Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Un-CD

Fetzen / 27 Antworten / Baumansicht Nickles

Ich hatte vor 14 Tagen ausnahmsweise meine Abneigung gegen die Musikindustrie kurzzeitig überwunden, um mir einen neuen Tonträger zu zulegen.
An dem Tag war mir ein bischen melodramatisch, was der einzige Punkt ist, warum ich mir den Kauf erklären kann. Egal, wer schon mal als einziger Deutscher mehrere Tage mit 6 Türken und 2 Rumänen auf 40 Quadratmetern gearbeitet hat, kann das vielleicht nachvollziehen. ;) Man fühlt sich ein klein wenig einsam und denkt sich, dass ein paar flotte Rythmen die Nacht erträglicher werden lassen. Russisch, Türkisch, Polnisch, "Jugoslawisch", Arabisch, Rumänisch (Sächsisch stünde auch zur Wahl) und Ungarisch zu lernen ist mir etwas zu aufwändig.
Nachdem ich also wieder diesen glorreichen Aussichten entgegensah, wollte ich die CD auf meinen Archos rippen. Ging auch einwandfrei, das böse Erwachen kam, als ich mir die Musik zu Ohren führen wollte. Nur in Sekundenbruchstücken drauf. Zum Umtauschen ist es zu spät, allerdings möchte ich auf dem Wege ein paar Leute davor warnen die CD zu kaufen, da sie sich in meinem DVD-Brenner und im Auto nicht abspielen lässt.
After Forever Titel: Remagine, ist so ein bischen gruftimässig.
Der Copierschutz wird nirgendwo erwähnt, weder auf der Papphülle, noch im Booklet, noch auf der CD.
Nebenbei, was würdet ihr davon halten, mal eine Liste auf Nickles anzulegen. Dann kann man sich schon vorher informieren, bevor man überhaupt daran denkt sich neue Musik zu holen.

mr.escape Fetzen „Un-CD“
Optionen
Nebenbei, was würdet ihr davon halten, mal eine Liste auf Nickles anzulegen.
http://www.heise.de/ct/cd-register/

mr.escape
Fetzen mr.escape „ http://www.heise.de/ct/cd-register/ mr.escape“
Optionen

Danke, da ich mich seit längerer Zeit mit den Thema nicht mehr beschäftigt habe (Kaufverweigerung), wusste ich nichts von der Liste. Kann aber auch nicht schaden, wenn man die einzelnen Scheibchen zusätzlich noch öffentlich in Misskredit bringt.

mr.escape Fetzen „Danke, da ich mich seit längerer Zeit mit den Thema nicht mehr beschäftigt...“
Optionen
Kann aber auch nicht schaden, wenn man die einzelnen Scheibchen zusätzlich noch öffentlich in Misskredit bringt.
Aber nicht im geringsten! ;)

mr.escape
Andreas42 Fetzen „Danke, da ich mich seit längerer Zeit mit den Thema nicht mehr beschäftigt...“
Optionen

Hi!

darauf hinzuweisen ist das beste was man machen kann! Ich finde es eine Unverschöämtheit, dass gerade auch Klassikker von John lennen, George Harrison und allgemein aktuelle Beatles-, McCartney- oder Stonesveröffentlichungen nur noch mit Kopierschutz erscheinen.

Dass dümmste an der Sache ist, dass diese Scheiben keinem Standard folgen und dir daher natürlich auch niemand garantiert, dass sie auch in der nächsten Gerätegeneration noch laufen werden. :(

Bis dann
Andreas

siggicacci Andreas42 „Hi! darauf hinzuweisen ist das beste was man machen kann! Ich finde es eine...“
Optionen

Wozu gibts Kazaa, Emule, gute Freunde und gewisse Programme :-)))))

Andreas42 siggicacci „Wozu gibts Kazaa, Emule, gute Freunde und gewisse Programme :- “
Optionen

Hi!

Danke für diese wirklich extrem Hilfrteiche Antwort. :-(

Besser kann man die Paranoia der Musikindustrie ja gar nicht steigern. IMHO ist es doch genau diese Einstellung die dazu führt, dass die Paranoiker dort jetzt jeden Käufer als möglichen Feind betrachten, der ihre Ware nur kopieren wird.

