Es fing gut, fast perfekt an. Kaum war Italien erreicht, kam auf dem Smartphone eine SMS meines Prepaid-Anbieters Fonic rein.
Dem Willkommensgruß in Italien folgte eine kurze Erklärung was Auslandsgespräche und Datenverbrauch bei meinem Fonic-Tarif kosten und Fonic machte mir auch gleich ein Angebot, wie es "billiger" geht.
Fonics empfohlener Deal beim Betreten eines anderen Europäischen Landes lautet "EU TPaket150". Da kriegt man für 4,99 Euro 150 Minuten Telefonieren nach Deutschland, die Minute kostet dabei also rund 3,3 Cent statt der sonst üblichen 9 Cent. Das EU-Paket gilt für 7 Tage, was von den 150 Minuten nicht verbraucht wird, geht verloren.
Prinzipiell ist der 150er Deal also recht gut, wenn man für "eine Woche" in einem Europäischem Land Urlaub macht und der EU150 Tarif lässt sich auch jederzeit um eine Woche verlängern. Klingt wie gesagt gut, aber es lauert ein fieser Reinfall...
Die Abwicklung des EU150 Deals geht rasend schnell per SMS, es gibt dabei praktisch keine spürbare Verzögerung. Und Tarifpakete werden selbsterklärend auch nicht menschlich bearbeitet sondern von Maschinen in Sekundenbruchteilen abgewickelt
So war es wie im Bild zu sehen auch beim Buchen meines EU150 Pakets von Fonic
Am 13. März um 21.19 Uhr habe ich das EU 150 Minuten Paket angefordert, ein paar Sekunden später hat Fonic per SMS um Bestätigung mit "JA" gebeten und darauf wurde das Paket bestätigt
"Lieber Kunde, Ihre Bestätigung ist bei uns angekommen. Ihr Fonic mobile Team".
Jeder normal denkende Mensch geht davon aus, dass die Sache hiermit erledigt ist und dass zum Spartarif munter drauflostelefoniert werden kann. Aber das ist leider ein fataler Denkfehler. Mit der abschließenden SMS hat Fonic nämlich nur gemeint, dass die gewünschte Bestellung bestätigt ist. Bestätigt heißt bei Fonic aber keineswegs "ausgeführt". Kunden telefonieren an dieser Stelle also unwissend zum vollen Preis.
Aufgewacht bin ich erst als rund 1,5 Tage nach der Bestätigung der Bestellung eine weitere SMS von Fonic eintraf (siehe Bild) die mitteilte, dass das "EU-Paket 150 Minuten erfolgreich aktiviert wurde". Fonic hat sich also gut 1,5 Tage Zeit gelassen das Paket zu aktivieren. Ich habe also 1,5 Tage lang unwissentlich zum Vollpreis telefoniert.
Wieviel Kohle sinnlos verbrannt wurde, lässt sich bei Fonic online abrufen (Bild).
In meinem Fall kostete der Reinfall nur relativ geringe 1,37 Euro – weil ich halt ein extremer Kurztelefonierer bin. Wäre ich das nicht, hätte ich in den 1,5 Tagen das Zigfache verlieren können. Wer in die Falle tappt, verbrät also eventuell sein komplettes vorhandenes Prepaid-Guthaben, bis er es bemerkt.
Warum braucht Fonic über 1,5 Tage um ein Paket nach "Bestellungsbestätigung" zu aktivieren. Warum werden Kunde irregeführt und können eigentlich nicht kapieren, dass das Paket mit der "Bestellungsbestätigung" noch nicht aktiviert ist, sie noch 1 bis 2 Tage (oder länger?) auf eine weitere SMS-Bestätigung warten müssen?
Vielleicht habe ich ja irgendwo irgendwas übersehen. Ich fühle mich auf jeden Fall beschissen. Und ich glaube nicht daran, dass ich ein Einzelfall bin, sondern dass es sich um eine knallhart kalkulierte Masche handelt. Auch bei "Kleckerbeträgen" kommt ein ordentlicher Batzen zusammen, wenn zigtausende oder hunderttausende Kunden geleimt werden.
Bereits seit Jahren stelle ich fest, dass Mobilfunkanbieter und Internetanbieter mit derlei Maschen arbeiten – an „technische Versehen“ glaube ich nicht mehr. Die Gier den Umsatz zu steigern ist einfach zu groß – egal mit welchen Methoden.
Ist mein geschilderter Fall von Fonic ein Einzelfall? Was sind Eure Erfahrungen in ähnlichen Fällen?