was sind die vor- und nachteile von mac os? ich interessiere mich dafür.
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Hi Annegret!
Ein dicker Wermutstropfen vorweg: Wenn Du Apples MacOS, ganz gleich in welcher Version, benutzen möchtest, musst Du die sündhaft teure Hardware dieses Herstellers kaufen. Ein Einsteiger-Desktop-Computer von Apple geht so bei ca. 2200 € los - für das gleiche Geld bekommst Du schon einen bis an die Zähne aufgerüsteten Luxus-PC!
Daher entscheiden sich nur wenige für MacOS, der Marktanteil ist von über 10% Anfang der Neunziger dramatisch gefallen und dümpelt jetzt so um die 3%. Folge: Es gibt relativ wenig Software für den Mac. OK, ist zu verschmerzen, es gibt sehr gute Programme für alle Aufgaben. Aber die mangelnde Kompatibilität zu Windows-Dateiformaten erschwert den Datenaustausch, weshalb im professionellen Bereich nur dort Macs eingesetzt werden, wo sicher gestellt ist, dass auch auf Kundenseite mit Macs gearbeitet wird.
Nun aber endlich zu den Vorzügen! Zu MacOS X kann ich Dir aus eigener Erfahrung nichts sagen, hatte dieses System nie. Alles was ich schreibe, bezieht sich daher auf MacOS 9.1 und ältere.
Ganz allgemein gesprochen ist MacOS leichter zu verstehen, es ist viel transparenter und übersichtlicher, dadurch nicht so störanfällig wie Windows und produziert nicht Fehlermeldungen am laufenden Meter. Schon nach kurzer Einarbeitungszeit hat man das System durchschaut, weiß genau was sich wo befindet und was man ausmisten kann, um das System schlanker und effizienter zu machen.
Es gibt auch keine "System-Partition", sondern nur einen "System-Ordner", den man überall hinkopieren und von dort aus booten kann. Das System muss also nicht auf der 1. Platte in der 1. Partition liegen, sondern kann in irgendeinem Unterordner auf irgendeiner anderen Partition "verkramt" sein - es bleibt uneingeschränkt boot- und lauffähig. Auch von einem Systemordner auf CD-ROM kann problemlos gebootet werden - versuche das einmal unter Windows!
Insgesamt also ein problemloses und flüssiges Arbeiten; und da es für MacOS gar keine Dialer und kaum Viren und sonstige Malware gibt, ist es auch noch ein relativ sorgenfreies Arbeiten. Der einzige Schuh, der mich wirklich gedrückt hat, sind die hohen Hardware-Preise, weshalb ich schlussendlich doch auf einen Windows-PC umgestiegen bin.
CU
Olaf
MacOS und Apple-Hardware haben den unvergleichlichen Vorteil, daß sie von derselben Firma stammen. So sind sie sehr genau aufeinander abgestimmt. Unmittelbarer Nachteil daraus: wenn Aplle mal mit einer bis dato neuen Hardwarekomponente herauskommt, bedeutet das auch ein darauf speziell abgestimmtes neues OS. Das ist noch nicht der eigentliche Nachteil. Der eigentlich Nachteil ist, daß auf dieser Hardware keine anderes MacOS läuft. Wenn dann eine neue Software-"Errungenschaft" in ein anderes MacOS eingebaut wird, kann man sich nicht dieses nehmen und es auf den eigene Apple aufspielen, man juß warten, bis sich die Herren bequemen, diese Sache auch in das MacOS einzubauen, das auf nur auf dem eigenen Ding läuft.
D.h., "DAS" MacOS gibt es nicht, es gibt viele, die alle denselben Namen führen. Man muß also genau drauf achten, für welches Modell eines gedacht ist.
Da aber, wie gesagt, das Resultat eine sehr gut zusammenpassende Hardware und OS dafür ist, kann man davon ausgehen, daß die von dem OS unterstützte Hardware auch wie vorgesehen funktioniert. z.B. USB: eine ganze Weile war das Paar USB-MacOS das einzigste, bei dem USB so funktionierte, wie sich das die Entwickler vorgestellt haben. Macs (OS & Hardware) ssind von Anfang an homogener, als es PCs je sein werden.
Bei Apple-Computern ist zudem viel von allem, was man bei PCs noch hinzukaufen müßte, schon im Standardlieferumfang mit dabei, z.B. eine "Soundkarte". Das hat dann schon ein bißchen - aber nut ein bißchen! - mit dem höheren Preis zu tun. Der größte Preistreiber bei Apple ist - Dünkel! Man hält sich für etwas Besonderes. Der Preis korrespondiert nicht zwangsläufig mit einer entsprechend hohen, tatsächlich vorhandenen Rechnerleistung. Als Schreibtischschmuck besser geeignet denn als Arbeitsgerät. Viele Macies haben ihren edel gestylten Mac auf dem Schreibtisch oder zumindest ständig sichtbar stehen, aber das Schicksal eines Win-PC ist ein dunkles Dasein unter dem Tisch, nur Resettaster und Floppy sind gerade eben noch in Reichweite...
