Hallo zusammen.
Meine Maus vom Logitech Cordless Desktop ist heute nachmittag ohne große Vorankündigung mitten auf dem Desktop stehen geblieben und war auch durch einen Neustart nicht mehr zum Leben zu erwecken. Ähnliche Symptome hatte ich schon mal letztes Jahr im November, da waren es die Batterien - habe den starken Verdacht, daß sie schon wieder leer sind. Typisch, daß sowas am Sonntag passiert ;-)
Dazu zwei Fragen:
- Ist es normal, daß die Batterien schon nach vier Monaten schlapp machen? Vorher haben sie ein halbes Jahr gehalten, bei vergleichbarer Nutzungsfrequenz.
- Sind wiederaufladbare Batterien für das Cordless Desktop empfehlenswert, hat von Euch jemand schon Erfahrungen damit?
Danke im voraus!
CU
Olaf
Archiv Hardware perfekt konfigurieren 12.949 Themen, 54.079 Beiträge
1. Es kommt immer auf die Batterien an!! Am betsen sind meiner meinung nach Panasonic!!
2. Ich hab welche drin!!
Jeden Tag 4-5 Stunden am Rechner hält etwa 2-3Monate!! Ebenfalls von Panasonic!! (Und immer ersatz da haben!!)
> Jeden Tag 4-5 Stunden am Rechner hält etwa 2-3Monate
Aha. Dann brauche ich mich in der Tat nicht zu wundern, daß nach vier Monaten langsam Schicht im Schacht ist.
Übrigens habe ich Batterien von Duracell drin, 1.5 V AAA.
> Und immer ersatz da haben!!
Arrrghhh, da haste mich erwischt - hatte ich natürlich nicht. Vielleicht wären gerade deswegen wieder aufladbare besonders zu empfehlen...
CU
Olaf
Ne!! Das sind aufladbare!! Die halten net so lange!!
batterien sind grundsätzlich nicht wiederaufladbar - diese eigenschaft besitzen nur akkumulatoren, kurz "akku´s".
ich verwende ni-mh akkus im c-desktop und habe damit beste erfahrungen gemacht.
;-)
> batterien sind grundsätzlich nicht wiederaufladbar - diese eigenschaft besitzen nur akkumulatoren
Brrr... so ein Lapsus sollte mir mit fortschreitender Lebenserfahrung eigentlich nicht mehr passieren.
Klar, ich hatte Akkus gemeint. Werde mich mal nach Ni-Mh-Akkus umschauen. Danke Dir!
CU
Olaf
Hi Olaf19,
ich hatte das gleiche Problem mit meiner Logitech Maus...bin dauer Zocker und natürlich steigen die Batterien immer dann aus wenn die Shops zu sind. Mein Tipp: ein Lade-Gerät mit 4 Accus in schwebe Ladung
und du hast immer Power...auch morgens um 3Uhr...hehe..
Und ausserdem ist es umweltfreunlicher... :-)
> Und ausserdem ist es umweltfreunlicher
Ich wollte mein Ausgangs-Posting nicht so in die Länge ziehen und hab diesen Aspekt deswegen nicht erwähnt. Aber das stört mich schon lang, nur habe ich mich in der Vergangenheit nicht weiter darum gekümmert, weil ich noch nicht so recht wußte, wie lange die Batterien halten. Also ein Vierteljahr ist viel zu wenig! Dann werde ich auf Akkus umsteigen.
Was bedeutet der Begriff "Schwebe-Ladung"?
CU
Olaf
Ähm - soll's kurz sein oder richtig?
Also - zunächst mal zu 'Panasonic' oder dem immer wieder (ätz!!!!) diskutierten 'Marken'thema: Tests lesen. Konkret hier ct 23/2002 test Mignonzellen.
- teuer und gut haben nichts miteinander zu tun
- alle Aldi/Lidl/Penny - Produkte werden von Varta, Panasonic...hergestellt, nur kosten sie die Hälfte und haben ein anderes Etikett. Das wars.
Bei Geräten mit niedriger Stromaufnahme (wie Mäusen) haben alle Fabrikate eine nutzbare Kapazität von etwa 2000 mAh. Bei Hochstromnutzungen (z.B. Digicams) nur ca. 400 - 800 mAH. Hier lohnen sich Akkus, weil sie wegen ihres geringeren Innenwiderstands auch bei hoher Stromentnahme fast die gesamte Kapazität zur Verfügung stellen können.
Akkus haben im MONAT eine Selbstentladungsrate von ca. 30-50%. Sie lohnen sich deshalb im Geräten mit geringer Stromentnahme nicht. Auf Deutsch: Sie werden nicht durch den Gebrauch leer, sondern durch die Zeit..
