es niemanden gehört und daher doch irgenwie allen..