Hallo zusammen,
da hier ähnliche Fälle aus anderer Sichtweise beleuchtet werden, möchte ich doch gerne mal auch als Verkäufer eure Meinung hören. Ich weiss nicht mehr weiter.
Folgender Sachverhalt:
Ich habe bei ebay einen Media-PC verkauft, in einem großen Karton verpackt und dicke Styropor-Ecken aus einer anderen Lieferung als Polster verwendet. Alle Hohräumer habe ich mit Papierkugeln aus alten Zeitungen ausreichen ausgestopft. Beim Schütteln des Pakets war kein Rutschen o.ä. zu erkennen.
Der Käufer meldet sich nun bei mir, er hat ein beschädigtes Paket von mir bekommen. Ich mache eine Call bei DHL auf. Der Käufer soll das Produkt mit Versandmittel bei der nächsten Post zwecks Schadensbewertung abgeben. So geschehen.
Jetzt bekommt er das Paket zurück mit dem Vermerk, O-Ton DHL: "Die Styroporteile sind zerbrochen. Der Inhalt war nicht ausreichend geschützt, durch die Beschädigung der Außenverpackung."
Auf dem Postamt teilte man ihm mit, dass das Paket zu groß für den Inhalt gewesen wäre.
Ich habe extra eine Nummer größer gewählt, um den PC mit ausreichend Syropor einpacken zu können. DHL verweist auf seine Verpackungs-AGB, aber die sind so schwammig formuliert, dass ich das Ding am Besten auf einer Palette hätte liefern müssen.
Mir stellen sich nun folgende Fragen:
Wenn das Paket "total verbeult" beim Käufer eintrifft, warum nimmt man es an? Ich würde soetwas nicht tun und die Annahme verweigern.
Der Käufer will nun sein Geld zurück. Was ich auch verstehen kann, nur, was kann ich tun? Ich habe ja nichts Unrechtes getan. Der Artikel war gut verpackt und versichert verschickt. Und laut AGB von DHL darf ich ja nicht einmal etwas draufschreiben, was auf den Inhalt schließen lässt, á la "Achtung PC, bitte nicht werfen".
Was kann ich tun.
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Gruß
Heiko
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
Bei allen mir bekannten Paketdiensten ist es so, dass das Paket einen Sturz aus 80 cm Höhe unbeschadet überstehen muss. Tut es das nicht, ist es nicht gut genug verpackt.
Papierkugeln aus alten Zeitungen sind kein effektiver Schutz.
Für mich stellt sich das nach Deinen Angaben so dar: Da Du den PC nicht richtig verpackt hast, bist Du für den Schaden verantwortlich.
Hallo,
ob der PC ausreichend Verpackt war kann ich von hier aus nicht beurteilen. Aber warum hast Du nicht z.B. "Vorsicht Glas" draufgeschrieben oder die entsprechenden Aufkleber beschafft? Ich beschrifte alle meine Ebay-Pakete mit solchen Vermerken, bisher sind alle (über 700 Sdg.) heil angekommen.
Was den Schaden angeht; da wirst Du wohl zahlen müssen (Lehrgeld...).
Gruß, michel9
Kleiner Tipp: Vorsicht Glas interessiert nicht die Bohne.
Ganz genau! Das ist wahrscheinlich noch ein Relikt aus den Siebziger Jahren, als unser ganze Leben noch etwas gemütlicher zuging als heute.
Rein organisatorisch ist das gar nicht leistbar. Sonst müssten die Postler ja in Zukunft alle Pakete erst einmal darauf abscannen, ob irgendein "Warnhinweis" darauf vermerkt ist - das erzeugt Mehrarbeit, die letztlich kein Versender bezahlt. 1 EUR Aufpreis für vorsichtige Behandlung, das würde vielleicht funktionieren - was aber, wenn das Glas dann doch zerbricht, weil es einfach zu schlecht verpackt war...? Aussichtslos!
Michel: Ich schreib sowas nie drauf und meine Sachen kommen trotzdem immer heil an. Richtige Verpackung ist das A und O, dann klappt's auch mit der Glaserin.
CU
Olaf
Diese Probleme mit der Haftung gibt es bei solchen Firmen gerne.
Da bleibt nur der Weg hartnäckig zu sein und notfalls einen Anwalt einzuschalten.
Die übliche Masche, damit DHL resp. Versand nicht haften muß. So ein Schuß in's Blaue räumt einen Großteil der Vorderungen aus der Welt, weil die Verbraucher den Schwanz einziehen.
Gäbe die Möglichkeit, sich an eine Verbraucherzentrale zu wenden.
