Hy
Gibts ein Gerät das extra dafür ausgelegt ist um eine Kassette zu digitalisieren ? dachte ich hätte einmal sowas gesehen.
Sascha
Audio-Hardware 6.474 Themen, 21.748 Beiträge
Hi!
C64-Datasette?
;-)
Ich wiess nicht, ob ich mal ein "Tapedeck" für den 5 1/4"-Einschub gesehen habe, aber eigentlich ist das Egal: wenn man ein gutes Tapedeck hat, dann dass einfach an den Rechner anschliessen.
Spezielle "Vorschaltgeräte" gibt's für LP-Überspielen, dass sind dann aber auch nur "normale" Phono-Vorverstärker.
Bis dann
Andreas
Ich würde den Recorder ohne den Umweg über einen HiFi-Verstärker direkt über seinen Line-Out mit dem Line-In der Soundkarte verbinden. Je kürzer und direkter der Audioweg, desto besser die Qualität (für Plattenspieler gilt das natürlich nicht, da das Phono-Signal gesondert verstärkt werden muss).
Zum Aufnehmen der Musik eignen sich am besten Audiobearbeitungsprogramme wie Audacity (Freeware, aber sehr leistungsfähig!).
CU
Olaf
naja mit meinem D940 und 2 GB Ram habe ich da keine bedenken :-) Was wäre denn bei LP's zu beachten ? Kann ich da auch nen normalen LP-Player mit Line Out nehmen ? Gabs das damals überhaupt schon ? .-)
2 GB RAM? Och, sowas hab ich auch auf meinem Uralt-Mac (PPC 7100) mit sagenumwobenen 40 MB RAM schon gemacht... über die Geschwindigkeit bei der Nachbearbeitung möchte ich allerdings lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten *g*.
Ein Plattenspieler hat keinen Line-Out sondern einen "Phono-Ausgang" (weiß gerade nicht, ob der wirklich so heißt - ich nenne ihn einfach mal so, da sein Pendant am Verstärker ja auch "Phono-Eingang" heißt ;-)). Dieser Ausgang liefert einen verhältnismäßig schwachen Pegel, er muss gesondert verstärkt werden, entweder mit einem speziellen Phonoverstärker (z.B. wie er der Steinberg Clean! Pro-Version beiliegt) oder eben über den Phono-Anschluss eines HiFi-Verstärkers. Auf diesem Wege wird das Signal nicht einfach nur angehoben, sondern auch gleich fachgerecht "entzerrt".
Bitte keinesfalls den schwachen Pegel mit Audacity oder einer anderen Software "gewaltsam" auf Normalniveau anheben... da kommt Grütze bei raus!
CU
Olaf
Bei Schallplatten benötigst Du einen Entzerrer-Verstärker.
Kostet ungefähr 15 EUR, vielleicht auch weniger.
Ist aber ein Haufen Zeitaufwand.
Nachher müßten dann die Aufnahmen bearbeitet werden. Knackser rausmachen usw.
Das ganze lohnt sich nur bei wirklich guten Sachen.
Ob sich Kassetten lohnen, glaube ich nicht.
Allein die Tatsache, dass auf Kassetten der Frequenzgang um einiges niedriger ist als bei Schallplatten, macht das indiskutabel.
Eieieiei, das wird ja immer komplizierter.
Also, -
ein extra Gerät um eine Musikkassette zu digitalisieren ist mir nicht bekannt.
Man muß hier wohl den üblichen Weg gehen. D.h., zunächst muß das Audiosignal irgendwie auf den PC. Hier kenne ich zwei Wege:
a) Stereokabel vom Casettenrecorder zum Line-In der Soundkarte und dann mittels Aufnahmeprogramm in eine Wave-Datei auf die Festplatte aufnehmen. Dann mit einem Umwandlungsprogramm (z.B. Check & Convert) in MP3 umwandeln.
Möglich, daß es auch Aufnahmeprogramme gibt, die eine Umwandlung in MP3 in 1 Arbeitsgang erledigen.
b) Fast nie genutzte Möglichkeit, da kaum jemand einen Standalone-Audio-Brenner hat. CD (RW am besten) brennen, - CD dann im Computer rippen. Manches Ripp-Programm kann gleich in MP3 abspeichern?
Zu hoher Aufwand? Nö, - eigentlich nicht. Man erspart sich das Kabel, und die Aufnahme muß in jedem Fall in Echtzeit erfolgen. Also auch bei Möglichkeit a)
So. Posting Nr. 2 - Nun sollen auch LPs aufgenommen werden. Geht im Prinzip ebenso.
