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Wie wird eine Festplatte richtig eingerichtet.

Susanna / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Ich möchte eine neue Festplatte mit 40 GB neu einrichten.
Auf dieser Platte soll Win2k mit NTFS laufen.
Wie wird diese Platte richtig partitioniert.
Welche genaue Einteilung ist richtig und mit welchem Programm
wird am besten partitioniert.

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Tilo Nachdenklich Susanna „Wie wird eine Festplatte richtig eingerichtet.“
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Meist nimmt man PartitionMagic (PowerQuest) - obwohl sehr teuer - weil zuverlässig, einfach zu bedienen, alle notwendigen Funktionen. Vielleicht wird Win2k noch von einer frei erhältlichen Version unterstützt, die jemand auf Computerheft-CD hat.

Man wechselt nicht zu anderen Partitionierungsprogrammen (mangelhafte Kompabilität, Festplatte wird mit der Zeit unzuverlässig), etwa Partitionierungswerkzeugen von Linux (die beherrschen alle möglichen Dateisysteme und laufen von CD).

Wichtige Ausnahme: Windows FDISK. Damit wird die Festplatte erstmal vorbereitet. Festplatte im Bios erkennen lassen und erstmal als eine große Partition mit FDISK einrichten, die die Festplatte fast ganz füllt. Vielleicht 40 MB am Ende frei lassen. Nach Neustart diese Partition mit NTFS formatieren. Hinweis: 40 GB-Platten werden nur von relativ neuem Bios erkannt.

Danach folgt die Einrichtung mit PartitionMagic. Ich würde am Anfang zwei oder drei Primäre Partitionen einrichten, von denen dann im Betrieb nur eine "sichtbar" und "aktiv" sein darf. Für Win98 nehme ich immer 2000MB, für WinK2 geht das vielleicht auch noch, wenn nicht Office XP in Vollversion dazu kommt.

Die Reserve-Partition kann ein anderes Betriebssystem enthalten oder eine Notinstallation mit der Du an die Daten, kommst, wenn Dein Betriebssytem nicht mehr startet, bzw. mit der Du noch ins Internet kommst. Primäre Partitionen sind startfähig, wenn sie mit PartitionMagic "aktiv" geschaltet werden. - Danach ist sind "Logische Partitionen" einzurichten, die PartitionMagic automatisch in einem Container einrichtet, der "Erweiterte Partition" genannt wird. Eine "Erweiterte Partition" ist eine spezielle "Primäre Partition" zur Aufnahme von "Logischen Partitionen".
Du richtest eine Logische Partition ein, für zusätzliche Programme die nicht unbedingt auf der C-Partition laufen müssen um zu funktionieren. Tipp: Word muss nicht auf der C-Partition laufen. Aber manche PlugIns für Word laufen nur, wenn sie mit Word auf der C-Partition eingerichtet wurden. Bei einigen Programmen funktionieren die Deinstallationsroutinen nicht, wenn sie nicht auf C residieren. Norton Programme laufen auch von anderen Partitionen.

Dann noch Partitionen für Daten, für ganze CDs (wie z.B. die Nickles-CD, die dann von Festplatte läuft).

Eine spezielle Empfehlung für weitere logische Partitionen: Extra Partitionen im schnellen FAT-16-Format für den Festplatten-Cache (nach Bedarf, immer so 30 MB über behalten, Cache plus 30 MB) und den Browser-Cache (125 MB, 95 für den Cache, Cluster auf 4k vergrößern). Wenn Du Dich dazu entschließt: Vorzugsweise auf einer zweiten Festplatte oder am Anfang der Erweiterten Partition.

PartitionMagic produziert oft kleine Lücken - vorzugsweise von 7,8MB freien Speicher, etwa am Anfang der Erweiterten Partition. Es gibt immer Ärger, wenn man diese Lücken beseitigt, früher oder später, spätestens wenn die Festplatte sowie so wacklig wird. Bestehen lassen. Festplatte nicht zu 100% einrichten, etwa 40 MB am Ende frei lassen.

Das Partitionieren dauert einige Stunden und darf nicht unterbrochen werden, auch ein Stromausfall verheißt Ärger. Wenn Du später etwas ändern willst, brauchst Du - aus diesem Grund - eigentlich eine Kopie Deiner Installation auf einer zweiten Festplatte, alles andere ist Flickwerk. Man nimmt dann in einem Arbeitsgang stets nur Änderungen an einer Festplatte vor. Die Kopie erstellt man zumeist mit DriveImage von PowerQuest. Es gibt wohl ein verbilligtes Bundle beider PowerQuest-Programme (!), sodass zu überlegen wäre, ob man nicht Geld ausgibt und damit auch Handbücher, Support und die neueste Version erwerben sollte.

