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Gastbeitrag: Allgemeines

Home Care Roboter für ältere Menschen

mirko90.gast_autor / 0 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Pixabay)

Digitalisierung im Pflege- und Gesundheitssektor ist ein brandaktuelles Thema. Das weltweite MMarktvolumen digitaler Produkte aus dem Gesundheitsbereich wächst schon seit Jahren rapide und soll laut einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger im Jahr 2025 bereits 155 Milliarden Euro betragen, wie das Ärzteblatt berichtet.

Die größten Zuwächse sollen KI-Systeme zur Diagnostik und Prävention verzeichnen. (KI steht für „künstliche Intelligenz“ und bezeichnet Maschinen die zunehmend mehr und mehr wie Menschen handeln und eigenständig planen und handeln können.) Aber auch Selbstüberwachungs-Apps spielen in der Gesundheitsbranche eine immer größere Rolle. Ab 2020 sollen gar medizinische Apps auf Rezept kommen, wie unter anderem die Verbraucherzentrale informiert.

Experten würden davon ausgehen, dass in rund sechs Jahren ca. ein Fünftel aller ärztlichen Leistungen durch KI bewerkstelligt werden könnten. Einen ganz neuen Zweig stellen dabei sogenannte Home Care Roboter dar. Dabei handelt es sich um Roboter, die ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützen sollen. Schauen wir uns an, was es damit auf sich hat.

Roboter helfen älteren Menschen länger autonom zu leben

Die soeben genannten Pflegeroboter sollen älteren Menschen insbesondere dabei helfen, so lange wie möglich autonom zu leben. Sie sollen eine Art Assistenz sein, die Älteren bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben behilflich ist und es ihnen so ermöglicht, autonom zu leben, ohne in ein Pflegeheim oder Unterstützung von einer mobilen Pflegeeinrichtung annehmen zu müssen. Wie aber machen sie das?

Die Senioren Roboter, wie sie zuweilen auch bezeichnet werden, sind Roboter, die sich relativ autonom durch die Wohnung bzw. das Haus der zu unterstützenden Person bewegen können. Sie lassen sich dabei über Sprachsteuerung oder per Fernsteuerung qua entsprechender App bedienen. Somit können Angehörige auch von zu Hause aus ein Auge auf ihre älteren Familienmitglieder haben, ohne sogleich immer vor Ort sein zu müssen. Die Pflegeroboter sind außerdem mit dem Internet verbunden und können oftmals auf Anwendungen wie Alexa oder Mediatheken und dergleichen mehr zugreifen.

Sie können auch Videotelefonanrufe tätigen oder Kontakt zu Angehörigen oder Ärzten aufnehmen. Zudem können sie basale Körperfunktionen der Pflegeperson wie beispielsweise Blutdruck, Gewicht und Blutzucker kontrollieren bzw. die zu Pflegenden daran erinnern, bestimmte Kontrollen durchzuführen oder Medikamente einzunehmen. Und wer es mag, kann den Roboter schließlich auch dazu autorisieren, die gemessenen Daten direkt an den Hausarzt oder an ein Familienmitglied zu schicken.

Vorteile von Senioren Robotern

Der große Vorteil solcher Pflegeroboter besteht darin, dass sie älteren Menschen erlauben, möglichst lange selbstständig zu leben. Während man zuvor früher schon entweder bei Angehörigen oder in einem Pflegeheim unterkommen musste, kann man nun weiterhin alleine wohnen bleiben. Außerdem fällt es Älteren oftmals leichter, Hilfe von einer Maschine anzunehmen als von einem Menschen. Vielen ist es häufig peinlich oder unangenehm, als hilfsbedürftig angesehen zu werden; einer Maschine ist das egal.

Des Weiteren sind sie auch eine willkommene Hilfe angesichts der Flexibilisierung und Entstandardisierung von Lebensläufen und Tagesrhythmen. Wer auf der Arbeit sehr flexibel sein muss, kann bei seinen hilfsbedürftigen Familienangehörigen nicht immer persönlich nach dem Rechten schauen. Mithilfe eines Senioren Roboters kann er oder sie dies aber per Fernsteuerung kompensieren. Einen persönlichen Besuch ersetzt dies zwar nicht, aber es hilft vielleicht ein wenig, die Work-Life-Balance besser zu jonglieren.

Im Endeffekt muss man sagen, dass Home Care Roboter natürlich nicht in allen Fällen helfen können. Sie sind keine Allround-Lösung und können einen Menschen schlichtweg nicht ersetzten. Auch besteht die Gefahr, dass soziale Beziehungen verkümmern und Einsamkeit entsteht, wenn die Hilfsbedürftigen mit ihren Angehörigen und Ärzten nur noch per Videotelefonie oder Chat Kontakt halten. Eine Zwangsläufigkeit ist dies allerdings nicht.

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