Mit dem "LP-Player" ist wohl ein Plattenspieler gemeint. Wenn dieser einen Line-Out hat, dann ist es gut! Das ist ein Hochpegelausgang, an dem das Signal bereits nach durchlaufen eines Entzerrer-Vorverstärkers zur Verfügung steht. Der kann dann direkt an den Line-In der Soundkarte. Über abgeschirmtes Kabel, - wenn möglich.
Gab's das damals überhaupt schon ?
Was? Und wann? - - - Line-Out ist üblicherweise der Hochpegelausgang, der sich im Gegensatz zum Kopfhörerausgang nicht über einen Lautstärkeregler beeinflussen läßt. Die Bezeichnung "Line-Out" ist aber meines Wissens nach nicht genormt. Findet man irgendwo einen Ausgang mit der Bezeichnung "AUX", so ist dies ebenfalls ein Hochpegelausgang. Der Pegel sollte mit dem des "Line-Out" identisch sein (770mV bei -3dB und 47 kOhm).
Hat ein Plattenspieler einen dieser Ausgänge, so ist der von Kolti erwähnte Entzerrer-Vorverstärker bereits eingebaut.
Ist dies nicht der Fall, so trägt der Ausgang meist die Bezeichnung "Phono". Dann muß die Entzerrung erst noch vorgenommen werden.
Kassetten auf den PC zu überspielen und zu digitalisieren lohnt sich nur dann, wenn die Aufnahmen in keiner anderen Form verfügbar sind. Ansonsten sollte man versuchen auf LPs oder CDs zurückzugreifen.
cu
Dr. Hook
> Wenn dieser einen Line-Out hat, dann ist es gut! Das ist ein Hochpegelausgang,
> an dem das Signal bereits nach durchlaufen eines Entzerrer-Vorverstärkers zur Verfügung steht.
Grüß dich Doc, das war mir nicht bekannt, dass es derartige Plattenspieler gibt... in dem Fall könnte man ihn in der Tat direkt anschließen, genau so wie man es mit einem Kassettenrecorder o.a. HiFi-Komponenten machen würde.
Deinem letzten Absatz kann man natürlich nur zustimmen. Bei Kassetten ist die Qualität nicht nur prinzipbedingt eingeschränkt (wenig Dynamik), die Alterung der Bänder plus Verluste von Kopiergeneration zu Kopiergeneration bringt auch eine mehr oder weniger zufällige Verschlechterung mit sich.
Ganz übel: starkes Rauschen + wenig Höhen. Dreht man die Höhen auf, hebt man das Rauschen mit an - da kann man kaum noch etwas machen, jedenfalls nicht mit heimischen Bordmitteln.
Die Wunderwaffen der Tonstudiotechnik - Kompressor => Denoiser => Exciter - lassen wir mal außen vor :-)
CU
Olaf
Hi Olaf,
.....das war mir nicht bekannt, dass es derartige Plattenspieler gibt...
Doch, die gibt es in der Tat. Bei mir steht so einer. ;-)
Meiner hat drei Möglichkeiten, das Signal auzugeben.
1.) Stellung "Pass": Hier wird das Signal so ausgegeben, wie es vom Tonabnehmer kommt. Egal, welches System (magnetisch oder dynamisch) eingebaut ist. Hier muß dann der angeschlossene Vor- bzw. Vollverstärker einen entsprechenden Phono-Eingang besitzen, der zu einem Entzerrervorverstärker führt. Ist ein dynamisches System eingebaut, so ist zusätzlich ein sog. Vor-Vorverstärker erforderlich.
2.) Stellung "EQ": Hier gelangt das Signal zuerst zu einem Entzerrer-Vorverstärker und dann zu einem Hochpegelausgang. Eingangswiderstand und Eingangskapazität lassen sich in je 3 Stufen umschalten, und so optimal an das verwendete magnetische Tonabnehmersystem anpassen.
3.) Stellung "HA+EQ". HA steht für Head-Amplifier. Damit ist der Vor-Vorverstärker für dynamische Tonabnehmer gemeint. Anschließend durchläuft das Signal dann wie gewohnt den Entzerrervorverstärker, und steht dann ebenfalls (wie in Stellung 2) als Hochpegelsignal zur Verfügung.
Allerdings handelt es sich bei dem Plattenspieler um einen vollprofessionellen Studioplattenspieler, der von Sony für Tonstudios entwickelt wurde. Es ist aber nicht auszuschließen, daß auch der eine oder andere "herkömmliche" Plattenspieler mit bereits eingebautem Entzerrervorverstärker ausgestattet ist.
Der Vollständigkeit halber sollte man noch erwähnen, daß möglicherweise hier und da auch noch Plattenspieler mit Kristallsystem anzutreffen sein könnten. Kristallsysteme benötigen keinen Entzerrer und bringen von Haus aus Hochpegel. Einen solchen könnte man also ebenfalls direkt anschließen.
cu
Dr. Hook
warum muss man die entzerren ? ist die qualität so scheisse direkt ab platte ? Kann ich demnach davon ausgehen, dass wenn der Plattenspeiler einen Chinch Ausgang hat, das Signal direkt abgreifbar ist um bei meiner Soundkarte den Line-In zu benutzen ?
