Vor ein paar Tagen habe ich mir eine neue Festplatte gekauft, ein 160GB Modell von Seagate (ST3160023A). Zuerst schien alles glatt zu gehen, dann aber traten plötzlich einige seltsame Ereignisse auf. Eben noch fehlerfreie Dateien wurden plötzlich von ihren Installationsprogrammen als korrupt bemängelt. Auch zeigte Kerio Personal Firewall immer wieder an, dass Programme verändert worden waren, ohne dass ich etwas derartiges getan hätte. Sowohl Norton Antivirus als auch Bitdefender mit je den neuesten Virusdefinitionen finden jedoch keinen Virus. Seit Heute verhält sich auch Windows beim Start seltsam - etwa jedes zweite Mal bricht der Bootvorgang ab und/oder meldet Probleme beim Laden von Treibern.
Das Seltsamste jedoch ist folgendes: Ich besitze etwa 14GB an komprimierten Dateien, die sich mittels WinRAR allesamt sehr schnell auf ihre Integrität hin prüfen lassen. Am 28. wurden etwa 70 Dateien als korrupt markiert, am 29. schon 250, etwas später 280. Nun, wiederum einige Stunden später (der Computer war solange ausgeschaltet), waren plötzlich nur noch 14 korrupt (bei der Datenmenge kann dies als normal gewertet werden).
Ich kann mir dieses Verhalten kaum erklären. Die SMART Werte der Platte scheinen völlig in Ordnung (auch wenn SiSoft SANDRA scheinbar aberwitzige Zahlen ausgibt) und Scandisc meldet keinerlei Probleme. Kein Virenscanner findet eine Spur eines Virus (von einigen Würmern im Ordner \'Gelöschtes\' einmal abgesehn). Und doch treten immer wieder Veränderungen an Daten auf mit Effekten von irritierend (ein Treiber startet nicht) bis Angst einflößend (komprimierte Daten können nicht mehr gelesen werden).
Ursachen die ich mir denken kann wären Hitze (die Plattentemperatur erreicht nach längerem Einsatz bis zu 50°C), die zu Lesefehlern führt oder aber magnetische Einflüsse auf die Kabel. Beides scheint mir jedoch kaum in Betracht zu kommen, da die Platte nach Herstellerangaben bis zu 90° vertragen soll und sonstige Einflüsse ausgeschaltet werden sollten.
Was kann die Ursache für dieses seltsame Verhalten sein? Ich bitte um rasche Antwort, da ich mich gegebenenfalls rasch um den Austausch der Platte kümmern müsste.
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.581 Themen, 110.139 Beiträge
Hi,
noch bevor ich Deinen vorletzten Absatz gelesen hatte, dachte ich an ein Hitzeproblem.
50°C (gemessen auf der Oberseite) sollten die Platte noch nicht zum Aussteigen bringen, - sonderlich gut tut ihr diese Temperatur aber auf Dauer sicherlich nicht. Herstellerangaben, - soweit richtig interpretiert -, die einen Betrieb bis zu 90°C garantieren sollen, kann ich nicht für voll nehmen. Fahrenheit können es nicht sein, denn das wären nur etwa 32,5° C.
Du solltest zunächst mal die Hitze als Fehlerursache ausschließen. Fall Du keinen Festplattenkühler (mit Ventilator) hast, so könntest Du den Rechner zunächst mal mit geöffnetem Gehäuse betreiben. Hast Du einen Heizlüfter zur Hand, dann stelle ihn mal in der Betriebsart "Kalt" so an die Seite, daß die Platte ordentlich was vom Luftstrom abbekommt.
Sollte es an der Temperatur liegen, so dürfte aber die Platte in der ersten halben Stunde nach dem Einschalten noch keinen Fehler zeigen.
Scheidet dies aus, so tippe ich auf die Elektronik. Mal dahingestellt, was SMART meldet oder nicht meldet. Mit hier hinein spielt auch noch die Möglichkeit, daß es an der Verkabelung liegen könnte. Möglicherweise sitzt ein Stecker nicht richtig oder stellt nur mangelhaften Kontakt her.
Ist der Fehler mit einfachen Mitteln nicht zu beheben, so wird wohl nur ein Austausch übrig bleiben. Garantie ist ja kein Thema bei einer ganz neuen Platte.
cu
Dr. Hook
Ambient
temperature
5° to 55°C (op)
–40° to 70°C (nonop)
0° to 60°C (operating)
–40° to 70°C (nonoperating)
Das schreibt Seagate (http://www.seagate.com/support/disc/manuals/ata/cuda7200pm.pdf).
Dein Fehler hört sich nach was anderem an, teste mal deinen Arbeitsspeicher. Dein System kann doch mit Platten >128GB problemlos umgehen (kein win9x oder Me, win2k SP4, XP SP1/2)?
