Hallo zusammen!
Über das Thema Telefonwerbung und die Belästigung durch dieselbe haben wir uns hier ja schon öfter ausgelassen. Dass telefonische Kaltakquise verboten ist, weiß inzwischen fast jeder.
Nun habe ich hier in letzter Zeit von verschiedenen Usern Äußerungen gelesen, dass Belästigungen durch Meinungsforschungsinstitute sich in letzter Zeit gehäuft hätten - eine Erfahrung, die ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen kann.
Ich frage mich nun, warum unser Gesetzgeber eigentlich meint, den Meinungsforschern eine Extrawurst braten zu müssen. Klar, die wollen mir nichts verkaufen, insofern hat das mit "Kaltakquise" im eigentlichen Sinne nichts zu tun. Andererseits ist es mir als Endverbraucher egal, was für eine Art fremdes Unternehmen mir in meiner Privatsphäre mit Anrufen auf den Geist geht und warum.
Gerade noch einmal nachgeschaut - ja, die dürfen das:
http://www.google.de/#sclient=psy-ab&q=unerlaubte+telefonwerbung+meinungsforschung - warum eigentlich?
CU
Olaf
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
Hallo Olaf,
ja, die dürfen das: das ist aber häufig NUR ein Vorwand -ein Türöffner- und danach kommt sehr oft die Werbung, habe ich schon mehrmals erlebt.
Ich schreie dann ganz schrill ins Telefon.
N'Abend Hatter, das ist natürlich eine weitere Variante.
In dem Fall allerdings dürfte eine Beschwerde beim Verbraucherschutz angebracht sein. Eine Firma, die gar kein Interesse an Meinungsforschung hat, sondern dies nur vorgibt, um mir schließlich doch den Kauf von Produkten aufzuschwatzen, schrammt ja schon hart am Betrug vorbei.
Der Gesetzgeber könnte diese (scheinbare!) Grauzone ganz leicht vermeiden, indem er jede Form von "kalten Anrufen" verbietet, egal welchem Zweck sie dienen oder zu dienen vorgeben.
CU
Olaf
Ja, das würde auch die lästigen Gewinnbenachrichtigungen beenden.
eine Beschwerde beim Verbraucherschutz
Genau das würde ich jedem raten sich zu knicken, außer Spesen (Zeitverschwendung) nichts gewesen.
Wie gesagt ich löse das persönlich, entweder in den Hörer schreien "Neiiiiiiiiin", oder den/die Gegenüber in ein halbstündiges Gespräch verwickeln. :-))
Dafür gibt es sogar extra einen Gesprächsleitfaden in Flussdiagrammform als PDF-Datei - wenn ich den Link noch wiederfinde, stelle ich ihn hier rein... vielleicht erinnert sich aber auch noch ein anderer Mitleser daran und ist so gut.
CU
Olaf
Hallo
ist es das ?
http://egbg.home.xs4all.nl/duits.pdf
-groggyman-
*KNUDDEL*!!
- genau das war's. Und ich wollte mich gerade auf eine langwierige und umständliche Suchaktion machen. Leute, ihr seid spitzenmäßig.
THX
Olaf
Alternativ habe ich noch eine Schiedsrichterpfeife im Angebot, eine echte aus Blech! ;-) Die hat sich prima bewährt, was das angeht. Und es schont die Stimmbänder.
Gruß
Maybe
Finde ich ehrlich gesagt weniger geil.
Die Damen und Herren am anderen Ende sind auch nur arme Schweine, die sich mit diesem erbärmlichen Job ein paar Kröten verdienen müssen.
Denen das Trommelfell wegzuhauen, tut nun wirklich nicht Not. Solche drastischen Maßnahmen am Rande der Selbstjustiz würde ich mir eher für Stalker aufbewahren.
CU
Olaf
Recht hast du, Olaf!
Habe halt nicht weit genug gedacht. - Der Job an sich ist schon frustrierend genug und das für wenig Kohle.
Werde also bei meinem üblichen Standardsatz bleiben, der da lautet: "Sie wissen, dass Sie sich strafbar machen?".
Damit ist das Gespräch eigentlich immer beendet, bevor ich noch irgendetwas anderes sagen könnte; der "Gesprächspartner" am anderen Ende legt dann gleich auf. - Wie gesagt, das muss frustrierend genug für die sein.