Ich habe selbst Mittel und Wege aus diesen Un-CDs richte CDDAs herzustellen. Wenn ich dann aber an CD-SEts wie das Dark Horse Set von George Harrison denke, dass mal eben 100€ kostet (Link, da geht's mir als potentieller Käufer hauptsächlich um das Produkt (die Songs hab' ich eh' zum GRossteil). Was nützt mir da Edonkey&Co?

Ich bin bereit Geld für solche Sonderversionen ausgeben, aber ich erwarte auch vernünftige Ware, die ich dann auch dort einsetzen kann, wo und wie ich es will.

Bis dann
Andreas

Emily22 Andreas42 „Hi! Danke für diese wirklich extrem Hilfrteiche Antwort. :- Besser kann man die...“
Optionen

Da haste wohl recht. Ich selber kenne auch genügend Leute, die sich CDs auch kaufen würden, allerdings auch nur als funktionierende Standard-Audio-CD.
CD-Sound an der fetten Anlage ist eben CD-Sound, und MP3 von emule eben kastrierter Sound. Und über die Qualität der dort angebotenen Filme braucht man gar nicht erst diskutieren.
Audio-CDs und DVDs kaufe ich selber auch immer, allerdings nicht hier in DL, die Liste von dem Zeugs das ich da immer mibringen soll nimmt demnächst wohl die Länge einer Klopapier Rolle an *lol*

mr.monkey Emily22 „Da haste wohl recht. Ich selber kenne auch genügend Leute, die sich CDs auch...“
Optionen
"CD-Sound an der fetten Anlage ist eben CD-Sound, und MP3 von emule eben kastrierter Sound. Und über die Qualität der dort angebotenen Filme braucht man gar nicht erst diskutieren"

Die Zeiten sind aber schon länger vorbei =)
Wenn man Programme wie zb EAC richtig nutzt, sind "verlustfreie" Rips kein Thema mehr, man muß eben die richtigen Links (er)kennen.
Dasselbe gilt für Filme bzw DVD-Rips.

Grundsätzlich kann ich die Hysterie um die Tauschbörsen nur bedingt nachvollziehen.
Die Argumente des dramatischen Umsatzrückgangs (pfff...) und bedrohlicher Aussichten sind schlichtweg lächerlich, in der Branche wird Kohle gescheffelt ohne Ende.

Selbst schuld kann man da nur sagen, komplett überteuerte Kino- und Ton- bzw Bildträgerpreise zeigen den Weg zu Mule&Co. Ganz zu schweigen vom anspruchslosen und langweiligen Inhalt der meisten aktuellen Produktionen sowohl in der Musik- als auch in der Filmindustrie - das gilt zumindest uneingeschränkt für den ganzen Mist aus Amiland.

Zum Thema: Ich würde die CD zurück bringen und mein Geld verlangen. Je mehr Rücksendungen der Verlag erhält, desto eher denkt er vielleicht über seine Verkaufsstrategie nach.
Teilweise sind die Kopierschutzverfahren sogar derart übertrieben, daß selbst beim simplen Abspielen des Originals viele Player Fehler produzieren.

mfg



Olaf19 mr.monkey „ CD-Sound an der fetten Anlage ist eben CD-Sound, und MP3 von emule eben...“
Optionen

> Die Argumente des dramatischen Umsatzrückgangs (pfff...) und bedrohlicher Aussichten sind schlichtweg lächerlich,
> in der Branche wird Kohle gescheffelt ohne Ende.


Hmmm, das ist jetzt aber eine ziemliche Pauschalaussage. Kannst du das evtl. an konkreten Zahlen belegen? Ich weiß nur, dass die Umsätze heute im Vergleich zur Zeit Anfang der 90er (großer Boom durch Umstellung von LP auf CD) um satte 50% zurückgegangen ist. Schon in den 90ern sind in der Musikindustrie viele viele Arbeitsplätze abgebaut worden, das hat sich noch verschärft.

