Schon 2005 gab es eine Petition, in der IBM aufgefordert wurde, den Code für sein OS/2 offenzulegen - zunächst ohne Erfolg. Jetzt ist eine Neuauflage der Petition geplant: http://golem.de/0712/56460.html
Idee dahinter: OS/2 könnte als Open-Source-Produkt bessere Überlebenschancen haben... schade, ich habe dieses oft gelobte System nie kennengelernt, war damals nur eingefleischter Mac-User, sonst nichts. Ja, und dann hab es von Acorn noch den Archimedes...
Und wie soll sich das dann mit eComStation -dem nachfolger von OS/2- vereinbaren lassen?
OS/2 war schon ein tolles Betriebssystem, obwohl M$ mitentwickelt hat ;-). Ich habe mir damals ne ganze Weile die zeit mit OS/2 Warp3 inklusive BonusPack.
Naja, wahrscheinlich wird nicht eComCtation - was für ein lausiger Name! - freigegeben, sondern nur das "alte" ursprüngliche OS/2. Wenn die Open-Source-Community dies auf eigene Faust weiterentwickelt, entsteht eine "Abspaltung" von eComCtation, die rechtlich einwandfrei sein dürfte. Also etwa so, wie sich ja auch die Seamonkey-Entwickler von der Mozilla-Foundation abgespalten hat, um den alten Mozilla-Browser als Alternative zum Firefox weiter zu entwickeln.
Persönlich denke ich, das gar nichts freigegeben wird. Außerdem stellt sich die Frage ob das überhaupt etwas bringen und sich ein genügend größe Entwicklergemeinde finden würde und das Projekt am laufen zu halten. Wahrscheinlicher ist das die "drei Großen" weiterhin den Markt unter sich aufteilen werden. Wobei die Anteile von Linux und OSX erheblich steigen und die von Windows dementsprechend abnehmen werden.
Der letzte Satz ist natürlich ein ganz frommer Wunsch ^^ *g*... naja, was soll ich sagen, hoffen tue ich es natürlich auch.
Was OS/2 betrifft, denke ich eher, dass der Zug abgefahren ist; dazu klafft einfach eine viel zu große Lücke zwischen der Einstellung des Systems in den Neunziger Jahren und heute. Es hat sich seither so viel Neues entwickelt, Mac OS basiert jetzt mit FreeBSD auf einem unixoiden Kern, Windows hat sich endlich von DOS emanzipiert, Linux hat inzwischen grafische Benutzeroberflächen wie Mac und Win... auch wenn so ziemlich alle, die seinerzeit mit OS/2 gearbeitet haben, dieses in guter Erinnerung haben werden - man kann die Zeit nicht zurückholen, ob eine Weiterentwicklung sich heute noch lohnt, bleibt fraglich.
Hallo
war eigentlich schade um das System.
Als ich OS 2 zum ersten mal auf meinem Rechner hatte da muss ich sagen da habe ich dumm geschaut.
Win 3,11, Win 95 gewohnt und dann das.
IBM und Marketing der Witz schlecht hin.
Hat jemand eigentlich Ahnung ob man für OS2 Warp 4 Updates bekommt ?
Sollte ja eigentlich alles "bescheiden" sein in der Richtung.
Treiber ist ja wahrscheinlich auch nichts mehr so weit man sieht.
Da müssten die Entwickler die das System wieder aus der Versenkung holen wollen echt Entwicklungsarbeit leisten. :-)
MfG
René
Tja, "schlechtes Marketing", das habe ich schon oft gehört und gelesen - aber ist das wirklich der Grund? Ist es nicht vielmehr so, dass OS/2 zu einem Zeitpunkt gekommen ist, als bereits alles auf einen Zweikampf zwischen Apple und Microsoft hinauslief und jede weitere Alternative eigentlich kaum eine andere Chance hatte, als zwischen diesen beiden Giganten zerrieben zu werden? Wobei Apple damals noch wesentlich teurer war als heute und PC-Komponenten und -Peripheriegeräte nicht bzw. nicht ohne weiteres anschließbar waren!
Wie erwähnt, ein Kumpel von mir hatte damals den Acorn Archimedes - ich habe das System bei ihm gesehen und muss sagen, dass es nicht nur Windows, sondern auch Mac OS überlegen war. Alles noch durchdachter, intuitiver, ganz streng logisch aufgebaut und doch sehr einfach - und enorm leistungsstark. Und doch hat sich der Archimedes nie durchsetzen können, OS/2 hat demgegenüber ja wenigstens noch einen gewissen Bekanntheitsgrad.
Hallo Olaf
nun ich gehöre ja nicht zu den IBM Leuten die das sagen gehabt hätten.
Es ist nur so das man es nachlesen konnte das IBM immer nur die ganz großen Firmen haben wollte.
Ich vermute mal das es eigentlich um das Servergeschäft ging und um die möglichst kompatiblen Systeme (BS Workstation) an den Servern..
Die Banken hatten ja damals alle so weit ich das mit bekommen habe so ziemlich alle OS2.
