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1:1 Kopien???

Steve2000 / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo,


Ich habefolgende Frage die mich schon seit längerem beschäftigt:


Warum ist es nicht möglich richtige 1:1 Kopien zu erstellen. Es muss doch möglich sein jedes einzelne Bit so wie es auf einer CD ist dem Brenner genauso mitzuteilen und ihn dazu veranlassen dasselbe zu brennen! Würde somit nicht jedere Kopierschutz geknackt werden? Es muss doch heute beim Stand der Technik möglich sein. Bitte klärt mich auf.


Danke im Vorraus!

Brandon_KN Steve2000 „1:1 Kopien???“
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Ich bin zwar kein Brennprofi, aber so einfach wie man sich das vorstellt ist das auch nun wieder nicht. Eine CD wird in einem Presswerk hergestellt. D.h. die wird nicht gebrannt sondern immernoch gepresst. Eine CD-R wird aber gebrannt, also durch ein thermo-optisches Verfahren wird die beschreibbare Schicht verändert. Jetzt gibt es eben Kopierschutze bei denen z.B. Fehler auf der CD absichtlich eingearbeitet wurden. Da fehlen ein paar Bits oder ganze Sektoren auf der Spur usw. Press kann man das, doch der Brenner kann da seine liebe Mühe mit haben. Der Laser fährt ja eine vorgegebene Spur ab, darf dabei nicht absetzen/abbrechen und darf die Spur auch nicht verlieren. Das ist aber genau der Fall bei diesen "defekten" CDs. Der Brenner kommt einfach nicht weiter... die CD ist futsch.

Und das ist nur einer von vielen Schutzmassnahmen bei CDs.

Das Problem ist sozusagen, dass eine CD und eine CD-R mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren, die im Prinzip zwei versch. Medien darstellen zu ein und dem selben Ergebnis führen sollen.

Gruz Brandon

Olaf19 Steve2000 „1:1 Kopien???“
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Hi Steve,

bei den guten alten Disketten gab es auch schon solche Verfahren. Ich hatte mal auf dem Macintosh das Programm "Sound Designer II". Um es zu benutzen, mußte auf der Festplatte ein "Authorisations-Schlüssel" abgelegt werden. Dieser befand sich auf einer sog. "Masterdisk", die auf Verlangen des Programms eingelegt werden mußte. Und das nicht nur für die Erst-Authorisation, sondern in unregelmäßigen Abständen auch später, sozusagen als Bestätigung.

Diese Diskette hatte ein spezielles, "proprietäres" Dateiformat, das nur von diesem Programm gelesen werden konnte. Alle Versuche, diese Diskette zu kopieren, schlugen fehl. Es gab dann Aufforderungen vom System, diese Diskette sei entweder beschädigt, oder noch unbenutzt; ich möge sie doch bitte neu formatieren. Das habe ich natürlich fein bleiben lassen...

CU
Olaf

Sunrider Steve2000 „1:1 Kopien???“
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Stimmt, damals gab es bei manchen dieser Soundeditoren, z.B. für ATARI ST, sogar Disketten mit einem Laserloch darauf.

Dumistvieh Steve2000 „1:1 Kopien???“
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Die spielen mittlerweile soviel an den CDs herum, daß sie keine 100% Kompatibilität in allen Laufwerken erreichen. So manches Original versagt seinen Dienst und ich werde mir bestimmt keine neues LW kaufen, nur damit die CD läuft. Und ich werde auch nicht Wochen auf Patches o.ä. warten.

Eine weitere beliebte Schutzmaßnahme sind die "schwachen Sektoren" (SafeDisc 2). Diese können die Kodierungschips der Brenner überlasten und damit "Fehler" auf die CD brennen (EFM-Kodierung). Komischerweise hatten gerade ältere, teure Brenner (wie Plex 24x) Probleme damit, während "Billigbrenner" wie LiteOn oder LG 24x korrektes EFM können. Auch wenn mir scheierhaft ist wie man den Brenner durcheinander bringen will, obwohl die EFM-Tabelle standardisiert ist und eigentlich keine Spielereien zuläßt...

Eine andere beliebte Maßnahme sind physikalische Änderungen am Datenträger, wie beim aktuellen SecuROM *new* 4.x. Dort werden wohl einzelne Sektoren vertauscht. Auch Targes soll so arbeiten. Diese muß man dann beim Brennen wieder zurechtbiegen (Twinpeaks) und die CD sogar rückwärts auslesen. Man könnte auch bewußt weitere Schutzfunktionen wie Winkelmessungen (ProtectCD VOB5?) einbauen zwischen zwei Sektoren. Wenn man hier die Spurabstände beim Pressen nur minimal ändert, wird der Winkel leicht abgeändert, aber die CD wäre noch lesbar. Ein CD-Rohling kann seine Spurdefinitionen aber nicht ändern und so kann man diese Original-CD nicht 1:1 kopieren, weil es physikalisch nicht auf den Rohling "passt". Dann wird die Kopie als Kopie entlarvt. Du kannst Dir zwei runde Blatt Papier ausschneiden. Auf den ersten schreibst Du einen Satz beginnend in der Mitte und dann spiralförmig weiter. Auf den zweiten schreibst Du das ganze nochmal. Von den Daten her hast Du eine 1:1 Kopie, aber wenn Du beide übereinander ins Licht hälst, wirst Du Unterschiede feststellen. So kann man sich das in etwa vorstellen. So erkennst Du dann, daß das zweite Blatt keine exakte Kopie der ersten ist.

Naja, so in etwa. Bin auch kein Profi, versuche es aber trotzdem zu verstehen und beschäftige mich gerne damit :)

Gruß
Dumistvieh

**Hausdrache** Steve2000 „1:1 Kopien???“
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Tja, die Hersteller geben meist mehr aus für die Schutzmechanismen als die Programme dafür kosten würden. Is das nich richtig dumm? Tja, das wird wohl nie aufhören, bis nicht jeder der Software Piraten damit aufhört, sein Geld mit geraubten Daten/Programmen etc. verdiehnt. Es is leider so...

Neo9998 **Hausdrache** „Tja, die Hersteller geben meist mehr aus für die Schutzmechanismen als die...“
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Und das wird vor allem solange nicht aufhören bis man Kopierschtzmechanismen nicht nur durch eine gecrackte exe-Datei lahmlegen kann.