Und was ich richtig schlimm finde: Den Künstlern sind wiederholt die Gagen gekürzt worden - ausgerechnet die Kreativen sind das schwächste Glied am Ende der Kette, ohne die gäbe es die ganze Industrie nicht.

Was das Preisniveau angeht: Die Preise für CDs und Filme sind in den letzten 20 Jahren nicht stärker gestiegen als die für andere Verbrauchsgüter auch, in den letzten drei Jahre eigentlich gar nicht mehr.

Was die lausige künstlerische Qualität der weitaus meisten Produktionen angeht: Da bin ich durchaus deiner Meinung, nur - wenn das der Grund für den Umsatzrückgang ist, warum wird denn dann noch immer so viel runtergeladen? Das müsste dann doch auch zurückgehen.

CU
Olaf

mr.monkey Olaf19 „ Die Argumente des dramatischen Umsatzrückgangs pfff... und bedrohlicher...“
Optionen
"Hmmm, das ist jetzt aber eine ziemliche Pauschalaussage"
Stimmt, war nicht sonderlich fundiert :) - es stimmt auch, daß die Umsätze in der Branche gemessen am Wachstum rückläufig sind, allerdings denke ich nicht in bedrohlichem Maße.
Selbst Witzfiguren wie BROSIS oä leben doch richtig fett, sprich die "Künstler" können sich in der breiten Masse nicht beklagen, im Gegenteil.
Daß kleinere Bands und unbekanntere Künstler dabei schlechter wegkommen, ist nicht die Schuld von Tauschbörsen - hier wird zu 99% Mainstream-Schrott gesaugt - sondern eher die verfolgte Politik von den jeweiligen Labeln und Plattenfirmen.
Die übertragen ihre Umsatzverluste nämlich zb auf die Förderung von kleinen Bands (bloß nichts vom eigenen Gewinn streichen) und pushen nur noch geldversprechende Mainstreamsoße.

Von daher denke ich mal ist das Gejammer der Musikbranche etwa mit dem der großen Raffinerien zu vergleichen..."wir verdienen ja gar nichts mehr am Sprit"... sicher...

Was die Preise angeht, zb von Musik-CDs, ich erinnere mich an meine Anfangszeit, in der ich mir erstmals Cds kaufte. Da hab ich für ne aktuelle Scheibe 20-25 Mark bezahlt.
Auch hier kann man also durchaus Parallelen zum Benzin ziehen :/

mfg
Olaf19 mr.monkey „ Hmmm, das ist jetzt aber eine ziemliche Pauschalaussage Stimmt, war nicht...“
Optionen

> Selbst Witzfiguren wie BROSIS oä leben doch richtig fett, sprich die "Künstler" können sich in der breiten Masse nicht beklagen, im Gegenteil.

Es ist genau umgekehrt: Gerade Acts wie "Brosis" können richtig fett leben von dem Bullshit den die von sich geben - aber genau die sind eben nicht repräsentativ für das Gros der Künstler, die gar nicht üppig verdienen.

> Daß kleinere Bands und unbekanntere Künstler dabei schlechter wegkommen, ist nicht die Schuld von Tauschbörsen - hier wird zu 99% Mainstream-Schrott gesaugt

Deine Beobachtung ist völlig richtig, nur ziehst du daraus IMHO die falschen Schlüsse. Auch wenn es uns beiden und vielen anderen nicht gefällt, aber es ist nun mal so: eben dieser "Mainstreamschrott" hat in der Vergangenheit die dicke Kohle in die Plattenfirmen "gespült".

Wenn diese Massenumsätze wegbrechen, ist auch kein Geld mehr da für Experimente, für risikofreudigere, nicht so ultra-kommerzielle Produktionen. Gerade deswegen wird heute fast nur noch - wie du so treffend formuliert hast - "geldversprechende Mainstreamsoße" gepusht.

Ich sehe da eine Abwärtsspirale am wirbeln: Die Risikobereitschaft der MI ist sehr gering geworden, es wird immer mehr Mainstream veröffentlicht, dadurch verliert die Musik insgesamt an Attraktivität, die Umsätze geben weiter nach - Folge: noch geringere Risikobereitschaft, noch mehr Mainstream...

