Hallo zusammen,
gestern gab es bei uns ein merkwürdiges Phänomen: ich sitze am PC und vergeude so meine Zeit ;-) und plötzlich geht der PC aus; d.h. der TFT wird dunkel…das System fährt runter und wieder hoch, dann das gleiche noch 2 mal und danach läuft der PC wieder wie immer. Das gleiche hat mein Sohn dann, wie sich im Gespräch herausstellte, vor einigen Tagen auch erlebt. Mein erster Gedanke war: Schwankungen im Stromnetz. Allerdings müssten dann ja auch die Leuchten im hause geflackert haben…das war nicht der Fall.
Jetzt tippe ich auf hausinterne Schwachstellen im Stromnetz. Da es dauern kann bis ich den Fehler finde meine Frage: wie schütze ich mich vor diesen Schwankungen? Erster Gedanke war: USV. Diese Dinger sind aber ziemlich teuer (oder taugen diese 39,95 €-Teile bei E**y was?). Gibt es noch andere Möglichkeiten um solche Spannungsschwankungen abzufangen?
Erstmal ratlose grüße,
michel9
Archiv Hardware perfekt konfigurieren 12.949 Themen, 54.079 Beiträge
Hallo,
Deine Idee die hausinternen Stromschwankungen mit einer USV abzufangen ähnelt einer Notlösung. Oder anders erklärt: Manche Leute "reparieren" eine Reifenpanne an einem Fahrrad dadurch, indem sie 3 Mal am Tag Luft hinein pumpen, ohne den Verursacher festzustellen.
Vielleicht liegt bei Dir irgendwo einen Wackelkontakt vor. Ich würde zunächt einmal alle Steckdosen, Stecker und Verteilerdosen öffnen und die Schrauben nachdrehen. Wenn das nichts nützt, liegt der Fehler offenbar in der Zählertafel. Sollten dort keine lockeren Schrauben festzustellen sein, kann es nur noch an einem Sicherungsautomaten liegen.
Noch was:
Hast Du vielleicht ein flexibeles Kabel an den Enden mit Lötzinn verlötet und dann mit einer Schraube geklemmt? Diese Klemmverbindung endet langfristig immer in einem Wackelkontakt, weil das Lötzinn elastisch ist. Und außerdem ist das nach den gültigen EDV Regeln sogar verboten. Wenn es so ist, dann verwende Adernendhülsen zu crimpen.
MfG. Hexagon
Hallo Hexagon,
die Lösung mit der USV wäre mir auch am unangenehmsten, weil teuer. Und: Vor Strom habe ich Respekt. Unsere Elektroinstallation ist zwar ziemlich betagt, aber sowas gab es bisher nicht. Ich bin jetzt gerade zuhause und habe eben die Steckerleiste vom PC eingeschaltet: erstmal alles dunkel. Dann habe ich unseren Phonoschrank abgerückt um mir die Steckdosen anzuschauen - in dem Moment sagt meine Frau: Laptopnetzteil geht wieder. Ich habe nirgendwo dran gerüttelt...Jetzt hab ich ein Multimeter an die Steckerleiste geschlossen um mal zu schauen wieviel Volt es anzeigt: Schwankt immer zwischen 238 und 242 Volt. Ich denke das ist wohl die Messtoleranz, das Gerät ist nicht das beste.
Solche Lötorgien wie Du sie schilderst habe ich nicht mehr, die Verdrahtungssünden der letzten 40 Jahre sind (hoffentlich) alle beseitigt. Die Sicherungen hat mein Schwager eingesetzt - er ist Starkstromelektriker von Beruf. Bleibt wohl nur noch der Tip mit dem Auswechseln der Sicherungsautomaten...mal abwarten.
Erstmal Danke und Grüße,
michel9
so, neueste Erkenntnis:
Habe alle in Frage kommenden Verteilerdosen gecheckt, alles OK. Aber: wir haben den Hauptanschluß im Keller, dort 3 Phasen und jede noch mit altertümlichen Schraubsicherungen á 25 Ampere abgesichert. Dann meinen Nachbarn gerufen (ist Elektriker von Beruf), und der hat mal geprüft. Und siehe da:Einer der Schraubhalter war etwas lose. Als ich dann wieder in die Wohnung ging funzte alles wieder...und auf meine Frage ob die Dauersicherungen im Verteilerkasten defekt sein könnte hieß es: die Dinger halten eigentlich ewig...stimmt das so ? Kann die Hauptsicherung der Grund gewesen sein? Der Schraubhalter war eigentlich nicht besonders lose, ließ sich aber einige Grad drehen. Sollte ich die Sicherungen mal Tauschen lassen(können die Altern)?
