Geht mir genau so.
Mit dieser Veränderung geht wieder ein weiteres Stück Gleichberechtigung im Internet verloren und Standesunterschiede, die im Alltag ohnehin gepflegt werden, können nun auch im Web noch deutlicher abgebildet werden.
Auch wenn ein mehr oder weniger aufwändiger Web-Auftritt natürlich auch heute schon etwas mit der finanziellen Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu tun hat, ist es doch zumindest bei den Adressen so, dass alle Anbieter sich "auf Augenhöhe" begegnen.
Ich will damit sagen: Egal, ob ich ein Millardenschweres Unternehmen (wie z.B. BMW) habe oder eine kleine ICH-AG - bei den Domainstrukturen sind beide gleichberechtigt, beide sind beim DE-NIC registriert und "www.ich.de" oder "www.bmw.de" sind formell gleichwertig. Beide Unternehmen sind nämlich über die Second-Level-Domian identifizierbar, befinden sich also gemeinsam auf der zweiten Ebene.
Zukünftig wird hier ein Klassenunterschied manifestiert, weil nur große Unternehmen es sich leisten können, auf der ersten Ebene zu residieren.
Im Browser wird man dann nur noch "www.bmw" aufrufen (oder auch nur "bmw"), um die BMW-Site zu sehen, während man für die ICH-AG weiter "www.ich.de" (oder mindestens "ich.de") aufrufen muss.
Neben der Tatsache, dass zukünftig auch die Bandbreiten nach Geldbeutel verteilt werden, ist das ein weiterer Schritt weg von einer Netztneutralität.
Gruß, mawe2