> ich erinnere mich an meine Anfangszeit, in der ich mir erstmals Cds kaufte. Da hab ich für ne aktuelle Scheibe 20-25 Mark bezahlt.

Hmmm... Mitte der Achtziger hat eine CD 35 Mark gekostet. Anfang der 90er haben sich die Preise dann so um 29 Mark herum eingependelt. Natürlich gab es immer mal Sonderangebote gerade bei aktuellen Titeln (Stückzahl sei Dank), aber solche Angebote gibt es heute noch (13-14 € bei aktuellen CDs, wenn man zum richtigen Zeitpunkt kauft).

CU
Olaf

mr.monkey Olaf19 „ Selbst Witzfiguren wie BROSIS oä leben doch richtig fett, sprich die Künstler...“
Optionen

Was die Preise angeht, hab ich etwas übertrieben, so viel teuerer sind CDs heute wirklich nicht, vom inhaltlichen Gegenwert mal abgesehn :)
Ich kam auch meistens etwas günstiger an die Scheiben ran, aber 24-25 Mark hab ich so als Standardpreis in Erinnerung - in guten bzw günstigen Läden. 30 und mehr kosteten höchstens irgendwelche "hochkarätigen" Klassik oder Jazz-Alben oder Doppel-CDs (immer diese teuren Geburtstagsgeschenke für Vattern :D)

Das mit der Risikobereitschaft sehe ich ähnlich. Ich denke eben nur, daß die Plattenfirmen eine größere Schuld dran tragen, als die vielseits dämonisierten Tauschbörsen. Sprich - im Gegenzug - denke ich nicht, daß eine Eindämmung von Mule&Co und ein damit womöglich verbundener Umsatzanstieg bei den Plattenfirmen eine bedeutend höhere Anzahl von neuen guten Bands ans Licht bringen würde, zumindest lange nicht in dem Maß (und darauf wollte ich letztendlich hinaus), indem es von den Anprangern suggeriert wird.

Viel eher würden wohl große Teile der Knete in private Taschen fließen (genauso wie eine Preissenkung bei Rohstoffen wie Öl oder Gas auch so gut wie nie an den Verbraucher weitergegeben wird - um auf das schlechte Bsp nochmal zurückzukommen :P)

Darüberhinaus denke ich mal, haben Tauschbörsen auch durchaus positive Effekte für die Künstler und die ganze Branche haben. Durch die massenhaft Verbreitung erlangen die Gruppen doch eine größere Popularität, und die schlägt sich mit Sicherheit ordentlich in den Kassen nieder - Buchungen für Konzerte -> Konzert-Besucherzahlen, Fan-Artikel wie Klamotten, Poster und tausend anderen belabelten Artikeln usw...

Für wirklich kleine Bands, die noch am Anfang stehen, gilt das sicher weniger, aber richtige Musiker machen doch auch Musik, weil sie Spaß dran haben und das ganze auch ein Hobby ist?! Wer richtig gute Musik macht, wird auch damit erfolgreich sein, auch wenn er durch ein paar Sauger ein paar Kröten weniger macht =).

mfg

Olaf19 mr.monkey „Was die Preise angeht, hab ich etwas übertrieben, so viel teuerer sind CDs...“
Optionen

Hi nochmal,

ich kann deine Überlegungen durchaus teilen - bestimmt hat die ganze Entwicklung auch positive Seiten für die Künstler. Mir fiel nur auf, dass die ganze Debatte - damit meine ich jetzt nicht speziell deine Beiträge! - wie eigentlich immer bei solchen Gelegenheiten, in ein recht einseitiges, etwas schwarz-weiß-malerisches Fahrwasser geraten ist.

Deswegen musste ich einfach mal'n bisschen gegenhalten :-)

> aber richtige Musiker machen doch auch Musik, weil sie Spaß dran haben und das ganze auch ein Hobby ist?!