Wenn man nur in diese Richtung denkt "ich hab ein Problem zu lösen, womit geht das am besten?", dann dürfte Apple stets den kürzeren ziehen, weil man dasselbe nur recht was teurer bekommt. Auch kann man nicht in den nächsten besten Laden gehen und Hard- oder Software oder gar Spiele! kaufen, man muß dazu schon einen Apple-Händler aufsuchen. Die sind nicht so breit gestreut.
Die Entscheidung für Apple muß also schon sehr gut überlegt werden. Zumal es bis auf singulare Ausnahmen keine Anwendung gibt, die NUR mit Apple-Hardware möglich ist. Eher wird mal auf ein Gebiet stoßen, bei dem es für Apples nichts gibt.
Auch kann man nicht sagen, daß das MacOS als solches erheblich stabiler wäre als irgendein Windows. Es kursiert der Spruch, daß, wenn alle sicherheitsrelevanten, rechnergestützten Aufgaben (Flugsicherung, Krankenhäuser, Polizei, Militär usw) mit Windows bewerkstelligt werden würden, die halbe Menschheit innerhalb eines dreiviertel Jahres ausgelöscht wäre. Bei MacOS würde dasselbe Ergebnis nur ein paar Tage länger dauern...
Und, was Dialer, Viren, Sicherheitslücken und der ganze Mist angeht, stimmt Olaf´s Aussage nur so lange, wie MacOS ein exotischen Nieschenprodukt ist und bleibt. S. Linux! Genauso. Solange Linux nur ein unbedeutender Exot war, lohnte es ich nicht, dafür Malware zu schreiben, da die Wahrscheinlichkeit, auf eine solkche zu stoßen, zu gering war. Auch, wenn einem dabei DAS ultimativ Destruktive "gelungen" wäre, wo wäre der "Sinn", wenn es seinen Wirt mangels Masse nicht finden kann? Hier also auf "Sicherheit" zu vertrauen ist identisch mit der Hoffnung, der Fallschirm geht noch rechtzeitig auf oder der Köter bellt und knurrt böse, beißt aber doch nicht.
Und hier - neben den unverschämten Preisen - einer der Hauptgründe, warum Apple von vielen in Betracht gezogen wird - und von anderen genau aus dem gleichen Grunde NICHT: man wird von der Hardware des Computer abgeschottet. Bei Macs braucht man sich NIE um DMA-Kanäle, (freie...) IRqs und den ganzen Krams zu kümmern. Davor bewahrt einen das MacOS vollständig. Nicht, daß es sowas bei Apple-Hardware, den CPUs usw nicht gäbe, mann kommt nur nicht unmittelbar ran. Einen Intel/AMD/Windows-PC ohne Kenntnisse in dieser Richtung betreiben zu wollen, ist nicht möglich. So wird ein Apple von vielen gekauft, die den Compi als Arbeitsgerät sehen, um damit eine Aufgabe zu erledigen, denen Hardware ein Graus ist. Womit sie ja vollkommen recht haben.
AAAAABER: sofort, wenn Macies mal auf ein Hardwareproblem stoßen, sind sie sofort aufgeschmissen. Wissen nicht, wo und wie sie was wie einzustellen haben, oder auch nur den IST-Zustand ermitteln könnten. Kein MacOS läßt einen ans Eingemachte ran. Schon mal, weil es i.d.R. auch völlig überflüssig ist, es zu müssen, da ja, wie schon gesagt, bei Apple OS und Hardware sehr gut bis perfekt zusammenpassen. Man muß es nicht - man kann es aber auch nicht.
Mein persönliches Resultat: dazu, wozu ich einen PC benutze, ist ein Apple nicht erforderlich - also nehme ich auch keinen. Für etwas, das man nicht braucht, recht viel mehr zu zahlen, ohne (bei dem, was mit MacOS auch möglich ist) einen entsprechenden Mehrwert zu erhalten, schließt für mich einen Mac vollkommen aus. Wenn er x-mal teurer ist, muß er auch mehr als x-mal so gut sein - und das ist er definitiv nicht.
Da muss ich Meister Munster aber widersprechen - ausnahmsweise :-)
Und auch nur in wenigen Punkten...
wenn Apple mit einer neuen Hardwarekomponente herauskommt, bedeutet das auch ein darauf speziell abgestimmtes neues OS. Der Nachteil ist, daß auf dieser Hardware keine anderes MacOS läuft
Auf den neuen G5-Rechnern mit 64 Bit läuft durchaus auch noch MacOS X 10.2 ("Jaguar"), nur schöpft man dann die Kapazitäten der CPU nicht richtig aus. Das wird erst mit 10.3 ("Panther") etwas. Nun gut - aber das ist in der Windows-Welt auch nicht anders: Wer zB. einen Opteron richtig ausreizen will, braucht dafür auch das passende 64-Bit-Betriebssystem, was jedoch nicht heißt, dass er mit einem 32er-System nicht läuft.