Erst später wurde ja OS2 bei Rechner Neukauf dazu gegeben.
Da hat sich eigentlich abgezeichnet das hier das falsche Marketing am Zug war.
Viele Angestellte konnten mit Windows umgehen und keiner recht mit OS2.
Die Kosten werden ja auch heute immer noch diskutiert mit Linux Umstieg.
Wenn das Personal das System schon privat kennt kann die Firma sich die Kosten für die Schulung sparen. ;-)
Acorn Archimedes kenne ich nun garnicht, das ist an mir vorüber gegangen.
Ich habe mal bei Wiki nachgeschaut. :-)
RISC Prozessoren das ist natürlich ne schnelle Sache.
Aber leider setzen sich nicht die guten Sachen durch.......
MfG
René
> Es ist nur so das man es nachlesen konnte das IBM immer nur die ganz großen Firmen haben wollte.
Ja, wahrscheinlich liegt dort der Hase im Pfeffer. Das ist kurzsichtig gewesen und strategisch falsch - aus damaliger Sicht aber verständlich.
Es gab zu jener Zeit natürlich schon viele Privatpersonen, die einen Atari / Mac / PC hatten, nur gehörte es im Gegensatz zu heute noch lange nicht zum allgemeinen Standard. Die Besitzer von "Home Computern" war eher eine verschworene Gemeinschaft von "Freaks". Heute hingegen, wo quasi jeder einen Rechner zuhause stehen hat, sind die Heimanwender eine viel interessanere Zielgruppe für die Hersteller.
Nicht von ungefähr kommt der deutliche Preisunterschied bei Windows XP Home und Professional: Von den Mehrfeatures, die die Pro-Version bietet ist er IMHO kaum gerechtfertigt - es sind politische Preise. Die Heimanwender sollen mit günstigen Preisen gelockt werden, damit sie XP Home benutzen und das System verinnerlichen - und die Firma schafft dann natürlich XP Pro an, für wesentlich mehr Geld zwar, aber die Mitarbeiter kennen und können das System schon. Auf die Weise etabliert man eine Betriebssystemfamilie als "Industriestandard".
Zu Zeiten von OS/2 hätte das nur sehr zum Teil so funktioniert, da hatten viele Leute noch gar keinen Heimcomputer, oder wenn, dann war es oft ein Atari oder Amiga.
Nach dem Absenden meines Beitrags habe ich gedacht: man soll so spät in der Nacht nichts mehr posten, das Geschreibsel versteht ja kein Mensch *g*. Na, freut mich, dass es doch noch gut angekommen ist.
Aber es ist wirklich wahr: "politisch" richtige Entscheidungen, die Marktpräsenz, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, das ist viel entscheidender für den Erfolg eines Produkts als seine Qualität. Das war bei VHS / Video 2000 / Beta schon so, und das ist auch bei Computer-Betriebssystemen nicht anders. Bill Gates war schon verdammt geschickt.
Nintendo war afaik etwas früher auf dem Markt und hat alle Entwickler an sich gebunden
Trotzdem mag ich diese Firma, gerade die neueren Sachen wie Nindento DS und die Wii. den ersteren habe ich vor einiger Zeit mal bei Medimax ausprobiert. dabei musste ich leider feststellen, das ich nicht Multitasking fähig bin *g*.
"schlechtes Marketing", das habe ich schon oft gehört und gelesen - aber ist das wirklich der Grund?
Für den Desktop-Bereich war es IMO einfach zu Hardwarehungrig. Auf Systemen auf denen Win3.1 mit raktenartiger Geschwindigkeit liefen wurden schleichend lahm beim Einsatz von OS/2. Bootzeiten von 5 Minuten sind für Desktopsysteme auch nicht umbedingt akzeptiert (bei Großrechnern hatte sich daran niemand gestört wenns länger dauerte). Win 3.1 war typischerweise 20-30s nach dem Einschalten arbeitsbereit...
Was die Software angeht: Win3.1 Anwendungen sollten ja theoretisch zumindest teilweise unter OS/2 laufen (Vermutlich ein Überbleibsel aus der Zusammenarbeit mit Microsoft. Die sind dann ja irgendwann abgesprungen und haben mit WinNT angefangen). Ausprobiert habe ich das ganze allerdings nie ;-)
Hallo
also ich habe das nicht so schlimm in Erinnerung was die Bootzeiten anbetrifft
Man muss aber bedenken da es damals schon ein 32Bit System war und ich hatte es auf einen 486DX2 mit 32 oder 64MB RAM testweise am laufen.
Wenn jemand das mit einem wesentlich schwächeren System probierte dann kann ich mir vorstellen das es da essig war.:-)
MfG
René
32 und 64MB waren zu 486er Zeiten allerdings eine mehr als großzügige Ausstattung. 8MB waren damals zu 486er Zeiten Standard und Win3.1 lief damit auch bestens :-)
Das System auf dem ich das Vergnügen hatte war ein PS/2 Rechner von IBM, AFAIR mit DX2-66 und mit 12MB RAM vergleichsweise gut ausgestattet.
