http://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenanalyse-an-verschluesselten-Cloud-Daten-1324757.html
Ich find's lustich. Andy
Alternative Betriebssysteme 1.414 Themen, 9.994 Beiträge
Ich auch! Die Quintessenz der Sache steht gegen Schluss des Artikels:
Eine Rechenoperation an den verschlüsselten Daten und die anschließende Entschlüsselung des Resultats liefert dasselbe Ergebnis wie dieselbe Rechenoperation an der unverschlüsselten Daten.
Das ist in der Tat verblüffend - ich hätte geschworen, dass da Kokolores herauskommt.
Ich meine, wenn ich einen verschlüsselten Text in dieser Form: "sdefj lkjsdf wsdf qljksdf" analysiere, komme ich doch auch zu einem anderen Ergebnis, als wenn ich lese: "Heute hats wieder geregnet" und daraus meine Schlüsse ziehe.
Damit will ich mir keinesfalls anmaßen, den Inhalt des Artikels irgendwie in Zweifel zu ziehen. Nur hätte ich so etwas nicht erwartet.
THX für den interessanten Link
Olaf
Das das funktioniert, wundert mich auch.
Andererseits: Warum sollte ich wollen, dass der Cloud-Anbieter an meinen verschlüsselten Daten statistische Analysen vornimmt? Mir erschließt sich der Sinn nicht ganz.
Wenn ich die Daten verschlüsselt dort hochlade, will ich doch gerade, dass da niemand dran herum rechnet. Warum sollte ich dann eine statistsische Analyse durch den Cloud-Anbieter erwarten?
Gruß, mawe2
Es kommt darauf an, wofür du die Cloud nutzen willst. Als reiner Datenspeicher wurde sie nie konzipiert (das ist ein alter Hut und schon vor dem Web2.0/Cloud buzzwordgeschleudere ein verbreitetes Konzept), eher als ein gewaltiger Rechencluster. Folglich willst du die Daten in die Cloud hochladen, um darin Berechnungen schneller als auf deinem lokalen System vorzunehmen (bzw günstige Rechenkapazität nach Bedarf mieten statt selbst eine teure Infrastruktur dafür zu kaufen).
Dass du dennoch dem Cloud-Betreiber keinen direkten Zugriff auf die Daten geben willst, ist nur verständlich.
Und das macht man von nun an mit verschlüsselten Daten? Dann rechnet ja nicht der Cloud-Betreiber sondern dann muss ich ja Programme in der Cloud laufen lassen, die für meine Zwecke geeignet sind. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es geeignete Software gibt, die das dann mit verschlüsselten Daten erledigen kann!
Dann frage ich mich aber, wieso jetzt alle Welt posaunt, dass in Zukunft nur noch Computer ohne Festplatte verkauft würden, weil die ganze Speicherkapazität für System, Daten und Programme in Clouds ausgelagert werden würde.
Die wenigstens von uns führen irgendwelche mehr oder weniger aufwändigen Berechnungen durch. Daher habe ich das Cloud-Konzept bislang ausschließlich als zentralisierten Massenspeicher für alle verstanden, nie als Alternative zu einer Art "Rechenzentrum".
CU
Olaf
Ich hab der Posaune eher entnommen, dass künftig Rechner ohne Festplatte und mit minimaler Ausstattung an Prozessor und RAM verkauft werden, gemäss dem Motto: Da braucht nur ein Browser drauf zu laufen, alle Inhalte dafür werden in der Cloud aufbereitet.
Ein Beispiel für eine Cloud:Applikation: Die internetbasierten Officesuiten von Google und Microsoft.
Die wenigstens von uns
Denk nicht privat... denke Business. Die Cloud richtet sich primär an Firmen. Outsourcing der IT spart schliesslich extrem viel Geld, führt zu einem massiv verbesserten nächsten Quartalsabschluss, steigert somit die Rendite auf einen fantastischen Wert und garantiert einen grosszügigen Bonus (für die prä-Computer-Generation-Verwaltungsräte)
Genau dasselbe, nur kürzer, hatte ich aber auch geschrieben.
Denk nicht privat... denke Business. Die Cloud richtet sich primär an Firmen.
Siehe oben - wenn es irgendwann nur noch Rechner ohne RAM und HD geben wird, hat man als Privatmann doch gar keine andere Wahl.
CU
Olaf
Ich hab dich so verstanden, dass die Cloud ein Speicher sei. Ich hab geschrieben, dass die Cloud Speicher und Prozessor sei.