Ich rede grundsätzlich nichts mit denen, die zeichnen alles auf und schneiden das zurecht. Ich melde mich mit "Hallo" und nicht mit Namen. Wenn die dann sagen "Guten Tag, Forsadingsbums Meinungsforschung" lege ich ohne Kommentar auf. Dann kommt die Nummer in den Filter. Beleidigen muss man die armen Schweine nicht, die da fürn Hungerlohn sitzen und den ganzen Tag den selben Scheiß reden müssen.
Für sowas habe ich eine AB, wenn es wichtig ist wird der andere sich schon melden.
Da ich bei meinem Telefon auch die Nummer sehen kann hab ich die Wahl ranzugehen oder auch nicht, lasse es dann klingeln bis der AB anspringt, ist es was wichtiges kann ich immer noch abheben.
Hallo -- http://250kb.de/u/111012/j/4xjHrD736MrL.jpg
Bei mir klingelt es 2 x dann übernimmt der AB, die meisten legen dann auf.
Bei Rufnummernünterdrückung frage ich nach der Nummer und wenn mich die Frage nicht interessiert, ist Schluss. Ihren ersten Text dürfen bei mir alle loswerden und Brain. exe entscheidet den weiteren Verlauf :-)
-groggyman-
Ist bei mir ähnlich, kenn ich die Nummer gehe ich ran, sonst lasse ich Kollegen AB den Vortritt, bei unterdrückten Nummer reagiere ich garnich das macht dann auch der AB.
Was für ein Gerät? Meins kann zwar die Rufnummern aus der schwarzen Liste wegdrücken, aber mit den unterdrückten Nummern kann der nix anfangen.
FULL ACK - deswegen kann ich mich auch für die Kochtopf-Nummer von fgh443 ganz unten im Thread nicht erwärmen.
Freundlich aber bestimmt nein sagen, dann auflegen ohne eine Antwort abzuwarten, halte ich für die effektivste und gleichzeitig "schonendste" Methode.
Trotzdem finde ich dieses Gesprächsleitfaden-PDF-Teil ganz amüsamt... ob ich Meinung hätte, das in der Praxis einzusetzen, nun ich denke eher nicht.
CU
Olaf
Ich will nicht bestreiten, dass es lästig werden kann.Nach meinem Empfinden verbirgt sich hinter mancher "Meinungsforschung" nicht direkt sinnfällig selbige.(Sind Sie der Meinung, dass die Steuern zu hoch sind etc. und zum Schluss die Frage ob die Adresse an den grauen Kapitalmarkt (natürlich nicht wörtlich) gegeben werden darf :-) )
Andererseits macht mein Lieblingsradiosender (privat) gerade Eigenwerbung für die Teilnahme an der Meinungsforschung für Medienreichweite und Auskünften zu Konsumverhalten. Daraus leitet sich die "Werthaltigkeit" der Werbezeit ab. Vor zwei Wochen schlug dann tatsächlich Infratest Dimap telefonisch zu dem Thema auf. 20 Minuten geopfert, fand ich diesmal aber ganz interessant, weil die Fragestellung einfach sauber aufgebaut war und auch den Kriterien entsprach, die ich für solche Zwecke kenne.
Grundsätzlich finden viel mehr Umfragen/Tests statt, als wir das im Normalbetrieb kennen.Ich hatte mal auf einer Schulung zwei Kollegen Befrager eines bekannten Meinungsforschungsinstitutes dabei und konnte mal etwas hinter die Kulissen schauen.Die "Zufallsbefragungen" stehen in Summe eher hintenan. Für seriöse Produkttests und Kosumverhalten gibt es in der Regel eine hinreichend große freiwillige Testergemeinde bei den Instituten in der Datenbank, die dem statistischen Querschnitt der Bevölkerung entspricht und aus der dann zielgruppengerecht die Stichprobe gezogen wird.Davon bleiben wir Normalos verschont.
Gruß
N'Abend Budde, das ist natürlich ganz etwas anderes, wenn sich jemand gezielt für die Teilnahme an einer Umfrage meldet. Das könnte ich mir u.a. sogar auch vorstellen zu tun, sofern es um ein Thema ginge, das mich interessiert bzw. zu dem ich etwas zu sagen hätte.
Sind Sie der Meinung, dass die Steuern zu hoch sind
Eine ganz besonders dämliche Masche - und uralt. Damit wurde ich bereits in den 90er Jahren beglückt.
