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Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour

xafford / 122 Antworten / Baumansicht Nickles

Warnung an alle Nutzer langsamer Internetverbindungen oder mit volumenbasierten Tarifen: Dieser Beitrag enthält viele große Bilder!

Ich werde hier stellvertretend für einen guten Freund seine Reiseberichte von seiner Fahrradtour einstellen, da er von unterwegs meist nicht dazu in der Lage ist wegen schlechter Versorgung mit Internet und beschränkten technischen Möglichkeiten.

Als Hintergrund: Er ist seit einigen Jahren begeisterter Touren-Radler und fuhr letztes Jahr von Deutschland bis nach Tiblisi (Tiflis in Georgien). Sein Traum seitdem war, diese Reise fort zu setzen Richtung Osten.

Dieses Jahr hat er - nach langer Planung - dies in Angriff genommen und startete seine Tour in Georgien (dem Ende der letzten Tour) mit Ziel Mongolei - oder Australien, je nach Kondition und Möglichkeit. Auf seiner Tour schickt er regelmäßig Reiseberichte und Bilder, sofern es die Technik erlaubt.

Da sich schon viele Berichte angesammelt haben (er ist seit Anfang Mai unterwegs) und ich somit viel Rückstand habe werde ich sie chronologisch hier einstellen und jeweils mit dem Datum, wie ich sie erhalten habe, versehen.

Wenn der Rückstand aufgeholt ist (und er bis dahin nicht schon wieder zurück ist), dann stelle ich seine Berichte 1:1 ein, wie sie eintrudeln.

Viel Spaß beim Lesen.

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10.05.2015

Hallo zusammen,

Nun hat es also geklappt, dass ich meine Traumreise antreten bzw. fortsetzen kann.  Zwar mit einer Verspätung von etwa 5 Wochen (eigentlich wollte ich ja schon Anfang April starten), dafür nun aber mit der Option die Radreise auf insgesamt etwa 2 Jahre auszuweiten.

So gesehen also ein ziemch guter Tausch :)))))

Da ich letztes Jahr von Kaiserslautern aus nach Tbilisi geradelt bin, mache ich nun also die Fortsetzung dieser Tour.

Die Route mal ganz grob: Georgien - Armenien - Iran - Turkmenistan - Usbekistan - Kasachstan - Kirgistan - Tadjikistan - China - Mongolei.

Sollte ich nach der Mongolei noch Lust haben weiter zu radeln, steht mir nun die Fortsetzung bis etwa Australien offen :)))

Falls ich nach der Mongolei Schluss machen mag, werde ich ¨nur noch¨ zum Pazifik weiter radeln und von dort heimfliegen. 

Somit bin ich letzte Nacht also nach Tbilisi geflogen und bin mittlerweile in Armenien.

Irgendwie scheinen mir die Randbedingungen gerade die Tour vermiesen zu wollen: Vorgestern war der erste Flieger voll (ich hatte ein Standby-Ticket) und die werte Dame am Flughafenschalter hat meinen Flug dann blöderweise einfach auf den nächsten Tag gesetzt. Bis das die anderen Mitarbeiter der Fluggesellschaft erkannt hatten, waren auch beide Alternativflüge des Tages längst abgeflogen. Nunja. Zig Stunden später hatte ich dann erstmal mein bereits aufgegebenes Fahrrad und Gepäck zurück, so dass ich im Wald von Kelsterbach in der Nähe des Flughafens wildcampen konnte (und kein teures Hotel nehmen oder mir die Nacht am Flughafen um die Ohren schlagen musste).

In Tbilisi heute morgen dann strömender Regen bei etwa 8 °C. Ich habe nun zwar bessere Ausrüstung als beim letzten Mal, aber sooooo gut ist die nun auch wieder nicht (ich hatte da eigentlich mehr erwartet - bei den abartig hohen Preisen für vernünftige Regenkleidung).

Aber egal. Ich bin heute dann doch noch bis nach Armenien gekommen, sitze nun im neuen Zelt (das jedenfalls macht mal einen sehr sehr guten Eindruck - ich hoffe, das bleibt auch so^^) und es schifft schon wieder - diesmal bei 11 °C.

Meine Stimmnung ist trotz der Startschwierigkeiten ganz gut. Dennoch habe ich das Gefühl, noch nicht wieder im ¨Reisen¨ angekommen zu sein. Das dauert wohl noch einen Moment.  Aber die vielen netten kleinen Begegnungen, besonders in Armenien, machen doch vieles schon wieder wett.

Von Georgien habe ich erstmal die Nase voll. Ich bin da heute definitiv zu viel Stinkstiefeln begegnet.

Ja, ich glaube, das war mal das Wichtigste in ¨Kürze¨. Das nächste texte ich euch nicht so zu. Dann gibts wieder mehr Fotos und weniger Inhalt^^

PS: Na wer hätte das gedacht...es gibt doch tatsächlich Spaghetti Carbo... äääh ... con Pesto :)

... das eine Foto des Tages ;)

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11.05.2015

Na da weiß ich ja was die nächsten Tage auf mich zukommt.  Ca. 10.000 Höhenmeter bergauf auf den ersten 600 km.

Ob ich das wirklich so wollte?

Sehr nett, dass das Wetter mit dem Regen solange gewartet hat, bis ich mit dem Abendessen fertig war :) Jetzt im Zelt ist es natürlich schön kuschelig, wenns draußen schifft.

Nachdem ich letzte Nacht 12 Stunden geschlafen und den dringend benötigten Schlaf nachgeholt hatte, wurde ich morgens sehr nett von einer armenischen Familie geweckt und zum türkischen Kaffee eingeladen. Mein Nachtlager lag unmittelbar neben deren Schrebergärtchen.

Klar, die Verständigung war mal wieder etwas schwierig, aber dennoch war es eine sehr nette Dreiviertelstunde. Und natürlich bekommt man in einem Ex-sowietischen Land nach kurzer Zeit und tageszeitunabhängig Vodka angeboten.

Der Großvater hat mir kurz darauf und voller Stolz seinen guten selbstgebrannten Vodka demonstriert: 65 % und er brennt^^. Danach hatte er noch eine Tonne aufgemacht - mit geschätzten 200 - 300 kg Gammelfleisch in irgendeiner Brühe, die abartrig nach Alkohohl stank. Ich musste laut lachen über diesen Ausgangsstoff für seine Vodka-Destilliermaschine im Eigenbau. Sein Maschinchen hat er mir auch noch vorgeführt, aber solange warten, bis endlich das Destillat fertig ist, wollte ich dann doch nicht.

Naja, auf den Fotos ist das ganze Zeugs ja zu sehen.

Die auch immer, ich empfand diese Begegnung sehr schön und einen guten Einstieg in dieses Land.

Auch sonst habe ich heute gemerkt, dass ich wesentlich mehr im "Reisen" angekommen bin, als gestern. Ich merks daran, dass mich heute die Regenphasen beim Fahren wesentlich weniger gestört haben.

In dieser landschaftlich tollen Gegend mit dem vielen Grün (und dem vielen Regen) fühle ich mich ja fast schon wie in Südostasien zum Monsum. Naja, jedenfalls stelle ich mir das dann dort so in etwa vor ;)

Ansonsten noch das Bildchen meines heutigen Nachtlagers - diesmal ohne Schrebergärtchen in der Nähe^^

Tsstss, isja heute schon wieder soviel Text. Vielleicht hätte ich mir doch keine externe Tastatur fürs Smartie zulegen sollen ;)

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12.05.2015

Schönheiten sich sie nicht die armenischen Städte. 

Grüße aus Vanadzor.

Es schüttet schon wieder aus Kübeln und ich habe derweil Unterschlupf in der Pausenstube einer Tankstelle gefunden. 

Das armenische Fastfood ist total lecker: Irgendetwas Fleischiges im Blätterteig und irgendetwas Gemüsiges im frittierten Teigmantel. Die Ernährung ist also gesichert :) Noch dazu ist es natürlich sehr günstig für uns. Demgegenüber  ist allerdings das meiste Obst extrem teuer (etwa doppelt so teuer wie bei uns).

Vor der Abfahrt hatte ich mir noch ein Bildwörterbuch zugelegt und das bewährt sich bereits täglich. Nie wieder gehe ich auf Reisen in ein Land, in dem ich die Sprache nicht kann ohne dieses Wörterbuch. Das vereinfacht die Kommunikation ungemein.

Mit etwas (zugegebenermaßen viel) Glück bin ich auf dem ersten Pass über den Wolken und hoffentlich ohne Regen. Aber is nochn Stückl bis dahin: ca. 60 km und ca. 700 Höhenmeter. Also heute wahrscheinlich leider nicht mehr machbar.

Sodele, der Regen lässt nach, ich fahre weiter Richtung Pass und höre auf euch zuzutexten ;)

PS: Et voilà - durchschnittliche Landeshöhe von Armenien erreicht.  Zu schade,  dass die Landschaft bei diesem Wetter nicht wirklich zur Geltung kommt.

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13.05.2015

Zwangspause bei Sturm, Regen und Sonne.

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14.05.2015

Boah ey stürmischer Wind aus Süd, der ständig zunimmt, 8ºC und immer wieder Regenschauer. Da kann einem echt die Lust vergehen.

Eigentlich wäre es ja ein toller Blick zurück auf den See. 

Leider spielt das Wetter so gar nicht mit. Ich habe nach wie vor Gegensturm mit gelegentlichen Regenschauern. Die Temperatur is mittlerweile auf 6 ºC gefallen. 

Ich bin in den letzten 6 Stunden doch tatsächlich 38  km voran gekommen,  30 km davon auf ebener Strecke. Jetzt,  auf dem Weg zum nächsten Pass, habe ich das erste Mal weiche Oberschenkel bekommen. Geht grad gar nix mehr - out of power. Eigentlich wollte ich nun nur noch ein windgeschützten Platz fürs Zelt finden, aber ich bin grad wieder in dieser, eigentlich wunderschönen, armenischen Hügellandschaft ab 2000 m aufwärts. Keine Chance aufn windgeschützten Platz. Und die Wolken versperren die Sicht auf die noch schneebedeckten 3000er.

So harre ich jetzt aus in dem bisschen Windschatten,  den das Radl spendet.

Kurzum: Is grad alles Kagge. Ich dreh am besten einfach wieder um. Bei dem Wind bin ich morgen abend wieder in Tiflis.

Nee quark, is alles halb so wild. Aber beschissener könnte es einfach nich sein mim Wetter. 

Ihr müsst ja mein Rumgejammere nich zu ende lesen ;)

Sulema-Pass erreicht :))))

Bei 0 ºC, Schneeregen und Nebel. Schnell nochn bissl abfahren, da es nur noch 90 min hell ist und ich (noch) keine Lust auf Camping deutlich unter dem Gefrierpunkt habe.

Wie geil ist das denn?  Es sind sage und schreibe 8 °C im Zelt. Nach der durchgefrorenen Abfahrt is dat isja wie Sommerurlaub ;)

Meine neue Regenkleidung hat sich ganz gut bewährt. Die Jacke ist absolut super: auch nachm halben Tag Dauerregen bleibt man drunter trocken. Die Handschuhe halten nicht, was sie versprechen und die Aldi-Regenhose is ganz gut - jedenfalls für das Geld. 

Allerdings hatte ich erst im Herbst in der Mongolei mit so einem dermaßigen Sauwetter bei diesen Temperaturen gerechnet wie jetzt :( So früh wie jetzt hätte ich dat nicht testen müsen :(

Zu dumm dass mir heute mein wichtigstes Grundnahrungsmittel ausgegangen ist. Wer zuerst weiß, was es ist, erhält einen Reisepunkt.

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15.05.2015

Wie immer in Armenien bin ich auf dem Weg zum nächsten Pass und für etwa 180 km auf der einzigen ! Verbindungsstraße nach Süd-Armenien (derzeit bei Malishka). Dementsprechend ist leider relativ viel Verkehr.

Nächster Pass in Sicht nur noch 10 km und 700 Höhenmeter...also wirds wohl morgen bis ich oben bin.

Heute mal mit Aussicht.

Seit sehr langem mal wieder campe ich auf ü2000. Ich glaube, das letzte und einzige Mal war vor gefühlten 117 Jahren mit Michi auf einem Alpenpass.

Mal schauen wie frisch es heute nacht wird ;)

Das Wettter war heute ausgesprochen gnädig zu mir: Rückenwind und Sonnenschein und nur einige wenige kurze Regenschauer.

Anbei die Bildchen des Tages.

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16.05.2015

Juhuuuuu... die Seidenstraße by bike....und mein 4. Pass.

Diesmal der Vorotan-Pass mit 2344 Meter bei Sonnenschein,  Rückenwind und 12 ºC :)))

Die nächsten 50-60 km bleibt die Straße im Schnitt auf ü2000, bevor dann die Talfahrt ansteht.

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17.05.2015

Ich seh gerade, es geht eine Kabinenbahn 6 km lang über die gesamte Schlucht hinweg....

Die Versuchung ist da, aber ich werde mir jetzt nicht selbst untreu werden, indem ich die Bahn benutze (wo ich doch alles, was mit dem Radl machbar ist, auch mit dem Radl machen mag).

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18.05.2015

Bloß nichts unachtsam beiseite legen. ..

Der Tag in Bildern und mehr.

Der Streckenabschnitt gestern und heute war bislang der Anstrengenste, weil es die steilsten Steigungen waren. Irgendwie fehlt mir da die Kraft das Radl mit Gepäck hochzuwuchten (sind immerhin ca. 70 kg) ohne dass mir alle paar Meter die Puste ausgeht und ich Pause machen muss.

Zur Belohnung gabs jedenfalls diese wunderschönen Landschaften. Somit bin ich dennoch sehr froh, diese Strecke gefahren zu sein.

Mittlerweile bin ich wieder auf der Hauptroute und etwa 15 km hinter Kapan Richtung Karajan (der Ort heißt wirklich so ;)

Somit hat der letzte und höhenmetermäßig längste Anstieg auf die letzten beiden Pässe in Armenien begonnen. Insgesamt geht es etwa um 1800 Höhenmeter auf 2539 Meter. Solang es nicht so steil ist wie bei den letzten beiden Pässe, gehts hoffentlich ;)

Und danach .... juhuuuuu.... nur noch Runterrollen in den Iran :)))) (aber net wieder mit über Tempo 90;)

Aber erst mal schauen, der letzte Abschnitt in Armenien führt durch mehrere Naturschutzgebiete. Bestimmt ist die Strecke auch wunderschön.

Es sind noch etwa 80 km bis zur Grenze und ich rechne mit knapp 2 Tagen bis dahin.

Bevor ichs vergesse: Ich weiß noch nicht, wann ich eine iranische Sim-Karte kaufen kann und somit Internet haben werde. Sollte das nicht so bequem an der Grenze funktionieren wie beim Armenien-Start, kanns durchaus etliche Tage dauern.

Ich fahre direkt nach der Grenze auf Abwegen ans kaspische Meer und da gibts erstmal keine größeren Städte und somit womöglich keine Sim-Karten.

Also bitte nicht gleich Sorgen machen, wenn etliche Tage Funkstille herrscht, oki?

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19.05.2015

Mittagspäuschen mit Blick zurück.

Und in der anderen Richtung eine,  meiner Meinung nach, typische armenische Ortschaft in einer typischen armenischen Landschaft.

Über den Wolken - Eigentlich habe ich nicht wirklich damit gerechnet, aber nun bin ich heute ja doch noch bis auf meinen 6. und letzten armenischen Pass gekommen - und bin schon ein wenig stolz darauf. 

 

Ich bin also auf dem Meghri-Pass auf 2539 Meter und habe (natürlich :) auch gleich dort das Zelt aufgeschlagen. Es ist somit mein (vorerst) höchster Pass, den ich jemals mim Radl und 1 MS gemacht habe und mein (vorerst) höchstgelegender ¨Campingplatz¨. Höheres gibts wahrscheinlich erst auf dem Dach der Welt.

Insgesamt bin ich heute 28 km voran gekommen; 26 km davon habe ich geschoben^^

Nun freue ich mich über den beeindruckenden Ausblick.

Soeben ist die Sonne untergegangen und es fühlt sich auf einen Schlag gleich 15 °C kälter an.

Ich freu mich schon auf den Sonnenaufgang morgen. Hoffentlich verpenne ich das nicht ;)

Ansonsten habe ich heute viel Kopschütteln und Unverständnis geerntet, was ich so interpretiert habe: ¨Wie kann man nur so bescheuert sein, hierauf mit so nem Radl zu wollen¨. 

Ich verkrümel mich mal in den Schlafsack, mir wird grad zu kalt.

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20.05.2015 04:04

Guten Morgen

20.05.2015 06:30

Na da weiß ich ja Bescheid

20.05.2015 15:38

Grüße ausm Iran :))))

Ich bin vor etwa einer Stunde über die Grenze. Naja, die Grenzbeamten wollten es doch schon halbwegs genau wissen.Fast schon so wie letztes Jahr in der Ukraine.  

Sogar einige Daten,  die ich im Iran-Visum-Antrag machte, wurden mündlich abgefragt. 

Fotos kann ich hier leider vorerst keine schicken,  denn ich fahre nun ca. 200 km am Grenzfluss entlang und werde alle Nase lang von Militärs kontrolliert.  Da lasse ich da mal besser vorerst mit Fotos machen.

Eigentlich schade,  denn sie Landschaft ist grandios: Schroffe steile karge Berge in deren Mitte der Grenzfluss verläuft - mit dem einzigen Grün weit und breit an den Ufern.

Leider hat mich pünktlich ab der iranischen Grenze der doofe kräftige Gegenwind wieder erreicht :(

Ich tippsel derzeit noch mit der armenischen Sim-Karte. Mal schauen wie lange noch, bis die das sperren.  Ne iranische Karte qird wohl noch ein paar Tage dauern..

20.05.2015 19:50

Mein Eindruck der 10 Tage Armenien ist:

Das ganze Land scheint mir sehr heruntergekommen. 

Industrie habe ich ausschließlich in Form von Ruinen gesehen.

Die Anzahl der Straßen ist seeeeeehr überschaubar. Alles außer der jeweiligen Hauptstraße ist Piste.

Die Autofahrer und LKW-Fahrer fahren sehr moderat. Sofern genug Platz lassen sie meist den größtmöglichen Abstand beim Überholen von Radlern (Ausnahmen gabs aber leider schon). 

Außer bei Pfützen nach Regen - da sind alle die reinsten Säue.

90 % der PKW´s sind diese russischen Lada´s ausm letzten Jahrtausend (oder wie die heißen). 9  % Mercedesse.

Die Menschen sind durchweg freundlich und hilfsbereit. Gegenbeispiele gibts kaum. Das hat mir das Land, neben der wunderbaren Landschaft, äußerst angenehm gemacht.

Die Gewässer sind sauber !

Englisch? Fehlanzeige ! Gerade mal zwei Personen traf ich, die englisch sprachen. Armenisch oder Russisch oder mit Händen und Füßen halt ...

In Supermärkte geht man, wenn man teuer einkaufen will ;) Die gibts nur sehr selten.

In den meisten Ortschaften verbrennen die Leute privat ihren Hausmüll. Das fand ich schon sehr extrem: Andauernd diesen üblen ungesunden Gestank von brennendem Plastik in der Nase zu haben.

Und sonst: Gebirgig isses. Total ! In meinen 10 Tagen und 620 km von Tiflis aus durch Armenien bin ich 10.585 Meter bergauf geradelt bzw. habe das meiste davon geschoben (und dementsprechend gings etwa 10.000 Meter bergab)

Das mache ich NIEEEEE wieder.

Durch Armenien mim vollgepackten Radl. NIE NIE wieder. Is viel zu anstrengend.

Ich freue mich auf erstmal ebenere Strecken der nächsten Woche ... nur vor dem Abstecher nach Teheran grauts mir schon (5000 Höhenmeter auf einer Strecke von 170 km)

Sodele, nun habe ich euch mal wieder etwas zuviel zugetextet

20.05.2015 19:14

Naaaaaamt,

Mit der Passabfahrt bin ich nun also im Iran, 2000 Meter tiefer und somit auch direkt im Sommer angekommen. Auch nach Sonnenuntergang isses in T-Shirt und kurzer Bux fast noch zu warm.

Leider wage ich es nicht mein Nachtlager unmittelbar am Grenzfluss aufzuschlagen. Das gäbe sicherlich Ärger oder zumindest ¨Rückfragen¨ der Militärs, sobald die das entdecken. 

Und zumindest auf der armenischen Seite steht alle paar Meter ein ziemlich hoher Wachturm. So eine bewachte Grenze habe ich zuletzt in den 80ern zwischen BRD und DDR gesehen. Okok, is natürlich übertrieben, aber die Anzahl und Höhe der Wachtürme dürfte schon hinkommen.

Ergo, ich lasse dat mal lieber, direkt am Flus zu campen .... so schwer mir dat auch fällt ;)

Ein Bildchen ist nun doch vom Grenzfluss. Leider nicht vom bislang beeindruckensten Teil (denn da waren zuviele vom Militär).

 Einen winzigen ersten Eindruck von den Iranern habe ich auch schon: Sehr freundlich und hilfsbereit und zum Teil sehr interessiert.

Uuuuuund ... damit hätte ich ja gar nicht gerechnet ... es scheint hier mehr Menschen zu geben, die englisch sprechen als in Armenien (is aba auch keine Kunst ;). Na mal schauen, ob sich dieser Eindruck in der nächsten Zeit bestätigen wird.

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21.05.2015 09:28

Damit hätte ich eigentlich erst in Afrika gerechnet, aber es liegt wohl daran, dass ich die Hauptroute verlassen habe und hier vermutlich nie Touris halt machen: Nach 20 km endlich ein Dorf, in dem ich nur mal eben etwas Wasser und Obst kaufen wollte und ruckzuck war ich von 20 neugierigen Kindern und 10 Erwachsenen umringt. Und jeder sagt oder fragt etwas, wovon ich natürlich so gar nix verstanden habe.

Nachdem ich etwas Wasser hatte (Obst gab es nicht oder ich habe es nicht gefunden), laufen die Kinder noch mit mir mit und die radelnden Kinder noch bis über den Ortsausgang hinaus.

Irgendwie war mir das dann doch zuviel Trubel.

Wie das wohl sein wird, wenn ich in den nächsten Tagen auch diese Straße verlasse und dann ca. 60 km Piste fahre?

Jedenfalls muss ich mir wieder angewöhnen mehr Wasser mit mir rumzuschleppen. War grad etwas knapp bevor ich in dieses Dorf kam. Außerdem sind derzeit keine Orte mehr auf den Karten verzeichnet (weder auf den digitalen, noch den Papierkarten). Ich kann also schlecht mim Wasser planen und regelmäßige Quellen (wie im Kaukasus) habe ich bis dato auch noch keine entdeckt. 

Auf dem Photo is mittlerweile übrigens am anderen Ufer Aserbaidschan zu sehen....und die armenische Sim - Karte funktioniert leider nimma.

P.S. Und ich bin froh, wenn ich den Grenzfluss verlassen habe und mich wieder frei bewegen kann. Zu gerne würde ich runter zum Fluss und ne Runde baden.

21.05.2015 10:50

Eeeeeeeeeendlich... es scheint flacher zu werden :))))

21.05.2015 20:03

Nun habe ich ja doch noch in unmittelbarer Grenznähe ein traumhaftes Plätzchen für ein Nachtlager gefunden: Am Keineahnungwiederheißt-See. Ca. 60 km vor Aslanduz an der aserbaidschanisch-iranischen Grenze.

Einen ersten Eindruck vom Iran habe ich inzwischen bekommen. Mich erinnern die Menschen stark an die Türkei - nur ist mein erster Eindruck, dass die Iraner noch freundlicher sind.

Ich fühle mich noch etwas unsicher, aber das liegt daran, dass ich mich in meinem mir noch völlig unbekannten Land befinde.

Wo auch immer ich anhalte. Wenn dort Menschen sind, kommen sie auf mich zu, begrüßen mich höflich und versuchen eine Konversation in Gang zu bringen. Das ist natürlich leider seeeeeehr schwierig, da ich nun mal kein persisch kann und die meisten Iraner keine Sprache, die ich verstehe. Schade auch.

Ein ganz nettes Erlebnis war heute in einem kleinen Laden in einem kleinen Dorf, als ich nach Brot fragte - genauer gesagt, als ich auf das Brot-Bild aus dem Bild-Wörterbuch zeigte. Der Verkäufer fragte mich, sofern ich das richtig verstand, ob ich das Brot zum Essen wolle - was, für mein Verständnis, ja nun selbstverständlich war. Vielleicht kann mir ja jemand erklären, was Iraner normalerweise mit Brot machen ;) Wie auch immer, er verschwand dann jedenfalls für einige Minuten aus seinem Laden (Brot scheint es irgendwie so gar nicht zu kaufen zu geben im Iran), kam dann zurück und gab mir sehr viele dieser orientalischen hauchdünnen Brotfladen. Berechnen wollte er die Fladen gar nicht, nur das Obst was ich beim kaufte. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er offenbar irgendwo privat das Brot holte und es mir schenkte.

Dafür gibt es, was mich sehr überrascht, massenhaft Knabberkram zu kaufen. Fast in jedem Lebensmittelladen besteht die Hälfte aus Knabberkram. Das hätte ich so gar nicht erwartet. Ich dachte immer, das wäre rein westliche Un-Kultur.

Ein paar Kilometer weiter in einem etwas größeren Dorf in einer Konditorei ! hatte der Verkäufer abgewunken, als ich bezahlen wollte. Auch das erinnert mich an meinen ersten Tag in der Türkei letztes Jahr.

Nach knapp über einem Tag im Iran bestätigt sich für mich also die Freundlichkeit und Gastfreundlichkeit für die der Iran so berühmt ist.

Na ich bin ja mal gespannt wie es weitergeht...

Achso ... diese pappsüße Limo auf dem Bild: Daheim würde ich sowas gar nicht mögen, weil es mir sowas von zu süß und klebrig und überhaupt wäre. Aber beim Radeln ist das einer der allerbeste Sofort-Energiespender und schmeckt dann auch dementsprechend lecker. Ich finde daher, dieses pappsüße Zeugs sollte ich daher mal mit einem Foto würdigen :)

Infolge der starken Militärpräsenz in unmittelbarer Grenznähe gibts nur wenige weitere Fotos.

21.05.2015 20:14

Wow ... na das is ja klasse -

sogar Spaghetti mit Pesto gibt es hier :)

P.S. Keine Ahnung, warum das Internet wieder funktioniert. Ich habe immer noch die armenische Sim-Karte im Smartie und die armenische Grenze is mittlerwiele schon ein paar Dutzend Kilometer weit weg. Na egal, mir solls recht sein. Ich denke vorm kaspischen Meer werde ich kaum eine iranische Sim-Karte bekommen.

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Fr 22.05.2015 11:01

Ich glaube,  ich habe eben ganz schön Dusel gehabt und bin zwei Dieben und Betrügern nicht auf den Leim gegangen.

Is nicht ganz einfach zu unterscheiden zwischen Freund und Feind ... und den Offiziellen,  zumal die häufig auch in zivil auftreten. Besonders dann, wenn man noch neu ist in diesem Land.

Je mehr ich über die Situation nachdenke, desto sicherer bin ich mir,  dass das zwei ganz linke Bazillen waren. 

Vielleicht später mehr dazu.

Fr 22.05.2015 16:38

Die Herzlichkeit und Freundlichkeit...der Iraner bzw. Perser ist ja unglaublich. Ich habe zwar durchaus mit Freundlichkeit und Gastfreundschaft gerechnet, aber diese, meines Erachtens, ehrliche Herzlichkeit. ...wow. Ich bin grad ziemlich beeindruckt. 

Es ist bereits früher Abend und ich wurde mehrmals gefragt, wo ich denn schlafe. Ich habe dann selbstverständlich "Zelt" geantwortet, womit das Thema dann abgeschlossen war. Ich schließe aber aus der Frage (zumindest sagt mir das mein Gefühl mit großer Wahrscheinlichkeit),  dass unmittelbar eine Einladung zur Übernachtung erfolgt wäre,  hätte ich zu verstehen gegeben,  dass ich es noch nicht wisse.

Die ganzen weiteren vielen netten kleinen Begegnungen kann ich gar nicht alle aufzählen. 

Das macht die (beinahe)-negative Erfahrung mit diesen beiden Typen von vorhin mehr als wett.

Ansonsten wurde ich heute mehrmals von Militärs kontrolliert,  aber das lief ausnahmlos freundlich ab. Trotzdem isses natürlich etwas nervig. 

Ich bin kurz hinter Aslanduz und verlasse jetzt erstmal das Grenzgebiet.

Fr 22.05.2015 17:55

Ich muss es so gewollt haben.

Da braut sich ganz schön was zusammen und das wird mit Sicherheit mit meiner diesjährigen ersten Schlammpartie und Schlamm (ab)fahrt morgen enden.

Fr 22.05.2015 17:58

...und ein paar Bildchen des Tages

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Sa 23.05.2015 20:06

Der Iran haut mich aus den Socken

Nabend zusammen,

Ich muss gestehen, dass die Freundlichkeit der Menschen auch ganz schön schlauchen kann und ich im Moment ganz froh bin im Zelt zu sitzen und etwas Ruhe zu haben.

So habe ich bzw. wurde ich heute:

- ca. 500 Mal ¨Hallo¨ bzw. ¨Salam¨ gesagt

- ca. 100 Hände geschüttelt

- ca. 10 Mal fotografiert, davon die Hälfte bei denen sich Leute neben mir postierten.

