...Mensch Chris, so kenne ich dich eigentlich gar nicht ;-) Also, generell halte ich auch nicht viel von Computerzeitschriften. Ich kaufe sie mir ausschließlich dann, wenn entweder auf der beiligenden CD die Vollversion einer Software drauf ist, die sonst eine Stange Geld gekostet hätte, oder wenn mindestens ein Artikel drinsteht, den ich unbedingt in Ruhe lesen und anschließend auch aufbewahren möchte. Die überall so hochgelobte c't ist auch nicht so mein Fall - hebt sich zwar in Inhalt und Machart wohltuend vom CB-Niveau der meisten übrigen Publikationen ab, nur... das meiste, was drinsteht betrifft oder interessiert mich eher am Rande.
Das alles ist nichts Neues, das war immer so. Man merkt es aber erst im Laufe der Jahre, dass trotz kleiner technischer Revolutionen im Kern der Sache doch immer wieder alles das Gleiche ist: Schneller höher weiter, auf 2 GHz folgen 3, auf 4 Kerne folgen 8, auf DDR-2 folgt DDR-3, und man braucht kein großer Prophet zu sein, um vorher zu sagen, dass die Anwender des 8-GHz-64-Kern-CPU PCs mit DDR-8-RAM und 2x 20 TB Festplatte nicht mehr und nicht weniger unzufrieden mit der Performance ihres Systems sein werden, als Generationen vor ihnen es waren. Dieses Prinzip ist auf die Dauer ermüdend, und so schwindet - jedenfalls bei mir, bei dir anscheinend auch - die Lust an Computerzeitschriften.
Neulich habe ich mich schon dabei ertappt, wie ich ganz leise mit dem Gedanken gespielt habe, mein mittlerweile 13 Jahre währendes Abo der Zeitschrift KEYS (Magazin für Musik und Computer) zu kündigen - und das, wo ich mir immer geschworen habe, diese Hefte lese ich, bis sich der Sargdeckel über mir schließt...
Zu den IT-Firmen: Ich denke, da rächt sich die "Ausblutungs-Politik" der großen Unternehmen, die zu Lasten der Vielfalt des Angebots immer mehr kleine Kreative wegschlucken. Das muss auf die Dauer zu Lasten der Kreativität und damit Attraktivität der Produkte gehen.
Dass die Macs früher besser waren, sehe ich etwas gespalten. Für ein ausgewachsenen Desktop-Mac hat man Anfang der 90er mindestens 8.000 Mark hinlegen müssen, für das Spitzenmodell schon im fünfstelligen Bereich. Selbst der günstigste Einsteiger Mac, Performa oder was es noch so gab, lag schon in einer Größenordnung wie heute ein Mac Pro. Sicher, dafür hatten die alle nur SCSI-Controller samt -Laufwerken. Bei Gravis kostete ein "Original Apple" CD-ROM-Laufwerk, Hersteller Matshita, um 800 Mark - dafür bekomt man heute schon einen ganzen PC. Also, das war damals sicherlich alles sehr edel und gediegen, hatte dafür aber auch seinen Preis.
Heutzutage fährt Apple eine ganz andere Geschäftspolitik. Man "fixt" die Leute mit attraktiven Consumerprodukten wie iPod oder iTunes-Musicstore an und sorgt dafür zunächst für ein positives Image rund um die Marke Apple. Durch die günstiger gewordene Hardware und das Angebot preiswerter Einsteigermodelle wie MacMini schafft man weitere Voraussetzungen für eine höhere Verbreitung des Mac OS X-Systems. Angeblich liegt es jetzt wieder über 5% Marktanteil, afair war das zuletzt Anfang(!) der Neunziger der Fall.
Bah, das ist schon wieder so ausführlich geworden :-))
CU
Olaf
P.S. Diese neue MacPraxis wird ja allenthalben genüsslich runtergemacht... "Auf Heft-DVD: Alle Tools, die Apple vergessen hat" - nun ja, so macht man es seinen Kritikern leicht *g*.
chrissv2
Olaf19