Danke
Sascha
Nee, das hat nichts mit der Qualität der Schallplatten zu tun - im Gegenteil, diese ist theoretisch sogar besser als die von CDs (praktisch eher nicht weil a) durch kleine Kratzer Störgeräusche auftreten bzw. ein Abtast-Grundgeräusch immer den Höreindruck trübt und b) weil die Bässe nicht so stark sind). Das hat etwas mit dem Pegel zu tun, der ist bei Plattenspielern einfach bauartbedingt niedriger als z.B. bei Tunern, Kassettendecks oder CD-Playern. Deswegen gibt es bei HiFi-Verstärkern ja auch immer diesen gesonderten Eingang für "Phono". Wenn du da ein hochpegeliges Gerät wie z.B. einen CD-Player anschließt, würdest du ein schreckliches Gezerre und Geklirre hören, weil das Eingangssignal viel zu heftig verstärkt würde...
CU
Olaf
Hi,
bei der Aufnahme werden die hohen Frequenzen angehoben und die Tiefen abgesenkt. Das muß bei der Wiedergabe rückgängig gemacht werden. Diese Aufgabe übernimmt der Entzerrervorverstärker.
Kann ich demnach davon ausgehen, dass wenn der Plattenspeiler einen Chinch Ausgang hat, das Signal direkt abgreifbar ist um bei meiner Soundkarte den Line-In zu benutzen ?
Nein, das kannst Du nicht. Die Tatsache, daß ein Cinch-Ausgang vorhanden ist, sagt nichts darüber aus welcher Pegel dort ansteht.
Kannst Du in den Plattenspieler hineinsehen? Wenn dort eine Elektronikplatine vorhanden ist, an welcher auf der einen Seite die Leitungen vom Tonarm heranführen, und auf der anderen Seite Leitungen zu den Ausgangsbuchsen abgehen, dann kannst Du davon ausgehen, daß es sich um einen Entzerrervorverstärker handelt. In diesem Fall hättest Du dann einen Hochpegelausgang zur Verfügung, den man direkt mit dem Line-In der Soundkarte verbinden kann.
cu
Dr. Hook
Entzerrung hat nichts mit "minderer" Qualität der Schallplatte zu tun!
Das Entzerren bei der Wiedergabe der Schallplatte ist Anheben der Bässe und ein Absenken der Höhen (die Entzerrerkurve ist genau vorgeschrieben -> RIAA-Kennlinie). Der Grund ist eigentlich ganz einfach ... wenn man die Schallplatte linear schneiden ("bespielen") würde, hätten die Bässe enorme Auslenkungen (breite und tiefe Rillen) und die Höhen hätten kaum Auslenkungen, siehe hier.
Um große Auslenkungen zu schneiden, braucht man extrem leistungstarke Schneidverstärker - das sind im Prinzip normale Audioverstärker, die anstelle eines Lautsprechers die Spulen des Schneidstichels antreiben. Bei extrem großen Auslenkungen gibt es an allen Stellen nur Probleme, auch gäbe es keine Abtaster, die solche großen Auslenkungen bewältigen könnten. Weiterhin würde sich die Spielzeit durch die breiten Rillen drastisch verringern. Also wird der Bass vor dem Schneiden abgesenkt und bei der Wiedergabe wieder durch den Entzerrervorverstärker angehoben.
Die Höhen hebt man deshalb an, damit die Höhen durch ihre geringe Auslenkung nicht im Plattenrauschen und durch Staubkörner usw. untergehen. Duch die Absenkung der Höhen bei der Wiedergabe wird auch automatisch das Rauschen und Knistern abgesenkt.
Zum Thema CD/MC-Überspielung auf HD/CD siehe hier: Links.
Wenn Du eine größere MC- und LP-Sammlung digitalisieren willst, lohnt die Beschaffung eines Profi-Aufnahmeprogramms, z. B. Adobe Audition 1.5/2.0 oder Steinberg WaveLab 5/6. Audition 1.5 gibt es mit Glück sehr günstig bei eBay (unter 50,-€). Das Überspielen von MCs würde mit Audition so ablaufen: man erstellt in der Pause zwischen 2 Titeln ein Rauschprofil (Noise Footprint). Dann markiert man die gesamte MC-Seite und lässt das Entrauschen (verschiedene Parameter einstellbar) anhand des Rauschprofils für alle Titel durchführen - ist hochwirksam.
rill
...bitte unbedingt in deiner Visitenkarte verewigen! Dann brauchte man nie mehr danach zu suchen - und hätte jederzeit die aktuellste Version davon, zugänglich über den Link über jedem beliebigen deiner Posts. Das wäre großartig.