- ca. 10 Mal unterwegs auf der Strasse angehalten, um ¨Small-Talk¨ zu halten

- 2 Mal von Familienvätern geküsst, die sich unglaublich gefreut hatten, mir begegnet zu sein (das stimmt wirklich)

- 1 Mal zur Übernachtung eingeladen, aber das war schon um 17:30 und mir somit noch zu früh. Außerdem muss ich mir noch überlegen, wann und bei wem ich eine solche Einladung annehme und bei wem nicht. Ich mag natürlich nicht an die Falschen geraten, wie z.B. die beiden falschen Fuffziger von gestern.

Zudem passiert es sehr oft, dass ich Lebensmittel geschenkt bekomme und in den kleinen Läden bezahle ich die Hälfte meiner Einkäufe gar nicht, weil der Verkäufer kein Geld von mir haben möchte und es für ihn eine Ehre sei, mir die Lebensmittel zu schenken (letzteres schließe ich jedenfalls aus der damit verbundenen Gestik). Dabei bin doch ich derjenige, der aus einem reichen Land kommt.

So schön wie die, meist kurzen, Begegnungen auch sind: Die schiere Anzahl schlaucht schon etwas. Vielleicht muss ich mich noch ein wenig daran gewöhnen. Aber vielleicht wird das eh in Kürze weniger, wenn ich auf der Küsten-¨Autobahn¨ bin, weils da vermutlich mehr Tourismus geben wird und die Menschen dann möglicherweise weniger freundlich sind. Vielleicht vermisse ichs aber auch bis dahin ... I will see.

Versteht mich bitte nicht verkehrt: Ich bin hellauf begeistert vom Iran und den Persern !

Wie unterschiedlich die Länder doch sind. Da denkt man (bzw. ich), man kennt schon so vieles und dann haut mich dieser Iran so aus den Socken - obwohl ich ja schon ¨vorgewarnt¨war von diversen Iran-Reiseberichten. 

Wie freundlich, herzlich und gastfreundlich die Menschen hier sind. Besonders diese Herzlichkeit selbst zu erleben bzw. erleben zu dürfen ist irgendwie etwas ganz besonderes und auch etwas ganz anderes, als ¨nur¨ im Internet von der großen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zu lesen.

Ich habe aber auch das Gefühl, dass ich mit diesem vollgepackten Radl und, wenn ich mich verständlich machen kann, dass ich insgesamt von Deutschland unterwegs bin und noch weiter mag, dies auf sehr großen Respekt und Anerkennung stößt. Und dass die Menschen deshalb den Kontakt zu mir suchen. Das mag sich sehr selbstgefällig anhören, aber es ist derzeit mal mein Gefühl. Dabei fühle ich mich schlicht und einfach total durchschnittlich und stinknormal. Okok, ich bin nicht normal, das weiß ich schon...

Einigen Knabberkram hier habe ich mittlerweile probiert: Das Salzgebäck ist bis dato ... naja .... Beurk. Die Kekse finde ich bis dato recht lecker.

Ansonsten waren heute unglaublich viele Schaftransporter unterwegs (wie auf dem einen Foto). Zudem wurde am Straßenrand gerade ein Schaf geschlachtet, als ich daran vorbeifuhr. Nunja, hier offensichtlich etwas ganz Normales ... bei uns ist das ja so schön bequem aus dem Alltagsbild entfernt. Ich habe also weggeschaut und bin geflüchtet - also zügig weitergefahren :( Ein paar Orte später hingen dann dutzende Schafhälften vor zig Läden. Weiß jemand, ob irgendein islamisches Opferfest oder so gerade stattfindet? Mich erinnert das ein wenig an das Bairam-Fest im Herbst.

Viele liebe Grüße aus einem wunderbaren Land

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So 24.05.2015 13:32

Juhuuuu... es gibt ja doch Brot im Iran. Und Käse. Und schmecken tuts auch noch.  Lecker, vor allem der Käse. Da hätte ich gleich mehr nehmen sollen ;) Hoffentlich finde ich morgen in Ardabil etwas mehr Auswahl zum Einkaufen. Ich bin seit gestern schon (außer Spaghetti mit Pesto natürlich) auf Knabberkram und Kekse ausgewichen. Und so als Hauptmahlzeit tagsüber schmeckt dat, ehrlich gesagt,  net so wirklich.

Fast fünf Tage hats gedauert bis zum ersten iranischen Käsebrot. Sollte ich das nächste Mal längere Zeit auf Nebenstraßen unterwegs sein, sollte ich wohl vorplanen. 

Und Obst ist auch Mangelware auf den Nebenstrecken.

Das erst negative gibt's inzwischen auch zu berichten über den Iran: Es gibt leider auffallend viele Raser. Das macht das Radeln natürlich deutlich unangenehmer. Hinzu kommt leider,  dass manche LKW-Fahrer versuchen mich von der Fahrbahn zu hupen, nur um bei Gegenverkehr nich mal eben vom Gas gehen zu müssen. Wenn ich dann nicht neben die Fahrbahn fahre und/oder anhalte (was ich natürlich nie mache), geben sie mir deutlich zu verstehen wer hier der Stärkere ist, indem sie in einem Affenzahn dicht an mir vorbeidonnern. Es ist zwar eine Minderheit,  die sich so rücksichtslos verhält,  aber in der Summe sind es leider doch einige.

Ab morgen , also ab Ardabil, hoffentlich wieder mit Internet :)

P.S. Aber so als Nachtisch sind die Kekse, diesmal wieder aus einer Konditorei, zu geil.

So 24.05.2015 19:01

Streckenalltag

Ich komme nur recht zäh voran und die Strecke im Iran ist doch deutlich hubbeliger, als ich gehofft hatte.  Ich bin schon wieder bei 1000 Höhenmeter täglich. Ich hinke meinem Zeitplan hinterher. Na ich hoffe mal, dass die Strecke  kaspischen Meer eben und gegenwindfrei ist ;)

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Mo 25.05.2015 08:16

Der erste Tausi seit Tbilisi

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Di 26.05.2015 09:54

Stadt unter

Nach einem kurzen, aber ergiebigen, Regenguss hat sich die eben gelegene Stadt namens Ardebil in eine riesengroße Pfütze verwandelt.

Das ist natürlich erstmal interessant für mich, wäre da nicht ... nunja ...Zwischen einigen Straßen und den Gehwegen gibt es ca. 30-40 cm breite und ca. 50 cm tiefe Gräben / Kanäle, die vermutlich genau dafür da sind, die Wassermassen nach einem Regenguss abzuleiten. Nun hatte es aber so geschüttet, dass diese Kanäle überliefen bis auf Straße und Gehweg, so dass die Kanäle unter dem schmutzigen Wasser nicht mehr sichtbar waren. Als ich nun von der Straße auf den Gehweg fahren wollte, da ... wie hieß es noch ... ¨...macht der Reiter Plumps¨.

Ist nix Gravierendes passiert. Nur eine lädierte Fahrradbeleuchtung und ein paar Kratzer an mir. Ansonsten ist alles heil geblieben (soweit ich das bis dato gesehen habe).

Doof war nur, dass beim Sturz die Lenkertasche aufgegangen ist und ein großer Schwall Wasser unbedingt dort hinein wollte. In der Lenkertasche habe ich alles Wichtige und Wertvolle, so auch das Bargeld (z.B. 100 Geldscheine). Somit verbringe ich heute vormittag damit im Zelt und davor zu sitzen, damit alles wieder trocknen kann. Im Zelt sieht es nun aus wie zu hause, kurz nachdem ich die Scheine gedruckt und zum Trocknen aufgehängt hatte.

Da Ardebail meine erste größere iranische Stadt war, habe ich einen Moment gebraucht, um die (in-)offiziellen Verkerhrsregeln zu verstehen. Is aber alles halb so wild. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich halbwegs sicher beim Radeln in der Stadt gefühlt. Nur diese 5-8-spurigen Kreisel/Kreuzungen waren mir bis zuletzt nicht ganz geheuer.

Das Einkaufen im Iran empfinde ich auch in der Stadt als nicht sooooo einfach. So etwas wie Supermärkte habe ich nicht gefunden. Zudem gibts es anscheinend bestimmte Artikel immer nur in bestimmten Straßen. Z.B. Telefone gibts es in telefonläden und diese telefonläden liegen einer neben dem anderen in nur einer einzigen Straße. Zumindest auf den ersten Blick gibts es dafür aber nirgends sonst in der Stadt Telefone. Entsprechend ist dies bei Fastfood, Buchläden usw. usw. Für jemanden wie mich gestaltet es sich also ziemlich schwierig, wenn ich diverse verschiedene Artikel kaufen mag.

Zum Glück habe ich aber die für mich wichtigste Straße gefunden: Die Käseladenstraße:) Der Verkäufer war ausgesprochen nett und ich durfte ALLE Käse probieren und ich durfte nicht bezahlen ;) Eigentlich hätte ich lieber bezahlt, denn ich wollte eigentlich noch mehr Käse, empfand das dann aber als unhöflich oder maßlos. So habe ich nur einen Teil dessen ausgewählt, was ich haben wollte. Dennoch waren das insgesamt 650 gramm und vermutlich auch für Ottonormaliraner ziemlich viel.

Der Verkäufer hatte gut englisch gesprochen, so dass ich mich über eine Stunde in seinem kleinen Laden aufhielt. Es endete, wie es enden musste: Natürlich wurde ich zu ihm nach hause und zum Übernachten eingeladen. Ich habe höflich abgelehnt, da ich inzwischen auch wieder weiter wollte. Irgendwie hatte ich zum wiederholten mal den Eindruck,dass die Perser etwas traurig sind, wenn man ablehnt. Es scheint mir, dass die Iraner sehr interessiert sind an Menschen anderer Länder.

Nach wie vor zuviel wird es mir allerdings, wenn Dutzende Leute um mich herumstehen - und das kann ruckzuck gehen, wenn ich anhalte wo menschen sind. Manchmal dauert das nur Sekunden.

So etwas wie Couchsurfing oder Warmshowers ist, wenn man mit dem Radl im Iran unterwegs ist, nach meiner wenigen Erfahrung gar nicht nötig. Sogar ich, der es ja gar nicht darauf anlegt, erhält täglich mehrere Einladungen zum Übernachten. Wenn man es also darauf anlegt oder gar gezielt versucht, sind Unterkünfte hier Nullkommaagarkein Problem

Allerdings hatte ich gestern vormittag auch wieder zwei Gestalten, bei denen ich die Einladung unter gar keinen Umständen angenommen hätte. Aber dies nur am Rande.

Ansonsten war der tag gestern sehr erlebnisreich, ich kann unmöglich alles eintippseln. Außerdem ist das geld und andere zeugs inzwischen wieder trocken und ich mag erstmal weiterradeln.

Ich hoffe ja heute noch das lang ersehnte kaspische Meer erreichen :)

Di 26.05.2015 11:03

Pässchen Nr. 3 im Iran

Ich hoffe bis zum kaspischen Meer isses nur noch Runterrollen :)

Di 26.05.2015 12:54

Die ersten Reisfelder kurz vor Astara.

Auto- und LKW-Fahrer sind seit etwa 20 km ausgesprochen rücksichtslos,  fast schon skrupellos, geworden.  Hoffentlich hat die Hauptstraße am Meer wieder ne Standspur und hoffentlich fährt mich keiner von diesen A... über den Haufen.

 Di 26.05.2015 16:47

Juhuuuuuu.... the caspian sea by bike :)

Mein insgesamt drittes und für lange Zeit letztes Meer. Dat nächste wird dann wohl der Pazifik sein....irgendwann ;)

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marinierter xafford „Di 26.05.2015 09:54 Stadt unter Nach einem kurzen, aber ...“
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Sehr schöne Reisegeschichte, habe jeden Beitrag sehr interessiert gelesen und ziehe meinen Hut, so eine Tour zu fahren.

Beneide jeden, der die Zeit hat, so etwas zu machen.

Freue mich auf die weiteren Berichte.

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Mi 27.05.2015 10:26

Hmmm lecker

Mi 27.05.2015 13:21

Mi 27.05.2015 17:57

Ich fühle mich gar nicht richtig sauber, trotz abseifen im Meer. Zudem hat das Meer ne ziemliche Menge Schwebstoffe und massenhaft algenähnliche Pflanzen in Ufernähe. Aber immer noch besser als mit Sonnencreme auf der Haut schlafen zu gehen ;)

Bis grad eben war ich mir nicht sicher, ob ich ¨oben ohne¨ schwimmen gehen kann und bin somit halt mit T-Shirt rein (dat hats eh eigentlich jeden abend nötig mal ¨gewaschen¨ zu werden). Aber nachdem soeben zwei Jogger ¨ oben ohne¨ am Ufer lang sind, weiß ich ja nun, dass das wohl die iranische Kleidervorschrift zulässt.

Verunsichert war ich auch ein klein wenig, nachdem ich gestern und vorgestern ermahnt wurde (nicht von Offiziellen, sondern von irgendwelchen Heinz´), dass meine kurzen Hosen nicht ok wären (ich krempel meist die kurzen Radhosen zudem noch nach oben - dann sieht das schon ein wenig ... nunja ... knackig aus). Ebenso bei den T-Shirt-Ärmeln: schulterfrei wäre nicht ok. Aber egal, damit diese Hansi´s Ruhe geben, krempel ichs eben runter und ein Kilometer später wieder rauf ;)

Soeben waren zwei Polisten bei mir am Strand: Wenn ichs richtig verstanden habe, darf man hier nicht campen...da wäre ein Schild (klar, auf persisch....). Nachdem sie nach meiner Nationalität gefragt haben ,war alles ok: Ich kann bleiben und sie sind sofort wieder weg :) Dat fällt mir schon länger auf: Deutsche Nationalität verschafft Freundlichkeit und manchmal auch Spielraum. Das ist sicherlich der jahrzehntelangen deutschen Außenpolitik zu verdanken (auch wenn ich sonst an unseren Politikern sehr viel auszusetzen habe).

Ansonsten funktioniert das Internet leider nicht mehr, weil die beiden Jungs aus Ardebil, wo ichs gekauft habe, Mist gemacht haben. Ich hoffe, ich kann das morgen in der nächsten Stadt in Ordnung bringen.

Sodele, der Magen ruft schon lange.

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Do 28.05.2015 19:35

Erst heute habe ich eigentlich mein erstes wirklich nettes Nachtlager am kaspischen Meer. Das Meer ist hier sauber: Weder Algen oder ähnliches, noch irgendwelche Schwebstoffe. Zudem ist es weit abgelegen von der Straße und ich habe hier ein sehr ruhiges Plätzchen.

Ich bin im Delta des ¨Sefid Rud¨, kurz hinter ¨Bandar Kiya Shar¨.

So macht das Schwimmen im kaspischen Meer auch Spaß. Außerdem hat es schon eine seeeeeehr angenehme Temperatur: Wie dat Mittelmeer in Südeuropa im September :)

Es ist mittlerweile dunkel, ich sitze nur in Unterbux und T-Shirt draußen, ein deutlicher Wind geht und es ist angenehm warm. Kurzum: Hier ist, für unsere Verhältnisse, Hochsommer.

Unweit von meinen Nachtlager ist zwar ein rotes Schild, aber zum Glück verstehe ich ja nicht, was drauf steht :) Hihihi. Und piktoral ist es zum Glück auch (noch) nicht ;) Stattdessen kam vorhin einer der Anwohner eines ca. 500 m entfernten Hauses vorbei und fragte, ob ich denn Wasser und zu essen hätte. Ob es einem Perser in Deutschland auch so ergehen würde? ... er campt irgendwo (vermutlich verbotenerweise) wild und statt das er Ärger bekommt, wird er gefragt, ob er noch was braucht.... Ist doch geil, oder?

Ansonsten habe ich beim Radeln zumeist den kräftigen Sch...Gegenwind, komme also immer noch schlechter voran, als ich mag... Man ey.

Nunja, auf dem Bild mal eine Herrenrunde beim hier üblichen Chai-Trinken.

Endlich habe ich heute mal einige Perser/innen schwimmen gehen sehen. Die Männer steigen so wie bei bei uns auch ins Wasser - die Frauen hingegen tatsächlich komplett bekleidet und zwar in Gewändern. Ganz schön ungerecht, finde ich.

Also denn, guts Nächtle

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Sa 30.05.2015 09:21

Na schau mal einer an was es nicht alles gibt - im sanktioniertem Iran ;)

Leider ist die Küste hier, seitdem ich das Flussdelta verlassen habe in Richtung Now Shar, komplett zugebaut, kaum noch zugänglich und meistens ziemlich zugemüllt. Zum Teil so zugemüllt,  dass ich mir unsicher bin, ob dies eine Müllkippe ist oder war
.. oder ob einfach nur sehr Müll rumliegt. Das ist ernst gemeint, ich bin mir teilweise wirklich nicht sicher. Außerdem reiht sich hier ein Ort an den anderen.  Kaum noch Überlandfahrten. Ich komme anscheinend langsam in das Einzugsgebiet von Tehran.

Ansonsten bin ich ja auch ein Dösbaddel:Nun finde ich mal einen Supermarkt,  dann gibts da sogar Milka-Schokolade und ich kaufe nur eine (und anderes zeugs), weil ich nicht weiß wie teuer die hier ist.  Im Iran stehen halt nie Preise an den Regalen/Artikeln.  Anstelle,dass ich nur eine Schokolade kaufe, nur um zu wissen was die kostet und dann halt nochmal 30-40 Stück,  wenns nicht zu teuer ist.  Und ausgerechnet mir als Schokoladenabhängiger fällt das erst 10 km später ein. Tsstss.

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Mi 03.06.2015 09:16

Nur mal so.... bin zurück aus Teheran und wieder am kaspischen Meer; derzeit bei Larim in der Nähe von Sari.

Vielleicht tippsel ich später ausführlicher.

Mi 03.06.2015 12:07

Man, hat die geschaukelt.... hab etwas weiche Knie nach dem Übergang

Mi 03.06.2015 17:40

Mal ein weniger gelungenes Nachtlager

Damit ich nicht immer nur Fotos von traumhaften Nachtlager-Plätzchen schicke, heute mal eins ohne Badegelegenheit, ohne tolle Aussicht und unweit der Straße. Lediglich sichtgeschützt isses. 

Dat kommt auch gelegentlich vor, aber zum Glück sind solche Übernachtungen stark in der Minderheit :)

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Do 04.06.2015 10:08

Die Karakum-Wüste scheint näher zu kommen

Ich wäre ja am liebsten direkt am kaspischen Meer durch Turkmenistan gefahren. Dann hätte ich insgesamt knapp 1000 km gehabt, bei denen auf der einen Seite die Karakum-Wüste und auf der anderen Seite das Meer ist. Ich stelle mir das wundervoll vor: 2 Wüsten, alles eben, sehr leise, weil total abgelegen. Einfach im "Nichts" sein... Nichts als Ruhe und Weite.

Leider hätte ich im Anschluss mindestens ein 60-Tage Kasachstan-Visum gebraucht und das wiederum gibt es leider nicht für Deutsche :(

Ich mache derzeit Mittagspause am "Khalij-e Gorgan".

Do 04.06.2015 17:59

Sachen gibt's. ..

... da bin ich doch eben tatsächlich auf die ersten unfreundlichen Polizisten gestoßen. Und das im Iran. Tsstss.

Die haben weder die Hand gereicht zur Begrüßung, noch Hallo bzw. Salam gesagt; haben es noch nicht einmal für nötig gehalten aus ihrem Auto auszusteigen. Auch nicht, nachdem sich offenbar Gesprächsbedarf entwickelt hatte.

Ich bin mittlerweile bei Gomishan. Das ist ca. 40 km von der turkmenischen Grenze entfernt, so dass ich ja durchaus wieder vermehrt mit Kontrollen rechnen muss.

Aber da wollten die Polizisten doch echt, dass ich wieder umkehre. Infolge der Sprachschwierigkeiten habe ich das natürlich nicht verstanden ;)))) Auch nicht, nachdem er mich zum dritten Mal auf persisch und in  Zeichensprache dazu aufgefordert hatte. Stattdessen habe ich versucht meine Route darzulegen.

Da ich ja mittlerweile weiß, dass die Iraner sehr auf ihr Image im Ausland bedacht sind und ganz besonderen Wert auf ein gutes Verhältnis zu Deutschland legen, dachte ich mir, das kann ich jetzt ruhig mal hartnäckig versuchen. Auf Umkehren hatte ich so ganz und gar und überhaupt kein Bock. Zum Glück hats geklappt :))))) Er hat mich dann ziehen lassen und bis zur Kreuzung mit dem Auto begleitet (vermutlich um sicher zu gehen, dass ich auch ja nicht Richtung grüne Grenze nach Turkmenistan fahre).

Sachlich betrachtet gabs ,meines Erachtens, auch gar keinen Grund umzukehren.

Ansonsten noch das Bildchen vom heutigen Nachtlager: Rundum Ebene so weit das Auge reicht.

Do 04.06.2015 18:03

Ja  hoppala... da war ich so ins Tippseln der Email vertieft, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich inzwischen Besuch bekommen habe.

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Fr 05.06.2015 06:15

Die Wüste rückt näher

Gemächliches Dahinradeln in scheinbar endloser Ebene, kaum Wind, kaum Verkehr, alle 20 km mal eine Kreuzung, die ersten Kamele und nervige Fliegen,  deren einziges Ziel es zu sein scheint, in die Ohren fliegen zu wollen.

 Die nächste Ortschaft ist in 70 km und ich Dösbaddel habe gestern versäumt genug Wasser zu kaufen, weil diese zwei unfreundlichen Polizisten dazwischen funkten. Nun habe ich heute morgen nur noch einen halben Liter. Kein Grund zur Sorge - passt schon. Im schlimmsten Fall wirds nur unangenehm,  falls ich erst in 70 km wieder Wasser bekommen sollte.

Fr 05.06.2015 06:44

Wasserproblem gelöst

Na wer sagt es denn:Da kam doch noch ein kleiner Ort mit einem kleinen Laden und nun habe ich 5 Liter Trinkwasser.  Dat reicht erstmal bis heute Nachmittag. 

Fr 05.06.2015 09:30

Eine halb verdunstete Welpe

Über einen halben Liter hat diese Handvoll Hund getrunken, dann einen Teil davon wieder herausgekotzt und danach wieder getrunken. Das Leben ist schon ungerecht: Ich gebe ihm soviel Wasser wie er trinkt und das was er essen mag von dem was ich dabei habe ... aber letztendlich. ... nunja, ist eigentlich klar, wie es ausgehen wird.

Fr 05.06.2015 10:16

Ein Liter Wasser hat letztendlich reingepasst

... in diese Handvoll Hund. Was handfestes wollte er gar nicht. Hab jetzt alles durch, was ich dabei habe. Vielleicht ist er noch zu jung dafür. Und diese Sch...Fliegen nerven ihn genauso wie mich.

Nunja.

Fr 05.06.2015 13:15

Was für eine Wohltat

Der See hat zwar Badewannenwassertemperatur,aber bei ca. 50 ºC (in der Sonne) ist es dennoch eine wohltuende Erfrischung.  Außerdem hatte ichs mal wieder dringend nötig,  etwas sauberer zu werden ;)

Mal schauen,  ob ich meine Route ein wenig entlang weiterer dieser angelegten Sen planen kann...

Fr 05.06.2015 17:49

Hab nen sehr schlechtes Gewissen. ..

... dass ich die Welpe vorhin ihrem Schicksal überlassen habe. Zumal er ziemlich dankbar mit dem Schwanz gewedelt hat, als er Wasser bekam.  Im Ergebnis wird der Hund verdursten. ...oder zuvor an Schwäche sterben. Zumindest kam mir schon äußerst geschwächt vor. Und ein Auge war ganz schön ramponiert.  Ich vermute, dass er ausgesetzt wurde.

Hättest du den Hund gerettet (falls das überhaupt noch möglich gewesen wäre)?

Z.B. aufm Fahrrad mitgenommen (wobei bei der Hitze die Frage ist, wie lange er das überlebt hätte), versucht - trotz immenser Verständigungsprobleme - einen Einheimischen dafür zu "begeistern" sich dem Hund anzunehmen (wobei hier ein Hundeleben vermutlich nicht viel "wert" ist), ihn vielleicht in einer Ortschaft erneut auszusetzen oder was auch immer...

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Sa 06.06.2015 08:35

Das wäre mal wieder ein nettes Plätzchen. ..

....wenn es nicht so früh am Tag wäre.

Sa 06.06.2015 10:34

Der zweite Tausi seit Tbilisi :)

Sa 06.06.2015 12:03

Jenseits von Afrika... gibt es also auch Büffel.

Sa 06.06.2015 19:42

Die Hitze macht mir zu schaffen

Eigentlich isses ja super: tolles Wetter, schon der fünfte Tag mit Rückenwind, bis gestern alles eben.

Aber stattliche 50 °C tagsüber in der Sonne. Schatten gibt es in der Ebene so gut wie keinen. Der Rückenwind wäre ja auch toll - nur habe ich ständig das Gefühl genau das Tempo zu fahren, das auch der Wind hat. Das heißt, gar keine Luftkühlung - ich schmore bei 50 °C ohne jeden Luftzug. Das macht mich ganz schön platt. Ich hatte heute wieder (nach etwa 900 km) die ersten kleinen Steigungen und da war dann bei der Hitze mein Akku ruckzuck leer.

Da ich mich bis Mashhad erstmal von der Ebene (und vom Meer sowieso) entferne, hoffe ich, das der Rückenwind bleibt und es schlicht und einfach ein paar Grad kälter werden wird. Unter 40 °C wäre ganz nett ;)

Es ist seit einer Stunde dunkel und im Zelt sind es knapp über 30 °C.

Dafür habe ich heute einen neuen Highscore aufgestellt: Ich habe heute 10 Liter getrunken (7 Liter Wasser und 3 Liter Fanta)...und alles rausgeschwitzt. Beim Pipimachen hingegen isses tiefgelb und es kommt kaum was ^^

Zum x-ten Mal wurde ich beim Wasser kaufen gefragt, ob ich vielleicht mein Gesicht waschen mag....dat muss ja aussehen, wenn ich öfter danach gefragt werde ;) Bringt aber nix, weils nach einer Stunde eh wieder genau so aussieht.

Ansonsten mal wieder ein paar Bilder des Tages, darunter zwei ganz typische und natürlich das Nachtlagerfoto.

An der Küste an den Tagen zuvor gabs nicht soviel tolles zu sehen: viel Ortschaften, alles eben, viel Verkehr.

Meine Einkäufe habe ich an der Küste stets selbst bezahlt. Aber Lebensmittel wurden mir auch dort täglich geschenkt. Übernachtungseinladungen habe ich auch an der Küste zumeist täglich erhalten.

Nun ja, ich muss allerdings gestehen, dass ich mittlerweile gelegentlich genervt bin von einigen Menschen hier. Z.B. wenn ich dauernd während der Fahrt angequatscht werde - und zwar völlig unabhängig davon, ob das vielleicht gerade ne ganz dämliche Idee ist ... so wie beim Berg hochfahren in der Sonne oder bei Gegenverkehr oder wenn hinten einer überholen will oder bei miserabler Wegstrecke, wo ich einfach keine Hand vom Lenker und keinen Blick von der Straße lassen kann. Funktioniert dann die Verständigung (wie meistens) schlecht wird meistens weiter eine Kontaktaufnahme während Fahrt versucht. Dat nervt mich mittlerweile ziemlich, aber dagegen scheint der Iraner zu 100 % immun zu sein.

Das Andauerndfotografiertwerden ist mir zwar im Großen und Ganzen egal, aber öfters wird krampfhaft über längere Zeit ein Small-Talk mit dem einzigen Zweck versucht, nur damit sich dann der werte Herr traut zu fragen, ob er ein Foto machen darf. Dat kann schonmal 15 min dauern. Und dann am liebsten in ganz bestimmter Pose mit mir. Gnagnagna. Dann soll er doch gleich fragen - finde ich ehrlicher. Die meisten fragen aber ziemlich schnell danach.

Ziemlich unhöflich finde ich es, wenn ich ungefragt gefilmt werde. Das ist auch an der Tagesordnung.

Meine Pausenplätze suche ich mir mittlerweile so aus, dass sie entweder sichtgeschützt sind oder soweit weg von der Straße, dass sich keiner die Mühe macht, extra dahin zu laufen. Sonst kann ich nicht in Ruhe essen oder schwimmen gehen - denn sich dabei höflich zu verhalten, indem man beizeiten  wieder auf Distanz geht: Auch dagegen ist der Iraner offensichtlich zu 100 % immun.

Ich wollte das einfach mal schreiben, weil ich ja sonst nur geschwärmt habe vom Iran und von der Freundlichkeit und der Gastfreundschaft und der Hilfsbereitschaft hier. Das tue ich auch weiterhin !!!!!

Tja, und die zurück gelassene Welpe beschäftigt mich nach wie vor sehr. Vielen lieben Dank an alle, die da so schnell geantwortet haben. Für mich haben eure lieben Antworten es etwas erträglicher gemacht - für den kleinen Hund natürlich leider nicht :( Ich hoffe, es ist ok, wenn ich euch das hier schreibe und nicht in einer persönlichen Mail.

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So 07.06.2015 09:17

Tibet rückt näher ;)

So 07.06.2015 13:39

Ich sollte meine Wetterwünsche wohl genauer ausdrücken: Unter 40 ºC hätte mir ja schon gereicht - aber gleich auf 15 ºC runter wäre nicht gleich nötig gewesen ;)  Im Moment empfinde ich es aber dennoch angenehmer als diese Hitze der letzten Tage. 

Bin ca. 10 km vor Seyyedabad bzw. 110 km vor Ashkhanesh.