Genau - eben nicht nur Prozessor, sondern auch Speicher ;-)
Es gibt sicherlich unterschiedliche Anwendungsschwerpunkte - zwangskastrierte Terminal-Gnome mit rudimentärer Technik und den Rest erledigt dann die Cloud, das ist eine Möglichkeit davon.
Meine Befürchtung ist, dass wir eines Tages dahinkommen könnten, dass nur noch solche Geräte verkauft werden, d.h. dass man selbst die Entscheidung abgenommen bekommt, ob man mit Cloud Computing arbeiten möchte oder nicht.
Aber was soll's, bis es je so weit kommt, bin ich wahrscheinlich eh alt und grau ;-)
CU
Olaf
Jein. Berechnungen die sich über Tage hinweg die maximale Rechenleistung ausnutzen sind sicherlich nicht haushaltsüblich. Aber vielleicht schon eher eine Berechnung die nur ein paar mal durchgeführt werden muss dann aber jedes mal 10 Minuten braucht. So einen Spitzenlastbedarf kann man gut von der Cloud abarbeiten lassen.
Cloud-Dienste sind vor allem dann interessant und wirtschaftlich sehr attraktiv wenn man starke Schwankungen im Lastbedarf hat. Mir ist da aus erster Hand das Beispiel einer größeren Webplattform bekannt, bei der die Kosten für Server auf 1/3 reduziert werden konnten.
wieso jetzt alle Welt posaunt, dass in Zukunft nur noch Computer ohne Festplatte verkauft würden, weil die ganze Speicherkapazität für System, Daten und Programme in Clouds ausgelagert werden würde.
Der NC wurde schon vor 15 Jahren postuliert. Damals ein totaler Flopp. Im Tablet-Bereich könnte es aber schon in diese Richtung gehen...
Gruß
bor
Mir ging es jetzt wirklich nur um privat oder von einzelnen Selbständigen genutzte Rechner, z.B. im Tonstudio o.ä. Da ist nichts mit Webplattform oder Server.
Der NC wurde schon vor 15 Jahren postuliert. Damals ein totaler Flopp. Im Tablet-Bereich könnte es aber schon in diese Richtung gehen...
Mag sein, aber nicht jeder von uns möchte seinen Desktop gegen ein Tablet tauschen, auch wenn dies so ganz allmählich in Mode zu kommen scheint.
CU
Olaf
aus meiner Sicht einer von vielen Hypes, die auch wieder vorübergehen - nämlich spätestens dann wenn die leute merken, wpfür sich ein Tablet nicht eignet.
Und das ist doch eine ganze Menge.
Das habe ich nach der Einführung des Mobiltelefons auch erst gedacht. Mir wollte einfach nicht in den Kopf, dass ein Großteil der Menschheit seine komplette Freizeit mit Geschwafel zukleistern möchte - zumindest nicht ein Leben lang. Aber leider habe ich mich getäuscht - genau das wollen die Leute. Nicht zu fassen, aber traurige Realität.
CU
Olaf
Hab ich aber mal gemacht: SETI@home - als es dafür noch ein dediziertes Programm gab, nicht dieses BOINC Gedöns.
Seit BOINC mache ich da nicht mehr mit...
Volker
Es geht doch überhaupt nicht darum was du willst. Die wollen natürlich die Daten ihrer Kunden für Marketingzwecke auswerten. Erstaunlich ist das sie das so offen rausposaunen. Scheinbar ist Microsoft sich seiner "Cloud"-Sache sehr sicher.
Dann erkläre uns doch mal, wie die das machen wollen und welche Daten für Marketingzwecke dabei entstehen sollen? Es bleibt ja alles verschlüsselt, auch die Ergebnisse. Nur der Cloud-Abonnent kann die verarbeiteten Daten wieder lesen.
Erstaunlich ist das sie das so offen rausposaunen.
Wenn es tatsächlich funktioniert, ist es eine erstaunliche technologische Leistung - warum sollen sie nicht darüber reden?
Im Grunde hast du die Antwort dafür schon selbst geliefert - weil die Kunden so etwas nicht wollen. Es wirkt nicht gerade vertrauenerweckend, wenn an den Daten in irgendeiner Form "herumgemacht" wird.
Um Genaueres dazu sagen zu können, müsste man etwas detaillierter wissen, was denn da nun genau statistisch ausgewertet wird. Immerhin, eine Entschlüsselung scheint ja gar nicht stattzufinden, auch nicht nötig zu sein.
CU
Olaf
Es wird ja ein Beispiel genannt:
"...würden damit zum Beispiel sichere medizinische Frühwarnsysteme möglich, die Messwerte wie Puls oder Blutdruck in einer Cloud verarbeiten..."
