Wenn sich das erstmal rumspricht, kann das ja nur zur Folge haben, dass die Leute Ad-Words von vornherein komplett meiden würden.
Das wiederum glaube ich nicht, denn die Markmacht der Suchmaschine ist nahezu uneingeschränkt. Adwords von vornherein komplett zu vermeiden, können sich eigentlich nur wirkliche Großunternehmen leisten - Und nicht einmal die und Amazon leisten sich das offensichtlich nicht - auch REAL nicht und das wird ohnehin bald ganz und gar Amazon gehören, Genau wie schon viele Supermärkte in den USA.
Aber ein kleines und mittleres Unternehmen in der Gründungsphase, dass mit einer Webseite startet und heutzutage auch starten muß, kommt natürllch im Ranking - selbst wenn Sie gute Admins mit großer Kompetenz haben - wenn überhaupt - erst nach einer langen Zeit auf die forderen Plätze.
Wenn Sie diese Zeit abwarten wollten, wären sie schon längst wieder mangels Masse vom Markt verschwunden.
Genau deshalb habe ich ja vor überschlägig 25 bis 30 Jahren eine Adwords-Anzeige gebucht und mit 6 Cent für den Aufruf "Bumerang" war das auch wirtschaftlich voll in Ordnung.
Allerdings ist das Prinzip, dass die Unternehmen den Preis per Klick praktisch selbst bestimmen können, indem Sie angeben, wieviel sie berteit sind, für einen Klick auf ein bestimmtes Keyword zu blechen, darauf ausgelegt, dass Konkurrenz ausgemerzt wird.
Aus dem Durchschnitt der Gebote wird nämlich der Preis per Klick festgelegt und wenn ich ohnehin schon eine finanziell geeignete, marktbeherrschende Position innehabe, kann ich locker schon mal 10, 20, oder 100 € für einen Klick bieten.
Auf der anderen Seite muss man auch eine Budgetgrenze setzen, die dann dazu führt, dass deine Anzeige nicht mehr angezeigt wird, wenn diese Grenze erreicht ist.
Wenn jetzt also Amazon oder ein anderer großer Player am Markt (da sind ja auch einige Bumerangshops gelistet) kurzfristig für einen Klick 50 € oder gar 100 € bietet, treibt das den Preis so hoch, dass die Anzeigen der kleinen, die ein Monatslimit von 500 oder 1000 € oder auch 1.500 € haben, nach wenigen Klicks nicht mehr angezeigt werden.
Sie drücken die Kohle ab, verdienen aber kein Geld mehr damit, wenn sie Pech haben, denn maximal etwa 10 % der Klicks bringen nach meinen Erfahrungen inm Bereich "Bumerang" einen Auftrag. Und der dann - was den Endverbrauchermarkt betrifft, im Durchschnitt einen Umsatz von 20 bis 30 €. Und bekanntlich ist Umsatz kein Gewinn......
Vor vielen Jahren hat mal der größte Spielautomatenhersteller Deutschlands versucht, auf die Weise den Bumerang-Markt an sich zu reißen. Allerdings ist er da bei uns Bumerangherstellern auf die falschen gestoßen und hat sich auch in der Markteinschätzung (was Gewinnmöglichkeiten betrifft) gewaltig geirrt.
Plötzlich erschien der von heute auf morgen an erster Stelle und alle kleinen waren weg. Wir haben uns dann jedoch weltweit zusammengeschlossen und wechselseitig in Absprache immer wieder auf seine Anzeige geklickt. Er hat das 2 Wochen lang durchgehalten und das war es dann.
Das kannste aber bei wirklich großen Playern vergessen, die sitzen das aus....
Diese Praxis ist tatsächich Gang und Gäbe. Von den großen Playern wird der Preis pro Klick (ppc genannt, eben "price per click) gnadenlos nach oben getrieben, bis die Konkurrenz stirbt und danach wieder zurückgenommen.
Das ist die Verzerrung des Wettbewerbs. Nicht die Qualität der Produkte entscheidet hier den Unternehmenserfolg, sondern die Finanzkraft.
Deshalb z.B. findest du - gerade im entscheidend gewinnbringenden Werbeartikelmarkt (besonders im Randgeschäft "Bumerang"), denn damit habe auch ich früher das "große Geld" gemacht - in Verbindung mit Groß- u. Einzelhandel, der ja mittlwerweile auch ausstirbt - nicht zuletzt aufgrund dieser Praktiken - tonnenweise die szenebekannten "Fakebumerangs" aus Plastik und auch aus Tropenholz, die alles machen, nur nicht zurückkehren.
Ein Müllprodukt, mit dem Millionengewinne erwirtschaftet werden, dank der Markt- und Finanzmacht von Großunternehmen und dem wettbewerbsverzerrenden "Geschäftssinn" von Google.
Und genau das sind die üblen Folgen des sog. Informationskapitalismus.
Der Weg in eine umfassende Monopolisierung wird dadurch von Google geebnet und das ganz und gar nicht zum Wohle der Verbraucher, sondern einzig und allein zum Wohle der Großkapitalisten und dem IT-Konzern Google.
Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass der Verbraucher da selbst Schuld ist. Leider scheint das unumkehrbar, denn letztendlich basieren alle alternativen Suchmaschinen - auch Startpage - auf der Google-Engine und liefern fast identische Ergebnisse. Und eigentlich wäre es Aufgabe der Politik gewesen, da regulierend einzugreifen, aber die hat den Zeitpunkt, zu dem das noch möglich war, gnadenlos verpennt...
Der einzige Vorteil für den User von alternativen Suchmaschinen ist der, dass er nicht getracked wird. Aber bei der verschwindend kleinen Anzahl von Usern macht das den Kohl werbetechnisch gesehen, auch nicht mehr fett.
Man muss es sehen, wie es ist. Die IT-Großkonzerne und das Große Kapital der Global Player, bestimmen, wie der Hase läuft und wohin er läuft.
Das ist mittlerweile unumkehrbar. Da hilft nicht einmal Aufklärung, denn der durchschnittliche Konsument ist bequem (gemacht worden) und wird auch durch Aufklärung seine schlechten Gewohnheiten nicht ändern. Wie nennt man das doch? Sich selbst ins Knie schießen?
Der Zug in die schöne neue Welt ist schon lange abgefahren. Schön, dass ich - statistisch gesehen und unter Berücksichtigung meiner Gene und Lebensgewohnheiten - in ca. 13 bis 15 Jahren spätestens aus dem fahrenden Zug fallen werde. Da habe ich nochmal Glück gehabt.....