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DVD ROM LW gegen DVD Brenner wechseln

Peter255 / 2 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo, ich möchte mein DVD ROM LW tauschen gegen einen DVD Brenner.
Frage: Geht das überhaupt und wie wird das gemacht. Ich möchte dann praktisch mit zwei DVD Brenner arbeiten. Es sollte dann ein Brenner sein, der auch scannen kann, vom hörensagen ein BenQ ? Ich möchte mit "Nero Speed" die DiscQuali auslesen können.
Danke für die Mühe und
freundliche Grüße
Peter

Herid Junior Peter255 „DVD ROM LW gegen DVD Brenner wechseln“
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Der Austausch des Laufwerks ist im Prinzip ganz einfach: altes Laufwerk ausbauen, neues Laufwerk entsprechend jumpern und anstelle des alten einbauen und anschließen (Einzelheiten siehe unten). Zwei Brenner im Computer sind normalerweise kein Problem (Nero kann sogar mehrere Brenner parallel ansteuern), Ärger gibt es nur, wenn man zwei Brennprogramme parallel installieren will, die kommen sich offenbar regelhaft mit ihren Treibern in die Quere. Zum Thema "Scannen" kann ich dir leider nichts sagen (was genau meinst du damit?). Wegen Nero Speed würde ich im Zweifelsfall auf der Homepage von Nero nachsehen, ob die irgendwelche Kompatibilitätslisten haben.

So, hier kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lauwerkwechseln. Falls du die Möglichkeit hast, bitte jemanden, der das schon mal gemacht hat, dir zu assistieren.

1) PC ausschalten, Netzstecker ziehen. Am besten alle Anschlußkabel (Maus, Tastatur, Monitor etc.) ebenfalls abziehen, damit du den PC auf einen Tisch mit etwas Platz zum Arbeiten stellen kannst. Versierte Hardwarebastler machen sowas auch vor Ort unterm Schreibtisch, das ist aber eher ungemütlich. (Anmerkung: wenn du dich mit dem Kabelsalat auf der Rückseite nicht auskennst, mach dir Klebeetiketten auf die Kabel, was wohin geht. Es gibt zwar kaum Verwechslungsmöglichkeiten, aber sicher ist sicher).

2) Stell' dir den PC so hin, daß du auf das linke Seitenteil (von vorne gesehen) guckst. Um ein optisches Laufwerk auswechseln zu können, mußt du das linke Seitenteil und die Frontblende des Gehäuses abnehmen. Wie das genau geht, ist von Gehäuse zu Gehäuse verschieden, erfordert aber normalerweise keine übermenschlichen Fähikeiten (das Seitenteil wird normalweise von zwei oder drei Kreuzschrauben an der Rückseite des Gehäuses gehalten, ab dann wird es individuell).

3) Bevor du ins Gehäuse greifst: Computerbauteile mit ihren dünnen Leiterbahnen sind sehr empfindlich gegen statische Elektrizität! Wenn man selbst statisch geladen ist, kann man durch einen Stromschlag Bauteile beschädigen oder zerstören, dazu reicht eine Ladung, die man selber nicht mal spürt. Um das zu vermeiden, sollte man sich erden, bevor man irgendwas anfaßt. Die Luxusversion ist ein Kupferarmband, das man an eine große Metallmasse anschließt (z.B. einen Heizkörper), es reicht aber normalerweise, wenn man vorher für einen Moment so eine Metallmasse anfaßt - z.B. das PC-Gehäuse (an blankem Metall, wohlgemerkt).

4) Wenn der Rechner offen ist, siehst du von der Seite auf sein Innenleben. Das DVD-Lauferk ist an zwei, eventuell drei Kabel angeschlossen, die erstmal abzuziehen sind.
a) Stromkabel: vieradrig, je eine Ader rot und gelb ummantelt, zwei schwarz. Du wirst festelllen, daß die meisten Kabel in deinem Rechner zu diesem Typ gehören.
b) IDE-Kabel: vierzigadriges Flachbandkabel, verbindet das Laufwerk mit dem Mainboard. Achtung, das Kabel hat zwei Laufwerkanschlüsse, oft hängt ein zweites optisches Laufwerk oder eine Festplatte am zweiten Anschluß, der muß natürlich steckenbleiben. Wichtig: es ist zwar meistens etwas Zug erforderlich, man darf aber keine Gewalt anwenden beim Abziehen (oder später beim Einstecken), sonst beschädigt man leicht einen Anschlußpin. IDE-Kabel sind aus technischen Gründen maximal 45cm lang, die Arbeit kann also etwas friemelig werden.
c) möglicherweise hat dein DVD-Laufwerk ein drittes Kabel zur Soundkarte (bzw. zum Onboard-Sound), um Musik-CDs direkt abspielen zu können. Das muß ebenfalls ab. Falls dein neues Laufwerk einen passenden Anschluß hat, kannst du es weiterverwenden, anderenfalls bau es einfach komplett aus, Musik-CDs lassen sich auch über Windows abspielen.

