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"Darf ich reservieren?!?"

Pumbo / 8 Antworten / Baumansicht Nickles

Neues von der TELEKOM-Front!

Vor ein paar Tagen erhalten wir einen Anruf. Meine Frau hebt ab, ist ein Telekom-Onkel dran. Da ich nicht da bin, ruft sie, da schon für Anrufe mit technischem Inhalt entsprechend instruiert und trainiert, die einzig richtige Antwort ab:"Mein Mann ist nicht zu Hause und ich weiß kein Bescheid!"

O.K. als ich dann da bin, erneuter Anruf:

"Ja guten Tag. Sie haben sich doch für einen DSL-Anschluß interessiert?"
"Jo. Aber ich dachte, wir Landeier können uns davon zugunsten von Satelliten-DSL verabschieden?"
"Nein, nein! Wir haben durch entsprechende Ausbauten nun auch die Möglichkeit, ihren Ortsteil zu erreichen. Soll ich nun einen DSL-Anschluss für sie (!ACHTUNG!) RESERVIEREN?"
"Wieso reservieren?"
"Weil dann immer erfahrungsgemäß die Ressourecen sofort verbraucht sind und ich ihnen so sicher etwas ohne Verzögerung zuteilen könnte!"
(Dummschwätzer&%!§§)"Schicken Sie mir doch bitte erst einmal Info-Material, damit ich entscheiden ob und zu welchem Tarif ich das möchte"
"Gut aber ich kann ihnen das nur bis zum 18. Dezember freihalten"
"Bis 18. Dezember werde ich mich entschieden haben, kein Problem"
"O.K. dann RESERVIERE ich ihnen den Anschluß"
"Und ich warte auf die Unterlagen, danke"

Nun das war\'s also.
2 Tage später bekam ich die Telekomunterlagen.
3 Tage später ABER EINE RECHNUNG ÜBER EINRICHTUNG EINES DSL-ANSCHLUSSES etc. für ca. €100.- .(Sofort tauchte irgendwie @Heinz Porträt die ganze Zeit vor meinem geistigen Auge auf. Komisch, hat jemand dafür eine Erklärung?)

Ich habe sofort bei der Telekom angerufen, den Sachverhalt erklärt, den vermeintl. Auftrag storniert, mich gegen diese Räubermethoden verwehrt und die Telekomunterlagen verbrannt.

Abends wurde mir ganz mulmig, da wir beim Chinesen einen Tisch RESERVIERT hatten. Nach den Erfahrungen mit der Telekom würde das ja ein teurer Abend werden und für neue Möbel habe ich ja nun auch keinen Platz. Ging aber noch mal gut.

Aber Spass beseite:
Habe ich alter Furz irgendwelche sprachlichen Neuentwicklungen/Verschiebungen nicht mitbekommen? Ist RESERVIEREN nun schon gleichbedeutend mit Ordern/Bestellen usw.? Oder sind das telekomspezifische Drückermethoden als Spätfolgen der UMTS-Lizenzerwerbungen?
Also aufpassen bei der Telekom: RESERVIEREN bedeutet bei denen anscheinend KAUFEN/ORDERN!

MaWin|DA Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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das ist eben typisch telekom, bei denen klappt doch sowieso nie etwas. schon mal jemand versucht seinen eintrag im telefonbuch zu ändern? falls net, wünsche ich schon mal "viel spaß", kann eine langwierige angelegenheit werden... immerhin läuft mein dsl-anschluß (zur zeit?!) endlich richtig, ohne ständige ausfälle...

Renente Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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Das sind absolute Telekom-Schweine. Ich bin bei mir in der Familie der sich am meisten mit Telefon und so auskennt.

Als inner Uni war und meine mutte vormittags zu hause war, hat auch son Telekomonkel angerufen und gefragt, ob wir DSL haben möchten.
Meine Mutter hat gesagt wenn wir was wollen dann melden wir uns.

Eine Woche Später kriegen wir ne Rechnung über einrichtung nes DSL anschlusses. Echte Räuber, wenn man mich fragt.

Alte Leute z.B. die sagen ja immer ja und zahlen, weil die ja nichtr wissen worum es geht.

Naja das haben insgesamt drei mal mit mir gemacht.

Jetzt sind wir komplett bei Arcor. Die haben jedenfalls nette und freundliche berater am telefon.

P.S. es müsste ein gesetz geben, was geschäftsabschluss am telefon verbietet.

Gruß aus dem minus acht grad kalten Hannover sendet René

BIMEX Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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Mit €65 Milliarden Schulden im Kreuz kommt es eben auch zur merkwürdigen geschäftlichen Gehversuchen. Ich denke aber, um zum Thema zu kommen, dass, rechtlich gesehen, auch die mündliche Zustimmung zu einer Reservierung handelsrechtlich bindend ist. Meinem Verständnis nach ist eine Reservierung ein KAUF, bei dem der Käufer die Ware aus was für Gründen nicht sofort mitnimmt, sondern später abholt.

Wanja Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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Nein!
Die Telekom bietet Händlern und Kunden an einen DSL-Port in der betreffenden Vermittlungsstelle zu "reservieren". D.h. für ein paar Tage bleibt der Port als "schon besetzt" markiert und kann nicht 2fach vergeben werden. Entscheidet sich der Kunde und schließt bei Telekom / Händler den Vertrag ab ist dann der Port sicher (sonst kanns gehen, das z.B. 2 Wochen später alle Ports in der Vermittlungsstelle weg sind (weil DSL so cool ist) und wer nicht reserviert hatte darf warten, bis die Telekom mit neuer Hardware weitere Ports aufbaut).
So ists ursprünglich gedacht und auch sinnvoll.