CU
Olaf
Hallo,
besonders die 03078783118 und 054135696970 sind sehr lästig, zuerst angebliche Meinungsumfrage, dann wollen die was verkaufen.
Gruss
Ich hatte gerade heute Abend einen Anruf aus München - das war der Wassertropfen, der diesen Thread auslöste ;-)
Letztes Jahr war eine Firma aus Nürnberg (0911...) extrem penetrant. Jeden Abend durfte ich deren diverse Anrufversuche aus der Anruferliste löschen :-(
Die zweite von dir genannte Nummer (Osnabrück) kenne ich nicht, bei der ersten bin ich mir nicht sicher - Anrufe aus Berlin hatte ich auch schon. War aber eine andere Nummer glaube ich.
Übrigens, diese "Reverse Phone Directories" sind ganz hilfreich:
http://www.google.de/#sclient=psy-ab&q=wer+ruft+mich+an
CU
Olaf
Bei mir kommt so ein Anruf genau einmal durch. Dann landet die Nummer bei meiner Fritz!-Box im Filter. Unterdrückte Nummern werden auch rausgefiltert.
Meinungheinis rufen in der Tat in letzter Zeit häufiger an. Ich rede grundsätzlich nicht mit denen, lege kommentarlos auf, dann trage ich die Rufnummer in den Filter ein.
Beste Grüße
André
Das kann ich ebenfalls bestätigen.
Für mich gehören die in die gleiche Kategorie wie die Leute, die mir am Telefon etas verkaufen wollen.
Bzw. die sind noch schlimmer!
Bei telefon. Akquise (z.B. DSL-Vertrag) bekommt man, wenn man sich auf die Sache einlässt, wenigstens noch einen Gegenwert. Also ich muss zwar für den Vertrag bezahlen, bekomme aber (i.d.R.) dann auch etwas dafür geliefert.
Bei der telefon. Meinungsforscher bekommt der Angerufene NICHTS. Die Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit meinen Daten und ich soll die kostenlos rausrücken?
Ich kenne jemanden, der bei solchen Anrufen immer fragt, wieviel die Meinungsforschungsfirma ihm für seine Auskünfte bezahlt. Dann kommt von der anderen Seite meist völliges Unverständnis, wie man nur so dreist sein kann und dafür Geld verlangen kann.
Man muss denen dann nur erklären, dass sie ja mit diesen Daten Geld verdienen wollen. Da ist es doch nur logisch, dass ich für die aufgewendete Zeit (das können manchmal mehrere Stunden sein!) auch Geld möchte.
Gruß, mawe2
Mmmhhh... das ist doch mal ein ganz origineller Denkansatz. Habe ich so zwar noch nie gesehen, aber ich muss sagen - hat was!
Ich kenne jemanden, der bei solchen Anrufen immer fragt, wieviel die Meinungsforschungsfirma ihm für seine Auskünfte bezahlt. Dann kommt von der anderen Seite meist völliges Unverständnis, wie man nur so dreist sein kann und dafür Geld verlangen kann.
Wahrscheinlich glauben die, die Menschen müssten ihnen noch dankbar sein dafür, dass sie ihnen ein Podium bieten, auf dem sie endlich einmal hochoffiziell ihren Senf zu den weltbewegenden Fragen des menschlichen Daseins geben können.
Ich habe zu vielen Dingen des täglichen Lebens eine Meinung, auch aus Politik, Wirtschaft und allgemeinem Weltgeschehen, aber ich würde mich nicht deswegen gebauchpinselt fühlen, nur weil ein noch so renommiertes Meinungsforschungsinstitut so etwas von mir hören will. Und ich hätte schier keine Lust, denen irgendwas zu erzählen.
CU
Olaf
Nee, ich auch nicht. Da kann ich gern drauf verzichten. Meine Zeit ist mir dafür zu kostbar.
Das wiederum verstehen solche Belästiger oft überhaupt nicht. Ob am Telefon, an der Tür oder auf der Straße: Die können sich einfach nicht vorstellen, dass man was anderes mit seiner Zeit vorhat.
Und dass man sich vielleicht auch inhaltlich gerade auf irgendetwas konzentriert, wird auch nicht akzeptiert.
Gruß, mawe2
Und genau so einen Idioten hatte ich gerade am Telefon, als ich etwas ganz anderes vorhatte.