Dann bleibt ja die Frage, wieso bei sachgerechtem Handling überhaupt so ein Styropor brechen kann-immerhin stammt das ja aus einer anderen Sendung, die ja offensichtlich den Versand heil überstanden hat und so ausreichend stabil dafür dimensioniert wurde. Das lässt aber den Schluß zu, dass dein Paket weit überdurchschnittlich stark belastet und damit nicht sachgerecht behandelt wurde.
Zudem darf man bei einer sachgerechten Lieferung an den Kartons absolut nichts zu sehen sein. Ich habe schon Werkzeugmaschinen mit an die 50 kg Gewicht erhalten, an denen der Karton noch nicht mal den Ecken angestoßen war. Wieso ist der Karton bei Dir so stark beschädigt worden?
Wieviel Umverpackungen meint den DHL, sei angemessen? Durch einen normal stabilen Karton hat gefälligst nichts hindurchzutreten! Ich habe schon Geräte und Maschinen geliefert bekommen, die wenige Zentimeter unter ihrer Kartonumverpackung absolut "nackt" und nur an den Kanten gegen verrutschen gesichert waren.
Wenn die Paketdienste für schlechte Verpackungen gerade stehen müssten, könnten sie dicht machen, oder die Versandpreise würden auf das Niveau von Spediteuren steigen.
Afaik dürftest du da wenig Aussichten auf Erfolg haben. Allein schon der Umstand, dass du gebrauchtes Verpackungsmaterial und gar Zeitung benutzt hast, schränkt die Haftung schon ein oder schließt sie gar ganz aus. Wer auf der sicheren Seite sein will, muss dicken Schaumstoff als Innenverpackung wählen. Styropor ist nichts für Elektrogeräte, weil Styropor Stöße direkt weiter gibt, Schaumstoff schluckt dagegen das meiste und ist auch gut wiederverwertbar, ist aber teuer. Ein stabiler PC-Tower-Karton kostet um die 3€. Streng genommen, müsste jeder Originalkarton, nochmals verpackt werden.
Wie man richtig verpackt und was mit dem Material danach geschieht, regelt die neue Verpackungsverordnung, an der sich alle Paketdienste und Händler orientieren müssen.
Hallo The Wasp,
ich möchte DHL (deinen Arbeitgeber???) ja nicht angreifen, aber die AGB´s schließen ja jeglichen Transportschaden aus. Wenn soetwas auftritt, dann ist das Paket nicht ordnungsgemäß verpackt.
Auch mit gebrauchten Verpackungsmaterialien kann man ein Paket ordnungsgemäß verpacken. Eine ebay-Bewertung von mir sagt u.a. "Besser verpackt als die Kronjuwelen". Und das waren GEBRAUCHTE Verpackungsmaterialien. Ich habe 1295 Bewertungen mit 100% positivem Urteil als privater Verkäufer.
Ich hatte soviel Styropor und Dämmstoffe in dem Paket, dass sich auch bei den Tests hier vor Versand hier nichts bewegte. Ich möchte nicht wissen, was man mit dem Paket machen muss, damit das Gehäuse trotz Sturz o.ä. so einen Druck ausgesetzt werden muss.
Auf dem Postamt wurde dann dem Käiufer nahegelegt, dass das Paket sowieso zu groß für den Artikel gewesen ist und nicht annähernd dem Original-Karton entspricht und er damit bitte die Annahme nachträglich verweigern solle, damit das Paket unfrei an mich zurückgehen könnte (dann verdient ja DHL noch einmal), da alles andere ein Schuldeinverständnis bedeuten würde. Das erwirkt bei mir ein Gefühl von Einschüchterung.
Nun geht das Paket unfrei an mich zurück, weil ich der Schuldige bin.
Das Problem ist nun auch, dass der Käufer, das Paket ausgepackt hat, dann nach dem Wunsch von DHL alle Verpackungsmaterialien mit dem Artikel vorzeigen muss und alles wieder einpacken muss.
Dann ist der Artikel logischerweise nicht mehr so verpackt, wie ich ihn verschickt habe. Der Käufer hat ja auch keine Lust, meine Unschuld zu beweisen, sondern, wohl verständlich, sein Recht durch zu bekommen. Ob alle Verpackungsmaterialien auch wirklich abgeliefert wurden, kann ich ja nicht sagen, da ich einige hundert Kilometer entfernt wohne.
Komisch ist auch nur, dass, als ich den Käuder angerufen habe, dass er den Artikel nebst Verpackung bei der Post zur Begutachtung abgeben sollte, sagte, dass dies schlecht sei, da er den Artikel bereits komplett auseinander gebaut hätte, und er diesen nun wieder zusammenbauen müsste, das sei irgendwie schwer.