Was mir noch aufgefallen war: Der Hauptanschluß war gar nicht verplombt...der letzte Prüfeintrag lautete von 1981, ich glaube ich bestelle mal nen Elektriker demnächst:-/
Gruß michel9
Hallo,
der Wackelkontakt in dem Hausanschlusskasten kann durchaus die Ursache gewesen sein. Falls die Schmelzsicherungen an den Kontaktstellen Spuren von einem Abrissfunken zeigen, sollte man sie schon austauschen.
Je älter die Sicherungsautomaten in der Zählertafel werden, um so früher lösen die aus. Ich habe schonmal erlebt, dass die Kontakte in den Sicherungsautomaten anfangen zu prellen. Die Aussage von dem Elektriker ist also nicht richtig.
Normalerweise gehört da eine Plombe auf den Hausanschlusskasten. Ansonsten könnte man ja Energie aus dem Stromnetz ziehen, die man nicht bezahlen muss. Aber da wo kein Kläger, da kein Richter ;-)
MfG. Hexagon
Hallo @hexagon,
der Übeltäter ist gefunden: Die Kontaktplatten im Hauptsicherungskasten sind total verrottet, dadurch gab es wohl ständig Übergangswiderstände. Die Sicherung sieht so aus:
Echt gruselig, die Sicherung war ziemlich Heiß als mein Nachbar sie rausgeschraubt hatte...
Hab schon den Energieversorger benachrichtigt...der Kasten wird getauscht, und so wies aussieht kostet mich das auch nix :-)
Schönes WE und Gruß,
michel9
Hallo,
na denn herzlichen Glückwunsch zur analytischen Fehlersuche. Denn das war ohne Zweifel der Verursacher.
Wenn Du einen neuen Hausanschlusskasten bekommst, sind da küftig diese NH-Sicherungen drin:
Allerdings kann und sollte man die nur mit einem speziellen Werkzeug wechseln.
Dann wünsche ich Deinem Energieversorger viel Freude, da diese Arbeit nur unter voller Spannung stattfinden kann. Es sei denn, der Energieversorger kappt vorher die Sicherungen in der Unterverteilung vor dem genannten Kasten. Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, weil dann womöglich eine halbe Ortschaft ohne Strom dasteht.
Was die Kosten angeht:
Der Hausanschlusskasten gehört dem Energieversorger. Folglich hat der auch bei einem Defekt kostenlos für Ersatz zu sorgen.
MfG. Hexagon
Mein Freund Charly kämpft mit einem ähnlichen Problem. Der PC seines Schwiegersohnes bootet - und dann nach dem BIOS kein Umschalten auf Win, sondern "Ausschalten" (mit dem Ausschalter -Icon)
Er hat sich den PC mit heimgenommen, da er dort den Fehler nicht fand - der PC bootet tadellos! Mit der gleichen Peripherie..
Ein paar km weiter weg bei seinem "Schwiso" - PC bleibt beim Booten stehen. Das Ganze mehrmals gemacht - reproduzierbar!
Er hat natürlich bei sich und dort alles gemessen - ist ja vom (Elektro-) Fach. Keine Abweichung!
Nun ist er schon "auf das schmale Brett gekommen", das das etwas mit der Phasenaufteilung zu tun haben könnte - mir vollkommen schleierhaft.
Die Stromversorgung, die Hardware und die Software sind tadellos!
Bei ihm gehts - 20km weiter weg gehts nicht.
Erinnert mich an meine Suche nach dem rennenden Kursor.
Jürgen
moin,
so nun ist alles wieder ok :-) Die rettende Idee war: ich habe einen Bekannten (durch die Schule), und dieser Mensch ist bei unserem Energieversorger angestellt - und zwar im Störungsdienst! Den hab ich am Samstag angerufen und der kam gleich mit seinem Equipment vorbei. Für den war das reine Routine..."Diese alten Kästen gehen immer mal kaputt"...nach 15 min. waren die Kontaktplatten getauscht, neue Sicherungen drinnen und das ganze ordentlich Verplombt :-).
Fazit: Beziehungen sind das halbe Leben...
Gruß michel9