So 07.06.2015 17:15

Irgendwo im Nirgendwo

Ein Nachtlager ganz nach meinem Geschmack: Mit Ausblick, mitten in der Ödnis, schön einsam gelegen, 10 km nach dem letzten Ort. Der nächste Ort ist in 30 km und die Nebenstraße in etwa 1 km Entfernung ist nicht stark befahren.

Nur eppes doof, dass der Wind nun doch wieder ganz gehörig auffrischt. Das wird wohl die erste Sturmprobe heute Nacht mim Zelt.

Trocken habe ich mir die Wüste vorgestellt, aber vor allem ist sie extrem staubig. Kein Wunder, dass hier alle stets mit Mundschutz unterwegs sind, also das gesamte Gesicht bis auf den Sehschlitz für die Augen mit einem Tuch abgedeckt haben. Die schauen dann aus wie klassische Banditen ;) Dieser Staub zieht ja überall rein.

Oha, der Wind legt grad nochmal richtig zu...hoffentlich flutschen die Häringe nicht raus ;)

Und hoffentlich regnet es nicht heute Nacht. Sonst wird das Ganze arg matschig.

Was suche ich mir auch immer so exponierte Plätze fürs Nachtlager ;) Tsstss.

So 07.06.2015 18:47

Der bislang schönste Streckenabschnitt im Iran...war für mich der heutige.

Eigentlich dachte ich ja, mich von der Wüste wieder zu entfernen, wenn ich nun in Richtung Mashhad fahre, um (hoffentlich) das Visum für Turkmenistan abzuholen .

Ich hatte kurzentschlossen einen nirgendwo verzeichnete Straße genommen. Dann eröffnete sich mir nach kurzer Zeit eine Art Flussoase. Zudem war diese Straße sehr wenig befahren.

Klar, der anschließende Weg zum Pass rauf war - wie immer - anstrengend und auch überraschend kühl und regnerisch. Ich dachte dann, nun wird die Landschaft wieder grüner, aber stattdessen entwickelt sich die Landschaft bei der Passabfahrt zur Wüste bzw. Halbwüste mit tollen Fernsichten. Zusammen mit dem Rückensturm war das eine der wunderbarsten Fahrten der bisherigen Reise. Ich mag es sehr, durch so karge Landschaften zu radeln. Wüste fasziniert mich.

Dementsprechend sind es heute mal wieder ein paar mehr Bilder des Tages.

Ich bin ja mal gespannt wie die Fahrt nach Mashhad weitergeht...

Insgesamt war es eine gute Entscheidung von etwa 4 Tagen die Hauptroute nach Mashhad zu verlassen und einen Abstecher Richtung Norden zu machen.

Ab morgen abend bin ich dann leider wieder auf der Hauptroute, da ja die Zeit läuft .... vor allem wegen dem Turkmenistan-Visum. Ausfürhliches zu diesem Visum vielleicht ein andermal....

Ich mag und sollte mal meinen Zeitplan bis nach Turkmenistan checken...

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Mo 08.06.2015 18:28

Ja hoppala...... ich habe heute nicht ein einziges Foto gemacht. Das ist ja Premiere - glaube ich ;)

Nach einer windig-staubigen Nacht hatte der heute Tag angenehme 20 - 25 °C zu bieten. Ich genieße gerade die Kühle. Außerdem entfällt dann das nervig-klebrige Eincremen, da es heute dementsprechend bewölkt war.

Ich bin mittlerweile leider wieder auf der Hauptstraße Richtung Mashhad (derzeit ca. 15 km vor Bojnurd). Auf der Hauptstraße werde ich im Großen und Ganzen bleiben müssen bis Mashhad und die Strecke ¨abspulen¨.

Am kommenden Samstag morgen, so hoffe ich, kann ich dann in der turkmenischen Botschaft das turkmeniche Visum abholen, was ich in Tehran beantragt hatte. Diese Visa werden leider sehr restriktiv gehandhabt und meines wird dann ausschließlich gültig sein vom 15.06.2015 bis 19.06.2015. In genau dieser Zeit muss ich dann die 450 km durch Turkmenistan. Null Spielraum ... die Zeit läuft also und deswegen habe ich auch nicht mehr viel Spielraum bis Mashhad.

Turkmenistan ... das Visastressmacherland ;) Echt schade, denn Turkmenistan hätte einiges zu bieten. Aba egal...

Ich bin heute vormittag fast out-of-water gelaufen. Ich hatte nur noch 400 ml am Morgen und der nächste Ort war in 30 km. So weit noch ganz ok ... nur bestand dieser Ort dann aus sage und schreibe drei verlassenen Häusern. Und die nächste Stadt/Ort war insgesamt 70 km weg. Da war ich gestern und heute wohl doch ziemlich in der Ödnis ;) Eigentlich wollte ich mir die letzten Tropfen Wasser einteilen bis zur Stadt, aber nachdem nach 50 km dann ein LKW-Fahrer zum Small-Talk anhielt, habe ich ihn dann doch nach Wasser gefragt ;) Es hatte zuvor schon angefangen, dass es mir recht unangenehm wurde mit dem wenigen Wasser. Dabei weiß ich doch, wie wichtig das mim Wasser ist. Tsstss. Aber trotzdem: kein Grund zur Sorge.  Es sind immer genügend Fahrzeuge unterwegs. Sollte es tatsächlich mal so eng mit dem Wasser werden, dass ich gesundheitliche Probleme befürchten muss, halte ich das nächstbeste Fahrzeug an. Wasser werde ich sicher immer bekommen - und im Iran bei dieser immens großen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sowieso.

Ansonsten habe ich heute doch tatsächlich den ersten ¨offiziellen¨ Rüffel wegen meiner kurzen Hosen bekommen. Da waren in Ashkhaneh mal wieder zwei unfreundliche Polizisten. Erstens waren sie unfreundlich wie die beiden in Gomishan und zweitens sind sie natürlich per Definition unfreundlich, wenn ich nicht in kurzer Bux weiterfahren darf. Is doch klar, oda ?

Mit Schulterzucken, weil ich ja nicht verstehe, was er meint und so, konnte ich mich nicht aus der Affaire ziehen, da mir zuvor jemand geholfen hatte, meine Einkäufe zu erledigen und immer für mich übersetzt hatte. Leider war der dann auch wieder zur Stelle, als die beiden Polizisten mich kontrollierten. So bin ich doch tatsächlich bis weit aus der Stadt raus, heute das erste mal mit langer Bux im Iran geradelt ;)

Na wenigstens habe ich in Ashkhaneh mal wieder nen gescheiten Käseladen gefunden. Dat wurde auch allerhöchste Zeit ;)

Mein heutiges Nachtlager ist kein Foto wert. Is eher ne Notlösung, da es hier kurz zuvor geschüttet haben muss und abseits der Straßen alles immens matschig ist. Irgendwie habe ich dieses Jahr (noch) keine so wirkliche Lust auf ausgiebige Schlammfahrten und Matsch-Übernachtungen. Vielleicht später mal wieder.

Sodele, genug Unwichtiges für heute.

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Di 09.06.2015 18:50

Ein zäher Tag... den ganzen Tag starken Gegenwind bis Gegensturm, nur Hauptstraße gefahren und hügelig ist es auch.

Dat is hier insgesamt so stürmisch wie bei uns im Herbst und stört doch ziemlich beim Radeln - fast egal, aus welcher Richtung er kommt. Von vorne raubt er mir 30-40 % meiner Tageskraft ... für nix ! Von hinten gehe ich bei dieser Hitze auf dem Zahnfleisch, weil dann jede Luftkühlung fehlt. Von der Seite schubsen mich die Böen entweder Richtung Straßenmitte oder neben die Straße - wenn ich nicht aufpasse.

Hab heute nen iranischen Rennradfahrer getroffen. Radfahren scheint im Iran überhaupt nicht populär zu sein, deswegen finde ich das erwähnenswert. Der war also ne echte Rarität. Noch besser fand ich es allerdings, dass er, als Iraner, mit kurzen Radlerhosen unterwegs war. Ich habe noch nie einen Iraner mit kurzen Hosen auf der Straße gesehen. Das ist nun natürlich für mich die willkommende Rechtfertigung, weiterhin guten Gewissens mit kurzen Hosen unterwegs zu sein :) ... Hätte ich natürlich auch ohne diese Begegnung so gemacht, klar.

Viele liebe Grüße aus dem stürmischen Nordost-Iran

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Mi 10.06.2015 10:15

Ahja

Mi 10.06.2015 19:10

Man, tut das gut......mal wieder frisch gebadet ins Bett zu gehen :) Ich weiß schon gar nicht mehr, wie das ist ;)

Ich habe heute einen ¨Campingplatz¨ mit fließend Wasser gefunden. Einer der vielen Bewässerungskanäle für die Felder hier hat klares sauberes Wasser. Mal schauen, ob ich morgen wieder sowas finde.

Allerdings kommt auch nach dreimaligem Haarewaschen immer noch Staub aus den Haaren. Da muss sich ganz ganz schön was angesammelt in den letzten .... ööööhm ... 4 Tagen warens, glaube ich;)

Die Temperaturdifferenz liegt derzeit bei etwa 33 °C zwischen ¨in der Sonne¨ tagsüber und ¨nachts im Zelt¨. Ich finde das ganz schön viel. Mal schauen, wieviel das wohl wird, wenn ich richtig inna Wüste bin.

Ich bin beim Endspurt nach Mashhad. Bis dahin sind es noch etwa 120 km und ich habe noch 2 Tage Zeit. Das passt also recht locker, solange ich nicht wieder Gegensturm habe.

Ab Samstag morgen beginnt dann der Visastress wegen Turkmenistan.

Leider ist auf dieser Sch...Karte von Reise-KnowHow für den Iran ein Fehler bei der km-Angabe von Mashhad zur turkmenischen Grenze (ein Fehler von vielen anderen). Es sind nämlich 200 km Strecke anstelle der angegebenen 140 km. Das habe ich leider erst gestern abend gemerkt. Ich hatte für 140 km gut 1,5 Tage eingeplant, was gut machbar wäre - nun muss ich in der selben Zeit die 200 km fahren. Mist.

Und sofort im Anschluss die 450 km durch Turkmenistan in 5 Tagen (abzüglich der Zeit, die durch die Grenzübertritte verloren geht).

Das wird ab Samstag also ne anstrengende Woche ohne zeitlichen Spielraum.

Meine Stimmung ist aber dennoch ganz gut, da zumindest mal die Zeitplanung bis Mashhad aufgeht und ich heute, wie eigentlich fast jeden Tag, wieder viele nette Begegnungen mit Iranern hatte.

Hoffentlich klappt am Samstag morgen alles problemlos und vor allem schnell mit dem Abholen des Turkmenistan-Visums in Mashhad.

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Do 11.06.2015 18:00

Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht...... so dicht an einer Großstadt wild zu campen. Ich bin zwischen den ersten Vororten von Mashhad auf einem ... nunja ... semi-offiziellen Grundstück ;)

Die von außen interessantesten und schönsten Areale sind vollständig in Privatbesitz und eingezäunt und geschützt und hastenichgesehen.

Ich musste mich vorhin entscheiden, ob ich noch heute nach Mashhad herein fahre und mir ein günstiges Hotel suche - oder irgendwie versuche kostengünstiger vor der Stadt wild zu campen.

Ein Hotel suche ich mir dann also von morgen auf übermorgen. Es darauf anlegen zur Übernachtung eingeladen zu werden, möchte ich nicht machen. Für mein persönliches Empfinden halte ich das als nicht 100 %-ig o.k.

Ich versuche morgen früh mal als erstes, ob das turkmenische Konsulat nicht doch auf hat. Der Freitag im Iran ist das, was bei uns der Sonntag ist. Deswegen ist vermutlich auch das Konsulat zu (sagt zumindest auch meine Info ausm Internet).

Ansonsten war heute mal wieder ein Tag mit viel und teilweise kräftigem Gegenwind.

Somit also ...

Viele liebe Grüße aus Windistan

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Fr 12.06.2015 18:36

Hab ich in Mashhad gefunden Ich bin mir nicht ganz sicher,  aber ich glaube das könnte das Grabmal eines der Propheten sein. Zu schade, dass ich die Kamera nicht mit herein nehmen durfte.

Denn innen wurde es erst richtig beeindruckend: Ein Areal von ca. 1 Quadratkilometer, das nur aus Plätzen, die großteils mit Teppichen ausgelegt sind, und Mosaikbauten besteht.

Die große Moschee hat einen zentralen Raum der weit mehr als hundert Meter lang, vielleicht 50 m breit und 30-40 Meter hoch ist. Dieser Raum hat mehrere Kuppeln und ist KOMPLETT mit einem Mosaik aus Spiegelstücken verkleidet. Die Spiegelstücke sind nur wenige Zentimeter lang und unterschiedlich geschnitten. Da bin ich aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen, so sehr hat mich das beeindruckt. Was für eine Arbeit. Als wenn Mosaik nicht schon genug Arbeit wäre, aber dann noch ein Riesenmosaik aus sauber gebrochenen Spiegelstücken. Dieses Mosaik hinterlässt einen Gesamteindruck und wirkt insgesamt sehr ruhig.

Das letzte Foto stammt aus einer Moschee aus Tehran, die innen ebenfalls komplett aus Mosaikspiegeln besteht. Nur ist die Moschee in Tehran um sehr viele Dimensionen kleiner. Aber um Eindruck zu erhalten, finde ich das Foto aus Tehran hilfreich.

Auf den Plätzen des Areals in Mashhad, in der dortigen Moschee und quasi überall dort sind Menschen, die beten, im Koran oder anderen Büchern lesen oder einfach nur ruhig da sitzen.

...

Ich weiß, den ¨Abstecher¨-Bericht nach Tehran bin ich schuldig geblieben ... hole ihn vielleicht noch nach. Mal in aller Kürze:Tehran war sehr erlebnisreich, ich hatte die Einladung von Mehdi und Mernaz zu einem Abendessen angenommen, das nur aus traditionellen persischen Speisen und Getränken bestand, privat und mit sehr viel Mühe zubereitet war und was dementsprechend lecker war. Das war das beste leckerste Essen, dass ich in den 3,5 Wochen Iran probieren durfte.

Zudem hatte ich quasi an der ¨Bushaltestelle¨ nach Tehran Peyman kennengelernt, bei dessen Eltern bzw. Familie ich letztendlich in Tehran übernachten durfte. Peyman hatte mir die 2 Tage in Tehran sehr viel geholfen mein Zeugs zu erledigen (nicht nur das Turkmenistan-Visum anleiern) und der einzige halbe Tag der dann noch übrig war, ein wenig von Tehran gezeigt (u.a. eben diese Moschee, von der das Foto mit dem Spiegelmosaik stammt).

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz besonders bei Peyman für seine viele Hilfe und Gastfreundschaft bedanken.

Und natürlich auch bei Mehdi und Mernaz, ohne die ich niemals so leckere persische Dinge hätte probieren können :) Ganz besonderen Dank an Mernaz, die sich die viele Arbeit gemacht hat.

Nach dem Tehran-Abstecher sind Peyman und ich wieder zurück zum kaspischen Meer mit dem Bus gefahren. Er wollte dort in der Villa seiner Familie eine Woche verbringen und ich wollte genau zu dem Punkt zurück, von dem aus ich die Busfahrt nach Tehran begonnen hatte...mit dem Hintergrund, dass ich ja die gesamte Radreise mit dem Fahrrad fahren mag. Tehran gehört also, so gesehen, jedenfalls nicht zu dieser Radreise ;)

Gute Nacht zusammen
Frank

P.S. Nun verbringe ich also tatsächlich eine Nacht im Hotel in Mashhad. Meine erste selbst-organisierte Hotelnacht seit ... ööööhm.... keine Ahnung, muss in meinem letzten Leben gewesen sein, so lange ist das her.

 Dementsprechend schwer habe ich mich damit getan, mir eine Unterkunft zu besorgen, die halbwegs günstig ist. 20 $ kostet nun die Nacht. Außerdem sprach keiner englisch :(

Klar, Dusche ist toll - noch toller ist, das es staubfrei ist (jedenfalls im Vergleich zur letzten Woche). Akkus wieder laden ist auch toll :) Aber irgendwie mag ich schon wieder viel lieber draußen und aus der Stadt raus sein. Draußen bin ich in meinem Element. Außerdem machen mir Städte allein nicht sonderlich viel Spaß. In der Natur gehts mir da ganz anders. Dort fühle ich mich sowohl alleine, als auch in Gesellschaft wohl.

Sodele, jetzt aber: Guts Nächtle

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Sa 13.06.2015 06:22

Juhuuuuuu... mein erstes unterwegs organisiertes Visum :))))

Sa 13.06.2015 15:30

Schon wieder Gegensturm... Jetzt, wo ich das am Allerwenigsten gebrauchen kann. Ich habe heute gerade mal zwei Drittel meines Tagespensums geschafft. Wenn das so weitergeht wird das ausschließlich Stress bis ich durch Turkmenistan durch bin - wenn nicht ganz unmöglich alles zu Radeln. Es ist zum Kotzen mit diesem Wind. Sorry, das musste grad unbedingt raus ;)

Außerdem überträgt meine iranische Sim-Karte seit gestern mittag keine Daten mehr. Vermutlich ist das Limit erreicht:(

Ich maile also derzeit mit meiner deutschen Sim-Karte. Da mir das aber mit 1,- Euro je Megabyte viel zu teuer ist, bis auf weiteres ohne Fotos....und auch nur eingeschränkte Mails bis ich irgendwann wieder eine " einheimische"  Sim-Karte habe.  Das wird aber frühestens ab 21.6. in Usbekistan sein und spätestens ab 10.7. in Kirgisistan.

Sponsoring in Form von Prepaid-Codes für die Aldi-Sim-Karte nehme ich gerne an. Dann auch gerne mit Fotos für die Turkmenistan-Zeit ;)

Stürmische Grüße

Sa 13.06.2015 19:38

Jetzt weiß ich endlich wozu diese vielen Militärposten da sind...... das sind total freundliche Trinkwasserspender. Da hätte ich ja schon mal eher drauf kommen können ;)

Als Entschädigung für diesen Gegensturm heute habe ich ein sehr nettes Nachtlager: Ein kleiner ausgetrockneter Flusscanyon mündet in ein kleines ausgetrocknetes Mini-Flussdelta...und das Zelt steht erhöht genau am Rand und mit Blick auf dieses Mini-Delta. Leider mal wieder äußerst wind-exponiert. Da mute ich dem Zelt schon ein wenig viel zu. Vielleicht sollte ich mir das mal etwas abgewöhnen. Ein Härtetest ist schon ok, aber lieber nicht als Dauerzustand ;)

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So 14.06.2015 06:36

Es ist doch nicht zu fassen... als hätte sich das Wetter gegen mich verschworen. Mittlerweile stürmt es so sehr, dass ich ebene Strecken schieben muss. Keine Chance,  heute die 115 km bis Sarakhs zu schaffen. Zudem sind dabei noch ca. 500 Höhenmeter zu überwinden.

Heute Nacht bis etwa 6:30 h war es windstill. Ich weiß leider nur nicht,  wann genau in der Nacht die Windstille begann. Sollte sich der Sturm nicht bald legen (wonach es leider nicht aussieht), werde ich die nächste Nacht meine erste Nachtfahrt versuchen. Es ist dann nämlich meine letzte und einzige Möglichkeit, die Strecke bis nach Turkmenistan mit dem Fahrrad zu meistern.

Keine Sorge, ich habe eine gute Fahrradbeleuchtung und zudem ein Blinklicht nach hinten. Das mich jemand nachts über den Haufen fährt,  weil er mich nicht sieht, ist somit so gut wie ausgeschlossen.

So 14.06.2015 06:41

P.S. Die nicht-klare Sicht auf dem Foto ist übrigens kein Nebel oder diesiges Wetter,  sondern aufgewirbelter Staub.

P.P.S. ...und eine reflektierende Hochsichtbarkeitsweste und unzählige Reflektoren am Fahrrad und den Packtaschen habe ich auch. Also wirklich kein Anlass zur Sorge wegen der vermutlich unausweichlichen Nachtfahrt.

So 14.06.2015 16:13

Die ersten 10.000 km seit meinem Start letztes Jahr in Kaiserslautern :))))))))

Eigentlich nun wirklich ein Grund das gebührend zu zelebrieren. Aber leider lässt das die aktuelle "Situation" nicht zu. Nur kurz diese Mail und dann weiter.

Ich mag der Grenzstadt Sarakhs heute noch so nah wie möglich kommen.

Aber ein wenig stolz bin ich jetzt schon auf die lange Strecke :)

Vielleicht kann ich das Zelebrieren nachholen z. B. mit "Ins Zentrum von Zentralasien mit dem Radl" wenn ich in Bishkek bin (dann bei etwa 12.000 km insgesamt).

Ok, die erste sechsstellige km-Zahl dauert nun noch ein Moment. 

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Mo 15.06.2015 07:32

Juhuuuuu....Turkmenistan by bike.

Mo 15.06.2015 11:49

Ich habe es mir wüster vorgestellt am Rand der Karakum-Wüste. Da wars ja schon im Iran viel wüstiger.

Ich vermute,  so wie auf dem Bild wird meine gesamte Strecke durch Turkmenistan ausschauen: Viel geradeaus, viel Hitze und Sonne.

Dazu kommt derzeit so gut wie kein Verkehr. Eine Wohltat im Vergleich zu dem vielen Verkehr im Iran.

Und leider schon wieder kräftiger Gegenwind. Na wer hätte das gedacht ;( Na wenigstens nicht wieder so ein Sturm wie in den letzten beiden Tagen. Noch nicht...denn der Wind nimmt allmählich zu :(

Im Iran gestern hatte ich noch einen wunderschönen Streckenabschnitt. Vielleicht schicke ich die Fotos später mal nach, wenn ich wieder ein gescheites Internet habe.

Liebe Grüße aus dem Visastressmacherland

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Di 16.06.2015 08:53

Wenn alle Seen in der Wüste so schön sind dann freue ich mich schon auf Usbekistan. Da mag ich eine sehr abgelegene Strecke an einem weiteren Wüsten-See entlangbummeln (dann am Rand der Kisilkum-Wüste). Mehr dazu, wenn ich da bin ^^

Schade, dass ich diesen See nicht schon gestern erreicht habe. Das wäre ein wunderbares Plätzchen für das Nachtlager gewesen.

Schade, dass ich schon wieder weiter muss. Das Visum-Timeout läuft. ... Hier könnte ich jetzt den restlichen Tag vertrödeln und dann übernachten. Obwohl es noch vormittags ist.

Also nur mal wieder ne Grundreinigung und eine kurze Runde schwimmen ;)

Ich bin bei Khauz-Khan am Hanhowuz-Reservoir (in Turkmenistan).

Nun nix wie weiter - muss heute noch 80 km radeln.

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Mi 17.06.2015 06:14

Das nenne ich Kleiderzwang. Dagegen ist der Iran mit seiner Lange-Hosen-Pflicht ja richtig leger ;) Man könnte glatt meinen, ich wäre hier in einer ... na, wie hieß diese Regierungsform nochmal?

Mi 17.06.2015 14:00

vorläufiger Highscore

Mi 17.06.2015 17:42

Wow, Viecher gibt's hier die habe ich noch nie gesehen. Das Vieh ist so groß wie meine Hand und scheint äußerst wehrhaft zu sein. Ich habe nur einen Stock hingehalten (nicht damit das Tier berührt) und es ist am Stock hochgesprungen und hat ihn angegriffen.

Weiß jemand was das für ein Vieh ist und ob das giftig oder gefährlich für mich ist?

Klaaaaaar .... und ja immer sofort das Zelt zumachen. Nach dieser Begegnung werde ich da mehr drauf achten^^

Ansonsten habe wohl zuviel Staub geschluckt in der letzten Zeit. Das Pipi ist nun rostbraun. Das ist nicht übertrieben! Vielleicht sollte ich mir auch mal irgendwas als Atemschutz besorgen. Nur wird es dann ja tagsüber noch heißer beim Radeln.

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Do 18.06.2015 04:28

Wasserversorgung in der Wüste und das Wasser von einem (vermutlich ganz typischen) Dorfbrunnen habe ich probiert. Es schmeckt so weit ganz gut, hat aber einen sehr geringen metallischen Beigeschmack. Na, wenn die das trinken, werde ich es wohl auch überleben; )

Achja, gleich am ersten Tag in Turkmenistan habe ich nicht damit gerechnet,  dass ich nun die Wasserplanung für 24 Stunden machen sollte. Es sind nämlich meistens Abschnitte von ca. 70 km, wo einfach nix ist. Ich hatte anfangs nur 4 Liter für die erste Etappe Wüste ;)

So habe ich gleich am ersten Tag in Turkmenistan eine neue Trinkwasserquelle erschlossen: LKW-Fahrer anschnorren. Hat hervorragend geklappt: Jedesmal habe ich eine volle 1,5 Liter Flasche bekommen.

Mittlerweile schaue ich ganz genau,  wo ich wieder Wasser bekomme und plane entsprechend.  Das heißt,  ich schleppe dann eine Tagesration Trinkwasser mit mir rum, also 11 Liter.

"LKW-Fahrer anschnorren" mag ich ja schließlich nur im äußersten Notfall machen. Ich muss mich schon selbst um mein Wasser kümmern. Zudem bin es ja schließlich ich, der aus einem reichen Land kommt und hier wahrlich nicht schnorren sollte.

Viele liebe Grüße,  immer noch aus Turkmenistan

Do 18.06.2015 09:29

Da geht doch noch was...

Do 18.06.2015 12:23

Ich kann nicht mehr
Die Grenze des mir möglichen ist erreicht oder schon überschritten. Zwei Nächte mit zu wenig Schlaf, der Gegenwind, die Hitze, im Normalfall kein Schatten und dabei jeden Tag 100 km voran kommen müssen, damit es passt mit dem Turkmenistan-Visum. Das ist einfach zuviel.

Ich transportiere das Trinkwasser zwar mittlerweile geschützt vor der Sonne, aber es ist dennoch so heiß, dass man es kaum trinken kann. Es erhitzt mich somit beim Trinken zusätzlich. Was gäbe ich jetzt für zwei Liter kalte Cola.

Das verlangt mir gerade zuviel ab. Ich habe das Gefühl,  es geht auf einen Hitzekollaps zu, wenn ich nicht zumindest für einige Zeit unterbreche. Mir ist schon schlecht wegen Überhitzung und Schlafmangel. Zum Glück habe ich nach etlichen Kilometern eine verlassene Bahnstation gefunden,deren Häuser Schatten spenden. Nebendran lebt in Barracken ein Pärchen. Ich habe Wasser dort bekommen. Abgestandenes Wasser, aber kühler als meines. Ich trinke im Moment tatsächlich lieber das abgestandene Wasser.

Es sind noch 115 km zur Grenze nach Usbekistan und ich habe Zeit bis morgen etwa 18:00 h. Also noch unmotorisiert machbar, aber Spass macht das, unter diesen Bedingungen, schon lange keinen mehr.

Ich versuche mal etwas zu ruhen, um dann am Abend mindestens noch 20 km zu fahren. Mehr wären deutlich besser, sonst wird es morgen arg knapp, rechtzeitig an der Grenze zu sein.

Do 18.06.2015 17:33

Das ist mal wieder ein Traum von einem Nachtlager.

Schade, dass ich heute Nacht schon wieder weiter muss. Das Visum läuft morgen ab, es sind noch 95 km bis zur Grenze und ich will vor 18:00 h an der Grenze sein.

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Fr 19.06.2015 13:40

Uff, endlich in Usbekistan. Der Visa-Stress hat ein Ende. Bin fix und foxy.

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Sa 20.06.2015 08:36

Juhuuuu... endlich wieder ein gescheites Internet. Ich habe nun eine usbekische Sim-Karte, die es nur mit usbekischem Pass gibt. Aber da kennen die ja nix und registrieren die Karte kurzerhand auf einen usbekischen Pass :) Zumindest hier auf dem Land haben die das einfach so gemacht (bin in Olat).

Hab nur etwas viel gezahlt dafür. ...das nächste Mal frage ich vorher nach dem Preis. 35 $ warens nun für 2 Wochen Internet (bis 3 Gbyte Transfer). Aber egal, Hauptsache wieder Email und co :)

Sa 20.06.2015 19:22

Na das wird wohl eine unrihige und hoffentlich tiefschlafarme Nacht

Ich bin kurz vor Bukhara. Da ich erst morgen in und durch die Stadt mag, habe ich versucht, ein möglichst abgelegenes Plätzchen fürs Nachtager zu finden. Hat ja super geklappt (wie auf den Fotos zu sehen). Ich bin mehr als 2 km vom nächsten Vorort von Bukhara entfernt.

Nur scheint das hier irgendwie das Revier von ¨keine Ahnung von wem¨ zu sein. Eigentlich erstmal egal, nur kamen kurz nach dem Zeltaufbau zwei Kinder vorbei: Einer um die 9, der andere 14-15. Mindestens ein weiterer, soweit ich erkennen konnte der Älteste, hielt sich im Hintergrund.

Wie auch immer, die Situation hat es ergeben, dass ich mir sicher bin, dass die etwas abgreifen wollen und nun darauf warten, dass ich schlafen gehe.

Die Bengel sind zwar schon seit einer halben Stunde wieder weg, aber einer ihrer Esel steht in Zeltnähe.

Die Situation ist jedenfalls eindeutig.

Wenn das so weitergeht, werde ich mir wohl oder übel etwas einfallen lassen müssen mit dem Wildcamping. Erst die Situation mit diesem besoffenen Schwachkopf in Turkmenistan und nun mit diesen (mindestens 3) Rotzlöffeln hier in Usbekistan.