Warum baut man einen Artikel, den man reklamiert hat, auseinander. Ich hätte den dann beiseite gelegt, bis die Sache offiziell abgeschlossen ist.
Gruß
Heiko
Zuerstmal: DHL ist nicht mein Arbeitgeber und auch nie gewesen.
Dein Ohnmachtsgefühl rührt daher, dass DHL geschulte und erfahrene Mitarbeiter und Kohle hat und du nichts, was dem auch nur nahekommt. Von daher hast du denkbar schlechtere Karten. Eine gut gemeinte Verpackung ist nicht unbedingt eine gute Verpackung und wenns im Schadensfall um die Haftung geht, schreit niemand "hier"...
Wenn du von deiner Verpackung überzeugt bist, kannst du den Tipp von Pumbo beherzigen und den Weg zur Verbraucherzentrale suchen, denn die sind ja nicht weniger erfahren als die Leute von DHL.
Alle großen Elektronik-Geräte, die ich bisher gekauft habe, waren vom Hersteller original ab Werk in Styropor verpackt - vom Samsung-Monitor bis zu Apples Mac Pro. Letzterer wurde mir vom ebay-Verkäufer sogar "nackt" verschickt, nur in der kompletten Originalverpackung, ohne Umkarton, nicht einmal mit Packpapier als Sichtschutz.
Wenn das so unsicher wäre, müsste viel häufiger das AEG-Prinzip greifen (Auspacken - Einschalten - Garantiefall).
CU
Olaf
Du kannst dein Paket verpacken, wie du willst, das überprüft niemand. Erst wenn es zum Schaden kommt, wird geprüft und da fällt auch so manche Verpackung ab Werk durch. Ob eine Verpackung ausreichend ist, entscheidet am Ende der Sachverständige, der Verpackungen für bestimmte Zwecke zertifiziert.
Als Privatkunde ist man besser beraten, so vorzugehen, wie ich es beschrieben habe, besonders, wenn man teure Elektrotechnik verschickt. Einfach in eine Werksverpackung stecken und dann zu glauben, alle Sorgen lägen beim Transporteur, ist ein Trugschluss.
Okay, wenn es keinen Schaden gibt, muss natürlich kein Sachverständiger tätig werden ;-)
Wenn aber doch, drängen sich mir zwei Fragen auf: Ist so ein SV nicht horrende teuer und steht in vielen Fällen in keinem Verhältnis zum Warenwert, und zweitens, wenn die DHL diesen SV beschäftigt, ist der dann nicht parteiisch und entscheidet immer "pro domo", so nach dem Motto, wes Brot ich ess, des Lied ich sing?
Ich habe kürzlich einen 22"-TFT-Monitor verschickt. Einfach ganz stumpfsinnig wieder in den alten Originalkarton gesteckt, alles einmal in Luftpolsterfolie eingeschlagen und mit Packpapier umwickelt - gut gegangen, positive Bewertung kassiert.
Irgendwann im Frühjahr ist mein alter PowerMac G5 fällig, Restwert ca. 300 EUR - da wollte ich es eigentlich wieder genau so machen, bekomme jetzt, nach deinen Ausführungen über Schaumstoff, aber doch ein wenig kalte Füße...
CU
Olaf
Keine Ahnung, wie genau das bei DHL abläuft; ich denke, das begutachtet zuerst ein normaler Mitarbeiter, der dafür geschult wurde, anhand eines definierten Fragenkatalogs. Das ist in aller Regel Sachverstand genug. Wenn dagegen Einspruch eingelegt wird (würde ich immer machen ;)) , sieht sich das wohl ein Verantwortlicher eine Stufe höher nochmal an. Wenn der zum selben Ergebnis kommt, hast du schlechte Karten.
"nach deinen Ausführungen über Schaumstoff, aber doch ein wenig kalte Füße..."
Die habe ich auch immer, wenn ich was verschicke, denn bei mir liegt auch nicht ständig 5cm dicker Schaumstoff rum. ;-)
Oh ja... bloß nicht zu viel gefallen lassen von den Brüdern.
...denn bei mir liegt auch nicht ständig 5cm dicker Schaumstoff rum.