5) Je nach Gehäusetyp ist das Laufwerk entweder direkt im Schacht verschraubt, oder es hängt an zwei Schienen, an denen man es bequem rein- bzw. rausschieben kann. Im ersten Fall muß man beim Losschrauben aufpassen, daß die Schrauben nicht ins PC-Gehäuse reinfallen, ein magnetisierter Schraubenzieher ist da hilfreich. Normalerweise muß man dann auch das rechte Seitenteil abnehmen, um an die Schrauben auf dieser Seite zu kommen. Im zweiten Fall einfach die Schienen vom Gehäuse abschrauben.

6) Vorbereitung des neuen Laufwerks: bisher habe ich stillschweigend vorausgesetzt, daß dein altes und dein neues Laufwerk IDE-Anschlüsse haben (das oben erwähnte Flachkabel). Neuerdings gibt es auch optische Laufwerke mit SATA-Anschluß, das sind dünne Rundkabel mit einem flachen Stecker an beiden Enden. Falls dein neues Laufwerk einen SATA-Anschluß hat, mußt du es mit einem entsprechenden Kabel an einem freien SATA-Port deines Mainboards anschließen, hat es einen IDE-Anschluß, kommt es an den freigewordenen IDE-Stecker.
Da IDE-Laufwerke darauf ausgelegt sind, sich einen Anschluß zu teilen, müssen sie als Master oder Slave deklariert (gejumpert) werden, auch wenn sie alleine am Kabel hängen. Dafür hat das Laufwerk ein Jumperfeld (das sind 2x3 Metallpins, etwa so : : :), meistens neben der IDE-Buchse. Je nachdem, welches der drei Jumperpaare von einem kunststoffummantelten Metallclip (dem "Jumper") überbrückt werden, wird das Laufwerk als Master oder Slave erkannt. Wohin der Jumper gehört, kannst du am alten Laufwerk ablesen, normalerweise steht auch über den Jumpern drüber, ob es sich um MS(Master), SL(Slave) oder CS (Cable Select) handelt (letzteres bedeutet, daß die Postition am Kabel bestimmt, ob das Laufwerk als Master oder Slave behandelt wird).
Wie gesagt: wenn dein neues Laufwerk ebenfalls IDE-Anschluß hat, sollte es genauso (Master, Slave, ggf. Cable Select) gejumpert werden wie das alte. Hat es SATA-Anschluß, gibt es nichts zu jumpern.


7) Jetzt wird das neue Laufwerk eingebaut. Wenn dein Gehäuse Einbauschienen hat, diese dranschrauben, und das Laufwerk halb bis dreiviertel einschieben. Wird das Laufwerk im Schacht festgeschraubt, empfiehlt es sich, erstmal alle vier Befestigungsschrauben lose anzuziehen, so daß das Laufwerk noch vorwärts und rückwärts verschieblich ist; das erleichtert das Einstecken der Kabel. Anzuschließen sind das IDE (ggf. SATA)Kabel und das Stromkabel (wird gerne mal vergessen, aber dann tut's das Laufwerk natürlich nicht ;-). Beim IDE-Stecker drauf achten, daß er gleichmäßig senkrecht, nicht verkantet aufgesetzt wird, und sanft reindrücken, keinesfalls mit Gewalt! Beim Stromanschluß ist manchmal ein bißchen (!) Kraft notwendig, aber auch das darf nicht in Gewalt ausarten!
Wenn alle Kabel angeschlossen sind, Laufwerk einschieben, bis die Einbauschienen einrasten. Bzw. soweit, bis es mit der Frontblende abschließt, und die Befestigungsschrauben anziehen.

8) Endabnahme: sind alle Kabel (Strom, IDE bzw. SATA) angeschlossen? Hast du daran gedacht, das Laufwerk zu jumpern (ich hoffe natürlich, daß du das schon vor Punkt 7 erledigt hast)? Wenn ja: Seitenteil (bzw. Seitenteile, siehe Punkt 5) und Frontblende aufsetzen und festschrauben.

9) Peripheriegeräte wieder anschließen (das sind die ganzen Kabel, die du in Punkt 1 abgezogen hast) und Rechner einschalten. Fertig (hoffe ich jedenfalls).

Zugegeben, das liest sich alles etwas kompliziert, ist aber in der Ausführung ziemlich einfach. Es läßt sich allerdings leichter zeigen als beschreiben, deshalb mein Rat, dir jemanden dazuzuholen, der das schon mal gemacht hat. Wie auch immer, diese Anleitung sollte dir ermöglichen, das notfalls auch im Alleingang durchzuziehen. Erzähl' gelegentlich mal, ob es geklappt hat!

Peter255 Nachtrag zu: „DVD ROM LW gegen DVD Brenner wechseln“
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Hallo Herid Junior,
recht herzlichen Dank für Deine Mühe und vor allem für die präzisen Erläuterungen.
Nun dürfte ja nichts mehr schiefgehen.
Den Brenner muß ich mir noch besorgen und dann melde ich mich noch mal.

Nochmals Danke und
freundliche Grüße
Peter