Ich mag jetzt das Zelt nicht wieder abbauen und mir im Dunkeln ein anderes Nachtlager suchen. 

Schade auch, ist sonst ein nettes ruhiges Plätzchen hier. Zumindest für meinen Geschmack ;)

Ansonsten sind hier etliche Böden sehr versalzen (zumindest sieht es danach aus). Soweit ich weiß, sind das alles Folgen einer rücksichtslosen Landwirtschaft aus Zeiten der Sowietunion.

Ich werde berichten, wie es weiter gegangen ist, heute nacht....

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So 21.06.2015 09:45

Da mache ich schon mal Kultur und dann das. 

Von außen sieht es ja noch ganz ok aus, aber von innen wäre das erst dann was, wenns mal komplett renoviert wäre. Dafür dann 1,- Euro Eintritt plus -,30 Cent Fotografiererlaubnis. Abzocke liegt den Usbeken offenbar im Blut ;)

Auch sonst sind etliche Lebensmittel teurer als bei uns - was mich doch ziemlich überrascht. Am teuersten sind vor allem meine meistgebrauchten Lebensmittel: Wasser und Fanta / Cola. 

....oder ich bin beim Geldwechsel ziemlich übers Ohr gehauen worden ;) Mal schauen,  was der nächste Geldwechsel bringt...

So 21.06.2015 11:10

Bin grad stolz wie Oskar

Hab den Kühlschrank neu erfunden, gebastelt und nun eine fahrradtaugliche Version davon dabei. 

Juhuuuuu, nie wieder so heißes Wasser trinken müssen, dass es mich zusätzlich noch erhitzt (hoffe ich jedenfalls mal^^)

Die benötigten Komponenten sind auf dem Foto:

1. Ein Tuch mit möglichst glatter Oberfläche

2. In der Mitte eine Flasche mit Kühlflüssigkeit und rechts das, was gekühlt werden soll. Oder anders herum? Egal.

Ich bin sehr überrascht wie gut das funktioniert. Es dauert etwa eine Stunde, bis eine 1,5 Liter Wasserflasche kühl wird. Klar, es wird nicht so kalt wie im elektrischen Kühlschrank, den man kaufen kann. Aber es kühlt so gut, dass ich es beim Trinken als kühl empfinde.

Ich schätze, der Kühleffekt liegt bei deutlich über 20 °C.

Je heißer der Tag, desto besser die Kühlung. Allerdings bin ich mir bei letzterem nicht ganz sicher, ob das nicht rein subjektiv ist.

Wer kurz beschreiben kann, was man mit den Komponenten macht, wie es funktioniert und das Funktionsprinzip benennt, bekommt einen Reisepunkt :)

Ab 2 Reisepunkten gibts eine Postkarte aus einem Ort oder einer Region deiner Wahl. Handsigniert ! Selbstverständlich nur, wenn ich an diesen Orten in Zukunft vorbei komme. Einen Riesenumweg mache ich deswegen nicht - höchstens einen kleinen ;)

Ab 3 Reisepunkten gibts eine goße Postkarte aus einem Ort oder Region deiner Wahl. Handsigniert !

Ab 5 Reisepunkten werden VIELLEICHT Sonderwünsche erfüllt. Die Erfüllungsmöglichkeit hängt vom Wunsch ab. Logo, oda?

Weitere Vorschläge?

Solange ich noch dabei habe, wahlweise auf selbstgemachten Postkarten ! 

Frohes Raten (oder auch nicht ;)

So 21.06.2015 11:15

Habe vermutlich in Kürze kein Internet mehr !!!!

Ich habe soeben eime Sms bekommen,  das mit der Pass-Kopie, auf die die Sim-Karte registriert ist,  etwas nicht stimmt :(((( Sofern ich das usbekisch richtig verstanden habe.

Da ich nicht zurück fahren werde, um das zu reklamieren,  wird vermutlich die Karte in Kürze gesperrt. 35,- $ für 2 Tage Internet.  Pffffffff.

So 21.06.2015 11:20

Endlich mal ein Dino, der auch stillhält

So 21.06.2015 11:27

Bildchen der letzten beiden Tage im Iran

So 21.06.2015 11:35

Impressionen aus Turkmenistan

So 21.06.2015 11:37

Sit-In mitten auf der Hauptstraße,  unmittelbar nach der turkmenisch-usbekischen Grenze.

So 21.06.2015 11:56

Noch ein bisschen Kultur aus Bukhara.

 

Bislang empfinde ich die Mehrzahl der Usbeken als sehr freundlich. Allerdings gibt's auch einige richtige Kotzbrocken hier. Es erinnert mich bis dato ein wenig an Georgien.

Mal schauen,  wie die nächsten Tage weitergehen....

....wie gesagt,  vermutlich jedenfalls erst mal ohne Internet :( Grummel, grummel, grummel.

Deswegen auch die vielen Mails heute. Schnell noch ausnutzen,  solange das Internet noch funktioniert. 

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Mo 22.06.2015 19:42

Uzbekistan macht Spaß

Ich weiß nicht genau warum, aber in Uzbekistan fühle ich mich von Anfang an wohl.

Trotzdem ich ja gleich am ersten Tag über den Tisch gezogen wurde, weil mir das Internet abartig teuer verkauft wurde und mir beim Geldwechsel der Kurs getauscht wurde, den man erfährt, wenn man danach googelt. Diesen Kurs aus dem Internet wusste ich natürlich ;) Was ich aber nicht wusste, ist, dass dieser Kurs völlig praxisfern ist. Man erhält im Normalfall knapp das Doppelte. 

Ok, fürs nächste Land weiß ich das dann.

Somit ist Uzbekistan natürlich auch nicht so teuer, wie ich anfangs dachte.

Um beim Thema ¨Geld¨ zu bleiben: Die größsten Geldscheine hier sind anscheinend 1000 Som. Das sind umgerechnet etwa 23 Cents. Man hat also immer immense Mengen an Geldscheinen und die Usbeken zählen das Geld schneller, als ich gucken kann. Macht richtig Spaß denen dabei zuzuschauen, so fix sind sie. Fast so schnell wie eine dieser Geldzählmaschinen einer Bank. Neeeeee, das ist natürlich übertrieben. 

Wieder zurück zum Wesentlicheren....warum mir Uzbekistan bis dato gefällt (trotz etlicher Muffelpeter hier).

Gleich nach dem Grenzübergang hatte ich nette Begegnungen mit etlichen LKW-Fahrern, die offenbar tagelang auf ihre Grenzabfertigung nach Turkmenistan warten mussten. Auch sonst habe ich den Eindruck, dass besonders die LKW-Fahrer ausgesprochen freundlich zu mir sind. Vielleicht ist es ja daran, dass soviel die, als auch ich derzeit ¨auf der Straße zu hause sind¨.

Bukhara hatte mir auch gefallen.

Seit gestern nachmittag habe ich meine erste Strecke auf Nebenstraßen gewählt und mich heute schon so wie im Iran gefühlt, was Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen betrifft. Kaum war ich 5 km über den Hauptstrand des großen Sees östlich von Bukhara hinaus....

Ich wollte eigentlich nur die Wasservoträte vorsichtshalber auf 10 Liter auffüllen, weil ich vermutete, dass danach 80 km nix kommt zum Wasser ¨tanken¨. Dann waren die Leute dieser Wohnsiedlung mit Privatsandstrand so nett, dass ich kaum noch weiter fahren konnte: Im kleinen Laden der Siedlung durfte ich nicht zahlen, bekam also mal wieder Lebensmittel geschenkt. Dann sollte ich doch zum Abendessen bleiben, dürfe selbstverständlich dort schwimmen gehen und auch am Strand campen.

Ich hatte kurz zuvor aber leider schon gebadet (ohne Sandstrand ;) und zig Stunden vertrödelt und wollte nun ein wenig weiter radeln.

Gegen Abend dann kam dann doch noch eine sehr kleine Ortschaft (irgendwo halt, mal wieder auf keiner Karte verzeichnet) und ich wollte vorsichtshalber ein weiteres mal Wasser auffüllen und frage den ersten, den ich dort treffe. Und, oh Wunder, der spricht fließend englisch. Dat is ne Seltenheit in Uzbekistan ! Er führt mich zum Dorfladen (die sind hier nicht als solche zu erkennen). Der Laden ist verschlossen, aber das heißt hier nix. Man muss nur laut genug rufen, dann kommt wer, öffnet den Laden und verkauft einem was. Na auch das muss man ja erst mal wissen^^ Ohne den englisch sprechenden Usbeken hätte ich nicht den Hauch einer Chance gehabt, noch etwas Wasser und dann auch noch gleich ein Brot zu bekommen. Die Brote wiederum lagen komplett abgedeckt in einem kleinen Nebenraum des Ladens. Na auch das muss man ja erst mal wissen ;)

So weit so gut.

10 Minuten später kommt mir der englisch sprechende Usbeke mit seinem Auto auf der Straße entgegen, natürlich halten wir beide kurz an und er lädt mich zur Übernachtung zu sich nach hause ein.

Irgendwie ... gnagnagna...ich glaube, ich sollte mir mal ein Ruck gegen, solche Einladungen gelegentlich auch mal anzunehmen. Das wäre doch grad passend gewesen: Er spricht gut englisch, Kommunikation wäre also möglich gewesen und vor allem wäre es sicher interessant für uns beide gewesen. Vor allem in einem so kleinen Kaff, wo die Häuser und Einrichtungen bestimmt ganz typisch usbekisch sind. Nun ja.

Ach so, die zweite Nacht in Uzbekistan kann ich mal eben als die zweite Nacht verbuchen, in der ich schlechte Erfahrung beim Wildcampen gemacht habe: Die 3 Rotzlöffel (Rotzlöffel ist wahrlich noch sehr milde und wohlwollend formuliert !) hatten nämlich die ganze Nacht lang ¨Tourist ärgern¨ gespielt. Im Nachhinein sehe ich das so - in der Situation dieser Nacht war ich mir nie sicher, ob da nicht noch ganz andere Dinger kommen, als das was sie jeweils gerade so ausgeheckt hatten. Zudem hatte ich vorsichtshalber alles bis auf kleinste Detail ins Zelt gepackt - und das war auch nötig gewesen. Im Ergebnis haben sie mich mit Erfolg um meinen Schlaf gebracht, mussten aber letztendlich auch ein paar Federn lassen. Keine Sorge, auch wenn diese Rotzlöffel das ganz sicher mehr als verdient hätten: Ohrfeigen oder Vergleichbares wie bei dem Feuerteufel habe ich nicht verteilt. 

 Beiden schlechten Erfahrungen gemeinsam ist: Beides waren Stan-Länder, beide ¨Gegner¨ waren Hirten und meine Nachtlager waren mehrere km von den Hauptroute abgelegen. Mal schauen, ob ich das in Zukunft vermeiden kann.....

Für mich überraschend ist es durchaus, dass ausgerechnet Hirten das waren. Stadtmenschen und/oder jungen Erwachsenen hätte ich so etwas eher zugetraut. Na egal.

Aber wie bereits gesagt: In der Summe fühle ich mich in Uzbekistan bis dato sehr wohl.

Dabei bin ich nur ¨aus Versehen¨ hier. Meine usprünglich geplante Route ging überhaupt nicht durch Uzbekistan und hätte ein 90 Tage Kasachstan-Visum benötigt. Und dieses Visum gibts nicht für Deutsche.

So hatte ich mich im Vorfeld mit Uzbekistan auch überhaupt nicht beschäftigt.

Umso angenehmer jetzt natürlich die schöne Überraschung. Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so :)

Im Übrigen sind die Temperaturen, seitdem ich aus der Karakum raus bin, wieder auf erträglichere 53 °C Tageshöchsttemperatur gefallen (in der Sonne) ;)

Mo 22.06.2015 19:59

Samarkand

Ich werde in den nächsten Tagen Samarkand erreichen und mag mir die Stadt zumindest einen halben Tag lang anschauen (ganz vielleicht auch länger).

Samarkand soll ja eine interessante Stadt sein. 

Was würdet ihr mir empfehlen,  das ich mir anschauen sollte? Also nur, wenn da schon mal wer da war oder sich damit auseinander gesetzt hat. Googeln oder Wikipedia schaue ich die Tage natürlich selbst mal nach..

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Di 23.06.2015 08:44

Habe ich eigentlich schon erzählt  das ich kräftigen Gegenwind habe, der sich anschickt schon wieder in einen Sturm auszuarten? An voran kommen ist mal wieder nicht zu denken. 

Es ist zum Kotzen. 

Außerdem werde ich wohl extra nach Almaty müssen, nur um das China-Visum zu organisieren :( Bis vor Kurzem gabs das noch innerhalb von drei Tagen in Bishkek. Nun, wenn überhaupt, dann dauerts mindestens eine Woche und eben nur in Almaty. Insgesamt dauerts mindestens eine Woche länger.  Eine Woche, die mein Zeitplan nicht hergibt. 

Meine Schraube, die den Sattel spannt,  ist die Tage auch gebrochen.  Nicht austauschbar :( Im besten Fall bekomme ich einen neuen Sattel nach Bishkek geschickt.  Bis dahin jedenfalls mit Hinternschmerzen. 

Irgendwas will einfach nicht, dass das klappt,  alles mit dem Rad zu machen.  Soviel erschwerte Bedingungen können kein Zufall sein. Das ist doch nicht mehr normal.

Klar, Tadjikistan und Kirgistan könnte ich komplett streichen aus der Reiseroute. Und/Oder durch die Mongolei auf dem kürzesten Weg. Mag ich aber beides nur äußerst ungern, da beides Hauptziele meiner Tour sind.

Oder aufgeben, alles mit dem Radl zu machen.

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Mi 24.06.2015 17:18

Doppelzimmer mit Badewanne und Kochgelegenheit

Mi 24.06.2015 17:22

Rin paar Bildchen fer letzten beiden Tage

Text gibt es ein andermal wieder...

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Do 25.06.2015 17:10

Nun bin ich also doch mal krank geworden

Hab wohl was gegessen,  dass nicht wirklich in Ordnung war :(

Seit gestern Nacht Kotzen und Durchfall,  den ich mehrfach nicht mehr halten konnte bis ich ausm Zelt raus und die Bux unten war. Ich fühle mich schon halb inkontinent :(

Und heute Dauerdurchfall, flüssig wie Wasser. Ich glaube, so entwässert war ich noch nie. 

Zudem eine ausgeprägte Schwäche. Bin sage und schreibe 15 km voran gekommen. Und das auch nur, weil ich Wasser brauchte.

Seit dem späten Nachmittag eine geringe Besserung,  aber den Wasserverlust konnte ich durch Trinken nicht beheben. Hab dann tatsächlich das Wasser wieder rausgekotzt.

Das heutige Nachtlager ist schwächebedingt in der Stadt, aber halb sichtgeschützt auf der Wiese eines nicht eingezäunten Schrebergartens.

Ich hoffe, es wird nicht zu laut. Brauche dringend Schlaf. 

Gut schlafen und dann ist morgen schicken schon das Schlimmste vorbei - hoffe ich jedenfalls. 

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Fr 26.06.2015 08:07

Ist das nicht schön?

Ich habe mir heute morgen sehr viel Zeit gelassen.  Es ist bereits 11:00 h und ich bin in den letzten Zügen des Zusammenpackens.

Soeben ist der Besitzer des Schrebergartens gekommen. Er hat mich sehr freundlich begrüßt und zum Frühstück eingeladen. 

Ist das nicht toll: Ich campe ungefragt auf seinem Grundstück und statt dass ich Ärger bekomme deswegen (wie das meistens in Deutschland der Fall wäre) eine herzliche Begrüßung. 

Kein Wunder,  dass ich mich in Uzbekistan von Anfang an wohl fühlte.

Liebe Grüße aus einem tollen Land

Fr 26.06.2015 13:56

Eigentlich nichts Besonderes aber nach mehr als 1500 km Wüste bzw. Halbwüste tut es doch ganz gut mal wieder etwas Grün und vor allem mal wieder etliche Bäume zu sehen.  Und die Wolken erst :) Nur 34 ºC hat es heute - was ich fast schon als kühl empfinde. Neenee, letzteres ist übertrieben. Es ist sehr angenehm,  mal deutlich unter 50 ºC (in der Sonne) zu haben.

Meine Erkrankung ist schon wieder stark auf dem Rückzug. Puh. Hätte ich nicht gestern noch nicht gedacht. Ok, noch ein bisschen langsam machen und nix übertreiben in den nächsten Tagen,  dann ist in Kürze hoffentlich wieder alles ok.

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Sa 27.06.2015 06:33

Juhuuuu.... Samarqand by bike :)

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So 28.06.2015 14:46

Schwersten Herzens ist es nun entschieden: Ich habe mich von meinem Ziel verabschiedet,  alles, was mit dem Radl machbar ist, auch mit dem Rad zu fahren :(

Alles mit dem Radl nach Samarkand gefahren zu sein muss nun reichen.

Der zeitliche Mehraufwand von einer Woche,  den es voraussichtlich benötigt,  um ein China-Visa in Almaty zu organisieren,  gibt mein (ohnehin schon etwas zu knapper) Zeitplan nun endgültig nicht mehr her. Hoffentlich bekomme ich dann wenigstens auch letztendlich dieses China-Visum in Almaty....

Ich mag halt nicht im Winter durch die Mongolei radeln. Dafür bin ich nicht ausgerüstet. Deswegen muss ich nun abkürzen :(

Die andere (zeitlich sogar sinnvollste Möglichkeit), nämlich Tadjikistan auf der Reise auszulassen (das wäre summa summarum 6 Wochen Zeiteinsparung), wollte ich noch weniger. Einmal mit dem Radl auf dem Dach der Welt rumgurken ist einfach viel zu reizvoll. .. Und vermutlich ist es die einzige Gelegenheit in meinem Leben,  dies zu machen. Tadjikistan ist eins meiner Hauptziele auf der Reise.

So müsst ihr euch dann wieder mein Gejammere über hohe Berge und nicht aufhören wollende Steigungen anhören; )

Damit es zeitlich passt, werde ich vermutlich bis Peking noch die eine oder andere Strecke per Bahn oder Bus zurück legen.

Der Zug von Samarkand nach Taschkent fährt demnächst los.  Von Taschkent nach Almaty dann mit dem Bus. Vermutlich muss ich mir aber erstmal die Nacht in Taschkent um die Ohren schlagen. 

Die Sicherheitskontrollen am Bahnhof sind hier fast wie am Flughafen. Naja, das liegt wohl an der Nähe zu Afghanistan. 

Vielleicht später noch mal mehr und ein paar Fotos.

So 28.06.2015 15:49

Ich habe mich auf die erste "richtige" Bestechung meines Lebens eingelassen

... öööhm....ich glaube jedenfalls, dass es die erste war ;)

Von einem stickigen,  übel nach menschlichen Ausdünstungen riechenden,  Zugabteil mit insgesamt 6 Personen in ein frisches Soloabteil mit Fensterplatz :)))) So habe ich wenigstens was von der 3,5 stündigen Zugfahrt.

Kostenpunkt: umgerechnet 3,- Euro (10,- wollte er zunächst).

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Mo 29.06.2015 16:30

Ein kleines Abenteuer. ..

.. ist es ja schon, sich eine Busfahrt von Taschkent nach Almaty zu organisieren. 

Am ohnehin schwierig zu findenden Busbahnhof in Taschkent gibt es gar keine Busfahrt nach Almaty. Im Internet wurde dies aber genau so angegeben. Alle Mühe umsonst. Na egal.

Stattdessen wurde mir zweimal in Taschkent gesagt,  dass nach dem Grenzübergang nach Kasachstan (das sind etwa 35 km von Taschkent) Busse und Taxis stehen mit verschiedenen Zielen, die abfahren, wenn sie voll sind.

Der nächste Zug von Taschkent nach Almaty fährt erst übermorgen und ich radel somit mit etwas gemischten Gefühlen zur Grenze. Mir geht durch den Kopf: Hoffentlich stimmt das was mir gesagt wurde, hoffentlich passt das Fahrrad rein, hoffentlich muss ich nicht etappenweise Bus fahren, hoffentlich muss ich nicht wieder zurück nach Taschkent,  um dann doch übermorgen den Zug zu nehmen. 

Und dann, direkt nach dem Grenzübergang, ist es wie auf dem Bazar: Zig Fahrer und deren Helfer bieten ihre Fahrten an. Klar, ich als Touri werde als erstes belagert und habe Mühe, die ganzen Fahrten abzulehnen,  wo ich ja gar nicht hin möchte. Immer zudem belagert von den Leuten, die mir (natürlich stets zu meinem Wohl ;) Geld wechseln wollen. 

Ich antworte einfach immer wieder "Njet, njet, Almaty, Almaty". Nachdem dann allen "Belagerern" klar ist, dass ich nun mal nach Almaty mag, zeigt mir schließlich auch jemand wo genau ich dann hin muss. 

Die Busse nach Almaty stehen wenige hundert Meter entfernt. Zum Glück sind es große Reisebusse, wo mein Radl problemlos hereinpasst. 

Oftmals sind es Busse mit deutscher Aufschrift, also vermutlich in Deutschland ausgemusterte,  die dann weltweit verkauft wurden.

Die 800 km lange Fahrt kostet 15,- Euro plus 5,- für den privilegierten Sitz direkt hinter dem Fahrer (mit Blick nach vorne und so :). Bei vermutlich mehr als 12 Stunden Fahrt und dem für mich geringen Mehrpreis nehme ich natürlich den 1.Klasse-Sitz.

Sodele, Fahrrad is drinnen, Gepäck is drinnen, ich bin drinnen,  jetzt kanns auch gerne losgehen ;)

Diese Busfahrt zu bekommen war heute bereits mein zweites kleines Abenteuer. 

Zusammen mit der Zugfahrt ist dies nun schon mein zweites schönes Erlebnis,  auf das ich hätte verzichten müssen,  wenn ich alles mit dem Radl gefahren werde.  So gesehen bin ich grad sehr zufrieden,  mein Ziel aufgegeben zu haben, alles mit dem Radl zu fahren.  Außerdem entspannt es natürlich meinen immer noch recht vollen Reiseplan enorm.

Heutiges Abenteuer Nummer 1, nämlich 14 Stunden Polizeigewahrsam, erzähle ich später vielleicht noch. Keine Sorge,  hab nix ausgefressen und außer 14 nervigen Stunden war das Ganze komplett folgenlos. 

Ich bin jetzt vermutlich ca. 10 Tage in Kasachstan und ev. nur lückenhaft mit bzw. ohne Internet. Mal schauen. 

Spätestens ab Kirgisistan werde ich mir wieder eine einheimische Sim-Karte zulegen. 

Liebe Grüße aus meinem dritten Stan-Land

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Di 30.06.2015 14:26

Unfassbar. ..

.... seit zig Tausend Kilometern gibt's endlich wieder so etwas wie.....Burek. Juhuuuuu. 

Uuuuuuuuund.... Milka-Schokolade :))))))) Leider nur Vollmilch zu 1,- Euro je 100 gr. 

Bestimmt gibt es in Bishkek meine Lieblingsmilkasorten ;)

Da kann ich jetzt hemmungslos drauflos futtern (was ich auch grad getan habe). Allerspätestens nach Tadjikistan ist das eh wieder weg.

Hab mich vorhin seit langem mal im Spiegel gesehen. Ich glaube, ich habe seit Tbilisi ca. 20 kg abgenommen:)))))

Ich muss nun mal den fehlenden Schlaf der letzten beiden Nächte nachholen (Busfahrt und Polizeirumgezicke). 

Und morgen früh dann zum chinesischen Konsulat. Vorbeitet ist alles. 

Liebe Grüße aus Almaty, der inoffiziellen Hauptstadt Kasachstans

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Mi 01.07.2015 07:36

Zwangspause

Juhuuuuu.... das China-Visum werde ich bekommen :))))) Das chinesische Konsulat hat es schon entschieden und am 8.7.2015 kann ich meinen Pass incl. Visum abholen. 

Ohne Agenten hätte das nie und nimmer so schnell,  falls überhaupt,  geklappt. 

Das schwierigste, unterwegs zu organisierende, Visum klappt also. Puh.

Die Kosten: 15,- Euro Visakosten beim Konsulat + 80,- Euro für den Agenten + 150,- Euro voraussichtliche Hotelkosten in Almaty + 15,- Euro Mehrkosten Busfahrt. Insgesamt also ca. 260,- Euro und somit wahrscheinlich mein teuerstes Visum aller Zeiten :(

Nun also irgendwie die eine Woche in/bei Almaty rumkriegen, bis ich das Visum abholen kann.

Erstmal schlafe ich jetzt noch ne Runde (auch wenns erst 11:00 h hier ist). Es fehlt noch ne ganze Menge davon. 

Mal ne Woche kein Fahrrad zu fahren ist auch dringend nötig.  Eine Regenerationspause ist dringend nötig. Ich bin ja bis auf ganz wenige Tage durchgefahren von Tbilisi nach Samarkand.  Das waren 3700 km. Und dieser Visastress in den letzten Wochen durch den Iran und durch Turkmenistan steckt irgendwie immer noch in den Knochen....bzw. in den Muskeln. Ich bin einfach immer noch out-of-power.

Wenn nur nicht die Unterkunftskosten so hoch wären in Almaty. ..

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Do 02.07.2015 10:05

Blick aus dem Süden Almaty's in die Berge. Ein kleiner Vorgeschmack dessen,  was mich erwartet in den nächsten 6 Wochen odaso. Almaty selbst liegt gerade noch nicht in den Bergen. 

Do 02.07.2015 17:57

Mal was Christliches

Nach über 2000 km in vorwiegend muslimisch geprägten Gegenden nun mal ein wenig orthodox-christliche Kultur. 

Auffallend in Almaty finde ich, dass hier die Autos vorbildlich an Zebrastreifen und roten Ampeln anhalten. Aber sowas von. Dagegen sind wir Deutschen die reinsten Verkehrsrowdies ;) Du musst nur den Hauch davon erkennen lassen, dass du dich langsam in Richtung Zebrastreifen bewegst und die Autos halten an.

Ebenfalls auffallend finde ich, dass es hier sehr viele extrem dünne Frauen gibt. So dünn, hart an der Grenze zur Magersucht. Wesentlich mehr, als bei uns.

Und das beste an Almaty finde ich ...... natürlich das Futter ^^ Nicht nur, dass es Bureks in allen Varianten gibt. Nein, ich probiere dat ganze einheimische Fastfood-Zeugs so nach und nach durch und habe gestern etwas probiert, dass eigentlich wie große Krapfen aussieht. Nach dem Reinbeißen dann .... wow ... wat ein geiles Zeugs ... gefüllt mit einer üppigen Mischung aus Hammelfleisch und Zwiebeln. Nicht nur drei Krümel Fleisch wie so oft. Und vor allem mit richtigem Hammelfleisch. Ich meine, nicht so ein Kokolores wie bei uns. Denn, so wie ich vor wenigen Jahren gelernt habe, ist das Hammelfleisch bei uns nämlich gar keins, weil die männlichen Schaafe bei uns geschlachtet werden, bevor sie erwachsen sind. Und nur nach der Pubertät entwickeln die männlichen Schaafe den typischen intensiven Hammelgeschmack. Das Hammelfleisch bei uns ist also eher Lammfleisch. Ok, genug belehrt^^

Ich mag halt gerne Futter, dass auch nach was schmeckt (und nicht diesen oft faden Einheitsbrei wie bei uns) ... so wie intensiv schmeckenden Käse und und und .... und eben richtiges Hammelfleisch :)

Leckere Grüße aus Almaty

Frank

P.S. Ich muss schnell noch mal raus aus Hotelzimmer ... Hammelkrapfen nachkaufen, bevor der Imbiss zumacht^^ Bis späta.

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Fr 03.07.2015 18:09

Eine gute Entscheidung

Es ist schon komisch. Kaum bin ich aus diesem Hotel und der Stadt raus, fühle ich mich wieder wohl in meiner Haut. 

Irgendwie war mir schnell langweilig in der Stadt.

Jetzt, in der Natur und im Zelt, fühle ich mich wie daheim. Ok, ich habe heute wieder ein ziemlich nettes Plätzchen fürs Nachtlager gefunden. Und sichtgeschützt isses auch.

Und natürlich ist es hier draußen je Nacht 20,- $ billiger, als in der Stadt^^ Das war ursprünglich mein entscheidenster Grund, warum ich aus Almaty raus wollte.

Es passt grad alles: Ich bin wieder in der Natur, das ganze Gedöns wegen der Visa ist erledigt und vielleicht zudem: Ich bin wieder ein wenig unterwegs. Diesmal so (fast) ganz ohne Kilometer-¨Vorgabe¨. ¨Fast¨ soll heißen, dass ich eventuell diese singende Düne erreichen mag. Bis dahin sind es etwas über 200 km von Almaty. Aber wenn ich die Düne nicht erreiche, dann ist das auch egal. Den See werde ich jedenfalls erreichen, denn das sind nur 70 km ;)

Allerdings wäre ein längere Regenerationspause als nur 3 Tage deutlich besser. Das spüre ich deutlich. 7 Tage wären eigentlich gut.