Bei gewerblichen Händlern auch nicht - siehe zwei Posts höher - ich war doch ziemlich bass erstaunt, als ich eine Woche vor Weihnachten in meinen UPS-Express-Shop gestratzt bin und mir die Mitarbeiter eine splitternackte Kiste mit dem Mac Pro überreichten (und ein paar neugierige Fragen dazu stellten ;-))
Übrigens, so ganz 100% schadlos ist die Sache auch nicht ausgegangen - die Tastatur hatte "einen mitgekriegt", zwei Tasten hatten sich gelöst, ein Command und das M. Ersteres konnte ich mit Sekundenkleber wieder befestigen, letzteres war nicht für Geld und gute Worte zum Haften zu bringen.
Inzwischen hat mir der Händler eine neue Tastatur geschickt, und gleich ein neueres Modell. Verpackt natürlich wieder original ohne was drum *g*...
CU
Olaf
Ein Mac Pro. Dafür hast du sicher eine Bank oder eine arme alte Oma ausgeraubt. ;)
Eher eine reiche alte Oma :-\
Wenn es unbedingt der 12-Kerne-Ferrari hätte werden sollen - dann ja. Meine Gebraucht-Gurke von 2008 konnte ich gerade noch selber stemmen, habe allerdings mit dem Druck auf den Sofortkauf-Button bei ebay abgewartet, bis mein Novembergehalt eingegangen war - inklusive Weihnachtszuschlag versteht sich ;-)
CU
Olaf
Selbst bei den Preisen für Gebraucht-Mac-Pro-Gurken kommen mir die Tränen...
Was ist es denn genau geworden, wenn ich mal neugierig sein darf?
Es kommt noch viel schlimmer... <mn>mach dir erstmal ein Bier auf, es wird hart!</mn>
Bei den Macs ist der Werterhalt ziemlich hoch. Das ist schön für denjenigen, der vor Jahren ein Neugerät erworben hat und dafür immer noch Preise weit über der Hälfte des ursprünglichen Anschaffungswertes erzielen kann. Für den Kaufinteressenten und wackeren ebayer heißt das erstmal: tief durchatmen...
Konkret... mein MacPro3.1 "Harpertown" mit 4 Kernen und 2,8 GHz hat 2008 in Basisausstattung neu um die 2000 gekostet - etwas mehr als zwei Drittel musste ich immer noch dafür abdrücken. Allerdings mit 8 GB RAM, ab Werk waren es seinerzeit nur 2 GB. Und das ist im Vergleich noch nicht einmal besonders teuer gewesen, ich habe den Markt monatelang beobachtet, bis ich endlich zugeschlagen habe. Ich glaube, der Händler wollte die Kiste einfach noch schnell vor Weihnachten loswerden, ursprünglich hatte er 1450 verlangt, und ich hatte mir vorgenommen, erst schwach zu werden, wenn er die 1400-Marke deutlich unterschreitet.
Zum Vergleich: Ein aktuelles Modell mit den gleichen Eckdaten - 4 Kerne, 2,8 GHz - hätte glatt das Doppelte gekostet, zumindest mit so viel Speicher (den ein vernünftiger Mensch nicht im Apple-Store kauft). Natürlich ist die Prozessorarchitektur wieder ein ganzes Stück weiter, das neue Modell hat zu den realen noch 4 virtuelle Kerne, außerdem DDR3 mit entsprechend höherem RAM-Takt.
Ja, manche Leidenschaften sind etwas teurer... zum Glück rauche ich nicht und fahre kein Auto - nur ab und zu muss eine reiche Oma dran glauben :-D
CU
Olaf
Aha, als Technik-Freak hab ich mal die genauen Specs herausgesucht: http://arstechnica.com/hardware/reviews/2008/02/mac-pro-2g-review.ars
Nicht mehr ganz aktuell, besonders die Grafikkarte ist recht schwach, aber Hauptsache du bist zufrieden. Logic Studio ist ja echt ein tolles Tool, ohne das Apple wohl 50% weniger Macs verkaufen würde. ;)
Glaub ich gar nicht mal... wenn ich mir die Threads auf MacUser.de rund um den Mac Pro so anschaue, dann haben die meisten eher etwas mit Grafik und Video am Hut - womit die Macs traditionell sowieso immer als erstes in Verbindung gebracht werden.
Ja, das Modell ist 3 Jahre alt. Klar, ein aktueller MP mit den gleichen Eckdaten wäre um einiges stärker gewesen - aber auch doppelt so teuer. Die Grafikkarte ist für mich insofern uninteressant, da Logic Studio sie in der jetzigen Version eh noch nicht zum Rendern mitbenutzen kann. Da könnte also selbst die stärkste Graka nicht mehr für mich tun als ein schönes Bild zu machen ;-) So wie einst meine Matrox G-550...
CU
Olaf