THX
Olaf
Hi Doc,
danke für deine ausführliche Schilderung - wenn's um Audio-Kram geht lerne ich besonders gerne dazu:
> 1.) Stellung "Pass": Hier wird das Signal so ausgegeben, wie es vom Tonabnehmer kommt...
Das ist wahrscheinlich etwas für Leute, die mit nix zufrieden sind ;-) Will sagen: Die sich zwar ein hochprofessionelles Studiogerät angeln, dann aber einen Verstärker dranhängen, der _noch_ professioneller ist, was den eingebauten Verstärker obsolet macht...
> 2.) Stellung "EQ": Hier gelangt das Signal zuerst zu einem Entzerrer-Vorverstärker und dann zu einem Hochpegelausgang...
Das dürfte wohl die meistgenutzte (Default-)Einstellung sein.
> 3.) Stellung "HA+EQ". HA steht für Head-Amplifier. Damit ist der Vor-Vorverstärker für dynamische Tonabnehmer gemeint.
Jetzt werde ich richtig neugierig... "Head Amplifier", das habe ich noch nie gelesen / gehört. Wie lautet denn die genaue Modellbezeichnung von deinem Sony-Gerät? Da würde ich mir gerne mal per Websuche eine genauere Beschreibung plus Bilder reinziehen.
THX
Olaf
Hi Olaf,
der Begriff des Vor-Vorverstärkers ist sehr gängig in der Phono High-End Szene. Da dynamische Tonabnehmersysteme eine äußerst geringe Spannung abgeben, muß hier zusätzlich verstärkt werden. Diese Vor-Vorverstärker müssen extrem rauscharm sein. Hier wird teilweise ein exzessiver Schaltungsaufwand mit ausgesuchten Spezialbauteilen betrieben.
Als Ersatz werden oft auch extrem hochwertige Übertrager eingesetzt, deren Preis 300 EUR oder mehr betragen kann.
Bei meinem Sony Plattenspieler handelt es sich um das Modell PS-X9
Hier einige Links:
http://de.geocities.com/bc1a69/sony_ger.html
http://www.thevintageknob.org/SONY/sonyesprit/PSX9/PSX9.html
cu
Dr. Hook
Vielen Dank für die schönen und informativen Links. Anfangs wunderte ich mich über das retromäßige Design: 1977 bis 1984 gebaut, nun ja, das erklärt alles. Gefällt mir!
THX
Olaf
Scheint wirklich ein nobles Teil zu sein:
Wenn ein Direkttriebler technisch gut umgesetzt ist (40kg!!), ist daran bestimmt nichts auszusetzen. Die beste Lösung ist - und das ist wohl unterm Strich die einhellige Meinung aller Vinyl-Freaks - ein Masselaufwerk mit Riemenantrieb. Ich selbst habe allerdings auch "nur" Subchassis-Laufwerke (Linn LP12 und Thorens TD-520) mit Riemenantrieb.
rill
Hi,
die angebenen 40kg (manchmal auch 39kg) ist das Gewicht mit Zubehör und Verpackung.
Der Plattenspieler allein wiegt "nur" 35kg. ;-)
Auf den Plattenteller selbst entfallen allerdings nur etwa knapp 7kg. Der Rest ist das stabile Druckgußchassis und die mannigfaltigen Innereien.
Ich gebe Dir Recht, daß ein Riemenantrieb mit außenliegendem Antriebsmotor bezüglich Rumpelfreiheit nicht zu übertreffen ist. Das ist aber eher was für High-End Puristen.
Der PS-X9 wurde für den harten Studiobetrieb konstruiert. Der Plattenteller beschleunigt innerhalb von 1/4 Umdrehung auf 45 Touren. Und innerhalb von 1/6 Umdrehung auf 33 1/3.
Mit einem Riemenantrieb wäre das nicht zu schaffen. Was auf dem Bild nicht klar ersichtlich ist, - der Plattenteller hat 38cm Durchmesser. Die Rillen in der Auflagematte kennzeichnen die Plattendurchmesser von 17, 25 und 30cm.
cu
Dr. Hook
Das Sorglospaket für Deinen Zweck ist WAVE PURITY. Das nutze ich selbst und ist hinsichtlich Preis-Leistung meiner Meinung nach unschlagbar. Hier gibt es sogar spezielle Filter, automatische Funktionen etc. zum Arbeiten mit Bandmaterial. Ob es sogar schon Schnittstellensteuerfunktionen zum Anschluß für Relais hat (z.B. zur Steuerung des Recorders) weiß ich nicht.
Ansonsten mach das hardwaremäßig so, wie es die reifen Herrschaften hier schon gepostet haben