Eventuell gibt es noch ein Riesenproblem bei meinem geplanten Mongolei-Aufenthalt über 30 Tage. Da habe ich entscheidend widersprüchliche Infos von zwei verschiedenen mongolischen Botschaften, also nun wirklich aus erster Hand. Also von Leuten, die das eigentlich wissen sollten. Und zwar behauptet die eine Botschaft, ich könne meinen Aufenthalt nur dann auf 60 Tage verlängern, wenn ich zuvor mit einem 30-Tage-Touristen-Visum eingereist sei. Die mongolische Botschaft in Deutschland (das habe ich schriftlich und ausgedruckt dabei (leider nur in deutsch)) sagt hingegen, ich könne zunächst ohne Visum einreisen und im Land auf maximal 60 Tage verlängern. Zur Info: Generell kann man als Deutsche/r die Mongolei 30 Tage ohne Visum besuchen. Auf diese schriftliche Aussage hin, habe ich mich also bis dato auch nicht um ein Mongolei-Visum gekümmert.

Nunja, aber ich habe erstmal beschlossen, das mögliche Problem zu ignorieren, da ich sonst nach Astana müsste um 100 % sicher zu gehen, indem ich dort ein 30-Tage-Touristen-Visum ¨kaufe¨. Das sind mal eben 1000 km hin und 1000 km zurück. Da habe ich grad gar kein Bock drauf.

Im für mich schlechtesten Fall darf ich mich dann nur 30 Tage in der Mongolei aufhalten - und das reicht vorne und hinten nicht. 40-50 Tage brauche ich. Na mal schauen....Erstmal ignoriere ich das mögliche Problem. Ansonsten sollen die mongolischen Beamten mal ne gute unkonventionelle Lösung für mich finden, wenn jemand der mongolischen Botschaft in Deutschland mir auf Anfrage schriftlich mitteilt, dass ich visumfrei einreisen kann und dann im Land auf 60 Tage verlängern kann ;)

Sodele, genug Visagedöns für heute

So ein Mist, der Hammelkrapfenladen hatte noch nicht auf, als ich um 16:00 h vorhin aus Almaty los bin. Heuuuuuuuuuuuuuullllllll.

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Sa 04.07.2015 12:59

Das ist doch mal ein gescheiter Radweg und es ist schon wieder so staubig und stürmisch. 

Sa 04.07.2015 18:31

Da habe ich wohl heute vormittag etwas viel zu sehr getüdelt ;)

... denn nun habe ich es heute abend leider nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit geschafft, mir ein nettes Plätzchen am See zu suchen. So ist mein Nachtlager trotz Blick auf den See nich so dolle. Na egal.

Kaum bin ich aus Almaty raus, sind die meisten Menschen auch wieder sehr nett. In Almaty gabs beides: Viel unfreundliche, aber auch einige sehr freundliche Menschen. Klar, wie in jeder anderen Stadt halt auch. 

Auf dem Markt der nahe gelegenen Kleinstadt habe ich seit langem mal wieder eine Melone geschenkt bekommen. Ich glaube, das letzte und einzige Melonengeschenk war in Serbien. Diesmal wars allerdings eine Honigmelone und nicht, wie in Serbien, eine zig Kilogramm schwere Wassermelone. Aber mittlerweile habe ich Routine im Melonentransport^^ Die Honigmelone gibts morgen zum Frühstück^^

Anbei ein paar Bildchen und Tschüsschen für heute

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So 05.07.2015 15:50

Ach man ey - das hätte doch jetzt so schön werden können: Ein wunderschöner Platz oben in den Dünen, mit Blick auf den großen Badesee, wenig andere Leute (das Wochenende ist ja gerade vorbei^^).... 

Aber ich habe mal wieder die Rechnung ohne den Wind gemacht :( Ob das hier normal ist, dass das andauernd so stürmt ????

Eigentlich wollte ich nun 2 Tage lang ein wenig in der Sonne rumflezen, baden gehen, abends mal wieder was köcheln und ein paar der aufgelaufenden Schäden an Fahrrad und Ausrüstung so gut es geht beheben. In der Summe sind es doch ein Dutzend Dinge, die ich mal, so gut es eben geht, reparieren könnte...

Aber im Sand bei starkem Wind ist das Reparieren keine gute Idee. Und in der Sonne in den Dünen rumhängen macht auch keinen Spaß, da der Wind einem ständig Sand ins Gesicht weht. Aber das kennt ja jeder, der mal bei starkem Wind am Sandstrand faulenzen wollte ;)

Nunja, etwas Köcheln versuche ich trotzdem mal, weil ich grad richtig Appetit auf ¨mal wieder was gescheites¨ habe ;) Hoffentlich setzt mir der Sand nicht alle Öffnungen am Kocher zu . An den Sand zwischen den Zähnen habe ich mich heute tagsüber eh schon etwas gewöhnt ;)

Jetzt bin ich schon mal mit Wasser und Lebensmitteln für 2,5 Tage ausgestattet und dann wieder so ein Kack mit diesem Wind. Man ey.

Hoffentlich ist das ab nächster Woche in den Bergen anders.

Liebe Grüße aus Windistan 2

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Mo 06.07.2015 03:56

Guten Morgen

Blick vom Frühstückstisch übern See auf die über 100 km entfernten und über 4000 Meter hohen Berge.

Dazwischen liegt noch irgendwo Almaty.

Juhuuuu, und es ist momentan fast windstill :) Hoffentlich bleibt das heute mal so.

Mo 06.07.2015 15:51

Abzocke wird in Uzbekistan besonders groß geschrieben

Und zwar von offizieller, also von staatlicher Seite.

Oder anders getitelt: ¨Die Polizeistory von Uzbekistan¨.

Nun also noch ein kleiner Nachtrag zu Uzbekistan - diesmal kein positiver. Es betrifft nicht die vielen netten Begegnungen mit der Bevölkerung, sondern hauptsächlich das offizielle und staatliche Verhalten.

Es ist mir schon mehrfach aufgefallen: Uzbekistan ist, nach meiner ganz persönlichen Meinung, ein auffallend negatives Beispiel einer Regierung / eines Landes, das den "Hals nicht voll kriegt".

Mal ein paar Beispiele:

Das Beispiel Bukhara, wo für ein nicht renoviertes, nicht mal sonderlich großes, Gebäude Eintritt verlangt wird und obendrein noch Geld für eine ¨Fotografiererlaubnis¨ hatte ich ja schon erwähnt.

In Samarqand wird für jede Sehenswürdigkeit einzeln (und davon gibts viele) ein ausgesprochen hoher Eintritt verlangt. Am Beispiel der 3 Moscheen: 7,- $. Die sind schon sehenswert, aber in jedem anderen Land dieser Welt sind solche Sehenswürdigkeiten kostenlos, da sie ja Touristen anziehen und die Touristen wiederum das Geld auf andere Art im Land lassen. In Uzbekistan muss man also für jede dieser Sehenswürdigkeiten einen hohen Eintritt bezahlen. Es gibt nicht mal so etwas wie eine ¨Tageskarte für alle Sehenswürdigkeiten der Stadt¨. Bei einer Tagestour Stadtbesichtigung kommen so mal ganz schnell 50,- $ oder mehr zusammen. Nur für Eintritte wohlgemerkt. Und soooo dolle, dass man sich länger als 10 Minuten in einer Sehenswürdigkeit aufhalten würde, sind sie nun auch wieder nicht. Außerdem: ¨Haste zwei gesehen, haste alle gesehen¨, denn sie ähneln sich durchaus. Ich hatte mir zwei Sehenswürdigkeiten in Bukhara und zwei in Samarqand angeschaut.

Aber wieder zurück zu den 3 Moscheen in Samarqand. 7,- $ Eintritt also. Durchaus sehenswert, aber so toll nun auch wieder nicht. Im Vergleich zu den Moscheen im Iran, die mich schwer beeindruckt hatten, ist das hier in Samarqand Kinderkram. Da liegen Welten dazwischen. Wirklich. Und die Moscheen im Iran darf jeder kostenlos anschauen.

Hinzu kommt, dass im Iran die Moscheen dazu genutzt werden, wozu sie auch da sind.In Samarqand hingegen betet dort keiner oder macht sonst etwas Religiöses oder was auch immer. Nein, in Samarqand ist jeder Nische der Moscheen ein Souvenirladen untergebracht. In wirklich jeder Nische - insgesamt schätze ich ca. 50 Souvenirläden beim Beispiel der 3 Moscheen. Das empfinde sogar ich, als nicht religiöser Mensch, als ungewöhnlich und wenig respektvoll. Und die Preise sind dementsprechend. Vier (ich muss zugeben, die schönsten, die ich jemals gesehen habe) Christbaumkugeln für 25,- $.

Dazu wird man auf dem Gelände der 3 Moscheen ständig von Offiziellen angequatscht, ob man nicht in ein Minarett steigen mag. Klar, denke ich, gerne. ... 5,- $ wollen die dafür extra haben. Mir vergeht die Lust und ich bin einfach nur noch genervt von dieser Abzocke und zeige das auch deutlich bei all den folgenden Angequatschtwerden. Ich habe kein Bock mehr.

Beim Timur-Mausoleum wollen sie natürlich auch wieder Eintritt haben (4,- oder 5,- $ warens) und ich gehe einfach auf den Eingang zu, als hätte ich ich schon bezahlt. Auf die Aufforderung, ich müsse eine Enitrittskarte kaufen, sage ich ganz selbstverständlich, ich hätte schon eine, ziehe auf die Entfernung die Karte von den 3 Moscheen heraus und ich komme mit dieser Nummer tatsächlich durch. Nach 5 Minuten habe ich dann auch alles gesehen, was es in diesem Mausoleum zu sehen gibt, gesehen.

Nun also die Polizeistory....

Soweit ich weiß musste man sich früher, also zu Vor-Computerzeiten, noch in vielen Ländern bei Meldebehörden registrieren, wenn man sich dort aufhält. Nach und nach schaffen alle Länder diese Registrierungspflicht ab. Zum Teil muss man sich aber nach wie vor bei einer entsprechenden stattlichen Stelle registrieren. Das ist meist mit keinen oder sehr geringen Kosten verbunden.

Uzbekistan hingegen nutzt die alte ¨Sitte¨ der Registrierung, um Kapital daraus zu schlagen. So muss man sich in Uzbekistan derart ¨registrieren¨, dass man mindestens alle 3 Nächte in einem Hotel/Pension verbringen muss. Man erhält dann vom Hotel einen Zettel, auf dem nichts weiter draufsteht, als das Wort ¨Registrierung¨, versehen mit Hotelnamen und Datum. Der Zettel selbst wird nirgendwo vermerkt oder registriert oder sonstwas. Das dient nur, um den Schein zu wahren (so meine Sichtweise). Meines Erachtens hat das schlicht und einfach den Hintergrund, Touristen dazu zu zwingen, möglichst viel Geld im Land auszugeben. Fast alle schlafen zwar eh in Hotels - bis auf die 0,0001 % Trecking-Touristen - so wie ich eben ;)

Eigentlich hatte ich auch vor jede dritte Nacht in einem Hotel schlafen, aber irgendwie wars dann andauernd unpassend für mich. Da ich wusste, dass diese Registrierungszettel meist beim Verlassen des Landes nicht kontrolliert werden, beschloss ich, dass ich bei der Ausreise nicht kontrolliert werde. Erst nach 7 Tagen in Samarqand war ich erstmalig in einer Pension. 

So weit, so gut.

Nach dem ich dann von Samarqand den Zug nach Tashkent genommen hatte und dort abends ankam, gabs so etwas wie eine ¨Bahnhofsmission¨. Dort konnte man für 10,- $ übernachten. Ich wollte ja eh nur schlafen und gleich am nächsten morgen weiter nach Almaty. Tjaaaaaaaa, diese zunächst äußerst freundliche ¨Dame¨ am Empfang meinte, meine bisherigen ¨Registrierungszettelchen¨ kontrollieren zu müssen und meinte dann allen ernstes, sie müsse nun die Polizei rufen. Ich hatte ja nur ein Zettel für insgesamt 8 Nächte. Das hat sie dann auch allen ernstes getan. Ich dachte mir nur: ¨Boah ey, erst machste auf so scheißfreundlich und nun entpuppst du dich als Mädel in den Wechseljahren, die grad jemanden sucht, dem du eins reinwürgen kannst, weils dir selber nicht gut geht¨....okok, is meine ganz freie Interpretation der Situation.

Der Ärger beginnt also.

Nach etwa 15 Minuten ist dann ein Polizist da, kontrolliert meinen Ausweis, schaut sich das Visum an, schaut sich den Ausweis an, schaut sich das Visum an, schaut sich den Ausweis an, schaut sich das Visum an..... Im Ernst: Der schaut apathisch und frei von jeglicher Mimik immer wieder diese beiden Seiten im Pass an. Das geht fast eine ganze Stunde so. Bei mir entsteht der Eindruck, dass dieser Typ völlig überfordert ist mit dieser Situation. 

Irgendwann soll ich dann mit auf die Wache kommen und dann geht das wieder los: Er schaut sich meinen Ausweis an, schaut sich das Visum an, schaut sich meinen Ausweis an.... boah ey. Was soll diese stupide Indernasebohrerei, frage ich mich? 

So kommen wir doch nicht weiter. Ich möchte meinen Ausweis wieder haben und frage, ob ich gehen kann. Ups.... er kann sprechen. Die ¨freundliche¨ Dame in den Wechseljahren übersetzt. Er telefoniert. Ich stehe nun unter Arrest. Nach einigem Hin und Her darf ich in diese Bahnhofsmission zurück, um zu schlafen. Allerdings will der Mimiklose meinen Ausweis behalten. Ich bestehe darauf, meinen Ausweis zurück zu bekommen, es wird teilweise laut und ich bin mittlerweile genervt von dem seiner Apathie und offenbaren Unfähigkeit, zumindest für diesen Abend mal zum Abschluss zu kommen. Dennoch verhalte ich mich ziemlich zurückhaltend, wohlwissend, dass ich ja nicht, wie vorgeschrieben, jede dritte Nacht im Hotel war ;) Offiziell habe ich natürlich gesagt, dass ich das nicht gewusst hätte. Klar, was hätte ich auch sonst sagen sollen ;) Is halt dumm gelaufen.

Ich bekomme letztendlich meinen Pass wieder, stehe aber unter Arrest, darf aber schlafen gehen. Die ¨Dame¨ in den Wechseljahren lässt mich für umme in der Mission übernachten und sagt, es tue ihr leid, dass sie die Polizei gerufen habe. Ich sage lieber nicht, was ich von ihr halte und schweige.

Klar, es folgt eine kurze Nacht mit kaum Schlaf und am nächsten Morgen gegen 7:00 h bin ich wieder auf der Polizeiwache. Der selbe Typ von gestern Nacht ist nach wie vor da und er will meinen Ausweis haben. Aaaaaaaaaaargh, es geht schon wieder los:Er schaut meinen Ausweis an, schaut das Visum an, schaut den Ausweis an....oh, nach etwa einer weiteren Stunde apathischem Ausweisangeschaue: er telefoniert ... oh, jemand anders kommt. 

Halleluja, alle aber bloß nicht mehr diesen apathischen Typen bitte. Der andere spricht fließend englisch. Na endlich wirds mal konkret, denke ich. Ok, ¨I had broken their rules¨ ist seine zentrale Aussage. Einerseits droht er mit Deportation und hoher Strafzahlung, andererseits sagt er, wenn das Visum ¨registriert¨ sei, könne ich gehen. Er verschwindet wieder.

Viele weitere Stunden vergehen. 

Ich denke: Deportation ist ja nun wirklich mit Kanonen auf Spatzen schießen (ich habe ja schließlich nichts und niemandem etwas getan) und es erscheint mir wenig realistisch. Geldstrafe hingegen erscheint mir realistisch, bin ich mir doch sicher, dass deren ¨Registrierungen¨ nichts weiter sind, als unter dem Deckmäntelchen von Sicherheit die Touristen zum ¨möglichst viel Geld ausgeben¨ zu nötigen. Andererseits denke ich, dass ich einfach werde gehen können. Schließlich stehe ich ja mittlerweile eh schon 12 Stunden unter Arrest und ... was soll das .. ich habe ja nun wirklich niemandem etwas getan. Im Gegenteil, ich hatte sehr viel nette Begegnungen und bis dato emfand ich Uzbekistan als ein tolles Land.

Nach insgesamt 14 Stunden ist der gut englischsprechende Polizist wieder zurück und nach einer weiteren Belehrung darf ich dann auch gehen. Er versucht mir zu erklären, dass die Registrierungen der Sicherheit dienen. So sehr ich mich auch bemühe, ihn zu verstehen (das versuche ich wirklich, denn vielleicht habe ich ja etwas übersehen in meinem eigenen Gedankengang), ich kann ihm nicht folgen. Ich bleibe also bei meiner Meinung: Das ist reine Abzocke.

Und das ich keine Strafe bekommen habe ... darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich persönlich sehe es so: Ich habe nur deshalb keine Geldstrafe bekommen, weil ja sonst noch offensichtlicher wäre, dass sie nur eines haben wollen: Mehr Geld.

Während ich meine Sachen in der Bahnhofsmission zusammen packe und losfahren will, kommt ausgerechnet der mimiklose Apathiker dazu, ringt sich offenbar zu einem qualvollen Lächeln durch und will Fotos von mir machen. Boah ey, ich muss mir echt auf die Zunge beißen, nichts zu sagen, so sehr stinkt mir das, dass ausgerechnet diese Type jetzt angeschissen kommt. Ich bleibe also mimiklos und versuche mich demonstrativ weitmöglichst abzuwenden, als er seine Fotos macht. Hab ja schließlich genug Ärger gehabt für heute und schweige lieber - so schwer mir das in diesem Moment auch fällt.

Letztendlich denke ich, sie haben mich nur deshalb so lange fest gesetzt, um mir deutlich zu machen, dass das so nicht geht. 

Ein zweites Mal werde ich mit der Aussage ¨das habe ich nicht gewusst¨ nie wieder durchkommen - sollte ich denn jemals wieder nach Uzbekistan reisen.

Ja, das wars also ... die Polizeistory von Uzbekistan. Und der erste Arrest meines Lebens^^ Ok, als Kindergartenkind hatte ich zweimal Hausarrest ;)

Und ? Habe ich nun meine Lektion gelernt? Für Uzbekistan ja ..... glaube ich jedenfalls ;) Und generell? Sicher nicht - wär ja langweilig und ich hätte auf viele wunderbare Begegnungen verzichten müssen (Beispiel ungefragtes Campen auf einer Schrebergartenwiese ;)

Beim Verlassen des Landes wurden meine Zettelchen übrigens nicht kontrolliert.

Davon abgesehen bin ich aber,  wie vorher schon mehrfach geschrieben,  sehr angetan von Uzbekistan. Besonders, weil die Menschen außerhalb der größeren Städte so sehr freundlich und gastfreundlich zu mir waren. Und weil ich mich schlicht und einfach wohl gefühlt habe in diesem Land (... zumindest bis zu dieser Polizeiaktion;).

Mo 06.07.2015 16:07

Abendstimmung

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Di 07.07.2015 12:16

Nachmittagspäuschen auf dem Weg zurück nach Almaty.

Di 07.07.2015 16:42

Die Rückfahrt nach Almaty

...war heute sehr schön. Ich bin den ganzen Tag auf dieses grandiose Bergmassiv mit all den 4000-ern zugefahren.

Im Moment bin ich etwa 20 km vor Almaty. Das Nachtlager ist, für die Stadtnähe, ganz nett.

Es ist wahrscheinlich meine letzte Nacht in Kasachstan und ich hoffe, meiner Statistik keine Ehre zu erweisen. Ich meine derart, dass ich in jedem Stan-Land eine schlechte Erfahrung mit Hirten beim Wildcampen mache ;)

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Mi 08.07.2015 13:12

Jaaaaaaaaaaa da isses: Das China-Visum :))))))

Und nochmals Jaaaaaaaaaaaaa: Ich war soeben nochmals beim mongolischen Konsulat, um zu klären, was ich denn nun noch tun muss, damit ich mich bis zu 60 Tagen in der Mongolei aufhalten darf. Die Antwort (nach interner Rücksprache): "Ich habe schriftlich von einem offiziellen Vertreter der Mongolei in Deutschland,  dass ich mich bis zu 60 Tagen in der Mongolei aufhalten darf, auch wenn ich ohne Visum eingereist bin. Dann wird das in der Mongolei auch so gemacht.  Darauf kann ich vertrauen. Auch wenn das sonst so nicht gemacht wird. " Is doch geil, oder?

Bei meiner eigentlichen Frage, nämlich ob ich es vermeiden kann, die Aufenthaltserlaubnis von 30 auf 60 Tage woanders (und vor allem nicht in der ersten Woche meines Mongolei-Aufenthaltes) als in Ulaan Bataar vorzunehmen,  ist zwar nach wie vor ungeklärt. Na im schlimmsten Fall muss ich in der Mongolei halt als erstes dann nach Ulan Bataar. Ich werde aber direkt an der mongolischen Grenze versuchen, alles zu erledigen. Vielleicht haben die Grenzbeamten ja Erbarmen mit mir und ersparen mir die Hin- und Rückfahrt nach Ulan Bataar ;)

Und soooooooomit: Kein nerviges Visagedöns mehr bis Ulan Bataar. Juhuuuuuuuuu.

Jetzt radel ich schnell noch zum Hammelkrapfenladen (dat muss unbedingt sein, so geil sind diese Dinger), dann die 20 km zum Busbahnhof. Ich hoffe, noch heute abend einen Bus nach Bishkek zu bekommen. Nach Bishkek sind es 250 km von Almaty.

In Bishkek habe ich eine Fernradler-Unterkunft ausfindig gemacht. Geil, oder? Ich bin mal gespannt darauf und werde dort 2-3 Nächte voraussichtlich verbringen. Hoffentlich treffe ich dort andere Radler mit gleichem Ziel und gleichen ¨ Unterwegsseinvorstellungen¨. Ein wenig Gesellschaft wäre mal ganz nett.

Ab Bishkek wieder alles mit dem Radl. Zunächst ca. 3 Wochen durch Kirgistan Richtung Pamir. Man, was freue ich mich aufs Pamir dann (dat is etwa ab Tadjikistan). Das ist alles ab 4000 Meter aufwärts. Das wird was ganz Neues für mich - allein diese Höhe. Ich bin total neugierig darauf.

Mi 08.07.2015 20:39

Almaty hat mir nicht gefallen

Ich glaube, Almaty muss ich echt kein zweites Mal haben im Leben.

Ich bin soeben an ein richtiges Arschloch geraten. Mal in Kürze: Ich wollte nun noch einen Bus nach Bishkek bekommen. Den gabs aber nicht (trotz vielfach anders lautender Infos aus der Stadt). Ich hatte latent schon damit gerechnet, weil ja die Grenze dazwischen liegt. Also habe ich mit einem Busfahrer nach Tashkent mit Händen und Füßen und ¨auf die Karte zeigen¨ gesprochen, dass er mich vor der Grenze, nämlich bei Qorday, rauslässt. Dafür muss ein kleiner Umweg gefahren werden. Genau das hatten sie bei der Fahrt in umgekehrter Richtung auch so gemacht. Dank GPS weiß ich das ja. So weit so gut. 

Nur fährt der Fahrer dann an der Kreuzung, wo er hätte abbiegen müssen nach Qorday, weiter Richtung Tashkent. Zum Glück habe ich das dank GPS gleich gemerkt und den Fahrer darauf angesprochen. Kurz darauf beginnt er sich auf russisch über mich lustig zu machen, wohlwissend dass ich ja kaum was verstehe. "Soll ich doch radeln" ... soviel habe ich verstanden. Die Vereinbarung einhalten und mich in Qorday rauslassen kommt zweifelsfrei für ihn nicht in Frage. Ich suche mir mit dem GPS einen bestmöglichen Punkt, wo er mich rauslassen kann, ohne dass er einen Umweg fahren muss und erst bei der dritten Aufforderung hält das Arschloch dann auch endlich an. Letztendlich irgendwo im Nirgendwo, nachts, ca. 60 km von Qorday entfernt, aber das ist dem Typen wurscht. Naja, isja eigentlich kein Problem für mich, bin ja für alles ausgerüstet und dann halt einen Tag später in Bishkek. Ich ärgere mich einfach maßlos über diesen erbärmlichen Typen. Und wer weiß, wann ich das gemerkt hätte, hätte ich nicht das GPS dabei gehabt. Vermutlich erst zig Hundert Kilometer später.

Dann hatte ich heute noch ein anderes erwähnenswertes Negativ-Beispiel aus Almaty: Ich wollte mir an einen der vielen Imbissbuden einen Döner kaufen. Ich sage wie immer freundlich ¨Zdrastwuitje¨, zeige einfach auf den Spieß, der Verkäufer zieht sich dünne Plastikhandschuhe über (damit er die Lebensmittel nicht mit den bloßen Händen anfasst) und fragt mich dann etwas. Ich verstehe nicht und zucke daher mit den Schultern. Er fragt das selbe nochmal, ich zucke wieder mit den Schultern und zeige einfach wieder auf den Dönerspieß. Daraufhin zieht der Verkäufer einfach wieder die Handschuhe aus und ignoriert mich fortan. Ich bin kopfschüttelnd und grinsend von der Imbissbude weg und denke mir ¨Wow, sowas is mir ja noch nie passiert¨. War mir irgendwie egal, bin ich halt zum nächsten Dönerstand gegangen. Aber äußerst unfreundlich finde ich das Verhalten ja schon.

Auch zuvor hatte ich schon den Eindruck, dass Almaty seeeeeehr viele Stinkstiefel beherbergt.

Ok, es gibt da auch freundliche Menschen, keine Frage. Aber mein Eindruck ist, dass es da ein ziemliches Missverhältnis im Vergleich zu anderen Städten gibt.

Was erzählenswert Positives habe ich aus Almaty jedenfalls nicht zu berichten.

Almaty soll eine tolle Stadt sein, habe ich immer wieder gehört. Das kann ich nicht bestätigen. Nach meiner Erfahrung ist das Gegenteil der Fall. Muss man echt nicht kennen.

Auch kulturell ist mein Eindruck, dass die Stadt kaum was außer dieser orthodoxen Kirche zu bieten hat. Ich hatte mir drei Sachen insgesamt angeschaut: Die Kirche, ein Denkmal mit Park und einen weiteren Park. Außer der Kirche nix Sehenswertes - jedenfalls nach meiner bescheidenen Meinung.

Ich muss nur aufpassen, dass ich ich nicht negativ über Kasachstan denke, nur weil mir Almaty nicht gefallen hat. Das wäre sehr vermessen und im Gegnsatz zu allen anderen Ländern der Radtour bin ich ja hier nicht auf dem Land unterwegs gewesen.

Na ganz vielleicht morgen noch ein wenig ¨ auf dem Land¨, da ich ja nun wegen diesem Arschlochbusfahrer (sorry für meine Wortwahl, ich ärgere mich immer noch über diesen Wicht) eine  Extrarunde drehen muss.

Vilele liebe Grüße aus Kasachstan

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Do 09.07.2015 03:28

Für eine nächtliche Schlafplatzsuche isses ja ganz nett geworden.

Do 09.07.2015 15:29

Einen kurzen Gruß aus Bishkek

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Sa 11.07.2015 07:45

International Meeting-Point

Die beiden Pakete,  die ich aus Deutschland erwarte und die hier ankommen sollten,  sind leider immer noch nicht da und schon seit 10 Tagen überfällig :(

Nunja, voraussichtlich morgen fahre ich dann trotzdem weiter. Sollten die Sendungen dann hoffentlich endlich doch mal in Bishkek eintreffen,  muss ich halt mit dem Bus zurück um sie abzuholen. Etwas umständlich, aber auf etwas warten, bei dem ich nicht weiß, ob und wann das kommt, is noch doofer ;)

Dafür hat mein Radl mal die nötige Wartung erhalten (natürlich bis auf die fehlenden Ersatzteile,  die in den Paketen sind).

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Mo 13.07.2015 09:28

On the road again

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Di 14.07.2015 03:33

Guten Morgen

Also denn: Mal schauen,  wie Kirgisistan so ist....viel mehr als die Fernradler-Unterkunft in Bishkek habe ich ja noch nicht gesehen in diesem Land ;)

Nach einer Empfehlung von Nathan,  dem Betreiber des Radler-Hostels in Bishkek, bin ich auf einer Nebenstraße am Kanal entlang in Richtung Isik-Köl unterwegs. Die Landschaft ist wunderbar, die Wegstrecke lausig. Mal schauen,  ob ich auf diesem Weg bleibe oder auf die Hauptstraße wechsel. Mehr als 60-70 km am Tag sind kaum zu schaffen auf diesem schlechten Weg.

Es ist toll, wieder draußen und unterwegs zu sein :))))))))

Ich bin gerade ein bisschen tippfaul. Mehr Text gibt es also erst die Tage wieder ;)

Di 14.07.2015 11:06

Der Schnee rückt näher. .. aber bis zum Schnee dauerts noch ein paar Tage.

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Mi 15.07.2015 03:07

Guten Morgen

Mi 15.07.2015 04:37

Die letzte Wutzerei dieser Art hatte ich in der Türkei....und eigentlich habe ich dieses Jahr irgendwie so überhaupt keine Lust auf Schlammfahrten.

Mi 15.07.2015 08:33

So in etwa habe ich es mir vorgestellt...die Gebirgslandschaften in Zentralasien.

Mich überkommen grad wieder die so intensiven Glücksgefühle, dass ich da nun durchradeln darf.

Mi 15.07.2015 08:34

Und auf Wunsch einer einzelnen Person maln Selfie ;)

Mi 15.07.2015 14:41

Ein Traum von einem Nachtlager in Sicht

Mi 15.07.2015 15:05

...und der Weg dorthin

Auch wenn die Zeit in dem Radler-Hostel in Bishkek sehr nett war und ich viele angenehme Bekanntschaften geschlossen habe, so hat es sich leider nicht ergeben, dass ich eine Reisebegleitung bekommen habe. Es hat nun mal jeder seine ganz eigene Zeit- und Routenvorstellung, die nur selten kombinierbar ist. Macht aba nix. Is halt so. 

