Reparatur kann auch bedeuten, daß einem mal durch ein kleines Mißgeschick irgendwas am Gehäuse abbricht. Ist schon ein Unterschied, ob man dann dafür EUR 4,28 bezahlt, oder 35,- Euro beim nächsten Hersteller für ein vergleichbares Plastikteil oder es das Teil gar nicht gibt und eine Büroklammer, die Heißklebepistole oder eine aus einem Drahtbügel hergestellte Eigenkonstruktion herhalten muß.
Beispiele: HP LaserJet 5L, kleine Klappe beim Papierauswurf. Nicht überlebensnotwendig, aber schön zu haben: Händlereinkauf um die 60 Cent. Genau das gleiche Teil, HP LaserJet 6L, absolut identisch, nur die Farbe ist grau anstatt beige wie beim 5L: Händlereinkauf über 6 Euro.
Papierstützen HP LaserJet 1100, Händlereinkauf um die 30 Euro, vergleichbare Teile von Canon, dem Druckwerkshersteller der HP LaserJets, etwa 5 Euro - passt nur nicht serienmäßig, erst mit beherztem Einsatz eines Messers.
Hefteinheit für einen HP Laserdrucker: Händler-EK rund 300,- (!) Euro. Exakt gleicher Hefter, jetzt jedoch für einen Canon-Kopierer vorgesehen: EK rund 35 Euro!
Eine Platine für einen A3 Laserdrucker, noch zu DM-Zeiten: Bei Canon bestellt: um die DM 110,- - bei HP knapp über DM 1000,-
Diese Beispiele haben jetzt zwar nichts mit Lexmark zu tun, aber man sieht, wie die Hersteller einen teilweise für dumm verkaufen. Leben will jeder, ich billige jedem Hersteller seine Gewinnspanne zu, ich bin selbst schließlich auch Kaufmann. Aber ein Ersatzteil, welches Canon für 35,- Euro an seine Händler verkauft und daran sicher auch Geld verdient für den NEUNFACHEN Preis an seine Kunden zu verkaufen, ist einfach nur Kundenverdummung.
Tja, und was die Treiber angeht. Ich habe einem Kunden mal einen neuen Laserdrucker (eigentlich ein Laserfax mit Druckfunktion) geliefert, eine GDI-Kiste. Der Lexmark-Treiber hat sich trotz Deinstallationsprogramm nicht rückstandsfrei entfernen lassen, der alte Treiber hat die Kommunkation mit dem neuen Gerät verhindert. Die Deinstallationsroutine wurde einfach schlampig programmiert, sogar die Verzeichnisse mit den Treiber-DLLs waren nach der angeblichen Deinstallation noch vorhanden. Das Ende vom Lied: Der Kunde konnte mit dem neuen Gerät nichts anfangen, da eine Neuinstallation des Betriebssystems nicht in Frage kam. Wir mußten ein anderes Gerät nehmen.
Es kann jeder seine eigenen Kaufentscheidungen treffen, welche Marke du mit deinem Geld kaufst, das geht mich letztlich einen feuchten Dreck an. Aber empfehlen kann ich diese Marke nicht, dafür sieht mir das gesamte Geschäftsmodell zu sehr danach aus, mit möglichst wenig Geldeinsatz (=Produktqualität und Herstellungskosten) einen zu hohen Ertrag (unverschämt hohe Folgekosten) zu erwirtschaften, ohne Rücksicht auf spätere Folgegeschäfte (der Tenor: Lexmark - Einmal und nie wieder ist eigentlich überall zu hören).
Nur mal so meine Meinung zu dem Thema, muß nicht jeder mit mir teilen.
Gruß
Jürgen