4 Alkali-Mangan Mignon-Zellen kosten im Supermarkt zwischen 0,99.- und 1,49.- damit kannst Du die Maus 1 Jahr betreiben. 10 Jahre Maus kosten also max. 15 €.
Ein (halbwegs ordentliches) Ladegerät und 2 Akkus kosten erheblich mehr - nichts spricht bei diesem Einsatzzweck dafür.
Mit 'Schwebendladung' ist wohl die sog. 'Erhaltungsladung' gemeint. Der Akku bleibt voll, wird aber nicht ÜBERLADEN, was ihn schnell ruiniert.
Erhaltungsladungsfähig sind nur elektronisch gesteuerte Ladegeräte. Sie kosten, wenn sie auch noch gut laden und rechtzeitig abschalten sollen (sog. delta-Peak-Abschaltung, wer's wirklich wissen will, soll's posten, dann erkläre ich, was das bedeutet), ab ca. 25 €.
Das Fazit kann jeder selber ziehen.
Gruß
A4.
PS: Batterien sind mehrere Jahre lagerfähig. Ein Pack (4Stück) in der Schublade zu haben ist nicht so schwierig.
Hi A4!
Herzlichen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Auf den ersten Blick spricht nun kaum noch etwas für die Akku-Variante - bis auf zwei Sachen:
- wenn ein Akku leer ist, kann man ihn auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten aufladen;
- ein Ladegerät samt Akku ließe sich auch für div. andere Geräte einsetzen, und vor allem:
- das Umweltargument: Akkus müssen nicht entsorgt werden, wenn sie leer sind
Also evtl. doch Akku, auch wenn es teurer kommt?
CU
Olaf
- wenn leer, dann wie gesagt halt Reservebatterieen in der Schublade, die man gut 5 Jahre lagern kann und die 1 € / 4 St. kosten.
- Wenn Du HOCHSTROM-Anwendungen (Digi-Cam, RC-Modell-Car oder anderer Modellbau) hast, sind Akkus sinnvoll. In einer Küchenuhr, als extremes Gegenbeispiel, halten Batterien dagegen 10 Jahre, der Akku ist nach 3 Monaten durch Selbstentladung leer, muß gelaen und die Uhr neu gestellt werden.
- Umwelt: Akkus sind Sondermüll. NiCD Akkus sind extrem umweltschädlich, NiMH dagegen relativ harmlos. Aber Akkus entsorgt man sinnvoller Weise nicht über den Hausmüll, sondern über Sammelstellen (Elektronik-Schrott etc.)
Alkali-Mangan-Batterien sind mittlerweile Quecksilber-und Cadmiumfrei und offiziell als normaler Hausmüll deklariert. Also nicht sonderlich schädlich. Man darf sie in den 'Normalmüll' werfen, was ich selbstverständlich NICHT mache und NICHT empfehle. Umweltfreundlicher als Batterien sind Akkus aber jedenfalls nicht.
Ich selber habe überhaupt nichts gegen Akkus - verwende zahlreiche seit 20 Jahren und besitze ein Hightech-Ladegerät. Für o.g. Zweck halte ich sie aber halt nicht für sinnvoll, es sei denn Punkt 2 trifft zu. Für Digicams z.B. sind sie die einzig sinnvolle Lösung.
Literatur: Halaczek/Radecke: Batterien und Ladekonzepte (Franzis Verlg., München)
Gruß
A4.
Muß nochmal etwas bohren: Selbst wenn Akkus Sondermüll sind und damit schädlicher als Batterien - man kann Akkus aber immer wieder aufladen, während man Batterien jedes Mal entsorgen muß. Gewiß, auch ein Akku ist irgendwann mal ganz hinüber, aber das dauert doch einige Zeit.
Was geschieht eigentlich nach der Entsorgung mit Akkus und Batterien? Wird damit irgendetwas Sinnvolles angestellt, oder dient - einmal provokativ gefragt - die ganze Recycelei wieder nur einem Plazebo-Effekt, so wie bei den Altglassammlungen, wo das meiste dann doch genau so auf der Mülldeponie landet, als habe man es in den Abfall geworfen.
Danke und CU
Olaf
Hi, ist mir natürlich klar, daß Akkus insgesamt längere Lebenszyklen haben als Batterien. Aber insgesamt 'verschwinden' immer noch jährlich um die 100 Tonnen Cadmium aus Akkus in der Umwelt. Schau einfach mal unter Cadmium und Giftig o.ä. in Google. NimH haben zum Glück NiCd auf dem Markt überholt, wei sie eine höhere Kapazität haben.
Entorgung - berechtigte Frage, ich weiß es bei Batt./Akkus nicht aktuell. Vor vielen Jahren hab ich mal eine Fabrik besichtigt, die so was zerlegt, aber das ist lange her. Aber jedenfalls wandern sie nicht in die Öfen und kommen als Regen wieder zu uns, sondern werden als Sondermüll behandelt.