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Susanna Tilo Nachdenklich „Meist nimmt man PartitionMagic PowerQuest - obwohl sehr teuer - weil...“
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Hallo !
Vielen Dank für die ausführliche Anregung.
Wenn ich es richtig verstanden habe mit FDISK große Partition,
danach NTFS Dateisystem und dann mit PMagic usw.
LW C: vielleicht 3GB doch wie groß die anderen Partitionen ?
Vielleicht 3/2/20/15 GB, oder ?
Das Win2k zum Schluß oder nach PMagic installieren, das wäre mir noch unklar.

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Tilo Nachdenklich Susanna „Hallo ! Vielen Dank für die ausführliche Anregung. Wenn ich es richtig...“
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Im ersten Durchgang mit FDISK die ganze Platte ALS EINE PARTITION: Einrichten und Formatieren.
Dann (ruhig schrittweise) die Platte mit PartitionMagic partitionieren und die Partitionen formatieren. Ruhig zwischendurch Betriebssytem und Software aufspielen, u.a. PartitionMagic, es muss dann nicht mehr die PartitionMagic-Diskette benutzt werden.

Wenn Dir 3 Gigabytes fürs Betriebssytem vorschwebt, mach es einfach, es ist ja nicht endgültig. Datenpartitionen kannst Du sehr groß wählen, wenn die Daten gut strukuriet sind, vielleicht mehr als 8 Gigabytes . . Wenn es ein Chaos kleiner Dateien ist, wo sich zudem häufig viel quer Beet über die ganze Partition ändert, würde ich nicht über 4 Gigabyte gehen. Kleine Partitionen lassen sich sehr schnell Defragmentieren, was ja gelegentlich zu erledigen ist.

Bei der Partitionsgröße denkt man ans Backup und an den Zeitaufwand fürs Defragmentieren und an die Performance. Man bedenkt ev. auch die Datensicherheit: Wichtige Daten auf Extra-Partitionen.

Wenn eine Partition zu komplex wird, merkt man dass das Bearbeitungtempo einbricht. Letztlich hängt das auch von der Computerleistungsfähigkeit, vom Betriebssytem, dem Dateisystem und den verwendeten Programmen ab (Vorhersage ins Blaue unmöglich). Man wird dann umorganisieren müssen: Programme auf andere Partitionen verschieben, Clustergröße erhöhen. Partitionsgröße und Umstellung auf mehr Partitionen ergibt sich dann automatisch. Es lässt sich auf die Formel bringen: Partitionieren (aufteilen) erhöht die Leistungsfähigkeit des Computers, wenn damit Überforderung abgebaut wird (Reduktion der Komplexität innerhalb einer Partition).

Viele Partionen können nachteilig beim Backup sein, denn die einigermaßen preiswerten Standart-Programme lassen sich nicht automatisieren. Mit DriveImage wird üblicher Weise partitionsweise kopiert (ganze Partitionen)!! Man muss immer wieder zwischendurch den Computer bedienen. Rechne fürs Kopieren von Festplatte zu Festplatte mit DriveImage 8 Minuten pro Gigabyte.
Oder anders: Partitionen an denen häufig Änderungen vorgenommen werden (BETRIEBSSYTEMPARTITIONEN, Ausprobieren verschiedener Software) benötigen häufiger ein Backup. Es ist dann ärgerlich, wenn auf solchen Paritionen zuviel Daten liegen; also werden sie auch nicht besonders groß (GB) eingerichtet. Bei mir liegen auf der C-Partition (u.a.): Das Betriebssystem, Office und einige andere Programme, E-Mail, Favoriten, Word-Texte, Gemeinsame Dateien anderer Programme von anderen Partitionen. Davon brauche ich andauernd - praktisch täglich - ein Backup. Meine Backup-Partition auf einer zweiten Festplatte wird immer gleich versteckt. Ich bin heilfroh, dass ich nur 1,5 Gigabytes kopieren muss. Einer Lösung, die nur geänderte Dateien kopiert, traue ich nicht über den Weg.
Die Haltbarkeit der Festplatte vergleichst Du besser mit einem Fahrradreifen als mit einem Autoreifen. Die Daten sind permanent in Gefahr.

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