Für mich ist eine Mehrheitsentscheidung für irgendwas weder ein Qualitätskriterium ("der Song ist gut, der steht auf Platz 1 der Charts") noch ein Kriterium für Recht und Gerechtigkeit.
Um Gotteswillen. Das fehlte gerade noch. Obwohl viele Leute anscheinend tatsächlich so denken.
Ein Bekannter von mir hatte in den seligen 90er Jahren ein CD-Verleih-Geschäft. Irgendwann kam er auf die Idee, sich von MediaMarkt die nicht mehr benötigten Top-100-Single- und Album-Charts abzuholen und in seinem Laden an die Wand zu hängen. Die waren dann zwar immer von der Vorwoche, aber was soll's.
Ich war bass erstaunt, als er mir eines Tages erzählte: seit ich das mache, läuft der Verleih noch besser. Die Leute gucken, was steht oben, werden neugierig und leihen das darauf hin aus...
Die Mehrheit der Menschen, die ihre Meinung zu irgendwas kundtut, hat die Sache doch vorher überhaupt nicht durchdacht!
Das ist ganz häufig auch mein Eindruck. Vor allem wird immer das richtig oder falsch gefunden, was für einen selber gut oder weniger gut ist - oder was einfach gut oder schlecht "klingt".
Diese berühmten GfK-Umfragen sind doch schon deswegen sinnlos, weil sie per Telefon durchgeführt werden und der Angerufene irgendwas erzählt, nur um den Anrufer schnell wieder loszuwerden.
So habe ich das noch gar nicht betrachtet. Halte ich aber auch für möglich.
Ich bin schon ewig nicht mehr angerufen worden, hatte aber auch noch nie Lust, bei solchen Umfragen mitzumachen. Wenn ich das Bedürfnis habe, mich zu einem bestimmten Thema zu äußern, dann warte ich nicht darauf, dass jemand an der Tür steht oder anruft, sondern ich entscheide lieber selbst, ob und wann und in welcher Form ich mich äußere.
Und wenn's geht, mit etwas Vorbereitung aufs Thema, damit nicht so viel Kokolores herauskommt...
CU
Olaf