So, nach dem ich mich und evtl auch ein paar von euch gequält habe, ist es eben jene Transporteinheit geworden. Entgegen der Einschränkung die sogen. ICU (Fotoeinsatz) erst in 7 Tagen zu liefern, hat AC-Foto alles geschickt. Vorgestern 16.00 Uhr bestellt, heute da, schneller geht es ohne Extrakosten wohl nicht.
Erst einmal ist es kein billiges Vergnügen! Das ca 40l große Daypack, naja, schon eher Wochenpack kostet ohne ICU 179€. Das ist alleine schon stolz, nur kommt jetzt die ICU für 79€ und für mich völlig unverständlich 15€! für die Regenhaube. Macht also 273€ für einen Fotorucksack. Das will überlegt sein.
Nun hat diese ICU den Vorteil, dass sie austauschbar ist und man nicht für jede Anforderung einen extra Tornister braucht. Das spart nicht zwangsweise Geld, aber Stauraum. Die ICU ist in meiner Version (Large Pro) an 4 Punkten im Ajna befestigt. Das ist etwas fummelig, aber nicht schlimm.
Alles was orange leuchtet ist ein Befestigungspunkt. Der mittlere ist für die größere Einheit, die laut online Konfigurator nicht mehr passte. Das schwarze Teil ist die Klappe und der schwarze Abnäher gegenüber ist die Öffnung für eine Tasche, falls man das nicht sieht. Da geht ein 13" Schleppie rein, aber die ist wohl eher für die Trinkblase gedacht. Eine extra Notebooktasche gibt es leider keine, obwohl das konstruktiv durchaus machbar wäre. Hätten sie die Tasche nur wenig größer gemacht, wäre die Polsterung des Deckels der ICU hinein gegangen, et voilà! Kleine Sache-große Wirkung!
Der Deckel selbst ist sehr dick gepolstert und klappt nicht um, verharrt also in der Schwebe. Das ist hervorragen mitgedacht, denn so gibt es keinen Bodenkontakt und dein Rücken bleibt sauber. Die Einteilung passt mir aber so gar nicht.
Entweder man ist auf Retro und braucht haufenweise KB-Filmrollen, oder man kann nicht wirklich viel mit den ganzen Laschen anfangen. So viel Kabel braucht höchstens ein Elektriker. Die Tasche liegt genau über dem Spiegelkasten der Kamera und bei einer professionellen Kamera, oder mit Batteriehandgriff ist sie unbrauchbar. Es sei denn, man packt die Knipse anders ein, was bei mir nicht möglich ist. Ich drehe sie nicht um, weil mir sonst das Gewicht des großen Objektivs auf dem Bajonett lastet. Ich habe ein paar übrige Teiler, von denen es genügend gibt, als zusätzliche Polsterung/Reserve rein gesteckt. Warum anstatt einer Reihe Strapse keine Fächer für Speicherkarten da sind, erschließt sich mir sowas von überhaupt nicht...
Wie man sieht, passt die dicke Berta auf den Millimeter genau rein. Seitlich ist es ebenfalls sehr eng und die ICU nicht mehr ganz in Form. Der Reißverschluss lässt sich aber problemlos schließen und ist nicht auf Spannung. Der Vorteil ist, dass man das ganze Teil nach Oben heraus ziehen kann, falls es Schwierigkeiten beim Handgepäck gibt. Die ICU ist deutlich kleiner und dürfte wirklich überall Platz finden. Da sie D-Ringe hat sollte sich auch ein Schultergurt finden lassen. Der Blitz ging leider nicht mehr hinein und ist in einer der beiden Deckeltaschen untergebracht.
Die Rückwand des Rucksacks ist recht dick gepolstert und geht ohne Mucken zu. Außen befinden sich überall irgendwelche Bändchen, Haken, Laschen, sogar Einschübe für Astronautennahrung sind auf den Schultergurten. Platz ist übermäßig vorhanden und man bekommt locker eine Jacke über der ICU unter, oder eine Brotzeitdose. Im Dach des Ajna befinden sich 2 Fächer, die sich getrennt per RV öffnen lassen, jedoch zu meiner größten Verwunderung wieder kein Platz für Speicherkarten. Da hat jemand kein Stück mitgedacht! Es sind Kramfächer, in denen man alles Suchen muss, das ist suboptimal.
Auf der Rückseite befindet sich noch ein riesige Tasche, sowie seitlich 2 Schmalere. Eine ist als Stativaufnahme gedacht, was ich ebenfalls nicht ideal finde. Erst einmal kann ich den RV nicht völlig schließen (Regen!) und dann haben ordentliche Stative ausdrehbare Spikes, die sich gerne selbstständig heraus drehen. Da sind also Löcher und Schmutz sowieso vorprogrammiert. Man sollte sich also für eine Tasche entscheiden. Warum keine Zipfeltasche für einen Fuß, Gurte in der Mitte und die Gewichtsverteilung passt. Bei seitlicher Anbringung rollt die Schose nicht auf eine Seite, aber das könnte man doch immer noch spontan selbst entscheiden.
Für mich ist es derzeit die beste Lösung, aber nicht ohne deutliches Verbesserungspotential. Ich werde das teure Stück mit leichten Schmerzen behalten. Die fehlenden Speicherkartenfächer, die unpraktische Stativbefestigung und eine fehlende, aber mögliche Laptoptasche, sowie die schlechte Einteilung auf der Innenseite der Rückwand sind bei einem Preis von fast 300€ etwas mager. Die Verarbeitung ist ohne jede Kritik, und das Gurtsystem so wie es sein soll. Der Hüftgurt verdient seinen Namen und nimmt die ganze Last weg von den Bandscheiben. Insofern werde ich mich schon irgendwie arrangieren. Vielleicht sind meine Aspekte für den ein, oder anderen einmal hilfreich.