Auch mal schlau machen:
Datenverlust bei großen Festplatten
Microsoft-Suche zu großen Festplatten
Hast du mehr als 128 Gbyte an Daten auf der Platte? Dann würde der Fehler zu einer falschen 48-bit Adressierung passen (kein WinXP SP1, oder Win98). Siehe auch Tilos Link.
An der Größe der Festplatte sollte es eigentlich nicht liegen - ich hab das SP4 für win2k installiert und den 48bit LBA Modus aktiviert. Um den Faktor Hitze möglichst zu entfernen habe ich das Gehäuse seitlich und vorne geöffnet, die Temperatur bleibt nun zwischen 30 und 40°.
Ich komme immer mehr zu dem Ergebniss, dass irgendetwas am Kabel oder der sonstigen Datenübertragung die Ursache sein muss - die Daten sind nicht wirklich beschädigt, sondern können nur nicht richtig gelesen werden. Ich habe zwei Kabel, die ich im Wechsel ausprobiere, ein rundes und ein Standardkabel. Dabei scheint es keinen Unterschied zu machen, welches ich nehme - mit beiden Kabeln fand ich sowohl hohe wie niedrige Raten an 'korrupten' Archiven in meinem Testordner.
Was die Ursache des Phänomens angeht tappe ich weiterhin im Dunklen.
Ist dein PC übertaktet?
Mein PC ist nicht übertaktet.
-madak :)
Mmhh ... einige weitere Versuche führten zu dem interessanten Ergebnis, dass die Kabelführung Einfluss auf das Auftreten der Probleme hat. Ich habe mehrere Male das benutzte IDE Kabel geändert und dabei (zunächst aus Bequemlichkeit) das Kabel mal innerhalb des 'Kabelschachtes', mal seitlich zum Gehäuse raus und dann an der Festplatte wieder rein verlegt. Dreimal waren alle Daten problemlos lesbar und alle drei Male war das Kabel außen herum verlegt.
Auf irgendeine Weise muss also das Kabel beeinträchtigt werden, etweder durch elektromanetische Strahlung, Induktion o.ä oder durch einen Wackelkontakt irgendwo an/in der Festplatte.
Irgendwelche Tipps, die helfen könnten die Angelegenheit weiter aufzuklären? Momentan funktioniert die Platte und ich werd abwarten, ob das so bleibt. Trotzdem ist ein Umtausch vermutlich eine gute Idee. Kein Risiko eingehen ... die ganze Datenschaufelei müsste ich dann natürlich nochmal machen :s
Lass mal das Diagnose Programm Deines Festplattenherstellers laufen, hab neulich auch eine defekte Platte bekommen - bei der Formatierung (nicht QuickFormat) aber bereits gemerkt das irgendwas nicht mit der stimmen kann...
Gruß
Borlander
Prinzipiell strahlt so einiges im Rechner, normalerweise funktioniert alles aber erstaunlich problemlos.
Da die Lage des IDE-Kabels scheinbar entscheidend ist, solltest du vielleicht mal ein gutes Rundkabel mit Außenschirmung probieren, keine billigen Ariflow-Rundkabel, bei denen nur ein Flachkabel in eine Plastikhülle gesteckt ist. Die guten Rundkabel haben sogar einen extra Draht zum Anschluß and das Gehäuse bzw. sonstigen Erd-/Massepunkt.
Ist die Platte am hinteren Ende des Kabels (kein offenes Ende)?
Verwende testweise mal ein CD-ROM-Kabel (ist nur für ATA-33), dann sollten die Fehler auch weniger sein, die Platte wird aber etwas langsamer.
Ich benutze ein Rundkabel mit Abschirmung (bis auf die Stellen, wo das runde Kabel zum flachen Stecker übergeht) sowie ein normales ATA 100 Kabel, das ich auch vorher schon ohne Probleme verwendet habe; die Festplatte ist am Ende angeschlossen.
Momentan benutze ich das flache Kabel, innerhalb des Gehäuses verlegt und es funktioniert trotzdem. War es dann all die Male vorher Zufall? Vielleicht hat es gar nichts mit dem Kabelverlauf zu tun, sondern nur damit, dass bei jedem Neustart eine Chance besteht, dass es funktioniert oder eben nicht. Das sieht mir ganz nach einem Umtausch aus, es sei denn ich finde morgen noch irgendwelche Erleuchtungen.
Vielleicht kannst Du im Bios UDMA manuell begrenzen. UDMA4 würde ich erstmal versuchen. Die Festplattenkabel sollen nicht am Netzteil zum Anliegen kommen und jeder Knick ist von übel. Ansonsten sollen sie möglichst kurz sein. Manche von den tollen Rundkabeln haben nicht so gute Eigenschaften wie angegeben.