Telefonumfrage zu meinen vermeintlichen Reisegewohnheiten, Tel.Nr. aus München.
Für alle die Anrufe sperren können: "0891247114371" angeblich Meinungsforschungsinstitut.
"Einen Moment, ich muß eben in die Küche den Topf vom Herd nehmen"
... aber nach einer Stunde haben sie dann alle aufgelegt...
Auch nicht schlecht.
Ich fürchte nur, auch damit triffst du eher den einzelnen Callcenter-Agent - der um seinen Job eh nicht zu beneiden ist, siehe die Diskussion weiter oben - änderst aber nichts an der Sache an sich.
Der Agent versaut sich mit der Warterei seinen Anruf-Schnitt, sollte er deswegen gar seinen Job verlieren, steht der nächste schon bereit. Das bringts also auch nicht.
CU
Olaf
Da hast Du grundsätzlich Recht.
Aber sollten wir mit Rücksicht auf die Jobs dieser Leute die ganzen Spielchen mitmachen? Dann unterstützen wir doch dieses Geschäftsmodell und werden künftig noch mehr belästigt?
Dieses Geschäftsmodell sollte zum Scheitern gebracht werden. Und wenn das klappt, sind die Jobs sowieso weg. Und da das wirklich miese Jobs sind, ist das für die Betroffenen Agenten sogar eine Hilfe!
So einen Job macht doch kaum jemand freiwillig. Die werden von den Arbeitsämtern dazu gewzungen und können sich - unter Androhung der Kürzung von Geldern - kaum dagegen wehren. Obwohl diese Jobs unzumutbar sind! Die Arbeitsämter können nämlich zwischen Callcentern, die illegale Kaltakquise betreiben und sinnvollen und erwünschten Inbound-Callcentern nicht unterschieden. Die schicken jeden, der schon mal ein Head-Set aufgesetzt hat, zu den Kaltakquisiteuren.
Wenn also dieses Geschäftsmodell insgesamt gekippt werden würde, würde es den Callcenter-Agenten (die dann keine mehr sind) auch besser gehen.
Gruß, mawe2
Ob der sich wohl Gedanken darüber macht, das er mir um 20.30 Uhr, mit seinem blöden Anruf, den Abend versaut?
Nö :-) Da sitzt jedem von uns das Hemd näher als die Hosennaht.
20 Uhr 30 ist allerdings schon eine Unverschämtheit. Als ich noch als Outbound-Agent gearbeitet habe (Ende 1998 / Anfang 1999) war die Schicht um 20 Uhr zuende. Und selbst das war mir schon peinlich, abends um halb acht noch Leute in ihrer Privatsphäre zu behelligen. Die meisten waren da gerade beim Abendessen...
@mawe: Das sehe ich ganz ähnlich wie du, auch wenn das Unternehmen, für das ich damals tätig war - wie gesagt, ist schon so zwölf, dreizehn Jahre her - seriös gearbeitet hat und nur solche Kunden angerufen hat, die bereits Kunden waren. Nur, in der Praxis ist dieser Unterschied nicht ganz so groß - die Heimsucherei stört so oder so.
CU
Olaf
Das gibt es natürlich auch. Aber leider unterscheiden die Arbeitsämter nicht zwischen seriösen und unseriösen Arbeitgebern. Die zwingen die Leute gern auch mal, bei unseriösen Firmen zu arbeiten, damit derjenige als "vermittelt" abgehakt werden kann.
Gruß, mawe2
Nein, die Arbeitsämter unterscheiden gewiss nicht zwischen seriös und unseriös. Das können die zunächst einmal auch gar nicht beurteilen. Wäre allerdings schön, wenn sie das Feedback ihrer Schützlinge in ihre Entscheidung mit einfließen ließen, zu welchen Firmen sie diese hinschicken.
Eine Ex von mir hatte ihren Job als Verkäuferin in einem Schmuckgeschäft verloren und bekam auch Stellenangebote von der Arbeitsagentur. Darunter solche mit einem Minimal-Fixum, das zum Leben nicht gereicht hätte, plus "Provision". Da kann sich jeder selbst an den Fingern abzählen, was da für Ladenhüter an den Mann gebracht werden sollte :-(
Das Ganze spielte sich übrigens in den goldenen Neunzigern ab...
CU
Olaf