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WAV mit mehr als zwei Kanälen

severb / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo,
ich möchte mir eine Terratec Aureon Space (7.1) anschaffen und habe damit folgendes vor:
Stereo-WAV-Dateien sollen über ein Digitalfilter auf 4 Kanäle verteilt werden (links Tiefton, links Mittelhochton, rechts Tiefton, rechts Mittelhochton), um damit eine digitale Frequenzweiche für meine Hifi-Boxen zu realisieren. Ich suche Tips, dies entweder online (DMA in , Verarbeitung, DMA out) oder offline (Berechnung einer neuen 4-Kanal-WAV-Datei aus der 2-Kanal-Stereo-Wav) zu realisieren. Gibt es 4-Kanal-WAV und entsprechende Player dazu?
Gruss Severb

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Teeto severb „WAV mit mehr als zwei Kanälen“
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Blicke jetzt zwar nicht 100% durch, aber die Out-Kanäle, die du bei der Aureon hättest wären doch analoge Klinkenstecker, wo du mit normalen Hifi-Boxen nichts anfangen könntest, sondern nur aktiven Boxen. Wenn du aber das ganze danach nochmal an einen Verstärker führen würdest hättest du doch nichts gewonnen, sondern verloren. Da geh doch besser mit opt. DigitalOut raus und überlass einen 5.1 Verstärker das rechnen der Kanäle.

Soll es einen Unterschied zwischen deinen 4 Kanälen und 5.1 (bzw. den 4 Satelliten von 5.1) geben? *grübel

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mado2000 severb „WAV mit mehr als zwei Kanälen“
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Hallo,

wenn ich das geschilderte Problem richtig verstehe, geht es einfach darum, eine digitale Frequenzweiche mit beliebiger Flankensteilheit (Analog sind 6, 12, 18 oder 24 dB je Oktave mit Hilfe von Spulen, Kondensatoren und Widerständen üblich, aber halt verlustbehaftet und mit x-verschiedenen Filtercharakteristiken bei unterschiedlichsten Ein- und Ausschwingcharakteristiken, etc.) und Filtercharakteristik digital zu realisieren. Hierzu sind mehrere Schritte nötig:

1. Das auszugebende Signal (Quelle (MP3, OGG, AC3, WAV …) ist egal, da jeder Audio-Stream für die Wiedergabe im PC als PCM-Signal (Pulse Code Modulation, später vielleicht einmal auch DSD) vorliegt) muss entsprechend gewünschter Frequenzbereiche in diese aufgeteilt werden (zeitaufgelöstes Audiosignal wird durch Fouriertransformation in ein frequenzaufgelöstes Signal umgewandelt, entsprechend ‚beschnitten’ und anschließend wieder in ein zeitaufgelöstes Signal zurück transformiert!) Die Eckfrequenzen stoßen hierbei nach 3dB-Abfall zusammen.

2. Entsprechend der Anzahl möglicher analoger Ausgänge -
- Stereo-Soundkarte hat 2 Ausgänge (2 Kanal)-> Würde also nicht funktionieren!
- Ältere DMX-Karten von Terratec besaßen 2 Stereo-Ausgänge (4 Kanäle)-> 2-Wege Stereo-Prinzip möglich!
- DMX-6fire (6 Kanäle) -> 3-Wege Stereo-Prinzip möglich!
- Aureon Space (8 Kanäle) -> 4-Wege Stereo Prinzip oder 3-Wege Stereo-Prinzip oder 2-Wege Quatro-Prinzip möglich -
wird der gesplittete und entsprechend frequenzgangkorregierte Stream analog über die beliebig wählbaren Ausgänge wiedergegeben.

Nach meinen Erkenntnissen ist diese Vorgehensweise auf jeden Fall am PC möglich, da die 2 bis 4 DA-Wandler (meist Stereo-Wandler) auf jeden Fall getrennt angesprochen werden können (sonst wäre DD oder DTS ja auch nicht möglich, schließlich wird auch hier per Software dekodiert!). Ich kann aber auf die Schnelle keine Software nennen, die das gewünschte Resultat liefert. Als problematisch sind auf jeden Fall die Latenzzeiten zu sehen, die schon bei einigen 10ms zu erheblichen Problemen im Klangbild führen. Geeigneter sind auf jeden Fall DSP's, die sich programmieren lassen und zudem sehr schnell sind (und vor allem für diese Anwendungen auch ausgelegt sind).

Ich hoffe, die Antwort ist nicht zu entmutigend.

mado2000

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severb mado2000 „Hallo, wenn ich das geschilderte Problem richtig verstehe, geht es einfach...“
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Hallo mado2000,
Du hast meine Absicht genau richtig verstanden. Danke für Deine Tips. ich stöbere gerade bei den DSP-Herstellern nach einer passenden Karte; möchte aber den Gedanken, das Ganze ohne DSP zu realisieren noch nicht aufgeben. Da muss ich wohl noch etwas tiefer in die Systemprogrammierung und Windows einsteigen mit DMA, Interrupts, ...
Gruss Severb

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mado2000 severb „WAV mit mehr als zwei Kanälen“
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Hallo serverb,

wenn es nur einmal um einen Versuch geht, kann man wie folgt vorgehen:

1. Multichannal-Audioprogramm besorgen (eventuell nuendo von Steinberg)

2. Wavespuren entsprechend des gewünschten X-Wege-Prinzips duplizieren (vervielfachen)

3. Parametrischen Equalizer mit gewünschter Steilheit und Filtercharakteristik ansetzen

4. Wavespuren den Ausgängen zuordnen -> Anschluss an 2xX-Verstärker -> Probehören!

4b. Konvertieren der Wavespuren nach AC3 oder DTS mit hoher Datenrate -> Datei patchen (hiermit: http://www.doom9.org/Soft21/Audio/headac3he-0.23a.rar) - die AC3-Datei bleibt zwar erhalten, aber sie ist für normale CD-Player als AC3-Wavedatei vorhanden und somit auch abspielbar -> jedoch Vorsicht: Nicht über den Analogausgang gehen -> die nichtharmonische Signale zerstören die Anlage (zumindest die Boxen) -> deshalb in einen Dolby-Digital-Reciver über den Digitaleingang gehen (z.B. Optischer oder elektrischer Digital-IO - sog. SPDIF) -> Alle Parameter des Recivers quasi auf 0-Stellen (keine Verzögerungen, keine Klangbeeinflussungen) -> Lautsprecher entsprechend anschließen -> Probehören!

Ich gebe ja zu, dass der Aufwand recht hoch ist, man aber höchstwahrscheinlich über die Windows-Scriptsteuerung einiges vereinfachen kann. Der Punkt 4b. fiel mir gerade spontan ein. In einer der vor, vor, ... vorletzten c`t-Ausgaben (?/2002) war ein entsprechender Artikel über AC3-Wiedergabe mittels einfachem CD-Player (DVD-Player könnte auch funktionieren, vor allem wenn dieser einen analogen 5.1 Ausgang besitzt - normalerweise wird der Subausgang (x.1) nicht noch einmal in der Frequenz begrenzt, da das Signal bereits entsprechend gestutzt ist) abgedruckt.

PS: Die Warnung mit dem Analogausgang in 4b bitte sehr ernst nehmen!!!

So long - mado2000

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