Und mit jedem dort wollte ich auch nicht unterwegs sein, so dass ich gezielt nur die angesprochen habe, die mir sympathisch waren. Nicht dass jemand "hier" schreit, mit genau dem ich dann gar nicht unterwegs sein mag ;)

So habe ich heute unterwegs zwei radelnde Kirgisen kennengelernt, mit denen ich nun voraussichtlich zwei Tage unterwegs sein werde, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Das ist natürlich interessant für mich mit zwei Einheimischen (aus Bishkek) unterwegs zu sein :) Sergei spricht ganz gut englisch, Anton leider nur sehr wenig. Beide sind offenbar russiche Kirgisen und sprechen gar kein kirgisisch. Das finde ich ja schon klor.

Uuuuuuund, zumindest Sergei ist auch so ein Naturfreak wie ich. Er mag es auch sehr, abgelegene schöne Plätze für Nachtlager zu bekommen :) So jemanden finde ich selten ... die meisten pinsen schnell rum: ¨zuviel Mücken, zu hohes Gras, zu unbequem, zu mühseelig, zu viel Disteln, zu viel oder wenig Hastenichgesehen, zu wenig Bequemlichkeit eben¨.

Abgesehen davon ist mein erster Eindruck von Kirgistan, dass die Menschen bei Weitem nicht so freundlich auf Ausländer zugehen wie in den Ländern zuvor. Aber auch nicht unfreundlich. Ich habe so den Eindruck, dass die Kirgisen von Ausländern einfach nur wenig Notiz nehmen, ihnen neutral gegenüber stehen. Is mir eigentlich mal ganz recht, nicht ständig angequatscht zu werden.

Und sonst ... die Landschaft ändert sich, wird hubbeliger und abwechlungsreicher und interessanter ... so gibts auch wieder mehr Fotos. Na zumindest mala heute^^

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Do 16.07.2015 18:13

Das issa also... der weltberühmte Isik-Köl oder, wörtlich übersetzt,: ¨warmer See¨. 

Der See hat eine total angenehme Bade- bzw. Schwimmtemperatur. Zum stundenlang schwimmen, ohne dass einem kalt wird. Und im Winter friert er nie zu.

Dat is natürlich nett, wenn man so beiläufig ein wenig über Land und Leute erfährt, wenn man mit Einheimischen unterwegs ist :)

Leider ist der See am Westufer äußerst flach und man muss erstmal zig Hundert Meter herein laufen, um zu schwimmen. Und so dermaßen mückig, dass wir es vorgezogen haben, unser Nachtlager einige Kilometer vom See entfernt aufzustellen.

Das sehenswerte Südufer des Sees werde ich aus Zeitgründen leider nicht erkunden können. Ab morgen radel ich Richtung Tadjikistan. Aber zumindest mal einen kleinen Eindruck vom See bekommen und eine Runde drin geschwommen zu sein, muss also nun reichen.

Ansonsten noch einige wenige Bildchen des Tages.

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Fr 17.07.2015 08:58

Eigentlich schade dass es noch nicht Abend ist ;) Das wäre ein nettes Plätzchen für ein Nachtlager.

Fr 17.07.2015 17:19

Genug drumherum gezirkelt

Ab morgen wirds ernst: Der erste Pass seit langem steht an und zur Eingewöhnung geht der ¨mal eben¨ auf 3446 Meter rauf (der Kalmaak Ashuu Pass). 

Eigentlich wollte ich den Song-Köl auslassen und nun auf dem schnellsten Weg nach Tadjikistan fahren. Aber nachdem ich heute einen motorradelnden Polen mit 25 Jahren Erfahrung in Kirgistan und Tadjikistan getroffen habe und er mir, neben vielen anderen zuvor, den Song-Köl als einer der ganz besonderen Highlights in Kirgistan empfohlen hat, habe ich mich dann doch noch umentschlossen. Schlechte Wegstrecke und 700 Höhenmeter mehr sind der Nachteil. Na ich werde berichten.

Bereits seit Bishkek gings so ganz allmählich, kaum merklich, bergauf. Heute dann kontinuierlich leicht bergauf, aber gut radelbar - vor allem mit kräftigem Rückenwind :) Jaaaaaaaaa, tatsächlich Rückenwind^^ 

Somit bin ich bereits auf 2200 Meter und hoffe, nicht ganz realistischerweise, morgen den Pass zu schaffen, denn 15 km danach kommt der Song-Köl, der auf knapp über 3000 Meter liegt. Insgesamt sind es etwa 50-60 km zum See. Na mal schauen, wie weit ich morgen komme ;)

Insgesamt muss ich aber mal einen Zahn zulegen. Mit den derzeitigen 50 km am Tag müsste ich sonst die Mongolei ganz auslassen. Und das mag ich so ganz und gar nicht. Na auch hier mal schauen^^

Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass ich bereits seit dem Turkmenistan-Visastress-Trauma (okok, Trauma ist stark übertrieben) einen kleinen (oder großen?) Durchhänger habe. Ich hoffe, der Durchhänger nähert sich nun dem Ende. Wäre ja sonst echt schade, wenn ich den Routenplan nochmals massiv kürzen müsste. Na auch hier mal schauen ;)

Die Tageshöchsttemperatur ist auf erträglichere 45 °C (in der Sonne) gefallen. Ich finde das ziemlich erstaunlich, dass die Temperatur auf den heutigen 1600 bis 2200 Metern noch so hoch ist. Auch der Fluss direkt neben dem Zelt ist noch angenehm zum Baden/Waschen. Klar, ein klein wenig kühl - aber alles andere, als eiskalt. 

Jedenfalls ging mir heute das Radeln seit langem mal wieder etwas einfacher vom ¨Fuss¨, als in den vier Wochen zuvor. Vielleicht sind mir auf Dauer 50°C und mehr als Tageshöchsttemperatur, die ich zuvor stets hatte, doch einfach zuviel.

Von zwei völlig verschiedenen Quellen habe ich erfahren, dass fast alle Hauptstraßen in Kirgistan von China gebaut und Kirgistan geschenkt wurden. Klor, oder? So macht sich China hier beliebt und verfolgt sicher ganz eigene Interessen. Und unserer westlicher Verbündeter namens USA hat (das habe ich allerdings nur aus einer Quelle) in ¨guter¨ alter Manier versucht auf militärische Art Einfluss auszuüben, indem sie, wie so oft in der Vergangenheit, Gruppierungen bewaffnet haben, die in dem Interesse der USA handeln. Bravo Amerika !

Ich bin ganz sicher auch kein politischer Chinafreund, aber hier ist für mich 100 %-ig klar, wer den besseren Job macht - wenn er schon seine Fühler in andere Länder ausstreckt.

Und unsere werte Bundes- und Europaregierung kriecht den USA immer noch in den A... 

Auch wenn ich politisch, infolge der Radreise, alles andere als auf dem Laufenden bin, so verfolge ich zumindest teilweise das TTIP-, CETA- und TISA-Dilemma. Ich kanns einfach nicht fassen, das unsere Politiker diese Wirtschaftsdiktatur mitmachen, entschieden gegen das Volksinteresse handeln und sich zudem selbst entmündigen. Denen muss doch klar sein, was für ein massiver Schaden für alle europäischen Volkswirtschaften und europäischen Errungenschaften da blüht.   Und das Ganze, ohne auch nur einen einzigen wirklich erwähnenswerten Vorteil zu erhalten.

Ok, genug geärgert über das klägliche Versagen unserer Politiker für heute.... was wir alle werden ausbaden (sprich: bezahlen) müssen.

Fr 17.07.2015 16:24

Mal ein paar Pferdebilder

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Sa 18.07.2015 06:02

Hinter der schneebedeckten Gebirgskette dürfte er liegen,  der Song-Köl.

Nur noch 1080 Höhenmeter...

Sa 18.07.2015 06:52

Boah ey und das ist erst der Anfang. 

Sa 18.07.2015 07:09

Nochmal Schonfrist

Noch ein paar Dutzend Kilometer an einem Bach entlang, bevor dann der eigentliche Aufstieg beginnt. 

Sa 18.07.2015 10:24

Warum einfach, wenns auch anstrengend geht ;)

50 km Wellblechpiste und 1000 Höhenmeter hätte ich mir ersparen können. 

Aber mein ganz persönlicher Ehrgeiz aufs Dach der Welt hinauf und auch sonst (bis zur nächsten längeren Bahn- oder Busfahrt (voraussichtlich in China)) wieder alles mit dem Radl zu machen ist wieder da. Mich jetzt auf über 3000 Meter herauf kutschieren lassen und dann vielleicht die letzten 1000 Höhenmeter in Tadjikistan mit dem Radl zu machen, ist dann irgendwie nur eine halbe Sache.

Kaum bin ich von der Hauptstraße weg, begegne ich aich wieder vorwiegend sehr freundlichen Menschen: Der Fahrer des Kleintransporters, der mich zum Song-Köl mitnehmen wollte und mir mehrmals deutlich machte,  dass er ja gar kein Geld dafür haben mag. Ich glaube, er dachte längere Zeit,  ich wollte sein Mitnahmeangebot aus Kostengründen nicht annehmen. Erst als sicher war, dass ich ihn richtig verstanden habe, ist er dann weiter gefahren. Das fand ich total nett. Und die Frau eines kleinen Dorfladens, die mir aus ihrem Haus eine größere Menge Borsok holte und schenkte, nachdem sie kein Brot hatte, dass sie mir verkaufen konnte. Borsok ist eine kirgisische Spezialität; eine Art Brotsnack, das man nackig isst. Mir schmeckts sehr gut.

Sa 18.07.2015 10:39

Was für eine Weite

Ich weiß nicht,  ob das auf den Fotos wirklich herauskommt. 

Diese Weite der Landschaft hier fasziniert mich sehr. Sie lädt immer wieder zum Verweilen ein. Schon nach wenigen Augenblicken nimmt mich diese Landschaft vollends ein und ich fühle mich als einen Teil von ihr. Ich fühle mich sehr frei und einfach nur glücklich,  dass ich jetzt hier sitzen darf. Und ich fühle mich als das, was ich bin: Als einen Teil der Natur.

Die Entscheidung Kirgisistan und Tadjikistan auf der Reise nicht auszulassen,  war offenbar goldrichtig.  Dabei stehe ich ja erst ganz am Anfang dieser wundervollen Landschaften.

In der sehnsuchtsvollen Erwartung auf das, was da noch kommen mag schicke ich euch viele Grüße aus Kirgistan

Sa 18.07.2015 16:46

Ich bin nun sehr gespannt

wie das wird, meine erste Camping-Nacht auf ü3000. 

Ich bin auf etwa 3100 Meter, wenige Kilometer vor und etwa 350 Höhenmeter unterhalb dem Kalmak-Pass. Es hat heute besser geklappt, als ich dachte. Vor allem spüre ich bis dato nicht, dass mir die Höhe etwas zu schaffen macht. Nicht in bezug auf Kondition und schon gar nicht in bezug auf Höhenkrankheit. Ok, Höhenkrankheit geht ja in der Regel allerfrühestens erst ab 3000 Meter los ;) Wenn ich diese Nacht erholsam schlafen kann, macht mir also 3100 Meter mal gar nix aus. Na morgen früh werde ichs wissen^^.

Windig wirds heute Nacht sicherlich, denn mein Nachtlager ist mal wieder ein wenig exponiert. Aber dafür mit grandioser Aussicht und Fernblick (das Panoramafoto ist vom Nachtlagerplatz aus gemacht). 

Und kalt wirds sicherlich heute Nacht. 

Leider ist das Nachtlager in Sichtweite der Straße.

Wenige hundert Höhenmeter unter mir habe ich heute bei einer Pause schon wieder eine sehr unangenehme Begegnung mit zwei Hirten gemacht. Sehr unfreundlich und noch unhöflicher waren die Typen. Ich habe dann etwas früher als sonst meine Pause beendet und weiter Richtung Pass hoch geschoben, nur um diesen Typen aus dem Weg zu gehen.

Somit bin ich gerade auf dem besten Weg eine neue Schublade aufzumachen mit dem Titel ¨Scheiß Hirtenpack¨. Der nächtliche Ärger mit dem Feuerteufel in Turkmenistan und der nächtliche Ärger mit den drei Rotzlöffeln in Uzbekistan geht ja auch auf das ¨Hirtenkonto¨. 

Mein Nachtlager ist selbstverständlich außer Sichtweise dieser Typen. Ich hoffe, dass die in keinster Weise mitbekommen haben, dass ich nur wenige hundert Höhenmeter oberhalb von denen campe.

Nur mal vorsichtshalber ... da alle Hirten hier beritten sind: Wie kann ich mich gegen jemand Berittenes am besten wehren? Dem Pferd eins mit aller Kraft auf die Nüstern geben, so dass der Reiter Mühe hat, sich oben halten oder ihm das Pferd gar durchgeht? Gibts effizientere Angriffspunkte als die Nüstern? Die Fragen sind ernst gemeint ! Ich möchte gerne vorbereitet sein, sollte dies mal notwendig werden. Mein Pfefferspray habe ich nicht immer griffbereit.

Mist, auf der anderen Seite des Berghanges ist nun ein Schafhirte in Sichtweite. Aber keiner der beiden unangenehmen Typen von vorhin.

Ich gehe also heute trotz der grandiosen Aussicht mit etwas gemischten Gefühlen zum Schlafen.

Anbei noch ein paar Bildchen des Tages. 

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So 19.07.2015 06:57

Juhuuuuuu mein bisher höchster Pass by bike :) Der Kalmak-Pass mit 3446 Meter.

So 19.07.2015 07:46

Trecking-Tourist Meeting-Point

So 19.07.2015 17:40

Der zweite Pass für heute und da der Ausblick so phantastisch ist,  bin ich für heute Nacht auch gleich hier geblieben.

Leider bereue ich es auch ein wenig, da es sehr stürmisch ist und einsichtig von der Straße. Ich hoffe, ich bekomme heute Nacht keinen unangenehmen Besuch. Na mal schauen.

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Mo 20.07.2015 02:55

Viele Grüße vom Song-Köl den ich aber inzwischen schon wieder verlassen habe.

Mo 20.07.2015 05:34

Passabfahrt im Schneckentempo

Mo 20.07.2015 18:36

Noch ein Nachtrag zum Song-Köl

Landschaftlich war das ja schon etwas ganz anderes, etwas Besonderes dort an diesem See. Am meisten haben mich landschaftlich die Passauf- bzw. abstiege beeindruckt. Aber auch der See selbst und die vielen Vieh- und Pferdeherden und Jurten.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich am See selbst sehr unwohl gefühlt habe. Zum ersten Mal so unwohl wie noch nie zuvor auf der ganzen Tour. Mir war erst nicht ganz klar, warum. 

Nun wird, glaube ich, ein Schuh daraus. Ich fürchte, ich muss meine Schublade ¨Hirtenpack¨ deutlich vergrößern:

An diesem See gibts nur Hirten und Unmengen Futter- und Übernachtungsangebote in den Jurten. Die meisten Touristen werden mit Kleinbussen dort hoch gefahren, zu einer bestimmten Jurte und am nächsten Tag wieder zurück gebracht.

Ich, als einzelner Trecking-Touri, so mein Eindruck, wird schnell angesprochen dort eine Übernachtung in Anspruch zu nehmen. Und zwar auf eine für mich recht unangenehme Art.  

Wenn Kinder vorgeschickt werden, ist das ja harmlos.

Jedoch ist es mir mehrmals passiert, dass jugendliche Reiter im Galopp auf die Straße vor mir hinritten, um mir den Weg abzuschneiden und sich direkt in meine Fahrtrichtung stellten. Mir war erst nicht klar, was das soll, ich habe trotzdem gegrüßt und beim ersten Mal bin ich halt ausgewichen und drumherum gefahren. Die Pferde haben trotzdem etwas gescheut und ich habe dann hinter mir Gelächter gehört. Irgendwie hatte ich das Gefühl, mir mit meinem Verhalten den Respekt ¨verspielt¨ zu haben. Bei den nächsten Malen habe ich dann nicht mehr gegrüßt und bin auch nicht mehr ausgewichen - darauf vertrauend, dass die Reiter dann wohl den Weg wieder freimachen würden. Hamse aber nicht - zumindest nicht die Reiter. Die Pferde aber sehr wohl, ohne das die Reiter dies verhindern konnten. Die Jugendlichen haben dann etwas verdutzt geschaut und die Sache war erledigt.

Im Nachhinein denke ich, dass der einzige Hintergrund dieser Aktionen war, mich zum Anhalten zu bringen und das ich eine ¨Jurtenübernachtung¨ kaufe.

Eine andere, für mich äußerst unhöfliche Aktion war es, als mir ein Auto eintgegenkam und der Fahrer gestikulierte, ich möge anhalten. Habe ich dann auch getan. Er wollte mir dann weismachen, ich sei auf dem verkehrten Weg und müsse umkehren, wenn ich nach Jalal-Abad wollte. Da ich mir aber meiner Sache sicher war, habe ich mich nicht beirren lassen. Letztendlich, nachdem dieser Typ nicht aufgeben wollte, mir einen vom ¨Pferd¨^^ zu erzählen, bin ich einfach weiter gefahren.

Irgendwie macht für mich das Verhalten dieses Einheimischen nur dann Sinn, wenn seine Jurte in entgegensetzter Richtung steht und er mir dort eine Übernachtung verkaufen wollte.  Einen anderen Reim darauf, warum sonst er mir so einen Kokolores weismachen wollte, kann ich mir nicht machen.

Alles in allem habe ich mich in folge dieser und einiger weiterer Aktionen der Leute dort, sehr unwohl gefühlt und wollte eigentlich nur noch dort weg. Hinzu kommt natürlich, dass ich ja mit Hirten ohnehin schon recht negative Erfahrungen gemacht hatte.

Klar, hätte ich bereits am frühen Nachmittag eine Übernachtung in einer Jurte gekauft, wäre mir alles weitere sicher erspart geblieben.

Bevor ich den See erreichte war ich mir nicht sicher, ob ich vielleicht in einer Jurte übernachten mag (das macht man ja wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben ;) oder mir ein nettes Plätzchen zum Camping am See suchen sollte. 

Nach dem Verhalten der Leute dort, ist mir die Lust auf eine Jurtenübernachtung schnell vergangen und vor allem wollte ich dann auf gar keinen Fall der einzige Gast sein. Somit schied Jurtenübernachtung also aus.

Und Camping am See habe ich sicherheitshalber dann lieber nicht gemacht, weil der See und das gesamte Seeufer absolut eben und kilometerweit bis zum Horizont einsehbar ist. Unerwünschter Besuch abends und/oder in der Nacht wäre vorprogrammiert gewesen.

Freundlicher Besuch, wie sonst fast immer in allen Ländern zuvor, hielt ich dort für nahezu ausgeschlossen.

Somit war für mich klar: ok, ist toll das mal gesehen zu haben und nun nix wie weg hier, bevor es dunkel wird ;)

Eigentlich wollte ich dort übernachten, denn die Landschaft dort ist ja schon toll. Eben so ganz anders, als anderswo.

Mittlerweile bemühe ich mich sehr, wenn ich berittenen Hirten begegne, weder zu grüßen, geschweige denn freundlich zu sein. Ich gebe mir größste Mühe, unfreundlich und unhöflich zu sein und nicht zu Lächeln. Ich versuche also, mich genau so zu verhalten wie die das tun. Es fällt mir ausgesprochen schwer, weil es mir zuwider läuft. Zumal ich ja Gast in diesem Land bin und mich dementsprechend gut benehmen mag. 

Bei einer heutigen Begegnung mit einem Hirten ist dieser, nachdem ich möglichst rüde war, nach 2 Minuten wieder abgezogen. Vielleicht klappts ja so für mich ganz gut mit diesem Hirtenpack hier umzugehen. Wenn das ihre Umgangsweise mit anderen ist, muss ich mich halt darauf einstellen.

Ich werde berichten wie es weitergeht ... und mich korrigieren, sollte ich zum Ergebnis kommen, dass meine Schublade ¨Hirtenpack¨ unangemessen ist.

Falls sich jemand einen besseren Reim auf diese Situationen machen kann oder es besser weiß, bitte ich darum, zurecht gewiesen zu werden.

Mo 20.07.2015 17:26

Grüße von der Naryn

So ein Mist aber auch. Ich bin fest davon ausgegangen, dass ich die schlechte Wegstrecke nur bei dem Abstecher zum Son-Köl haben würde (das waren ca. 140 km).

Mittlerweile ist mir aber klar geworden, dass in Kirgistan offenbar alle Wege außer den Hauptstraßen Pisten sind. So habe ich nun noch weitere ca. 250 bis 300 km auf Schotter-, Staub-, Stein- und/oder Wellblechpiste vor mit, bevor ich in Jalal-Abad endlich wieder auf eine Hauptstraße stoße. 

Ich glaube, ich hätte eine andere Route gewählt, wenn ich das vorher gewusst hätte. Insgesamt mehr als 400 km Piste am Stück ist selbst mir zuviel - vor allem, weil ich dann nicht gut voran komme.

Am Nervigsten sind zur Zeit die Autos. Die wirbeln so dermaßen viel Staub auf, dass ich viel Staub schlucken muss und alles ständig mit einer Staubschicht bedeckt ist. Na das eine Foto zeigt ja das Ausmaß...

Morgen steht der nächste Pass an. Kaum noch erwähnenswerte 2625 Meter ist der hoch....leider bin ich schon wieder auf 1600 Meter tief.

Leider frischt seit der Dämmerung der Wind schon wieder kräftigst auf. Das ist dann im Zelt immer so arg laut, weil die Zeltplane so laut flattert.

Dafür ist mein heutiges Nachtlager weit entfernt von irgendwelchem Hirten :)

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Di 21.07.2015 05:49

Der Kindergarten von Akkyl....das einzige bunte Haus in diesem Ort.

Di 21.07.2015 11:29

Das ist doch mal eine gescheite Passstraße

Ca. 500 Höhenmeter auf einer Strecke von etwa 1 km Luftlinie

Di 21.07.2015 12:03

Uff... noch 200 Höhenmeter bis zum Pass. Mittlerweile bin ich ein wenig platt ;)

Irgendwo an dem Fluss im Hintergrund bin ich heute morgen gestartet. 

Di 21.07.2015 14:05

Nichmal "Uff"

Der Kara-Koo-Pass mit 2732 Meter Höhe (laut GPS). 100 Meter höher,  als auf der Karte verzeichnet. Allerdings auch keine 2800 Meter hoch wie auf dm Schild. 

Di 21.07.2015 17:25

Keine besonderen Vorkommnisse ...kein Nachtlager mit spektakulärer Aussicht oder in idyllischer Lage.

Nur ein paar Bilder des Tages. 

Das Futter wird langsam knapp. Mal schauen,  wanns wieder Nachschub gibt.

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Mi 22.07.2015 08:59

Ach man ey

Drei kleine Flusstäler und drei kleine Berge wollte ich heute eigentlich überwinden.  Wenn alle so aussehen wie das da, wird das wohl sicher nix.

Wäre ja halb so wild, wenn mir nicht die Lebensmittel ausgehen würden. Das nächste Lebensmittelgeschäft ist halt erst hinter den drei kleinen Bergen und das Brot, das ich vorgestern gekauft hatte, war gestern schon komplett verschimmelt. 

Mi 22.07.2015 14:02

Nahrungsmittelknappheit ist zu Ende

Zum Glück sind die Anstiege der anderen beiden Berge geringer ausgefallen und ich habe heute den kleinen Ort nach den ganzen Begen erreicht. 

In diesem Ort einen Lebensmittelladen zu finden war allerdings nicht so einfach. Nach vielem Durchfragen war zum Glück ein freundlicher älterer Kirgise bereit, mich zu einem Laden zu führen. Ja hoppala, wo kommt der denn her. ...ein freundlicher Kirgise. Okok, ich bin gerade nicht nett, aber meine Lieblingsbevölkerung werden die Kirgisen garantiert nicht. 

Ohne mich wirklich genau an dieses eine Fenster eines Hauses zu führen, an das man dann klopfen muss, hätte ich nicht den Hauch einer Chance gehabt, diesen Laden zu finden.  Nach dem Klopfen öffnet eine Dame,  unfreundlich wie so viele hier und desinteressiert mir etwas verkaufen zu wollen. Durch dieses Mini-Fenster versuche ich irgendetwas halbwegs Passendes zu essen zu erspähen - was mir aber misslingt. Sie holt das eine Glas mit Peperoni-Püree nach vorne. Ups, denke ich, doch keine Tomaten. Als ich auf die Tomate im Zeigewörterbuch schüttelt die Dame sichtlich genervt den Kopf. Der ältere Herr steht noch neben mir und sagt, mich zu einem anderen Laden zu führen. 

Er führt mich gedudig durch das ganze Dorf, auf den Schulhof und von dort zu einem Haus, bei dem man an der Nebentür klingeln muss, damit jemand den dahinter befindlichen Laden öffnet. Auch hier ist in keinster Weise von außen zu erkennen,  dass es sich um einen Laden handelt. Diesen kleinen Laden kann ich wenigstens betreten, so dass ich die Artikel auch erkennen kann. Das Nötigste für einen Tag bekomme ich. Nachdem ich den Preis für angemessen hielt, mag ich noch ein paar Honig-Körnerriegel kaufen. Diese Riegel finde ich total lecker, halbwegs gesund und sie sind hier üblich und sehr günstig. Aber nun denn, die junge Verkäuferin verlangt nun auf einmal das Fünffache des hier üblichen Preises. Ok, denke ich, Einkauf beendet, denn nun scheint die Dame nur noch abzocken zu wollen. Zum Glück hat sie das offenbar bei den Artikeln zuvor verpennt :) 

Ich bedanke mich herzlich bei dem älteren Herrn für seine Mühe und er verabschiedet sich von mir.

Das war also mal eine kleine positive Geschichte unter den vielen unangenehmen Begegnungen hier. Von letzterem gabs heute auch schon wieder zwei. Beide Male bereits vormittags sternhagelvolle Typen. Ich glaube aber,  die Besoffenen waren russische Kirgisen und keine "kirgisischen" Kirgisen. 

Es scheint mir bis dato, dass es nun besser klappt, solche Typen schneller wieder loszuwerden, als bisher,  wenn ich ebenfalls unfreundlich und ruppig bin und sehr schnell körperlich deutlich werde. Selbstverständlich nur mit Gestik und ohne zu Hauen ! Eine echt ungewohnte Mentalität für mich. Muss und mag ich eigentlich nicht haben.

Achso, ich treffe derzeit täglich Radreisende, die mir entgegen kommen. Meist ist es dann ein netter kleiner oder größerer Plausch, bevor jeder wieder seiner Wege zieht. Heute ein Slovene, gestern ein Deutscher und vorgestern zwei Belgier. 

Mi 22.07.2015 18:21

Grüße aus der Savanne

... bzw. von der Naryn zum zweiten Mal. Dass die die Straße nicht einfach am Flusslauf entlang bauen können. Das hätte mir mehr als 2000 Höhenmeter erspart :)

Morgen gehts zunächst nach Kazarman und dann direkt weiter Richtung Jalal-Abad.

Ich glaube auf dem Weg nach Jalal-Abad habe ich dann meinen letzten erwähnenswerten Pass in Kirgistan, den Ktal-Suu-Pass bzw. Kaldamo-Pass mit etwa 3100 Meter. Für den Aufstieg rechne ich mit bis zu 2 Tagen, da es von Kazarman fast 2000 Höhenmeter rauf geht. Puh, zwei Tage schieben :(

Von Jalal-Abad aus direkt nach Osh, eventuell nochmal kurz durch Uzbekistan.

In Osh mache ich voraussichtlich 1-2 Tage Pause. Ich mag nochmal zum tadjikischen Konsulat, um was abzuklären. Außerdem geben die erst 3 Monate alten Sandalen schon den Geist auf. Ich hoffe, in Osh neue zu bekommen.

Ab Osh beginnt dann der lange Aufstieg Richtung Tadjikistan...auch noch mit dem einen oder anderen Pass in Kirgistan.

Was ich von dem Grenzübergang von Kirgistan nach Tadjikistan gehört habe, finde ich ziemlich klor: Man reist auf etwa 3000 Meter Höhe aus Kirgistan aus, dann folgen sage und schreibe ca. 25 km Niemandsland. Und das ganze verbunden mit einem Aufstieg von mehr als 1000 Höhenmeter. Das wird garantiert mein am längsten dauernder Grenzübergang^^ Wie das wohl ist, wenn man das an einem Tag gar nicht schafft mit dem Radl ????? Na, ich werde berichten^^

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Do 23.07.2015 05:59

Boah, ist das geil... die 5 km durch Kazarman durch ist die Straße asphaltiert. 

Ein ganz neues Fahrerlebnis :)))

Do 23.07.2015 14:17

Ein Sisiphus-Pass

100 Höhenmeter rauf, 80 Meter runter, 200 Höhenmeter rauf, 120 Meter runter, 150 Höhenmeter rauf, 100 Meter runter. Nachdem ich nun auf die Karte geschaut habe, geht das wohl bis zum Pass so weiter. Es geht immer wieder vom Fluss weg und zu ihm hin. Frustrierend. Als ob etwa 1800 Höhenmeterdifferenz von Kazarman bis zum Pass nicht genug wären. Noch dazu auf lausiger Straße. Das werden wohl eher drei anstatt zwei Tage bis zum Pass. 