Bei Glas liegst Du übrigens falsch. Glas ist ein Musterbeispiel für funktioniernedes recycling. Der Altglas-Anteil am Glas liegt bei rund 80 % (!!).
Womit ich nicht behaupten will, daß die Entsorgungsbranche generell okay ist - ist sie nicht. Man hat schon Recycling-Papier in Verbrennungsöfen gefunden. Der größte Betrug geschieht nach wie vor mit Kunststoff, nämlich die sorg. 'thermische Verwertung' - also Verbrennung:
- erst wird er über die grüne Tonne gesammelt
- dann werden über die DSD Abnahmefirmen subventioniert, d.h. sie bekommen für die 'Entsorgung' bis zu 400 €/T.
- Dann wandert das Zeugs in die Öfen, z.B. der Zementindustrie.
- Weil für Industrieanlagen weniger strenge Abluftwerte gelten als für Müllverbrennungsanlagen, ist die Sauerei sogar größer als bei der Entsorgung als normaler Hausmüll.
Also, es lohnt schon, die Müllwirtschaft genau anzuschauen.
Aber um zum Thema zurückzukommen (es wäre im Detail arg umfangreich): Akkus werden im Durchscnitt meist nicht sinnvoll genützt. Sie sterben meist sehr schnell durch über/Dauerladung. Sie werden in Niedrigstrom -statt Hochstromgeräten verwendet. So wie mancher Energiesparlampen in die Kellerleuchte schraubt, wo wie dann pro Jahr 10 Stunden brennen (bei einer Lebensdauer von 10.000....). Dabei enthalten sie Quecksilber...
Es kommt also bei der Frage nach dem Sinn auf eine genaue Betrachtung an (dazu gehört die Frage nach dem Müll ganz sicher).
Und wer so blöde ist, sich 4 Duracell für 6 oder 7 € (3 Mark für eine kleine Batterie!!!)zu kaufen, der sollte lieber Akkus nehmen. (Dazu die genannte ct!). Ansonsten sind Geräte wie Cordless Desktop aber eher ein Gegenbeispiel (!) für die sinnvolle Verwendung von Akkus.
Nochmal. Kamera: Eine Stunde benutzt, Akkus leer. Da lohnt es sich. Für hohe Durchsatz-Zyklen sind Akkus ideal. Aber sonst halt nicht.
Wenn ich sie in eine Taschenlampe stecke und die wirklich mal nach 2 Monaten brauche, geht sie (wegen Selbstentladung) nicht mehr. Hier wären die uralten Zinkchlorid-Batterien mit einer jährlichen (!) Selbstentladung von wenigen % übrigens das richtige. Oder Lithium - sind aber noch zu teurer.
Anyway. So ungefähr sieht das ganze aus. Insgesamt werden zur Zeit zu viele Akkus verwendet, weil natürlich nirgendwo Informationen über den sinnvollen Verwendungszweck drauf stehen.
Wenn NiMH-AA-Akkus, dann z.zt. übrigens welche mit ca. 1700 - 1800 mAh, kosten Geringere (oder höhere) Kapazitäten lohnen nicht. Pollin bietet z.zt 2000 mAH-Mignons für 1,95.- die dürften in Wirklichkeit auch so um die 1800 mAH haben, mit den Zahlen wird hier immer übertrieben (hat test mal getestet).
Gruß
A4.
Und dann auch noch die guuute Markenqualität von Energizer: 4 St. € 4,78...
Nun ja, ich mußte sowieso zum Drogeriemarkt, und preiswerte NoNames gab es da leider nicht. Die Geduld, mich noch woanders umzuschauen (und die Zeit), hatte ich wie üblich nicht. Immerhin: wenigstens hab ich keine (Cadmium-)Akkus gekauft!
> Bei Glas liegst Du übrigens falsch. Der Altglas-Anteil am Glas liegt bei rund 80 % (!!).
Grmpf... da bin ich mal wieder dem Herdentrieb anheim gefallen - und habe die nicht so positiven Erfahrungen aus dem Papier- und vor allem Kunststoff-Recycling aufs Glas projiziert. Wieder mal jede Menge dazu gelernt aus diesem Thread.
Bei dieser Gelegenheit herzlichen Dank für Deine wohl überlegten, gut recherchierten und ausführlichen Beiträge. Es gibt nicht viele User hier, die auf so vielen Gebieten so detailliert Bescheid wissen wie Du und sich dann noch so regelmäßig die Zeit nehmen, dieses Wissen der "Nickles-Community" zur Verfügung zu stellen. Xafford und Dr. Hook fallen mir spontan noch ein - dann müßte ich schon überlegen...
Nochmals vielen Dank. Meine Ausgangsfrage ist damit erschöpfend beantwortet - und noch so einige Fragen mehr.
CU
Olaf