Hallo zusammen.
Dank österlicher Foto-Safari sind die mit meiner Digitalkamera (Canon Power Shot A70) gelieferten Batterien nun "leergeknipst". Da mein Ladegerät von Varta mit 1900 mAh nicht als Schnelladegerät deklariert ist, habe ich - wie ich glaubte - rechtzeitig damit begonnen, die vier Mignon-NiMH-1,2V-Akkus aufzuladen. Ich habe nicht zur Uhr geschaut, aber die auf den Akkus vermerkten 15 Stunden Ladezeit müßten längst vorbei sein.
Doch immer noch zeigt das Ladegerät zwei rote Lampen an, was so viel heißt wie: Der Ladevorgang dauert noch an. Erst wenn das Licht die Farbe auf Grün wechselt, ist der Ladevorgang abgeschlossen. Was meint Ihr - ist es ratsam, den Ladevorgang jetzt trotz der roten Lampen abzubrechen? Oder sollte ich noch ein paar Stunden warten? Kann das den Akkus evtl. schaden?
Auf dem Ladegerät selbst und auf den Akkus ist zu diesem Thema leider nichts vermerkt, und eine Anleitung gibt es nicht. Das Gerät wurde in einer durchsichtigen Kunststoff-Verpackung mit einem Einleger aus Pappe geliefert. Auf diesem Einleger steht aber auch nichts anderes als auf den Akkus bzw. auf dem Ladegerät.
CU
Olaf
Fotografieren und Filmen 2.964 Themen, 18.474 Beiträge
Schau mal auf das Ladegerät was es für einen Strom an die Akkus liefert.
Auf den Akkus steht die Ladezeit als Empfehlung .
1900 mah geteilt durch den Ladestrom ergibt die Zeit was dein Ladegerät dafür benötigt.
Wenn die Lampe von deinem Ladegrät grün zeigt ist eine bestimmte Ladespannung erreicht
und dieses Signalisiert das der Akku voll ist.
Viel Erfolg
Kann sich bei diesem Typ schonmal bis zu 2 Tage hinziehen. Nach mehrmaligem entleeren und nachladen wird die Ladezeit dann aber kürzer. Habe auch Gerät und Batterien von Varta ( 1,9V )
@Rebedj
> Kann sich bei diesem Typ schonmal bis zu 2 Tage hinziehen
Das ist der entscheidende Hinweis. Im Augenblick sind es gerade mal 20 Stunden - dann lasse ich die Akkus doch noch mal über Nacht weiter laden - mal sehen, wie's morgen früh ausschaut.
@Brandy10
> 1900 mah geteilt durch den Ladestrom ergibt die Zeit was dein Ladegerät benötigt
Auf der Rückseite des Ladegeräts heißt es: AA -> 2 x (2,8 V === 230 mA 0,64 VA)
Also 1900 mAh / 230 mAh = 8,26 Stunden? Das hätte ich um ein Vielfaches überschritten... Wie erwähnt wird auf den Batterien (übrigens nur mit 1,2 V - nicht 2,8) eine Ladezeit von 15 h genannt. Das mag zutreffen, wenn man die Batterien ein paar Mal aufge- bzw. entladen hat. Wenn es beim ersten Mal aber grundsätzlich länger dauert als bei zukünftigen Ladungen, wie Rebedj gesagt hat, dann wäre das die Erklärung.
Vielen Dank an Euch beide für die Tips!
CU
Olaf
Moment du hast nur für einen Akku das ganze mit den 8,26Std berechnet.Soweit ich das gelesen habe sind es zwei Akkus also theoretisch 16Std irgendwas.Die Spannung ist immer
höher damit er auch sicher geladen wird und die Elektronik regelt den Rest.
Öhm... ehrlich gesagt: Ich hatte ganz vernachlässigt, daß man die Zeiten addieren muß ;-)
Es sind nämlich vier Akkus, dann ist es auch kein Wunder, daß die Kontrollämpchen erst heute morgen auf grün gewechselt sind.