Das trifft ganz sicherlich zu. Aber gerade ein "richtiger" Musiker ist auch jemand, der davon leben muss, oder - um es ein wenig ökonomischer zu formulieren: jemand, der darauf angewiesen ist, dass seine Musik für ihn rentabel ist (Spaß machen kann sie ja außerdem).

Sonst bliebe nur die Alternative, sich einen bürgerlichen Beruf zu suchen und nach Feierabend Musik zu machen. Das kann auch ganz nett sein, wird aber nicht zu professionellen Ergebnissen führen. Nein, Musik ist schon ein Fulltime-Job.

> Wer richtig gute Musik macht, wird auch damit erfolgreich sein, auch wenn er durch ein paar Sauger ein paar Kröten weniger macht =).

Ich gehe sogar noch weiter... wer richtig gute Musik macht, der wird auch Fans haben, die bereit sind, ihn finanziell zu unterstützen. Ich z.B. würde mich nie im Leben mit gebrannten Kopien meiner Drum'n'Bass Sampler vom Metalheadz-Label zufrieden geben. Ich mag diese Musik und möchte daher auch das Label und seine Künstler unterstützen.

Und das schönste ist - um mal wieder dem eigentlichen Thema zuleibe zu rücken - bei Metalheadz gibt es keinen Kopierschutz :-))

CU
Olaf

Emily22 Fetzen „Un-CD“
Optionen

War es denn nicht mal so geregelt, wenn da nirgends erkennbar ist, dass die CD einen Kopierschutz hat kann man die zurückgeben ?

i.mer Emily22 „War es denn nicht mal so geregelt, wenn da nirgends erkennbar ist, dass die CD...“
Optionen

So ist das, da kannst du sogar eine geöffnete zurückgeben...

gelöscht_82873 i.mer „So ist das, da kannst du sogar eine geöffnete zurückgeben...“
Optionen

Im Media Markt sind sie sogar so tollerant, und nehmen jede geöffnete CD innerhalb von wenigen Tagen zurück, solange sie sich im 100% neuwertigem Zustand befindet.
Ich habe mir lezte Woche auch meine erste Musik CD in diesem Jahrtausend gekauft, und zwar eine neu erschienene Iggy Pop best of Doppel CD... zugleich auch mit 17,99€ mein teuerstes Album. Zu meiner Überaschung, gibt es keinerlei Kopierschutz, und sowohl im PC als auch im Auto läuft sie einwandfrei.
Bei den guten erfahrungen, denke ich ernsthaft darüber nach, mir weitere CD´s zu kaufen, und somit wenigstens 5% meiner neu erworbenen Musik rechtmäßig zu bezahlen ;)
Ist schon nett, die Musik in bestmöglicher Qualität zu beitzen, und dazu noch ein Stück plastik in der Hand zu halten.

dirk42799 gelöscht_82873 „Im Media Markt sind sie sogar so tollerant, und nehmen jede geöffnete CD...“
Optionen

Gute Musik verkauft sich auch weiterhin gut und braucht daher keinen Kopierschutz.
So auch CDs von den Ärzten etc.

Daß "Deutschland such den Super-Barden" mit Kopierschutz versehen wird, erscheint logisch:
möglichst wenige Leute - außer denen, die sich die CD original kaufen - sollen angesichts drohender Schadensersatzklagen in den zweifelhaften (Miß-)Genuß der Musik, äh, der Geräusche kommen.

Im übrigen ärgert mich nicht der Kopierschutz an sich, versuchen soll´s die Musikindustrie wenigstens.
Mich ärgert, daß
a) durch Kopierschutze, die allesamt wirkungslos sind, die CD-Preise in die Höhe gehen bzw. nicht runter und
b) der ehrliche Käufer mit Abspielschwierigkeiten im PC oder Auto zu rechnen hat.

Nimm im Zweifel die CD, bring sie in den Laden, sag, daß sie einen unvermerkten Kopierschutz hat und daher in Deinem Auto nicht läuft.
Feierabend!

