Hallo zusammen!
Wie die meisten Mitbürger in diesem Lande wird auch mein Vater häufig von nervigen Werbeanrufen heimgesucht - also zunächst nichts besonderes.
Nun bekam er diese Woche einen Anruf, den ich gelinde gesagt etwas eigenartig finde. Wie üblich rappelte eine Automatenstimme drauf los, der Ablauf war in groben Zügen etwa so:
Guten Tag! Geht auch Ihnen diese unerwünschte Telefonwerbung auf den Wecker? Möchten Sie endlich davon befreit werden? Dann drücken Sie jetzt die [1]. Möchten Sie, dass alles so bleibt wie es ist? Dann drücken Sie die [2]. Falls Sie noch Fragen haben zu blablabla, dann drücken Sie jetzt die [3]. Wünschen Sie weitere Informationen zu pipapo, dann drücken Sie nunmehr die [4].
Mein Vater sagte mir frohgemut, er habe "selbstverständlich sofort" die [1] gedrückt. Ich fand das ehrlich gesagt nicht so toll... mir kam das eher so vor wie die Links in manchen Spammails, mit denen man angeblich(!!) weitere Spammails "abbestellen" können soll.
Davon ab: Wenn irgendeine Firma tatsächlich die Information empfängt, Herr XY möchte nicht weiter mit Anrufen belästigt werden, was juckt das andere Firmen, die ebenfalls anrufen?
Lange Rede, kurzer Sinn: Was haltet ihr davon?
THX
Olaf
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
ich bin mittlerweise soweit, dass ich anrufe, von denen keine nummer mit übertragen wird und nur entweder sternchen oder striche auf dem display anzeigt werden, nicht mehr annehme.
ich sehe die neue masche nur als massnahme, dass die angerufenen nicht sofort auflegen sondern erstmal abwarten was weiter zur auswahl steht.
wenn man da geschickt vorgeht, kann man den leuten das langsam antrainierte sofortige auflegen wieder abgewöhnen.
macht sinn oder
Hallo Olaf,
mich würde ja interessieren, was passiert ist, nachdem dein Vater die [1] gedrückt hat...
Gruß
Shrek3
Nun ja, übernächste Woche hat er einen neuen Provider und zahlt doppelt.
Aber das werden die nächsten Tage und Wochen noch zeigen.
Ehrlich gesagt: Ich hoffe es passiert gar nichts. Wahrscheinlich hat joggel4 recht - reine Effekthascherei. Die Leute sollen nicht sofort auflegen, sondern durch eine interessant klingende "Botschaft" erstmal bei Laune gehalten werden.
CU
Olaf
Das könnte Marktforschung gewesen sein, um noch effektiver Telefonwerbung zu betreiben.
Möglicherweise verkaufen die dann ihre Ergebnisse an Firmen, die an Telefonwerbung interessiert sind.
Schließlich hängen ja Kosten in dieser Art der Werbung (Mitarbeiter, u.a.).
Wenn diese Werber aufgrund dieser Befragungsaktion zum Beispiel erfahren, dass im Raum Hannover besonders wenig Leute die [1] gedrückt haben, werden sie dort besonders oft telefonieren.
Gleichzeitig werden sie diejenigen, die die [1] gedrückt haben, vielleicht schwerpunktmäßig auf eine andere Weise bewerben.
Kann natürlich auch etwas anderes dahinter stecken - aber plausibel klingt dies schon.
Gruß
Shrek3
...dass dieser wirklich harmlose - aber in der Tat plausible - Erklärungsansatz der zutreffende ist. Wie gesagt - irgendwie unwohl ist mir bei der Sache schon.
CU
Olaf
Also ich drücke da generell keine Tasten. Nicht, daß mir da noch ein teueres R-Gespräch untergeschoben wird...
Gruß
bor
Okay, das ist ein Argument... einen ungewollten (Knebel-)Vertragsabschluss mit ungeahnten weitreichenden Folgen kann man aber doch wohl ausschließen?
Dies sagt nur mein gesunder Menschenverstand (Vertrag = zwei übereinstimmende Willenserklärungen). Aber nach all den bescheuerten Gerichtsurteilen und Politiker-Hirngespinsten der letzten Jahre bin ich vorsichtiger geworden.
CU
Olaf
Tut mir leid aber vergiss in dieser Branche den gesunden Menschenverstand !
Firma Schmidtlein und Klick = massive Probleme
Also irgendwelche Vertragsabschlüsse müssten die im Zweifelsfall einwandfrei nachweisen. Gespräch aufzeichnen dürfen sie ja auch nur nach vorheriger ausdrücklicher Zustimmung des Gesprächspartners...
Gruß
bor
> vorheriger ausdrücklicher Zustimmung des Gesprächspartners...
Wobei ein Gespräch hier noch nicht einmal stattgefunden hat...
CU
Olaf
Auflegen, nichts drücken ...
[1] zu drücken heisst doch schon, sich auf das Spiel einzulassen ...
HTH, Z.
Ich hätte bereits aufgelegt, noch bevor mir Möglichkeit 1 vorgestellt worden wäre...
THX
Olaf
Meine Methode gegen Telefonwerbung:
Nicht im Telefonbuch stehen und einen Anrufbeantworter benutzen.
Hatte noch nie einen Werbeanruf. ;-)
Hallo.
Teils bekommen wir geschäftlichermaßen aufs Haupttelefon Faxanrufe - weisst Du, was ich "lustigerweise" (teils) mache ?