Was die Bootzeiten betrifft: Mit OS/2 Warp soll es besser geworden sein. Obs allein an der Software lag, oder vielleicht einfach auch nur daran daß die PCs zwischendurch schneller geworden sind vermag ich allerdings nicht zu beurteilen...
Hallo
ja ich weis mit 32 MB war man damals schon der Held. :-)
Wie es mit OS2 weiter ging kann ich nicht beurteilen da ich es nur mal testweise drauf hatte.
MfG
René
Es wird nicht mehr lange dauern, dann braucht man schon 32 GB Arbeitsspeicher und eine 32-TB-Festplatte, um "der Held" zu sein... und allen Usern, die dann noch mit Equipment von anno dunnemals unterwegs sind, klopft man tröstend auf die Schulter: "ist doch nur ein anderer Buchstabe vor dem Byte" :-)
Wie es mit OS2 weiter ging kann ich nicht beurteilen da ich es nur mal testweise drauf hatte.
Und warum hast Du es wieder runtergeschmissen wenn es bei Dir scheinbar in nutzbarer Geschwindigkeit lief?
Hallo
ich war schlecht hin damals ein nur Windows User.
Ich war mit den Möglichkeiten erst einmal total überfordert.
Es war nichts vertrautes oder wirklich gleiches wie bei Windows.
Keiner den ich kannte hatte es .....
Da habe ich es dann einfach gekickt. ;-)
Wenn ich dann heute so zurück denke und vergleiche zu den jetzigen Systemen ziehe wäre es kein echtes Problem mehr mit den System zu arbeiten
Voraussetzung ist natürlich aktuelle Software, wobei wir dann wieder bei den Entwicklern wären.
Mfg
René
> Bootzeiten von 5 Minuten sind für Desktopsysteme auch nicht umbedingt akzeptiert
> (bei Großrechnern hatte sich daran niemand gestört wenns länger dauerte)
Och, 5 Minuten, das ist doch geschenkt... geht man eben Kaffee kochen oder erledigt kleine oder große Geschäfte *fg*...
Nee, das ist natürlich schlecht, insbesondere für Desktopanwender, wenn man sich jeden Neustart "gut überlegen" muss. Das Win 3.1 so schnell gebootet hat, überrascht mich übrigens, ich dachte, das wäre erst seit Windows-2000-Zeiten so flott. Naja, die Rechner waren damals zwar wesentlich lahmer, die Systeme dafür aber auch schlanker, so dass sich das wohl die Waage hält.
Das Win 3.1 so schnell gebootet hat, überrascht mich übrigens
Nö, das war eben ein sehr schlankes System. DOS und oben drauf noch ein bisschen bunt ;-)
ich dachte, das wäre erst seit Windows-2000-Zeiten so flott.
W2K würde ich definitiv nicht als Beispiel für ein schnell startendes Betriebssystem nehmen. Durch verschiedene Optimierungen startet XP häufig deutlich schneller bei ansonsten identischer Systemkonfiguration...
habe heute morgen gleich bei ebay vorbei geschaut und auch 2 Acorn Risc PCs mit Arm und StrongArm gefunden, da hat es mir ja schon in den Fingern gekribbelt :-) Sowas fehlt mir ja noch in meinem System-Park *g*
IBM OS/2 wurde ursprünglich von IBM und MS zusammen entwickelt. Es sollte ein Nachfolger von DOS werden. IBM und Microsoft haben auch eine zeitlang an OS/2 zusammen entwickelt. OS/2 1.x war in der ersten Version ein DOS ähnliches Derivat, basierend auf 16-Bit Technologie. IBM und MS haben sich zerstritten, und so entwickelte MS Windows-NT und IBM OS/2 2.0. (Später OS/2 3.x Warp). Nach der Trennung von IBM und MS ist das Dateisystem: HPFS (IBM) und NTFS (MS) übriggeblieben. Windows NT(2000) unterstützt rudimentär OS/2 (nur V 1.x) als Subsystem, ebenso wie POSIX.
OS/2 3.x war kein schlechtes Betriebssystem, 32-Bit, 'Spaces', 'Docks', vollkommen objetkorientiert, nur keiner hat es begriffen. Obwohl es technisch MS-Windows 3.x und auch Win95 überlegen war, konnte es sich wegen schlechten Marketings nicht durchsetzen. (Ebensowenig wie andere proprietäre OS's wie Mac OS - vor X).
Deshalb bin ich Fan von Mac OS X Leopard, ein echtes Unix!
wie unten schon beschrieben, OS/2 war ein geniales System. Ich habe es auf dem Desktop unter XP noch in einer virtuellen Maschine laufen - es läuft stabil, aber die Netzwerkeigenschaften sind nicht so toll.
eComStation (Warp 4) hat mir nicht so gut gefallen, als Lizenz zu teuer. Als OpenSource wäre es sicher interessant, aber IBM hat, wenn ich richtig informiert bin, das Interesse an diesem Produkt verloren. Aber wie gesagt, es wäre interressant.
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