Dirk

Olaf19 dirk42799 „Gute Musik verkauft sich auch weiterhin gut und braucht daher keinen...“
Optionen

> a) durch Kopierschutze, die allesamt wirkungslos sind, die CD-Preise in die Höhe gehen bzw. nicht runter und
> b) der ehrliche Käufer mit Abspielschwierigkeiten im PC oder Auto zu rechnen hat.


Hi Dirk,

Punkt b) ist völlig klar und schon seit längerem mein Reden: in erster Linie wird der ehrliche Käufer bestraft - der (Raub-)kopierer eigentlich weniger, der kann sich nicht beklagen, er hat ja nichts bezahlt :-)

Punkt a) verstehe ich aber nicht - was haben jetzt die Verkaufspreise mit dem Kopierschutz zu tun? Kopierschutz wäre eher ein logischer Grund, die CDs billiger anzubieten, da der Gegenwert für den Käufer ein geringerer ist (womit wir wieder bei Punkt b) angelangt wären).

CU
Olaf

dirk42799 Olaf19 „ a durch Kopierschutze, die allesamt wirkungslos sind, die CD-Preise in die...“
Optionen

Hi Olaf,

die Kosten, die den Firmen durch Entwicklung, Weiterentwicklung und Produktion entstehen, müssen ja irgendwie umgelegt werden.
Und das geschieht m. E. über den CD-Preis.
Meine Überlegung geht nun dahin, daß, würde man die Kosten - ich kenne keine genauen Zahlen - einsparen, würde in diesem Zusammenhang der Preis pro CD gesenkt werden.
Den ehrlichen Käufer freut´s: er hat eine 100% kompatible CD, weniger bezahlt - und der Schwarzkopierer wird sie sich so oder so besorgen, ob mit oder ohne Kopierschutz. Oder aber er wird vielleicht auch zum Original greifen, sei es, weil er es jetzt einsieht, weil sie weniger kostet oder weil der Reiz weg ist, durch die rechtlich bedenkliche Verwendung von Software u. U. etwas Illegales zu tun.

Dirk

Olaf19 dirk42799 „Hi Olaf, die Kosten, die den Firmen durch Entwicklung, Weiterentwicklung und...“
Optionen

Hmmm, wenn das so ist, hätten CDs aber in den letzten Jahren teurer werden müssen - die Preise sind aber stabil. Vor der T€uro-Umstellung DM 33,95 für einen aktuellen Longplayer, heute € 16,99 (nur Beispiele). Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass diese Kopierschutzverfahren so teuer sind in der Entwicklung - sind doch nur Zahlenspiele.

CU
Olaf

mr.escape Olaf19 „Hmmm, wenn das so ist, hätten CDs aber in den letzten Jahren teurer werden...“
Optionen
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass diese Kopierschutzverfahren so teuer sind in der Entwicklung - sind doch nur Zahlenspiele.
In der entwicklung sicher nicht, aber wenn es keine eigenen verfahren sind, kosten die lizenzen sicher pro CD. Wirklich viel wird es aber auch da nicht sein und aufgrund der erhofften wirkung wäre sogar der verzicht auf das weiterreichen der kosten vorstellbar.

mr.escape
mr.escape dirk42799 „Hi Olaf, die Kosten, die den Firmen durch Entwicklung, Weiterentwicklung und...“
Optionen

Beim heutigen kopierschutz geht es weder um den privaten "könner" noch um den gewerbsmäßigen raubkopierer, sondern um lieschen müller und all die vielen DAUs, die eben nicht mehr in der lage sind sich schnell mal eine (und nicht mehrere und auch nicht für wildfremde, sondern das, was klassisch als privaktkopie/"fair use" bezeichnet wird) kopie zu machen.
Der heutige kopierschutz ist gar kein kopierschutz, sondern eine "fair use"-verhinderungsmethode, sonst nix!

mr.escape

Massafagga dirk42799 „Gute Musik verkauft sich auch weiterhin gut und braucht daher keinen...“
Optionen
Nimm im Zweifel die CD, bring sie in den Laden, sag, daß sie einen unvermerkten Kopierschutz hat und daher in Deinem Auto nicht läuft.