(Ich weiss halt schon; dass zu 90% das nur Werbeblätter sind).
Einfach den Hörer auf laut stellen damit das kostet !! :-))).
Gruss.
Ich hoffe für Deinen Vater, dass er mit der [1] nicht sein Einverständnis zu irgendwas gegeben hat. Mein Eindruck ist, dass [3] und [4] so ziemlich identisch sind (bitte überschüttet mich mit Werbung !), bei [2] wird das NEIN quasi schon suggerieriert, und das wohl angestrebte [1] führt vielleicht zur "gewünschten" Unterbreitung eines neuartigen Produkts (Telefon mit "Abwehr"-Elektronik, Art Dongel, oder sonstwas). Da kann man nach Drücken der [1] wohl nur noch Hoffen, dass dies nicht schon die Bestellung war, von der man konkret erst nach 14+1 Tag erfährt.
Ich habe blöderweise bei Call-Center-Anrufen noch immer das Erziehungs-Problem. Frei nach dem Motto, "Wenn Dich einer höflich anspricht, dann antworte gefälligst auch höflich". Wie das dann abläuft, könnt Ihr Euch sicher vorstellen (verplemperte Zeit). Ausserdem muss ich als Arbeitsloser immer dran denken, dass da irgendein armes Schwein diesen Sch...-Job machen muss. Mein Alptraum wäre, selbst vom Amt dazu gezwungen zu werden.
Alibaba
Deswegen meine Frage... wenn überhaupt, dann hat er sein Einverständnis gegeben, nicht mehr mit Werbung belästigt werden zu wollen. Von einem Vertragsabschluss war nie die Rede, ihm ist ja gar nichts angeboten worden. Die Beweislast dafür liegt doch wohl nicht bei ihm?!
In diesem Fall dürfte es auch wurscht sein, ob 14 Tage verstreichen oder nicht. Im Gegenteil, wenn da irgendetwas nachkommt, wäre eher eine Strafanzeige wegen Betrugs ins Auge zu fassen.
CU
Olaf
Olaf,
er hat eine Taste gedrückt.
Wie das letztendlich ausgewertet und verarbeitet wird, werdet Ihr sehen.
Man wird dann sicherlich was anderes behaupten und auch einen Tonbandmitschnitt liefern.
Wenn JA, drücken Sie bitte die 1
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung, ich bin kein Jurist, hat kein Beratungsgespräch stattgefunden.
Nur dann könnte eine Rechnung kommen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das ich mit einem Automaten einen Vertrag aushandele.
Außer, es ist ein Fahrscheinautomat, aber das ist wohl eine andere Geschichte. ;-)
Naja, behaupten können die viel - das kann mein Vater auch. Dass er die "1" für "Ja" gedrückt hat, ist die eine Sache - viel interessanter ist doch, wozu er "Ja" gesagt hat. Jedenfalls nicht zu einem irgendwie gearteten Vertag.
Wie auch immer - irgendwie wird man sich wehren können, aber es wird möglicherweise mit einigem Ärger und Lauferei verbunden sein :-(
Danke
Olaf
Werbe/Kontakter-Anrufe bzw. ganz pauschal Akquise wird ja aufgezeichnet, schon im Hinblick auf das Einverständnis des Kunden durch Tastendruck im Tonwahlverfahren. Was dabei auf der einen Seite gezeigt und auf der anderen seite aufgezeichnet wird, muss nicht immer identisch sein. Aber ich denke, so brutal ist die Abzockeritis noch nicht fortgeschritten. Eher denkbar ist, dass Dein Vater demnächst nochmal angerufen wird, wobei es dann heisst "Auf Ihren Wunsch unterbreiten wir unser Super-Duper-Produkt... blablabla".
Auf erstere Art und Weise könnte man unsichere ältere Leute abzocken. Die alte Tante einer guten Freundin ist so. Sie kann nicht Nein-sagen, wenn man sie nur freundlich zutextet, sie bestellt dann buchstäblich Alles. Staubsauger, Zeitungs-Abos, Versicherungen, CDs, Bertelsmann via Supermarktstand... es gibt fast nichts, was meine Bekannte nicht schon fürs Tantchen storniert hat - sofern sie es rechtzeitig mitkriegt. Tantchens Adresse wird bei den Geiern bestimmt hoch gehandelt.
Echt ne Schande ist das !
Alibaba
Moin, moin.
Heute abend komtm auf PlusMinus im Ersten ein Beitrag, wie am Telefon Verträge ergaunert werden.
Vorher im Zweiten bei Frontal21 was über Telefonwerbung.
Gruß
K.
Sonst hätte ich meinen Vater gerne drauf hingewiesen...
Nun gut - mal sehen, ob da noch etwas hintendran kommt. Wenn ja, dann spreche ich meinen Rechtsanwalt an, mit dem ich praktischerweise privat befreundet bin. Eine Anzeige direkt bei der Polizei wg. Betrugs könnte man aber auch ins Auge fassen - dafür zahlt man schließlich Steuergelder.
THX
Olaf
Die haben freenet aufs Korn genommen.
Die "verschenken" im Kaufhasu 30 Freiminuten und lassen sich das quittieren.
Diese Angaben sind dann ein Jahresvertag bei freenet.
Zusätzliche Kosten ca. 60 EUR / Monaten.
Laufen schon etliche Unterlassungsklagen gegen freenet.