Wenn sich Telekom nicht korrekt verhält & selbst nicht weiß, was sie tut...

Hab auch gehört, das die besser qualifizierten Mitarbeiter als erste bei der Telekom entlassen werden, weil die mehr Lohn bekommen.
(2 Techniker - Stellen: 1. Techniker besonders gut -> mehr Lohn -> wird entlassen! 2.Techniker durchschnitt -> normaler Lohn -> bleibt!)
Ob das jetzt die Qualität des Produktes beeinflusst?!

MfG
Wanja

Olaf19 Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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Hi Pumbo!

Was Du erlebt hast, ist gar nicht speziell für die Deutsche Telekom typisch, sondern für den aktiven Telefon-Verkauf im allgemeinen. Ob Zeitschriften-Abos, Finanz-Dienstleistungen, Versicherungen, Buchclub-Mitgliedschaften, Telefonbuch-Anzeigen oder eben auch DSL-Anschlüsse: Die Methoden und der Ablauf sind immer wieder gleich. Der Dich da angerufen hat, ist natürlich kein Telekom-Mitarbeiter, sondern er arbeitet für eine Telefon-Marketing Agentur.

Die Telefonverkäufer stehen unter hohem Leistungsdruck, weil sie ganz oder teilweise auf Provisionsbasis bezahlt werden. Bekommen sie statt dessen ein Festgehalt, ist der Druck auch nicht geringer - die Zahlen müssen stimmen, sonst ist der Job weg. Folge: Jeder Kunde, der sich gegenüber dem Angebot auch nur ein klein wenig aufgeschlossen zeigt, wird als "positiver Datensatz" abgespeichert, um die Statistik zu pushen. Speziell wenn der Telefonkontakter kein Akquisitionsgenie ist...

Juristisch sind Abschlüsse am Telefon übrigens mit Haustür-Geschäften gleich gestellt: Uneingeschränktes Widerrufsrecht innerhalb von 14 Tagen, ohne Angabe von Gründen. Am besten konsequent beim "Nein" bleiben und auf keine langwierigen, für Interpretationen Spielraum lassenden Diskussionen einlassen. Mein Tip: Reservier lieber beim Chinesen - schmeckt besser und kommt nicht so teuer :-))

CU
Olaf

Pumbo Nachtrag zu: „"Darf ich reservieren?!?"“
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Allen Postern Danke für Eure Stellungnahmen.

Interessant, dass es einigen anderen genauso ging, wie mir. Da steckt also System dahinter.

Anscheinend muß ich umdenken bezügl. dem Begriff "reservieren". Ich habe schon ein bischen damit im Einzelhandel experimentiert:"Heute gehe Weihnachtsreservierungen machen"; "Ich muss mir Winterreifen reservieren gehen" oder "Schatz, reservierst Du uns noch etwas Aufschnitt vom Metzger".

Alles klar. Muß die Rechtschreibreform sein. Danach ist ja auch "Paralympics" die neue Schreibweise für "Krüppelverarsche". (Prophylaktisch schon mal an alle Gutmenschen im Forum: Gehöre selbst zur Zielgruppe, mit Ausweis und allen Schikanen!)

flash77 Pumbo „"Darf ich reservieren?!?"“
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ging mir genauso mit dem isdn-xxl-tarif:
eines tages ruft einer an und fragt, ob er uns infos zu isdn-xxl schicken "darf". er durfte, und mit dem info-material kam auch gleichzeitig eine auftragsbestätigung für isdn-xxl mit. ich hab sofort bei der telekom angerufen und den sachverhalt geschildert. der telekom-mitarbeiter hat sich entschuldigt und gesagt, der anrufer war kein telekom-mitarbeiter sondern von so 'ner marketing-agentur (s.o.).
er hat mir versichert dass er die beschwerde aufnimmt und dass die zusammenarbeit mit dieser agentur beendet wird, falls soetwas häufiger vorkommt.
>> WER'S GLAUBT WIRD SELIG solche fälle sind im hinblick auf die häufigen posts in diesem und anderen foren gang und gäbe (schreibt man das mit "ä" oder mit "e"?).
telekom schert das einen dreck, wenn nur 10 % die auftragsbestätigung hinnehmen wars ein voller erfolg für die telekom.

so long

Olaf19 flash77 „ging mir genauso mit dem isdn-xxl-tarif: eines tages ruft einer an und fragt, ob...“
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Hi Flash!

> der anrufer war kein telekom-mitarbeiter sondern von so 'ner marketing-agentur(s.o.).
> er hat mir versichert dass er die beschwerde aufnimmt und dass die zusammenarbeit mit dieser agentur beendet wird,
> falls soetwas häufiger vorkommt... WER'S GLAUBT WIRD SELIG


Ich glaube schon, daß solche Beschwerden Wirkung zeigen. Du darfst eins nicht vergessen: Der Wettkampf zwischen den Agenturen ist hart; die Auftraggeber verlangen von ihnen einen Spagat aus Qualität und Quantität - also viele positiv bearbeitete Adressdaten, aber alle auch noch sauber akquiriert. Wenn die Agenturen ABCD damit beauftragt sind und bei Agentur C hagelt es mehr Beschwerden als bei A, B und D, dann ist C eben raus aus der Nummer, und Agentur E bekommt ein Stück vom Kuchen.

Trotzdem wird es sich nie ganz vermeiden lassen, daß Kontakter am Telefon schummeln. Die können sich ja auch ganz leicht herausreden: "Der Kunde hat nicht richtig zugehört und alles falsch verstanden". In vielen Fällen wird das auch so sein...

> gang und gäbe (schreibt man das mit "ä" oder mit "e"?)

Mit A-Umlaut, war also schon richtig... abgesehen davon: Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :-))

CU
Olaf