Ich fänds am besten wenn der laden die Un-CD nicht ins Cd regal stellt sonder gesondert ausstellt. Dann weiß der Käufer zumindest was er sich einbrockt, man kann ruhig in CD regal stöbern ohne sich bei einen fund zu ärgern das du an diese CD nur durch dubiose Quellen kommst.
Tut mir echt leid es sagen muss, seit den diese CD's nicht nur in mainstream genutzt werden war ich nicht mehr in Platten geschäft, nagut mit einer ausnahme aber da hab ich auch nur ticket für ein festival gekauft und war dann wieder raus...
TimmintoR 2°°4 Fetzen „Un-CD“
Optionen

@Supergirl: Wie viele MP3's sind es denn mittlerweile bei dir? Ich kann mich an einen Thread erinnern, indem du eine Möglichkeit zum ordnen der Datenmassen gesucht hast, da waren es 60.000(?);)


MFG

TimmintoR 2°°4
www.entfernt

Azrael2004 Fetzen „Un-CD“
Optionen

Hallo,

hab auch meine Erfahrungen mit dieser CD gemacht. Konnte Sie nichtmal auf meinen I-Pod überspielen was eigentlich mein bevorzugter Tonträger z. Zt. ist.

Gruß
Azrael

|dukat| Azrael2004 „Hallo, hab auch meine Erfahrungen mit dieser CD gemacht. Konnte Sie nichtmal auf...“
Optionen

Da möchte ich doch mal eine ganz andere Perspektive einwerfen.
Jahrtausendelang war Kunst, vor allem die Musik und Lyrik eine brotlose Kunst.
Die bestmögliche Anstellung für einen Musiker im Mittelalter war der Job eines Hofmusikers/Hofnarrs, der mit einfacher Verpflegung zufrieden zu sein hatte.

Der "Künstler" schuff seine Werke, weil es seine Passion war und vor allem ihn persönlich erfüllte. Die größtmögliche Ehre die ihm zuteil wurde, war eine große Verbreitung seiner Werke und damit verbunden die Anerkennung seiner Leistung durch die Masse. Aber nicht um damit Reich zu werden. Was zuvor immer durch Abschriften, und mündliche Tradierung überliefert wurde, konnte erst kommerzialisiert werden, nachdem ein paar findige Raffzähne die Vorteile erkannten, die die industrielle Revolution und die damit verbundene Massenproduktion von Tonträgern mit sich brachte. Die technischen Gegebenheiten erlaubten für ein Jahrhundert zwar die Produktion, aber nicht das Kopieren der Werke. Ein riesen Markt enstand, der durch eben ähnliche Gegebenheiten nun wieder zusammenbricht - den technischen Fortschritt.
Das bedeutet im wesentlichen, daß es sich für Leute wie Britney Spears eben vielleicht nicht mehr so sehr lohnt, uns mit ihrem akkustischen Durchfall zu vergewaltigen. Trotzdem jetten diese Leute immer noch durch die Gegend und baden in Geld. Dank der Musikindustrie, die diese Personen aggressiv vermarktet und bewirbt. Ich seh da aber kein Problem, wenn die ein paar Mark weniger bekommen. Und wenn die Musikindustrie zusammenbrechen würde, dann würden vielleicht wieder wirklich passionierte Musiker mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil sie nicht durch durch aggressive Vermarktungsmethoden der Industrie für einige Wenige an den Rand der Aufmerksamkeit gedrängt werden. Der Livemusik als akkustisches Einzelerlebnis wird die Zukunft gehören.

Wie ich das auch für mich beleuchte, ich kann am Kopieren von Musik nichts schlimmes finden. Das was da zur Zeit im Rahmen der Musikindustrie betrieben wird, empfinde ich nicht als erhaltenswert.
Und ich denke langfristig werden die hohen Gewinne auch nicht mehr gehalten werden können. Die Musikindustrie ist im Niedergang begriffen. Unausweichlich.

mr.escape |dukat| „Da möchte ich doch mal eine ganz andere Perspektive einwerfen. Jahrtausendelang...“
Optionen

Dein wort in gottes (falls existent) ohr!

mr.escape