Am 28. Februar gab es bundesweit Aktionsstände gegen den Zwangsrundfunkbeitrag, auch die Münchener Widerstandgruppe war dabei, hatte einen Stand in der Fußgängerzone nahe Marienplatz. Aufgrund der recht strengen Auflagen konnten wir uns in München nur recht bescheiden präsentieren.
Die Aktion lief von 10 Uhr bis 14 Uhr und die Einkaufsmeile war am Samstag wie immer gut bevölkert. Der Stand war außerordentlich gut besucht, es gab viele Interessenten.
Obgleich der Widerstand gegen den Zwangsbeitrag in den großen Medien nur kümmerlich Beachtung findet, ist das Thema längst bei den Menschen angekommen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Aktion so erfolgreich wird.
Es war rasch erkennbar, dass es brodelt. Die Masse der Menschen, denen die Zwangsgebühr und die uferlose Selbstbereicherung der Kumpanen von ARD/ZDF zum Hals raushängt, wächst erkennbar.
Immer mehr Menschen erkennen, dass die Selbstbediener und Sichselbstregulierer zu weit gegangen sind. Generell trafen wir am Stand auf diese Situationen:
ARD ZDF Fans: Ja, es gibt sie und das muss respektiert werden: Menschen die den öffentlich rechtlichen Rundfunk mögen und die auch gerne dafür zahlen. Ich konnte im Rahmen der Aktion diesbezüglich exakt 3 Leute zählen: Zwei ältere Herren erklärten, dass ihnen die Werbung bei den Privaten zu viel ist und sie deshalb gerne für ARD und ZDF zahlen. Ein dritter Herr rief im Vorbeigehen, dass er unsere Meinung nicht teile, ging aber weg ohne das näher zu erläutern.
Hartnäckige Verweigerer: Ein Großteil der Standbesucher waren natürlich Menschen, die wir nicht mehr überzeugen mussten, weil sie bereits Zahlungsverweigerer sind. Hier konnte in vielen Fällen guter Rat erteilt werden, wie so eine Verweigerung abläuft, was zu beachten ist und mit welchen Kosten zu rechnen ist. Auch kamen recht viele die gegen die Zwangsgebühr unterschreiben wollten. Blöderweise hatten wir grad nichts zum Unterschreiben, keine laufende Petition in Bayern.
ANGST: Viele der Standbesucher lehnen den Zwangsbeitrag ab, haben aber Angst davor Widerstand zu leisten oder haben die Kröte nach dem Motto "Da kann man nichts machen" geschluckt. Das ist die liebste Kundschaft für die Kassierer.
Und auch für die Widerstandkämpfer die interessanteste Zielgruppe. Denn genau hier steckt das Potential, das "Kartenhaus der Gier" zum Einsturz zu bringen. Je mehr noch zahlende Menschen aussteigen, desto höher wird der Druck auf die Kassierer und die Schandrichter.
Der Ausstieg geht simpel: dem "Service" einfach die Einzugsermächtigung entziehen und fertig. Dann legen ARD und ZDF mit der bekannten Belästigung los. Wer sich weigert auf die Zahlungsforderungen eingehen, der wird mit 8 Euro Säumniszuschlag pro Quartal drangsaliert.
Bis es dann zum großen Knall - der "Zwangsvollstreckung" - kommt, dauert es eine Weile. Wer dann keine Nerven mehr hat kann immer noch einknicken und blecht halt nachträglich, zuzüglich der durchaus überschaubaren Säumniszuschläge.
Viele halten exakt diese Vorgehensweise für sinnlos, weil es dann "nur" mehr kostet. Diese Denke ist falsch. Es geht darum den bereits klagenden Widerstandskämpfern den Rücken zu stärken, zu zeigen, dass man mit der Zwangsgebühr nicht einverstanden ist.
Die paar Euro muss Demokratie wert sein - und ein verdammt gutes Gefühl nicht einfach nur eingeknickt zu sein.
Diese Angst vor dem Widerstand, das mit dem "da kann man nichts machen" zu brechen, das ist das Gebot der Stunde. Und genau dafür war der Aktionsstand in München unter anderem gedacht.
Viele der Informationsbroschüren die bei uns mitgenommen wurden, werden vergessen werden, im Müll landen. Aber nicht alle.
Und exakt auf die kommt es an! Der nächste Runde Tisch gegen die Zwangsgebühr findet am 19. März in den Augustiner Bräustuben statt. Jeder ist willkommen und auch ich werde wieder dabei sein.