Die Chinesen sollten den Kirgisen mal bei bringen, wie man gescheite Straßen baut ;) 

Was habe ich mir da nur für eine Strecke ausgesucht. 

Hab grad keine Lust zum Weiterschieben....bin ja wieder unten am Fluss.

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Fr 24.07.2015 10:55

Luftlinie sind es nur noch 5 km zum Pass und 1100 Höhenmeter. Dazu noch ein Flusstal dazwischen. Ich bin froh, wenn ich diese Strecke hinter mir habe.

Hoffentlich ist die Abfahrt danach nach Jalal-Abad nicht aucg so ein zermürbendes Auf und Ab.

Fr 24.07.2015 16:33

Wer als erster das Pferd findet, bekommt einen Reisepunkt

Fr 24.07.2015 16:58

So langsam wird es abenteuerlich

Hapüh, jetzt ist mal wieder ein Stürmchen aufgezogen. Und natürlich kommt der hauptsächlich von vorne. Aus welcher Richtung auch sonst. Also keine Chance mehr, den Pass heute noch zu schaffen und eigentlich auch nichts Passendes für ein windgeschütztes und sichtgeschütztes Nachtlager zu entdecken.

Aber zum Glück nur ¨eigentlich¨ :))))))))

Am windabgewandten Hang habe ich, etwa 100 Meter unterhalb der Straße, eine kleine halbwegs ebene Fläche, ein ehemaliges Hirtenlager, entdeckt. So ein Dusel aber auch. Ich hätte nicht gewusst wie ich das heute sonst mit dem Nachtlager hätte machen sollen. Das sind hier alles steile Hänge. 

Somit ist es sogar mal wieder ein Lager mit einer tollen Tal- und Fernsicht geworden :)

Ich bin derzeit auf 2600 Meter und somit sind es Luftlinie noch 500 Höhenmeter und 3 km zum Pass. Also etwa eine halbe Tagestour - wenns nicht noch mal zwischendurch nenneswert runter geht ;)

Ein Hirtenlager bzw. Jurte ist in etwa 500 Meter Luftlinie in Sicht, aber ich hoffe mein grünes Zelt fällt nicht auf ;) Hauptsache es kommt nicht wieder jemand zum Stänkern oder Geld-haben-wollen-für-nix herüber....

Is schon klor mit diesem modernen Kommunikationskram: Jetzt sitze ich hier fernab des nächsten Ortes irgendwo in den Bergen, in einem weniger entwickeltem Land als dem unseren und habe trotzdem Internetverbindung. Ok, das war in den letzten Tagen kaum so.

Nunja, beim Aufstieg bin ich heute an einigen Jurten vorbei gekommen....

An einer standen 4 Kinder zwischen knapp unter 3 und etwa 7 Jahren davor. Die Kinder grüßten, weswegen ich auch möglich nett zurück grüßte. Ich bin schon fast an den Kindern vorbei, da geht der Jüngste (mit geschätzt knapp unter 3 Jahren) in die Hocke, hebt einen Stein auf und beginnt auszuholen, um ihn nach mir zu werfen. Ich werde laut und drohe ich mit dem Zeigefinger. Er legt den Stein wieder hin. Ich radel weiter und höre wie eines der Kinder hinter mir etwas sagt. Sofort danach kommt ein Köter zähnefletschend und bellend hinter mir hergerannt. Ich werfe einen Stein auf den Köter. Daraufhin hält die Töle 20 Meter Abstand, was mir reicht. 2-3 Steine gegen Köter habe habe ich seit längerem immer griffbereit in der Außentasche der Lenkertasche. Das hat sich sehr bewährt, den nach einem Treffer mit einem Stein hält jede Töle Abstand.

Jemand Erwachsenes war an dieser Jurte nicht in Sicht. Es gab nicht den allergeringsten Anlass aggressiv gegen mich zu sein - zumal ich ja eh schon halb an der Jurte vorbei war.

Irgendwie denke ich mittlerweile einfach nur noch: Was für ein Scheiß-Land, wenn sogar schon die Kinder hier sich so verhalten. Wie wunderbar waren doch all die Begegnungen mit den Menschen anderer Länder. Und nun sowas hier...

Nochmal zurück zu den 4 Kindern vor der Jurte: Natürlich frage ich mich, was sogar kleine Kinder dazu veranlasst, sich so zu verhalten. Im Moment habe ich die Vermutung, dass es meine Freundlichkeit und ganz besonders mein Lächeln ist, dass einige Menschen hier jeglichen Respekt verlieren lässt. 

Die Menschen hier lächeln nämlich so gut wie nie. Zumindest nicht die "Ur"-Einwohner, also die in den Jurten.

Ich werde es ausprobieren....

Ich hatte ja schon die Theorie aufgestellt, dass die Kirgisen eine Art Gen-Defekt haben. Und zwar derart, dass ihnen die Gesichtsmuskeln fehlen, die man zum Lächeln braucht. Und dass sie deswegen neidisch auf andere Völker sind. Ok, der war ein bisschen bös ;)

Aber meine Theorie wurde heute zunichte gemacht: Vor einer anderen Jurte hat mich doch tatsächlich ein Kirgise angelächelt und freundlich gegrüßt - was ich daraufhin auch erwidert habe. ... ohne dass dann widerum Steine geflogen oder Hunde auf mich gehetzt wurden. Das gibts also auch hier ;)

Vielleicht wollen die meisten kirgisischen ¨Ur¨-Einwohner schlicht und einfach keine Fremden in ihrem Land haben... Sowas solls ja geben.

Oder es ist doch einfach nur eine Mentalitätssache.

Ich hatte nach meiner Abreise aus Bishkek doch zwei russigstämmige Kirgisen kennengelernt, mit denen ich zwei Tage unterwegs war....

Diese beiden äußerten sich äußerst negativ gegenüber den, ich nenns mal weiterhin, ¨Ur¨-Einwohner Kirgistans. So negativ, dass ich es als rassistisch empfand, grundlegend anderer Meinung war und diese Sichtweise ablehnte. Das betonte ich auch gegenüber den beiden. 

Da mir die beiden russischen Kirgisen aber sehr sympathisch waren und ein gegenseitiger Respekt gezollt wurde, wollte ich etwas derart Negatives nicht schreiben. So langsam dämmert es mir aber, was die beiden meinten. Ich fange an es zu verstehen.

Na mal schauen, ich bin ja noch ein paar Tage in Kirgistan und werde sehen, welche weiteren Eindrücke ich sammel.

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Sa 25.07.2015 12:41

Ganz schön dicht, die Suppe

Juhuuuuu, mein dritter dreitausender Pass mit dem Radl in dieser Woche :) 

Und mein dritter dreitausender Pass mit dem Radl in meinem Leben^^

Und mein dritter Pass bei Nebel und Regen auf dieser Tour ;)

Den Regen und das kühle Wetter kann ich sehr genießen nach all der Hitze in den letzten Monaten. Zudem ist mein letzter "richtiger" Regen ja zwei Monate her.

Die nachfolgende Passabfahrt führt in einen landschaftlich wunderschönen und etwa 30 km langen Flusslauf. 

Mir wird schlagartig bewusst, was Überweidung wirklich bedeutet: An allen, wirklich ausnahmslos allen, erdenklichen Punkten,  wo Tiere grasen können,  ist das Gras kurz gefressen. So kurz wie es die Tiere nur fressen können.  Am gesamten Flusslauf stinkt es unerträglich nach Tierausscheidungen (zumal es ja soeben noch geregnet hat und nun die Sonne scheint). So unerträglich, dass ich an manchen Stellen schon fast würgen muss. An jedem zweiten, optisch wunderschönen Platz, hat eine Hirtenfamilie ihr Lager aufgeschlagen. Zum Glück muss ich in diesem Gestank nicht leben. Von den gesundheitlichen Risiken ganz zu schweigen. 

Für mich also keine Pause, die ich mir erhofft hatte, an einem idyllischen Flusslauf mit Baden und Trinkwasser auffüllen. Nicht einmal gefiltert mag ich dieses Wasser trinken.

Auch ist mir heute klar geworden,  dass die Hirtenkinder ja gar nicht zur Schule gehen (zumindest scheint es mir so). Sie sind also dazu verdonnert,  in ihrem Leben niemals etwas anders als Tiere-hüten zu machen. Sie lernen ja nichts anderes. 

Viele Grüße aus "kurz vor Jalal-Abad"

Sa 25.07.2015 16:37

Das Staubschlucken hat eeeeendlich ein Ende denn die Straße ist seit ein paar Kilometern wieder asphaltiert. Man bin ich froh darüber. Das war echt das Unangenehmste an der schlechten Wegstrecke: Ständig den durch Fahrzeuge aufgewirbelten Staub einatmen zu müssen.

Anbei noch die Bildchen des heutigen Nachtlagers. Mal wieder mit Aussicht :)

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So 26.07.2015 16:21

Heute mal ohne tolle Aussicht und ohne Badegelegenheit. Aber mit Waschgelegenheit und unzähligen Fröschen. Somit vermutlich auch mit ca. 120.000.000 Mücken und Schlangen.

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Mo 27.07.2015 07:25

5000 km sind es nun...seit Tbilisi

 .... und 12.300 km seit Kaiserslautern

Mo 27.07.2015 09:10

Kirgistan: Eine Enttäuschung

Das etwa jeder Dritte versucht,  mich völlig unverhohlen über den Tisch zu ziehen, nervt mich mittlerweile auch ziemlich. 

Ans unfreundlich, unhöflich und ignorant sein habe ich mich inzwischen ein klein wenig gewöhnt. Spaß macht das keinen. Aber es hilft gegen Respektlosigkeit. 

Ich bin sogar Kindern gegenüber unfreundlich. Das habe ich in meinem ganzen Leben noch nie zuvor gemacht: Unnett gegenüber Kindern sein. Es fällt mir schwer,  dies zuzugeben.  Es geht aber leider nicht anders,  da sich sonst zu oft auch Kinder respektlos bzw. weit (wirklich sehr weit) über das normale Maß hinaus frech verhalten haben. So wie dieser knapp 3-jährige,  der einen Stein nach mir werfen wollte.

Dennoch gibt es auch einige wenige nette Begegnungen hier.

Ich werde mich bemühen,  dem Land für die beiden Tage, die ich ab heute abend voraussichtlich in Osh sein werde, eine "neue Chance" zu geben. Und vielleicht auch für die 3-4 Tage, die es dauern wird von Osh nach Tajikistan zu radeln.

Aber im Allgemeinen freue ich mich sehr darauf, wenn ich Kirgistan endlich verlassen werde. Nach den vorwiegend positiven Erfahrungen in den 17 Ländern zuvor, muss ich das hier echt nicht haben.

Landschaftlich finde ich Kirgistan durchaus sehr reizvoll. Für mich persönlich aber nicht so reizvoll, dass es sich lohnt,  eine in weiten Teilen unangenehme Bevölkerung in Kauf zu nehmen. Andere Länder haben landschaftlich auch sehr viel zu bieten. Aber ok, vermutlich habe ich den schönsten Teil Kirgistans nicht gesehen: Die Gegend am Südufer des Isyk-Köls und die Gegend südlich davon.

Das Positive der letzten Tage ist weiterhin,  dass ich täglich anderen Radreisenden begegne, die mir entgegen kommen. Leider aber immer noch niemand,  der in meiner Richtung unterwegs ist.... Bislang sind fast alle anderen Radler aus EU-Ländern,  einige wenige aus den USA und gestern einer aus Peru. Achso ... und zwei Neuseeländer waren auch darunter.

Ich glaube,  dass ich in den beiden Hostels aus Osh, deren Adresse ich habe, wieder auf zig andere Radreisende treffen werde.

Viele liebe Grüße von 40 km vor Osh

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Mi 29.07.2015 09:33

Sachen gibt's

... da hat mir doch eben ein Fahrer eines Eiswagens ein Eis geschenkt und noch eine Flasche Cola im Laden besorgt und mir ebenfalls geschenkt. Und das in Kirgisistan. Kaum zu glauben ;) Das muss ein Usbeke gewesen sein, denn diese Gegend wird vorwiegend von Usbeken bewohnt. 

Ich habe vorhin Osh verlassen und bin auf dem Weg Richtung Tajikistan.

Die zwei Tage in Osh waren sehr schön und nett.  Einerseits, da ich die Zeit mit anderen sehr netten Leuten aus dem Guesthouse verbracht habe. Andererseits habe ich vor allem nichts Negatives aus Osh zu berichten ;) 

Den Bazar in Osh finde ich klasse. Mir ist bewusst geworden,  dass Einkäufe in Zentralasien (fast egal, was man braucht) auf dem Bazar gemacht werden und nicht in Läden und schon gar nicht Supermärkten. Es sei denn, man will teuer und schlechter einkaufen ;) Zumindest dämmert es mir mittlerweile so.... Hat ja auch lang genug gedauert, bis ich das mal gemerkt habe ;)

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Do 30.07.2015 08:18

Na das wird wohl heute nicht mein Tag

Eigentlich wollte ich gestern nachmittag gar nicht so weit bzw. hoch hinaus fahren. 

Als ich auf der Suche nach einem geeigneten Nachtlager war, kam dann allerdings erst ein "kleiner" Ort, der sich zähe 15 km lang an der nicht enden wollenden Steigung hinzog. Und als endlich dieser Ort zu ende war, folgt dann eine Jurte/Hirtenlager in Sichtweite der nächsten. Bis zum Pass hinauf. 

Naja, nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Hirten und den Ureinwohnern Kirgistans wollte ich natürlich in jedem Fall ein sichtgeschütztes Nachtlager. 

Notgedrungen bin ich dann immer weiter.  Im Ergebnis die 1400 Höhenmeter von Osh bis zum Pass, dann eine unruhige Nacht mit viel Straßenlärm, aber sichtgeschützt und am nächsten morgen um 6:00 h kamen die Sensenmänner - haben mich aber in Ruhe gelassen. 

In folge der vorherigen wiederholten schlechten Erfahrungen mit Hirtenpack konnte ich aber nicht mehr einschlafen. 

Jetzt bin ich völlig platt, mache ausgiebigst Pause (an dem Fluss auf dem Foto) und denke "wow, nu haste die Erholung der letzten beiden Tage gleich am ersten nachmittag verpulvert ;)"

Einen müden Gruß

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gelöscht_323936 xafford „Do 30.07.2015 08:18 Na das wird wohl heute nicht mein Tag ...“
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Das ist ein spannender Bericht  -
Dank an xafford für die Mühe, die Folgen alle geordnet einzustellen!

Die bisherigen Reiseländer der ehemaligen Sowjetunion habe ich vor langen Zeiten selbst besucht - also ohne den Iran. Und nur in Reisegruppen mit wenig Freizeit zur eigenen Erkundung der Umgebung.
Wenn es im Bericht vom 12.05.2015 über die Städte in Armenien heißt

Schönheiten sich sie nicht die armenischen Städte. 

- na ja, 70 Jahre Sowjetunion.... So wie auf dem Foto war Jerewan (Hauptstadt) abseits vom Zentrum auch. Eine der ältesten Städte der Welt. 
Armenien gilt als der erste christliche Staat der Welt - und es gibt alte Klöster und anderes Schönes da.

Bedauerlich auch der Zustand der Denkmale in Buchara und Samarkand, die sich mit den prächtigen iranischen Moscheen gar nicht vergleichen lassen.

Die Fotos sind sehr schön!

Ich bin gespannt auf die weiteren Folgen!

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xafford gelöscht_323936 „Das ist ein spannender Bericht - Dank an xafford für die Mühe, ...“
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Danke für das Interesse. Derzeit ist er in der Mongolei, es kommt also noch einiges, leider ist es recht Mühsam das alles einzustellen, aber hauptsächlich deswegen, weil ich so arg im Verzug bin... :)

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maswing xafford „Danke für das Interesse. Derzeit ist er in der Mongolei, es kommt ...“
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danke für die bisherigen Etappenberichte und für Xafford's Bemühungen die Folgen nach und nach uns Interessierten  mitzuteilen. Ich bin auch auf weitere Folgen mit Text und eindrucksvollen Bildern gespannt und freue mich darauf.  maswing.

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xafford maswing „danke für die bisherigen Etappenberichte und für Xafford s ...“
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Danke für euer Interesse, und ich denke, dass ich am Mittwoch nächstes Futter liefern werde.

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Alekom xafford „Danke für das Interesse. Derzeit ist er in der Mongolei, es kommt ...“
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Tolle Tour!

Und nicht schlecht berichtet.

Früher bin ich auch viel mit dem Rennrad gefahren, so um die 12000km im Jahr, kann ich nur sagen, allerhöchsten Respekt zu so einer Tour.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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xafford Alekom „Tolle Tour! Und nicht schlecht berichtet. Früher bin ich auch ...“
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Mein größtes Abenteuer war 14 Tage Camping und Rundreise auf Island. Radfahren ist nicht mein Ding, aber ich denke dass es wenige Arten zu Reisen gibt, wo man so viel von einem Land mitbekommt. Ich kenne Frank seit mittlerweile wohl 15 Jahren und hätte früher nicht gedacht, dass er so eine Tour machen würde, umso mehr finde ich seine Berichte interessant und hoffe eigentlich, dass es über die Mongolei hinaus geht... bin aber auch fast davon überzeugt, dass da noch mehr kommen wird... also: more to come soon!

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Alekom xafford „Mein größtes Abenteuer war 14 Tage Camping und Rundreise auf ...“
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Ich habe eigentlich nur 3 Touren gemacht, aber die waren nur kleine, bis maximal 700km.

Ich mag lieber das leistungsorientierte Radfahren. War ja auch kurzzeitig in einem Verein.

Früher habe ich Radreiseberichte von Tilmann Waldthaler gelesen.

Und in irgendeinem Buch schrieb er ja auch, das es die beste Reiseart ist, die es gibt, weil man unmittelbar nah an Land und Leuten ist. Man empfindet viel intensiver!

Nicht so wie in einem Auto, wo die Blechdose abschottet. Und man schnell viele Kilometer abfährt und so nix von der Landschaft mitbekommt. Darum muss ich immer milde lächeln, wenn Leute mir sagen, sie sind mit dem Auto durch die USA gefahren. *Lieb*

Beim Fahrrad hast du keine Schutzhülle und so sind die dortigen Bewohner zu Fremden auf Fahrräder in der Regel viel unvoreingenommener, weil sie sehen, das der Radfahrer nichts verbirgt.

In Ulan Bator gibts einen deutschen Würstelstand, hab ich mal wo gelesen!

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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BabylonByBike Alekom „Ich habe eigentlich nur 3 Touren gemacht, aber die waren nur ...“
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Hallo zusammen,

zunächst mal möchte natürlich auch ich mich sehr bei Xafford bedanken, dass er sich die viele Mühe macht, meine Reiseberichte an dieser Stelle zu veröffentlichen.

Vielen Dank natürlich auch für euer Interesse.

Ich habe nun auch eine Frage:

Wie finde ich diese Würstchenbude in Ulan-Baatar ? :)

Die Frage ist ernst gemeint !

Sone Currywurst mit Pommes ... dat wärs mal wieder^^ Besser noch 2 Currywürste mit 2 Portionen Pommes.

Hast du da vielleicht ein paar Infos. Am besten GPS-Koordinaten oder Name, Adresse ... ?

Ich werde voraussichtlich 1 Woche Zwangsaufenthalt in Ulan-Baatar haben, während ich auf das nächste China-Visum warte. 

Vielen Dank im Voraus

Frank

P.S. Eine Leben ohne Currywurst ist möglich ... aber sinnlos

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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Alekom BabylonByBike „Hallo zusammen, zunächst mal möchte natürlich auch ich mich ...“
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nein leider nicht, ich habe mal ein foto gesehen von dieser wurstbude, kann mich aber beim besten willen nicht erinnern wo ich es gesehen habe.

grad googel ich, aber finde es nicht.

aber was es in ulaan bator gibt, nämlich eine deutsche wurstwarenerzeugung, dort kann man auch einkaufen:

hier die kontaktdaten:

W & W Werner's Fleisch & Wurstwaren
Ansprechpartner: Werner Kloefer

P.O. Box 272
Ulaanbaatar 210351
Telefon +976 11 322154
Mobil: +976 99 118847
Fax +976 11 313655
eMail werner@mobinet.mn

Auszug aus http://www.mongolei.at/adressen/firmen.htm

(ich hoffe ich darf das im nickles-forum machen, wenn nicht, bitte ich um löschung, danke!)

generell gibts viel deutsches dort! ein sacher cafe gibts auch dort.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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BabylonByBike Alekom „nein leider nicht, ich habe mal ein foto gesehen von dieser ...“
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hallo Alekom,

Vielen Dank für deine Mühe.

Ich habe diesen Werner mal angeschrieben. Der weiß doch bestimmt, wo es gute Currywurst-Buden in Ulan-Baatar gibt :)

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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marinierter xafford „Danke für das Interesse. Derzeit ist er in der Mongolei, es kommt ...“
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Hi xafford,

noch mal Danke für die Mühe fürs Reinstellen. Sehr interessanter Bericht.

Was mich mal interessieren würde ist die Pannenstatistik. Das der Sattel defekt ist, wissen wir ja, aber wie schaut es z. B. mit Platten aus?

Auch der Reifenverschleiß bei der Strecke wäre mal interessant.

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xafford marinierter „Hi xafford, noch mal Danke für die Mühe fürs Reinstellen. Sehr ...“
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Leider sind das Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich habe nicht mehr Informationen von Frank, als hier eingestellt sind und die Kommunikation funktioniert weitgehend nur in eine Richtung.

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BabylonByBike marinierter „Hi xafford, noch mal Danke für die Mühe fürs Reinstellen. Sehr ...“
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Hallo Marinierter,

vielen Dank für dein Interesse.

Meine Pannenstatistik ist hoch: Etwa jede Woche eine Sache, die nicht so funktioniert wie sie soll und repariert oder ausgetauscht werden muss (bezogen auf die gesamte Ausrüstung, nicht nur das Fahrrad).

Diese Woche ist mir, nach längerer Fahrt auf einer der vielen Wellblechpisten, der Hinterradgepäckträger komplett abgerissen. Letzte Woche musste ich den Hinterradmantel infolge eines Materialfehlers austauschen. In der Woche davor war mal wieder das Solarpanel kaputt und ein Pufferakku hatte Kontaktprobleme. Etc. etc. etc.

Bei den Platten habe ich irgendwann aufgehört mitzuzählen. Ich kann das nur noch grob schätzen: Ca. 15-20 bezogen auf die gesamte Strecke von Kaiserslautern nach Altai (Mongolei). Gefahrene Kilometer bis Altai: 15400 km.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich weit überdurchschnittlich oft auf Abwegen unterwegs bin. Also abgelegene kleine Wege, die dementsprechend oft in einem schlechten Zustand sind (Piste odaso). Andere Reiseradler machen so etwas nicht oder deutlich seltener. Somit habe ich dann auch öfter Platten. Hauptursache: Irgendwelche Dornen. Es gibt sehr viele Gewächse mit sehr stabilen Dornen, ganz besonders in den Trockengebieten.

Reifenverschleiß: Anfangs hatte ich Schwalbe-Marathon Supreme. Die waren nach etwa 4000- 5000 km völlig abgefahren.

Seit einiger Zeit habe ich Schwalbe Marathon Mondial: Die sind nun, nach etwa 8000 km, eigentlich auch austauschwürdig. Ich zöger es aber noch hinaus...

Mit beiden Mäntelvarianten hatte ich übrigens leider auch Materialfehler, die einen sofortigen Austausch der Mäntel nötig machten. Etwas ärgerlich bei einem derart renommierten Hersteller. Da ich aber immer einen Ersatzmantel dabei habe, lässt sich das Problem natürlich auch sofort lösen. Unterwegs jedoch einen neuen Ersatzmantel zu bekommen, ist dann leider sehr sehr schwer bzw. aufwendig. Leider weiß ich keine bessere Alternative zu den genannten Schwalbe-Mänteln, so dass ich die weiterhin fahre.

Viele Grüße

Frank

P.S. Aus zeitlichen und technischen Gründen kann ich leider nur selten und unregelmäßig in diesem Forum antworten. Ich hoffe auf euer Verständnis :)

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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marinierter BabylonByBike „Hallo Marinierter, vielen Dank für dein Interesse. Meine ...“
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Hallo,

danke für die Antwort und weiterhin gute Fahrt.

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Wäbbel xafford „Do 30.07.2015 08:18 Na das wird wohl heute nicht mein Tag ...“
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Auch ich finde den Bericht, gerade auch die Fotos, sehr unterhaltsam. Ich selbst hatte "den Osten" bisher nie auf dem Schirm, aber das macht echt Lust auf mehr....

Tief berührt hat mich das Schicksal des Welpen :-(

Fährt "Frank" eigentlich alleine oder mit Begleitung? Gerade alleine stelle ich mir so etwas als immense gerade auch psychische Herausforderung vor.

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xafford Wäbbel „Auch ich finde den Bericht, gerade auch die Fotos, sehr ...“
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Hallo Wäbbel,

Frank fährt alleine, wie schon die Tour zuvor von Kaiserslautern bis zu dem Startpunkt dieser Tour. Allerdings gibt es Abschnitte, die er mit anderen zusammen fährt, die er auf der Strecke getroffen hat.

Ja, das mit dem Welpen ist traurig, aber das ist auch leider Alltag in vielen Ländern - da braucht man nicht einmal so weit weg zu fahren - da reicht schon Spanien. Ganz schlimm ist es für herrenlose Tiere in Rumänien.

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alex179 xafford „Hallo Wäbbel, Frank fährt alleine, wie schon die Tour zuvor von ...“
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Hallo Xafford,

Erstmal Danke an euch beide für den interessanten Reisebericht.

Eine Bitte hätte ich noch:

Falls noch weitere Bilder folgen, könntest Du diese nicht in einen neuen Post (als Teil2) veröffentlichen? Wenn jemand eine lahme DSL-Leitung hat, dauert es vermutlich ewig, bis die Seite aufgebaut ist, und derjenige weiterlesen kann. Selbst meine VDSL-Leitung benötigt bei dem langen Artikel mit den vielen Photos schon schon etwas Zeit für den Seitenaufbau.

Gruß Alex

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xafford alex179 „Hallo Xafford, Erstmal Danke an euch beide für den interessanten ...“
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Hallo Alex,

erst einmal Danke für das Interesse. Was das Problem der Ladezeit angeht, so arbeite ich an einer Lösung hierfür. Ich teste gerade drei verschiedene Ansätze um auch die armen Mobilfunknutzer zu berücksichtigen, damit nicht deren Kontingent nach Aufruf dieses Beitrages aufgebraucht ist.

Bis das umgesetzt ist werde ich leider erst einmal keine Updates in dem Beitrag einstellen können.

Gruß Xaff

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krr xafford „Hallo Alex, erst einmal Danke für das Interesse. Was das Problem ...“
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Vielen Dank für den tollen Bericht! Hoffentlich geht es bald weiter!

Mich würde mal die Ausrüstung interessieren, die jetzt schon weit mehr als 10.000 km durchgehalten hat und wie das mit dem Geld ist - Kreditkärtchen? Dollar in die Unterhose genäht?

Gruß, Klaus

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xafford krr „Vielen Dank für den tollen Bericht! Hoffentlich geht es bald ...“
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Bis es weiter geht dauert leider noch ein Weilchen, weil die Mails ab August alle extrem durcheinander sind. Da kam tagelang nichts an und dann an einem Tag 10 bis 20 und in total chaotischer Reihenfolge, ich müsste die also alle erst einmal chronologisch sortieren bevor ich sie einstellen kann.

Was die Ausrüstung angeht, so kann ich Dir da leider keine genauen Angaben machen denn ich weiß nicht viel mehr. Das Fahrrad (welches man auch auf den Bildern sieht) ist ein normales, handelsübliches Fahrrad ohne irgend welche Sonderausstattungen, keine Federung (die wahrscheinlich schon längst hinüber wäre). Einiges an Geld hat er für Zelt und Packtaschen ausgegeben, das dürften die teuersten Posten gewesen sein.

Geld hat er wohl weitgehend in bar in verschiedenen Währungen dabei und lässt sich Teilbeträge an verschiedenen Stationen unterwegs von zuhause anweisen (also er hat keine Reichtümer bei sich), zudem reist er extrem sparsam, wie man ja auch lesen kann.

Geld in Unterhose wäre dann wohl auch der Bequemlichkeit sehr abträglich und ob der Spruch "Geld stinkt nicht" dann noch korrekt wäre? :)

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Fr 31.07.2015 10:44

Kräftezehrend isses

Bin derzeit auf 2700 Meter, der nächste Pass ist auf 3615 Meter und bis zur tajikischen Grenze sinds noch mindestens zwei Pässe auf ü3000. 

In Tajikistan scheint diesen Sommer Dauerregen zu sein. Meine Wunschroute kann ich nicht fahren,  da offenbar bei einem Teil die Brücken vom Wasser weggespült wurden und zudem kleine Bäche,  die normalerweise durchfahren werden,  so angeschwollen sind, dass sie derzeit unpassierbar sind.

*Grummel grummel ... vielleicht versuche ich es trotzdem. Mal schauen.

Fr 31.07.2015 15:43

Radreisende sind alle verrückt

Monatelang treffe ich auf fast gar keine anderen Radreisenden und nun hier, kurz vorm Pamir, treffe ich derzeit täglich etwa vier, die mir entgegen kommen.

Auf dem Dach der Welt mim Radl rumgurken wollen offenbar alle ;) Okay, die meisten sind nur für ihren Sommerurlaub hier - also meist für etwa vier Wochen. 