Als Schreibtischschmuck besser geeignet denn als Arbeitsgerät
Och nö Herman - Du nicht auch noch :-(
Kann man mit einem Mac denn so schlecht arbeiten?!
Nur ein Hinweis: Die älteren PowerMacs (Frühjahr 1994 - Herbst 1998) waren genau so grau wie die alten 680x0-Macs oder wie ein PC. Deshalb waren sie aber kein Stück billiger, haben sich sogar besser verkauft, und niemand hat über das Design gemeckert.
Der größte Preistreiber bei Apple ist - Dünkel! Man hält sich für etwas Besonderes.
Ich tippe eher auf die kleinen Stückzahlen.
Auch kann man nicht sagen, daß das MacOS als solches erheblich stabiler wäre als irgendein Windows.
Ich arbeite seit Juli 2002 mit Windows XP und finde, es läuft sehr stabil. Allerdings habe ich das System immer pfleglich behandelt, insbesondere nicht einen ganzen Haufen mistiger Programme installiert und nicht jeden Schrott aus dem Internet herunter geladen.
MacOS hingegen läuft auch dann noch "prime-stable", wenn man es nicht so sorgfältig behandelt :-)
was Dialer, Viren, Sicherheitslücken und der ganze Mist angeht, stimmt Olaf´s Aussage nur so lange, wie MacOS ein exotischen Nischenprodukt ist und bleibt
Tja - das ist die Frage. Ich fürchte, das werden wir nie erfahren, da mit einer ernsthaften Marktanteilssteigerung bei MacOS nicht mehr zu rechnen ist. Ich halte Windows aber schon aufgrund der Systemarchitektur (ich sag nur: ActiveX!) für potenziell unsicherer.
wenn Macies mal auf ein Hardwareproblem stoßen, sind sie sofort aufgeschmissen. Wissen nicht, wo und wie sie was wie einzustellen haben ... Kein MacOS läßt einen ans Eingemachte ran
Man kann beim Mac nicht mal so eben ins BIOS gehen und dort ein paar Einstellungen vornehmen - okay. Ist aber auch nicht nötig, wie Du schon sagstest. Ansonsten: Festplatten, RAM-Bausteine, PCI-Karten etc. pp. sind genau so zugänglich wie beim PC.--
Nun gut! Jetzt will ich mich auch nicht zu sehr zum Mac-Anwalt aufschwingen, bin ja schließlich selbst ein Apple-Abtrünniger. Bedenkenlos empfehlen kann ich den Mac aufgrund seines problematischen Preis-Leistungs-Verhältnisses eigentlich nur (semi-)professionellen Musikern und Tonstudios, insbesondere dann, wenn mit Logic Audio gearbeitet werden soll (ich habe Logic 5.5.1 für Windows - den letzten Mohikaner sozusagen).
Wobei: Wer 'ne halbe Million Euro für Mischpulte, Effektgeräte, Profi-Kondensatormikrofone u.a. Studio-Equipment übrig hat, bei dem spielt es auch nicht soo die Rolle, ob der Rechner nun 1.300 € (guter PC) oder 2.300 € (Einsteiger-DesktopMac) gekostet hat.
Und selbst da stellt sich die Frage, wie lange das noch so bleibt. Das Einbrechen der Windows-PCs in klassische Mac-Domänen wie Desktop-Publishing oder Bildbearbeitung hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Vormachtstellung eines Systems in einem bestimmten Bereich nicht als für alle Zeiten festgeschrieben zu betrachten ist.
CU
Olaf
P.S. @Annegret: Liest Du noch mit? Und wenn ja: Raucht Dir schon der Kopf? Verstehen könnte ich's ja... *g*.
CU
Olaf
macos läuft natürlich auch ohne mac-hardware
da benutzt man einfach einen mac-emulator wie basilik der einen 680x0 prozessor emuliert
auf dem ist dann das installieren bis MacOS 8.1 möglich (das letzte os das den 68K prozessor unterstützt)
aper pass auf wenn der apfel dich infiziert ist es sehr schwer wieder mit äpfeln aufzuhören
ich spare jetzt auf meinen 6. mac
(macintosh IIsi,Apple Workgroupserver 95(Quadra 950),Powermac 7200/90,Umax Apus 3000,Powermac7500/100 @ G3 312MHz )
sollte ein G3 B&W werden oder ein G4
mfg
chris
http://www.lowendmac.com/macos.shtml
noch ne seite über den download von macos falls du das mal probieren möchtest
Inzwischen mag das überwunden worden sein, aber frühere Mac-Emulatoren benötigten ein Abbild des Original-ROM des zu emulierenden Macs. Das ging dann so weit, daß die Apple-Zentrale gerichtliche Schritte gegen jeden Händler einleitete, der zu diesem Zweck Original-ROMs aus der Hand gab. Als "Ersatzteil" natürlich... Nahm man diese Hürde, funktionierten die Mac-auf-PC-Emulatoren ziemlich gut, wenn auch langsam.