Hallo!
habe soeben die erste Seite des verlinkten Beitrages gelesen und bin einigermaßen entsetzt.
Hallo Vonthile,
warum regst Du Dich denn darüber so auf? Mal abgesehen von ein paar User hier auf Nickles und wir beide, interessiert sich doch sowieso niemand über die physikalischen Vorgänge in einem Schaltnetzteil.
Wenn man schon ein Schaltnetzteil repariert, muss man zunächst wissen, wie so ein Ding überhaupt funktioniert. Falls man denn das defekte Bauteil gefunden hat sollte man auch wissen, WARUM es denn kaputt ist. Analytisches Denken nennt man das auch.
Die Bauteile die meistens zuerst kaputt gehen sind die Elkos im Sekundärkreis. Denn die Dinger werden quasi mit einem hochfrequenten Strom von ca. 40 KHz geladen, der alles andere als sinusförmig ist. Auf Dauer ist das für die 08/15 Elkos absolut tödlich. Da hilft nur der Einsatz von schaltfesten Elkos.
Der dicke pimäre Elko ist kaum davon betroffen, da dieser mit einem pulsierenden 100 Hz sinusförmigen Strom geladen wird.
Das was auch gerne kaputt geht ist der primäre Schalttransistor, da dieser im Laufe der Zeit seine Sperrschichtkapazität verändert. Der Vorwiderstand der Anlaufschaltung, man glaubt es kaum, geht auch sehr gerne kaputt. Das macht sich bemerkbar, wenn ein Schaltnetzteil nich sofort starten will, sondern erst nach mehrmaligem Ein- und Ausschalten.
In den seltesten Fällen geht der Pulsweitenmodulator kaputt. Wenn er denn doch kaputt ist, bekommt man kaum Ersatz dafür, weil das spezielle IC's sind.
Bei dieser Gelegenheit weise ich darauf hin, dass das Arbeiten im Primärkreis tödlich sein kann, da dort eine netzverbundene Spannung von 325 Volt (230*Wurzel 2) anliegt.
MfG. Hexagon
Hallo Hexagon,
Bei dieser Gelegenheit weise ich darauf hin, dass das Arbeiten im Primärkreis tödlich sein kann, da dort eine netzverbundene Spannung von 325 Volt (230*Wurzel 2) anliegt.darauf kam´s mir an.
Der dicke pimäre Elko ist kaum davon betroffen, da dieser mit einem pulsierenden 100 Hz sinusförmigen Strom geladen wird.Hatte ich schon mehrfach. Es ist nicht der gemütliche Ladestrom, sondern der steilflankige Entladestrom, den der Schalttransistor ´rauszieht. Über dessen ESR von 2...4 Ohm entstehen einige Watt Verlustleistung, die den Elko von innen aufheizen. Würde mal sagen ca. 15% meiner Reparaturfälle waren der primäre Elko. Insbesondere bei kleinen SMPS, wo die nur 50 oder 100µF haben und oft auch in unmittelbarer Nähe des Schalttransistors stehen, dessen Wärme ungenügend abgeführt wird, passiert das öfter. Letztens fand ich in einem DVB-T-Reciever einen Primär-Elko, bei dem sich das Gehäuse abgehoben hatte (!) und der Wickel zu sehen war.
Auf Dauer ist das für die 08/15 Elkos absolut tödlich. Da hilft nur der Einsatz von schaltfesten Elkos.Low-ESR-Elkos oder Ultra-Low-ESR-Elkos allein lösen das Problem nicht, wenn die umliegenden Bauteile zu viel Wärme abstrahlen und das Elektrolyt langsam austrocknet. Bei Nenntemperatur geben die Hersteller nur 1000 bis 3000 Stunden Garantie. (Hängt vom Wickeldurchmesser ab.) Deshalb nehme ich für thermisch besonders kritische Stellen 125°-Elkos.
In den seltesten Fällen geht der Pulsweitenmodulator kaputt. Wenn er denn doch kaputt ist, bekommt man kaum Ersatz dafür, weil das spezielle IC's sind.Wenn Du Beschaffungsprobleme hast, mail mich an, ich konnte bisher nahezu alles besorgen.
Hallo,
das mit dem primären Ladeelko war mir bisher nicht bewusst.
Das liegt daran, dass ich nicht über die entsprechenden Meßgeräte verfüge. Ich habe hier zwar ein Digitalmultimeter und ein Hamec_Oszi, aber leider keinen entsprechenden Shunt um den Strom zu messen.
Bei näherer Überlegung "zieht" der Schalttransistor schätzungsweise 2,5 Ampere aus dem Elko und das ca. 40.000 Mal pro Sekunde. Kein Wunder also, dass die auch kaputt gehen; jedoch konnte ich das noch nicht feststellen. Oder besser gesagt ist mir noch kein Netzteil begegnet, wo dieser Elko kaputt war.
MfG. Hexagon
Mal abgesehen von ein paar User hier auf Nickles und wir beideDas Problem ist dass Ungeübte bei diesen Geräten die Finger weg lassen sollen, da diese die Materie nicht kennen, auch wenn diese in der Lage sind eine Stecker in die Steckdose zu stecken.