Ich bin noch beim Passaufstieg zum Taldyk-Pass und habe mein Nachtlager auf 3230 Meter aufgeschlagen. Überraschend kühl ist es hier: Das Thermometer zeigt 11 °C und die Sonne ist noch nicht untergegangen. Das wird wohl meine vorerst kühlste Nacht. Mal schauen, ob ich noch eine Decke brauche für die Zukunft. Mein Schlafsack wärmt nämlich nimma sooooo dolle, obwohl es ein nicht mal vier Jahre alter von Mammut ist.

Die Aussicht ist ganz nett, wenn auch nicht so spektakulär wie auf den bisherigen Pässen in Kirgistan. Das jüngste Bild ist von meinem Nachtlager aus gemacht.

Fr 31.07.2015 15:54

Kirgistan zeigt sich einer besseren Seite

Fast hätte ich es vergessen: In dieser Region hier sind die Menschen nicht ansatzweise so unfreundlich und respektlos wie in der Naryn-Region oder wie beim Song-Köl.

Ich traue mich wieder, freundlich zu den Menschen sein - wenn auch deutlich zurückhaltender als in den Ländern zuvor. Lächeln tue ich jedoch ausschließlich dann, wenn ich zuvor angelächelt werde. Diese (zumindest bis dato) ¨ungewöhnlichen¨ Erfahrungen mit diesen dermaßen unfreundlichen Typen zuvor sitzen noch zu tief.

Sehr nett ist es großteils mit den Kindern hier. Es ist ein wenig wie in Rumänien: Häufig stellen sich die Kinder an den Straßenrand, um im Vorbeifahren abgeklatscht zu werden. Das finde ich total niedlich. Aber ein Augenmerk darauf zu haben, dass die Kids nicht übermütig werden, ist auch hier sehr angeraten. Aber kein Vergleich zu den vorherigen negativen Erfahrungen in Kirgistan.

Uso ist es auch bei den Kindern: ¨Tourist Hello¨ zu rufen. Finde ich zwar etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber nicht abfällig gemeint (zumindest scheint es mir so). Ich bin gerade dabei mir anzugewöhnen darauf zu antworten mit: ¨Kirgise Hello¨ ;)

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Sa 01.08.2015 08:02

Vorläufiger Highscore

... der Taldyk-Pass auf 3615 Meter.

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So 02.08.2015 09:34

Die vorerst letzten 24 Stunden in Kirgisistan

Ich bin seit einem Tag mit zwei Holländern unterwegs,  daher erstmal wenig Text ;)

Die Landschaft ist umwerfend.

Die ersten Yaks auf 3400 Meter.

Wir sind gerade im Niemandsland zwischen Kirgisistan und Tajikistan. 25 km lang und 1000 Hohenmeter sind noch zu überwinden bis zur tadjikischen Grenze.

So 02.08.2015 15:30

Der Sommer ist für mich wohl erstmal vorbei

Ich bin wieder solo, habe mein Nachtlager auf 4167 Meter aufgeschlagen, es ist regnerisch und ziemlich kühl (derzeit 8 °C (19:00 h)).

Ich bin somit nur wenige hundert Höhenmeter vor dem ersten 4000er Pass, der gleichzeitig der Grenzübergang nach Tajikistan ist. Ich bin ja mal gespannt wie nun die erste Nacht auf ü4000 wird.

Konditionell macht mir die Höhe bis dato gar nix aus. Anscheinend bin ich halbwegs akklimatisiert. Na eigentlich kein Wunder nach den letzten Wochen durch Kirigistan. Nach einer Nacht auf 3400 Meter hatte ich am nächsten Morgen latente Kopfschmerzen. Das war bis dato alles, was ich von der Höhe gemerkt hatte.

Von wegen, dieser Passanstieg nach Tajikistan sei das Härteste, was Kirigistan und Tajikistan zu ¨bieten¨ hätte....Ich finde den Anstieg ziemlich simpel. Da waren andere Wege ganz erheblich mühseeliger und kräftzehrender. Dass das Härteste sei, hatte u.a. dieser, sich selbst mit 25 Jahren Zentralasien-Erfahrung rühmender, Pole gemeint. Meines Erachtens hat der sich nur aufgespielt. Es zeigt sich für mich wieder, dass es einfach besser ist, selber nachzuschauen, wenn mich was interessiert.

Allerdings scheint das Bartang-Tal in Tajikistan derzeit wirklich nur mit äußerst großen Mühen machbar zu sein. Hoffentlich finde ich da eine Begleitung (was nicht wirklich realistisch ist). Jemand, der verrückt genug ist, dass trotzdem zu versuchen. So wie ich halt^^ Allerdings denke ich, dass ich das Tal solo dann doch nicht mache :( Na mal schauen, wie ich mich entscheide, wenn ich an der Kreuzung stehe ;)

Dass ich mit den beiden Holländern nicht mehr zusammen radel, liegt meines Erachtens daran, dass die Wellenlängen recht unterschiedlich sind. Der eine gemeinsame Tag war aber durchaus sehr nett.

Dafür ist mir heute ein radelnder, sehr sympathischer Neuseeländer entgegen gekommen, der mich kurzerhand in Neuseeland eingeladen hat. Sollte ich also tatsächlich mit dem Radl bis nach Neuseeland fahren, werde ich darauf bestimmt zurück kommen ;)

Sodele, ich mag heute was Warmes essen und sollte mal anfangen zu köcheln.

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Mo 03.08.2015 06:19

Jaaaaaaaaaa

Das ist grad ein wunderbares Gefühl,  hierauf mit dem Radl gefahren zu sein :))))))) 

Natürlich bin ich jetzt mächtig stolz darauf :))))))

Nun bin ich also im Pamir-Gebirge in Tadjikistan. Ich kanns noch gar nicht so recht fassen. 

Ich sitze also auf "meinem" ersten 4000er-Pass, dem Kizil-Art-Pass auf 4336 Meter. Es ist gar nicht mal sonderlich kühl. Das Thermometer zeigt sehr moderate 13 ºC an. Die Nacht auf etwa 4150 Meter war zwar ein wenig frisch. Mein Schlafsack ist offenbar schon zu alt ... mit seinen gradmal vier Jahren (aber viel benutzt).

Heute morgen auf den letzten Höhenmetern zum Pass ist mir dann aber doch andauernd die Puste ausgegangen. Keine Ahnung,  ob es nun doch an der Höhe liegt oder ich heute einen etwas schwächeren Morgen habe. Letzteres ist mittlerweile oft der Fall. Meine beste Zeit ist derzeit meist der späte Nachmittag. 

Mo 03.08.2015 16:36

Was für eine Landschaft

Ich habe durchaus mit beeindruckenden Landschaften in Tajikistan gerechnet. Aber bereits auf den ersten 60 km so viele völlig verschiedene  Landschaften erleben zu dürfen, von denen jede für sich beeindruckend ist. Wow. Das übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Ich bin schon jetzt überglücklich, dass ich Tajikistan nicht ausgelassen habe auf meiner Reise.

Auch ist mein erster Eindruck der Menschen hier, dass sie überhaupt nicht ablehnend Fremden gegenüber stehen. Und, halleluja, die Menschen hier können lächeln. Was für eine Wohltat und Erleichterung gegenüber Kirgistan. Da fühle ich mich doch gleich wieder ungleich wohler. 

Leider ist es bis zum Ende in Kirgistan so geblieben: Die Menschen haben irgendwie Probleme zu lächeln und die Freundlichkeit hat sich in engen Grenzen gehalten. Das finde ich echt schade für Kirgistan.

Somit habe ich mein Nachtlager nicht sichtgeschützt direkt am Ufer des Karakul-Sees (auf 3923 Meter) aufgeschlagen. Vielleicht gehe ich morgen mal ne Runde schwimmen. Sooooo kalt is der See nämlich nicht. Mal schauen ;)

Vielleicht übernachte ich irgendwann auch mal in einer Jurte. Wenn die Menschen in Tajikistan generell freundlich sind und nicht mit dieser unangenehmen ¨Agressivität¨ wie in Kirgistan versuchen, Jurtenübernachtungen zu verkaufen, dann sind das für mich ganz andere Voraussetzungen.

Die Fotos sind somit alle von heute und vom sogenannten ¨Pamir-Highway¨. Ein Highway im wahrsten Sinne des Wortes^^. Der Highway ist die Hauptstraße durch diese Hochgebirgsregion von Tajikistan. 

In diesem Fall zum Glück für mich und alle anderen radfahrenden Touris ist sie zur Zeit so gut wie nicht befahren. Der Regen der letzten Wochen hier hat nämlich einen ganz massiven Erdrutsch verursacht. Da ist wohl ein halber Berg abgerutscht. Zudem ist eine wichtige Brücke vorgestern weggespült worden. Somit also null LKW-Verkehr und so gut wie keine Autos. Für Radfahrer ist zumindest der Highway aber dennoch passierbar. Na was soll ich sagen: Gut für mich, schlecht für die Region ;)

Pffff, selbst auf 4000 Meter gibt es diese lästigen Mücken.

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Di 04.08.2015 03:01

Guten Morgen

Di 04.08.2015 14:12

Uff, Geschafft

Das issa also: Der höchste Pass, den ich,  aller Voraussicht nach, jemals in meinem Leben mit dem Radl fahren werde :) 

Es ist auch der höchste fahrbare Pass Tajikistans und der ganzen Region hier (glaube ich jedenfalls).

Ich bin auf dem Akbaital-Pass auf 4655 Meter ... und stolz wie Oskar, dass ich hier oben bin.

Die letzten 300 Höhenmeter hierauf waren nun doch extrem anstrengend. Über drei Stunden habe ich dafür gebraucht.  Anscheinend macht sich mittlerweile doch die dünne Luft stark bemerkbar. Alle paar Meter musste ich eine Verschnaufpause einlegen. 

Ein LKW-Convoy hat mich beim Passaufstieg "überholt". Das sieht interessant aus, wenn die hierauf genau so schnell fahren wie ich raufschiebe.

Jetzt geht's leider leider erstmal ca. 1000 Höhenmeter bergab bis nach Murgab. Ich mag gar nicht wieder runter. Ich finde die Landschaft hier auf 4000 und mehr Meter so interessant und würde viel lieber noch ein paar Tage auf dieser Höhe rumgurken.

Di 04.08.2015 15:48

Die Nachtlagersuche entfällt hier völlig

... die Landschaft ist einfach überall grandios. 

Bin etwa 60 km vor Murghab.

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Mi 05.08.2015 12:49

Das isse also ...

... die weggespülte Brücke.

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Do 06.08.2015 13:14

Pässchen für zwischendurch

Bin grad auf dem Neizatash-Pass auf 4155 Meter, ca. 55 km hinter Murghab.

Hab mal wieder starken Gegenwind, aber auf den Pass ging es gemächlich rauf, so dass ich mal ohne Schieben hochgekommen bin.

Kurz vor dem Pass hatte ich noch eine nette Begegnung mit einem Hirten. Es geht also auch anders, als mit dem kirgisischem Hirtenpack. Ich hätte ihn fragen sollen, ob ich ein Foto machen darf von ihm. Er hatte bunte Kleidung an und nur die Augen schauten raus. Er war also gegen die Witterung hier geschützt.

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Fr 07.08.2015 08:02

Erst Sandwüste auf etwa 4000 Meter Höhe, ...

... umgeben von 5000ern (und einem 6000er) wie am Karakul-See. 

Nun ist es Sumpfgebiet auf etwa 4000 Meter Höhe, ebenfalls umgeben von 5000ern. 

Ich finde es sehr beeindruckend,  dass hier so verschiedene Landsschaftsarten zu finden sind. Besonders auf dieser Höhe. Und vor allem natürlich diese scheinbar grenzenlose Weite, die sich mir oft bietet. Was für eine faszinierende Landschaft. Kein Wunder, dass alle Radreisenden hier hin wollen.

Dabei habe ich das angeblich Sehenswerteste,  nämlich das Wakhan-Tal im Grenzgebiet zu Afghanistan,  noch gar nicht gesehen. Bitte keine Sorge wegen der Nähe zu Afghanistan. Ich habe mich lange und sorgfältig darüber informiert. Das Gebiet gilt als sicher !!!!!! ..... und wird von sehr vielen Touristen besucht. Ohne jeglichen Zwischenfall. Außerdem steht dort auch das afghanische Territorium unter tajikischer Kontrolle. 

Nach der Hauptroute im Wakhan-Tal mag ich noch weiter in diesem Tal bleiben und unter anderem den Zorkul-See besuchen. Dieser Abschnitt wird mal wieder besonders abenteuerlich. Ich rechne mit bis zu mehr als einer Woche ohne jegliche Zivilisation (natürlich auch ohne Internet), lausiger Wegstrecke, keine Touris mehr und viel Einsamkeit. Vielleicht einige ganz wenige Hirten... na, ich werde berichten. Nur weit mehr als 10 kg Lebensmittel werde ich dann wohl mitschleppen müssen ;)

Leider kann ich eine andere,  vermutlich äußerst reizvolle, Gegend hier wegen Überschwemmungen nicht besuchen: Das Bartang-Tal, den Sarez-Stausee mit einem natürlichen Damm ! und einen Pass,  der auf 4840 Meter raufgeht. Na egal, in einem anderen Leben vielleicht ;)

Ich bin derzeit etwa 20 km vor Alichur und die Straße (die M41) in Tajikstan verläuft bis dato weitgehend auf etwa 4000 Meter. Also Plus-Minus einige wenige Hundert Höhenmeter (außer dem anstrengenden Pass auf 4655 Meter ;) Trotz dieser Hauptstraße gibt es nur sehr wenig Verkehr. 

Leider habe ich noch kein wirklich funktionierendes Internet :( Hoffentlich kann ich Khorog eine vernünftige Sim-Karte bekommen. Unabhängig davon gibt es im dünn besiedelten Hochgebirge natürlich in weiten Teilen gar kein Internet. 

Mehr Fotos schicke ich also wieder,  falls ich eine gescheite Sim-Karte bekomme. Besonders die Landschaften und die Fotos der Landschaften finde ich umwerfend. Aber dafür brauchts ein halbwegs gescheites Internet. 

Wie auch immer: Ich bin sehr froh und glücklich,  dass ich diese Landschaften erleben darf. Was für ein Glück,  dass ich Tajikistan nicht ausgelassen habe auf der Radreise. Wow. Ich habe jeden Tag vor lauter Glück und Freude über diese wunderbaren Landschaften Tränen in den Augen. 

Etwas ungewohnt ist es immer noch, dass ich bereits seit Kirgistan Lebensmittelvorräte gut planen muss. Mindestens zwei Tage sind Pflicht (wenn ich nicht jede Nacht in einem Homestay oder ähnlichem übernachten will); vier bis fünf Tage Lebensmittelvorräte sind ratsam (wenn ich mich nicht nur von Keksen, Reis und Tomaten ernähren mag). Besonders Brot (Käse und Wurst sowieso) sind nicht immer einfach zu bekommen. 

Na dafür gibt's immer genug Wasser,  dass ich filtern kann :)

Fr 07.08.2015 12:20

Wüste,  Hochgebirge und ein Salzsee

... und der nächste bewohnte Ort ist 20 km entfernt.

Fr 07.08.2015 15:38

Stille Grüße aus dem Pamir

Mal wieder ein sehr gelungenes Nachtlager. Jedenfalls ganz nach meinem Geschmack :)

Und zudem keine Menschenseele und kein Auto oder LKW weit und breit. 

Die Straße hat sich, auf dem Weg zu dem massiven Erdrutsch,  zum ersten Mal geteilt. Der Hauptweg verläuft nun anders. Vielleicht ist deshalb zur Zeit überhaupt kein Verkehr. Hoffentlich bleibt das so :)

Es ist einfach zu wunderbar und viel zu selten, selbst in der Ferne so gar keinen Verkehr (oder jeglichen anderen Lärm) zu hören. Das kennt man bzw. ich eigentlich nicht mehr. Nicht einmal hier in Tajikistan.

Nur der Wind und das Flattern der Zeltplane ist zu hören. Nicht einmal Tiere sind zu hören. Es ist einfach nur schön. Im Moment empfinde ich das fast als ganz neues Lebensgefühl - so selten erlebe ich das. 

Stille Grüße aus dem Pamir

Frank

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Sa 08.08.2015 03:48

Vorerst doch noch keine "Stille Nacht"

Ach man ey. Die ganze Nacht Sturm, heute morgen auch. Hab bei diesem Lärm kaum schlafen können. Und natürlich kommt der Wind aus der Richtung,  in die ich fahren mag. Meine Motivation,  heute morgen zusammen zu packen und zu starten,  hält sich also in engen Grenzen :(

Sa 08.08.2015 17:13

Mein vorerst 5. und letzter 4000er

... auf dem Weg nach Khorog. Gerade noch rechtzeitig vor dem Einbruch der Nacht. 

Der Koltezek-Pass auf 4271 Meter. Ansonsten nix Spektakuläres.

Außer dem Nachtlager :) Dabei wollte ich nur was Windgeschütztes nach 2 arg windigen Nächten (und nunmehr drei Tagen mit sehr starkem Gegenwind).  Bildchen gibt's morgen

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So 09.08.2015 06:13

Die erste Nacht unter 0 ºC

... war wesentlich weniger kühl, als erwartet.

Das Zelt scheint ganz gut zu sein, denn das Thermometer im Zelt hat etwa 10 ºC angezeigt,  während draußen am Fahrrad Raufreif war..... Ööööhm, oder friert das Wasser auf 4000 Meter auch früher? ??? Wenn ja, bei wieviel Grad? Weiß das jemand? 

Vorerst ist mir jedenfalls mal nur ein ganz klein wenig zu kalt - wenn ich diesen doofen Schlafsack als Decke benutze. Ein paar Sachen mehr zum Anziehen in der Nacht hätte ich zur Not noch ;)

Der Herbst in der Mongolei kann also kommen. ...hoffe ich jedenfalls mal ;) Ich rechne dort mal bis zu knapp unter minus 10 ºC als nächtliche Tiefsttemperatur (bis max. Mitte-Ende Oktober).

Fliegen scheinen wechselwarm zu sein. Das wusste ich noch gar nicht. Morgens, nach einer kalten Nacht, lässt sich denen jedenfalls viel einfacher beibringen,  dass sie mich nicht mehr belästigen möchten. 

Mein Lenkkopflager hat mittlerweile leider etwa 1 mm Spiel (das untere Lager zwischen Gabel und Rahmen). Kann ich damit einfach noch zig Tausende Kilometer weiter fahren? Oder muss ich das irgendwann unterwegs in Ordnung bringen? Weiß da jemand was Genaueres? Konsequenzen, wenn ich einfach unverrichteter Dinge weiter fahre? 

Dies unterwegs in Ordnung bringen zu müssen wäre halt ziemlich blöde,  weil ich dafür wieder Ersatzteile (und vermutlich Spezialwerkzeug) aus Deutschland schicken lassen müsste. Und nach den letzten beiden DHL-Lieferungen,  die gründlich daneben gingen, habe ich darauf so gar keine Lust mehr. 

Zur Info: DHL brauchte 5-6 Wochen für Lieferungen nach Bishkek, anstelle der eigens angegebenen 10-14 Tage. So kann ich unmöglich unterwegs planen. Nichts als Ärger und unnötiger Aufwand deswegen. Die Mitte Juni verschickten Pakete habe ich immer noch nicht,  weil sie mittlerweile in Bishkek festhängen (zum Glück bei einer privaten Adresse). Jetzt muss ich schauen, wie ich die Pakete bekomme. Nichts als Ärger und Aufwand und erhebliche Zusatzkosten, nur weil DHL unfähig oder unwillig ist, die eigene Lieferzeit korrekt abzugeben. Von Tracking oder gar Service bei DHL kann sowieso keine Rede sein: Denn der ist ganz genau gleich Null (das ist nicht übertrieben! ). DHL scheint also nur innerhalb Deutschlands (oder ganz vielleicht noch innerhalb der EU) zuverlässig zu sein. Weltweit kann man DHL jedenfalls getrost in die Tonne treten. .... soweit mal meine Erfahrungen bis dato.

Viele liebe Grüße, vorerst zum letzten Mal aus etwa 4 km Höhe

Frank

So 09.08.2015 09:24

Schwebende Strommasten

Wer hätte das gedacht,  dass uns die Tajiken in Forschung und Entwicklung so dermaßen weit voraus sind? 

Macht natürlich Sinn mit den schwebenden Strommasten: Bei Überschwemmungen und so werden die gar nicht in Mitleidenschaft gezogen :)

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swiftgoon xafford „So 09.08.2015 06:13 Die erste Nacht unter 0 ºC ... war wesentlich ...“
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Hallo Xafford,

schön dass der Reisebericht weitergeführt wird. Lese hier sehr gerne mit. Sind immer tolle Fotos dabei, und die Erlebnisse sind interessant beschrieben. Hut ab vor der Leistung. Würde mir so eine Tour nicht zutrauen.

Kommt für unseren Biker zwar wohl zu spät, aber bei internationalem Versand geht nix über FedEx. Ist natürlich auch nicht ganz billig.

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xafford swiftgoon „Hallo Xafford, schön dass der Reisebericht weitergeführt wird. ...“
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Hallo swiftgoon,

ich werde alle Nachrichten einstellen, aber wie Du siehst hinke ich arg hinterher. Deswegen hab ich jetzt mal wieder eine Woche nachgetragen, damit der Rückstand nicht ins Unermessliche wächst :)...

Ich glaube Versand in diese Ecke der Welt ist auch mit FedEx problematisch in diesem Fall, wobei es wahrscheinlich damit wirklich schneller gehen dürfte.

Momentan ist Frank übrigens in der Gobi und friert sich die XXX ab :)

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Olaf19 xafford „Hallo swiftgoon, ich werde alle Nachrichten einstellen, aber wie ...“
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Ich glaube Versand in diese Ecke der Welt ist auch mit FedEx problematisch

Versand mit FedEx ist in genau jede Ecke der Welt völlig unproblematisch!!

Beweis gefällig? => https://www.youtube.com/watch?v=Ozsid65fqG4

Cheers, Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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xafford Olaf19 „Versand mit FedEx ist in genau jede Ecke der Welt völlig ...“
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Na dann muss das ja stimmen, wenn die das in der Werbung zeigen :)

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Olaf19 xafford „Na dann muss das ja stimmen, wenn die das in der Werbung zeigen :“
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Eben. Werbung lügt nicht – sie erfindet die Wahrheit :-))

CU, Olaf

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xafford Olaf19 „Eben. Werbung lügt nicht sie erfindet die Wahrheit :- CU, Olaf“
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sie erfindet die Wahrheit

Und oftmals nicht nur eine... :)

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gelöscht_323936 xafford „So 09.08.2015 06:13 Die erste Nacht unter 0 ºC ... war wesentlich ...“
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Hallo xafford - danke für die Mühe beim Einstellen des Reiseberichts.

Es ist einfach unglaublich und spannend, was Frank da erlebt und wie er uns daran teilnehmen läßt.
Ich warte ganz geduldig gespannt auf weitere Folgen!

Mit Gruß
Anne

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xafford gelöscht_323936 „Hallo xafford - danke für die Mühe beim Einstellen des ...“
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Danke und ich werde versuchen euch nicht wieder so lange warten zu lassen. :)

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marinierter xafford „Danke und ich werde versuchen euch nicht wieder so lange warten zu ...“
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Hallo xafford, wann geht es denn weiter?

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Alekom marinierter „Hallo xafford, wann geht es denn weiter?“
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echt guter reisebericht und vor allem inspierende fotos :)

dagegen ist der donauradweg eine aufwärmrunde zum einrollen!

ich weiss nicht jetzt genau ob klickpedale eh verwendet werden, aber für die zukunft würd ich mir solche ans rad montieren, es gibt dafür schuhe, mit denen man normal gehen kann.

solche pedale sparen kraft! anfangs gewöhnungsbedürftig, aber das hat man in ein paar stunden raus.

bei den fotos sah ich radler, die sandalen trugen. Brüllend zwar bequem, aber energiemäßig ein fiasko. *g*

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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BabylonByBike Alekom „echt guter reisebericht und vor allem inspierende fotos : dagegen ist der donauradweg eine aufwärmrunde zum einrollen! ich ...“
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Hallo,

Ob Klickpedale oder nicht, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt Argumente dafür und dagegen.

Ich habe mich gegen Klickpedale entschieden. Wie übrigens fast alle Langstreckenradler, denen ich begegnet bin.

Lediglich Radler, die für kürzere Zeit (bis zu 4 Wochen) in Asien unterwegs waren, hatten zum Teil Klickpedale.

Der Donauradweg war übrigens ein Teil meiner Aufwärmübung^^ (auf der Fahrt von Kaiserslautern nach Tbilisi in Georgien im Sommer/Herbst 2014)

Viele Grüße aus Südchina, kurz vor der Grenze nach Vietnam

Frank

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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Alekom BabylonByBike „Hallo, Ob Klickpedale oder nicht, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt Argumente dafür und ...“
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hallo Frank,

interessante Info, das Leute nur für kurze Reisen diese Klickpedale genutzt haben.

Ob der Donauradweg durch Wien kompliziert war?

Wünsche Dir weiterhin viel Spass und vor allem viele Eindrücke!

netten Gruß

Alekom

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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Olaf19 BabylonByBike „Hallo, Ob Klickpedale oder nicht, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt Argumente dafür und ...“
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Hi Frank,

Ich fahre nur ein ganz gewöhnliches City-Bike, ein Bergamont Horizon N8. Da sind Klickpedale eh kein Thema, trotzdem eine Frage dazu: Das Hauptmerkmal dieser auch Systempedale genannten Teile, ist doch, dass sie eine feste Verbindung mit dem Schuhwerk eingehen, also dass die Schuhe dort praktisch einrasten, richtig?

Es mag eine Laienansicht sein, aber ich stelle mir das lebensgefährlich vor. Man kann ja beim Radfahren jederzeit in eine Situation der Instabilität geraten, so dass man das Bedürfnis hat, sich möglichst schnell mit den Füßen am Boden abzustützen, um nicht umzufallen.

Wenn die Füße nun aber fest arretiert sind und man in der Hektik und Panik der augenblicklichen Situation nicht gleich den richtigen "Dreh" findet, den Fuß zu befreien – dann ist man doch verraten und verkauft, kippt mit dem ganzen Rad auf eine Seite, ohne dass man etwas dagegen machen kann?

Oder sehe ich das gerade zu dramatisch?

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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peterrr Olaf19 „Hi Frank, Ich fahre nur ein ganz gewöhnliches City-Bike, ein Bergamont Horizon N8. Da sind Klickpedale eh kein Thema, ...“
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Das siehst du zu dramatisch. Man kommt relativ schnell aus den Pedalen heraus und es fahren alle Profisportler sicherlich nicht umsonst mit Klickpedalen :) Sogar im Downhill Sektor werden Klickpedale verwendet.

Ich habe allerdings eine andere Frage... Frank, wie hast du dich auf Reise orientiert? Ich möchte in den nächsten Jahren ebenfalls eine Radrundreise machen, vielleicht aber nicht so lang wie deine. Allerdings weis ich noch nicht genau, wie ich mich da orientieren soll. Zwischenzeitlich habe ich mir überlegt, ein Navi für das Motorrrad zu kaufen und das dann auf den Lenker vom Fahrrad zu schnallen. Haltet ihr das für eine gute Idee bzw. gibt es andere, bessere Vorschläge? :)

LG

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BabylonByBike peterrr „Das siehst du zu dramatisch. Man kommt relativ schnell aus den Pedalen heraus und es fahren alle Profisportler sicherlich ...“
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Hallo Peter,

ich habe deine Frage leider erst jetzt gelesen. Daher weiß ich natürlich nicht, ob sie noch relevant ist ;)

Jedenfalls habe ich mich primär mit einem GPS-Gerät und den frei erhältlichen OSM-Karten orientiert. Viele andere nutzen ein Smartphone mit digitalen Karten. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Ich hatte ebenfalls eine Halterung fürs GPS am Fahrradlenker (bzw. fürs Smartphone, wenn man das Smartphgone zur Navigation nutzt). Das war sehr hilfreich und ich würde es wieder so machen. Es hat sich bewährt.

Darüber hinaus habe ich mir für jedes Land Papierkarten besorgt. Erstens waren mir diese stets eine große Hilfe bei der Routenplanung. Zweitens hatte ich so immer einen Überblick.

Besonders in China waren die regionalen Papierkarten sehr hilfreich, weil dort die Ortsnamen natürlich auf chinesisch angegeben sind. Wenn man, wie ich, nicht des chinesischen mächtig ist ;), ist es seeeeehr hilfreich, wenn man die Schriftzeichen von Karte und Verkehrsschildern vergleichen kann :)

In Australien bieten die dortigen Papierkarten manchmal mehr Infos, als die digitalen Karten.

Nahezu ausnahmlos alle in Deutschland erhältlichen Papierkarten für Asien sind extrem mangelhaft. Fehlende Infos, grobe Ungenauigkeiten, gesperrte Straßen, die nicht als gesperrt angegeben sind sowie Straßen, die nicht existieren (und teilweise auch nie existiert haben). Diese karten taugen, meines Erachtens, lediglich zum Überblick. Für eine Routenplanung sind sie zwar hilfreich, aber wenn man versäumt, zu  kontrollieren, ob eine Route auch tatsächlich existiert, muss man oft den selben Weg zurück ;)

Liebe Grüße

Frank

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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marinierter Nachtrag zu: „Hallo xafford, wann geht es denn weiter?“
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Hallo xafford, wann geht es denn weiter?

???

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