Ob man sowas in der Cloud machen lässt oder anderswo, weiß ich auch nicht. Ich persönlich sehe für mich im Moment keine Anwendungsfälle. Was ja nicht heißt, dass andere nicht vielleicht doch was damit anfangen können.
Technologisch ist das Ganze jedenfalls erstmal interessant - ob es sich in der Praxis durchsetzt (und was mit den statistischen Auswertungen gemeint ist), kann ich nicht einschätzen.
So, wie es PaoloP ausdrückt, ist es sicher nicht gemeint. Welche "Marketingzwecke" hier eine Rolle spielen sollen, hat er uns auch noch nicht gesagt.
Gruß, mawe2
Wenn der Patient damit einverstanden ist, sich das vielleicht sogar ausdrücklich wünscht, wäre dagegen nichts einzuwenden.
Ich stelle mir gerade folgendes Szenario vor: Puls und Blutdruck von diversen Patienten werden in einer Cloud gespeichert und ausgewertet, besorgniserregende Schwankungen können sofort dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden, vielleicht kann damit sogar ein Patient gerettet werden, der gerade allein zuhause weilt und nicht selbst Hilfe holen kann, falls er sie benötigt.
Vielleicht können aufgrund solcher Möglichkeiten ältere, kranke, körperlich schwächere Menschen länger allein zuhause leben, benötigen kein kostspieliges Betreutes Wohnen, was außerdem immer auch ein wenig Heim-Atmosphäre hat, was nicht jedermanns Sache ist.
Da dürften mögliche Datenschutzbedenken bei so manchem Betroffenen klein werden.
CU
Olaf
Die Auswertung kannst Du auch direkt im Messgerät vornehmen und den Arzt per GSM/UMTS benachrichtigen. Dafür braucht es keine Cloud-Anwendung...
Ja, wenn man es ausschließlich unter dem Aspekt der Sicherheit des einzelnen Patienten betrachtet, dann wäre das auch noch eine Möglichkeit.
Mit Hilfe der Cloud könnte man die Daten statistisch auswerten und mit denen anderer Patienten abgleichen, analysieren, Berechnungen anstellen - was überhaupt kein Problem wäre, wenn die Daten anonymisiert werden.
Der Knackpunkt ist eher, dass letzteres niemand glaubt.
Die Leute glauben ja auch, dass ihre ganzen Liebesbriefe an Microsoft übertragen werden, wenn sie eine Aktivierung über das Internet machen...
CU
Olaf
ihre Liebesbriefe an Microsoft?
Das ist jetzt etwas doppeldeutig, ich hoffe du meinst es so wie ich denke.
Die Liebesbriefe die Bill bisher in seinem Leben erhalten hat waren wohl eher finanziell motiviert.
PS: Er hat mir nie geantwortet.
Das ist nur dann doppeltdeutig, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt.
Wenn die Briefe an Microsoft adressiert gewesen wären, wäre es ja gar nicht mehr nötig gewesen, sie noch extra vom Rechner aus noch einmal zu übertragen.
CU
Olaf
Olaf, das ist purer Unsinn. In diesem Bereich wird der Kunde also der medzinische Dienstleister natürlich ein eigenes System implementieren das sich auf medizinische Erkenntnisse stützt um Anormalitäten zu erkennen. Das von Microsoft vorgestellte System eignet sich bestimmt um den Traffic als solches auf Meta-Ebene zu untersuchen und einen Indikator zu liefern, eine semantische Interpretierung ist bei diesem frisch vorgestellten System gerade im medizinischen Bereich erstmal auszuschliessen.
Wenn Microsoft das so darstellt, dann ist das eher deren Wunschtraum für die Zunkunft.
Ja weil der Provider des ganzen es so einrichtet und die Auswertungsergebnisse seinerseits wieder mit dem Schlüssel des Kunden kryptographiert und ihm zur Verfügung stellt. Vermutlich gehen sie davon aus das nicht unter der Decke halten zu können wenn sie das heimlich machen und verkaufens jetzt einfach als Feature.
Hast du den Artikel genau gelesen? Da wird nichts erneut verschlüsselt.
Ja jetzt sehe ich es auch. Du hast recht.
Das funktioniert so wie ich das Verstanden habe tatsächlich nur unter bestimmten, eingeschränkten Bedingungen. Erstens müssen numerische Werte als strukturierte Daten gespeichert werden, zweitens müssen diese homomorph (Wikipedia: Ein Homomorphismus [..] ist eine strukturerhaltende Abbildung.) verschlüsselt sein. Darauf lassen sich dann einige wenige Funktionen (hier Multiplikation und Addition, eingeschränkt auch Mittelwertbildung) anwenden.