Danke und CU
Olaf
Nein, muß man nicht bzw. nur teilweise addieren.
2,8V x 230 mA heißt noch immer, daß die BEIDEN Akkus mit 645 mAh geladen werden. Sie haben zusammen 3800 mAh, sind also nach 7 Stunden voll, 4 Stück brauchen 14 Stunden.
So weit diese Rechnung, fachgerecht sieht es etwas anders aus: Man lädt Akkus mit dem Faktor 1,4. Ein 1000 mAh-Akku 'braucht' also im Durchschnitt 1400 mAh, bis er voll ist. Warum? Beim laden wird er warm - die 400 mAh werden also in Wärme umgesetzt, ohne auf Details einzugehen (Literatur: "Batterien und Ladenkonzepte", Franzis Verlg.)
Ebenfalls generell lässt sich für NC wie NimH-Akkus sagen, daß sie Überladungen mit Strömen bis c/10 (also 100 mA bei 1000 mA/h Kapazität) ganz gut überstehen, bei höheren aber schnell kaputt gehen.
Ebenfalls 'generell' gehen mehr Akkus an Überladung als an jedem anderen Fehler kaputt.
Wer viel mit Akkus arbeitet, sollte sich ein delta-peak-geregeltes Ladegerät kaufen. Was das ist (ein kurzzeitiger erhöhter Spannungsanstieg vor Erreichen der Ladeschlusspannung, den die Elektronik erkennt und dann die Ladung beendet) findet man en Detail im Netz. Derartige Ladegeräte schalten bei vollem Akku ab bzw. auf Erhaltungsladung (z.B. c/30) und sind für eine lange Akku-Lebensdauer durchaus zu empfehlen.
Gruß
A4.
Bei den meisten Ladegeräten sinkt der Ladestrom mit zunehmendem Ladestand der Akkus.
Am besten mißt Du einmal selber, was das Ladegerät so macht; Stöme mißt man im Durchgangsverfahren:
- 2 Akkus in Ladegerät.
- Multimeter auf Strommessung ("DCA" =Gleichstrommessung schalten)
- Meßbereich bis ca. 500 mA oder mehr.
- EINEN Akku halb aus dem Ladegerät nehmen - so, daß ein Pol noch Kontakt hat, der andere nicht.
- Meßkabel an den jetzt freiliegenden Pol des Akkus und den jetzt freien Kontakt des Ladegeräts
- jetzt wird der Strom durch das Meßgerät in die Akkus geleitet und Du siehst, welche Ströme fließen. Du kannst das ruhig auch länger machen und siehst dann
- ob die Angaben des Ladegerät-Herstellers in etwa stimmen
- ob mit Konstantstrom oder mit Konstantspannung (und ABNEHMENDEN Strömen) geladen wird.
Gruß
A4.
PPS: Digitalmultimeter ab 4,95.- bei www.Pollin.de
Nun ja... ich stand bei MediaMarkt vor dem Regal und hatte ein Ladegerät für 59 € inkl. 4 Akkus in der Hand - mit allen Schikanen: 2100 mAh, automatische Abschaltung, Erhaltungsladung... und dann habe ich doch für den halben Preis das Varta-Teil gekauft. Okay, mit den Akkus ist alles in Ordnung, jetzt sind sie voll aufgeladen (nach über 24 Stunden Gesamtladezeit - wahrscheinlich, weil's das erste Mal war) und leisten gute Dienste. Aber wenn ich das so lese, was Du schreibst, frage ich mich, ob es wirklich so eine gute Idee war, an dieser Komponente zu sparen.
Wie auch immer - Lehrgeld zahlen müssen wir alle. Danke auf jeden Fall für Deine ausführlichen, hintergrund-informations-intensiven Beiträge.
CU
Olaf
Ich bin von anderen Vorraussetzungen ausgegangen.
Das Ladegerät liefert nicht mehr als 230 ma.Dies würde bei 4 Akkus auch die lange Ladezeit erklären.