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Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche

schmidt.prinfo / 27 Antworten / Baumansicht Nickles

Mit dem Aufstieg des Internets und der daraus resultierenden, rapiden Verbesserung mobiler Technologien haben sich in der Elektronikbranche viele Neuerungen ergeben. Viele neue Gründungen, Studiengänge oder Freiberufler verdanken ihre Entstehung und ihre weitere, positive Entwicklung den vielen neuen Produkten und Möglichkeiten von Internet und Mobiltechnologien.

Aufgrund der steigenden Anzahl der Bewerber auf den verschiedenen Märkten der Elektrobranche wuchs auch der Wettbewerb. Die Dienstleister wie Elektrofachmärkte, Webshops, Blogs oder Elektrofachmagazine, Handwerksbetriebe aus dem Bereich oder Ausbildungsstätten aller Art versuchten, durch Dumpinglöhne in ihrer Branche gegen die Mitbewerber zu bestehen. Doch ab dem 1. Januar 2015 gilt in der Bundesrepublik Deutschland der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Ähnliche Regelungen gab es bereits vorher in 21 Staaten der Europäischen Union (EU). Was bringt diese Novelle für Vor- und Nachteile für Unternehmer und Arbeitgeber aller Art in unserem Land mit sich?

Nachteile und Ausnahmen

Zunächst klingt die Regelung vorteilhaft. Doch zahlreiche Gesetzesschlupflöcher und Ausnahmen verkomplizieren die Sachlage für Verantwortliche in der Elektronikbranche. Daher bieten viele Dienstleister in gedruckter Form oder im Internet Ratschläge für die Arbeitgeberseite an, wie etwa das kostenlose eBook „Der Mindestlohn kommt – und mit ihm viele Probleme“ der Entwickler von Lexware (Download hier als Pdf).

Laut Informationen dieser Seite und vieler anderer Quellen sollen rund 4 Millionen Beschäftigte hierzulande von der staatlich vorgeschriebenen Lohnuntergrenze Vorteile haben. Doch es gibt zunächst Ausnahmeregelungen. Erst ab dem 1.1.2018 muss der Mindestlohn ohne Ausnahme eingeführt werden.

Für Selbstständige, wie die Gründer von Computer-Webshops oder Elektrofachbetrieben, gilt der Mindestlohn nicht. Viele Angestellte werden daher dazu angehalten, selbst in eine Selbstständigkeit zu wechseln, was für Laien oder wenig qualifizierte Kräfte allein ein Problem darstellt. Zudem liegt keine echte, sondern eine Scheinselbstständigkeit vor, wenn solche Menschen nur für eine andere Körperschaft arbeiten. Wenn ein Auftrag beispielsweise vollständig an ein ausländisches Subunternehmen vergeben wird, tritt der Mindestlohn ebenso nicht in Kraft. Wichtig ist jedoch, dass er grundsätzlich auch für ausländische Arbeitnehmer in Deutschland gilt.

Unternehmen können nach Paragraf des Mindestlohngesetzes übrigens auch haftbar gemacht werden, wenn sie nicht wissen, dass ein von ihnen beauftragtes Nach- oder Subunternehmen weniger als den Mindestlohn zahlt. Daher zählt in Zukunft die Zuverlässigkeit von Auftragnehmern noch mehr als zuvor.

Bei Arbeitslosen, die über ein Jahr keinen Job fanden, kann ein halbes Jahr ein geringeres Entgelt als der Mindestlohn gezahlt werden. Ebenso ausgenommen von der Mindestlohnregelung sind Praktikanten, die weniger als drei Monate in einem Unternehmen Arbeits-Luft schnuppern. Dies gilt für Orientierungspraktika für Beruf oder Studium sowie für vorgeschriebene Hochschulpraktika. Auszubildende, Unter-18jährige ohne Berufsausbildung, Behinderte in Werkstätten und Ehrenamtliche sind ebenfalls vom Mindestlohn ausgeschlossen.

Vorteile

Der Mindestlohn ist jedoch in seiner Intention sicher gut gemeint. Er garantiert, dass die Angestellten der Elektrobranche sowie alle anderen Betroffenen keine staatliche Unterstützung annehmen müssen, sondern finanziell aufgrund ihres Lohns auf eigenen Füßen stehen können. Dies ist laut der Seite mindestlohn.de, die die Einführung der Tarifvereinbarung mit Argumenten untermauert, nicht nur für die aktuell in Arbeit stehenden Bundesbürger von hoher Bedeutung. Es beugt auch der Altersarmut und der Benachteiligung von Frauen vor, fördert demnach auf finanziellem Gebiet die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Den individuellen Arbeitnehmern wird für ihre Arbeit dadurch Respekt gezollt für die Leistung, die sie erbracht haben.

Die einheitliche Maßnahme erleichtert nicht nur die Berechnungen, sondern entlastet den Staatshaushalt, da die Firmen selbst für sichere Einkommen sorgen müssen. Auch die Arbeitnehmer haben Klarheit über die Bezahlung. Sehr wichtig ist der Aspekt, dass durch die flächendeckende Einführung des Mindestlohns Lohndumping und damit unfaire Wettbewerbsvorteile einzelner Anbieter auf dem Rücken ihrer Arbeiter verhindert werden. Einer Unterbietungsspirale unter den einzelnen Wettbewerbern auf dem Elektromarkt wird hierdurch ein Riegel vorgeschoben. Obwohl die Folgen nicht klar vorherzusagen sind, kurbeln Mindestlöhne in der Regel zudem die Binnenwirtschaft an.

Hinweis: Es handelt sich hier um eine Produktinformation eines Anbieters. Fragen, Meinungen und Diskussionen zur Mitteilung sind herzlich willkommen. Beiträge die sich nicht auf das Thema beziehen sind hier jedoch fehl am Platz und werden kommentarlos gelöscht.

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Xdata schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Nun, erstmal wird der Mindestlohn sowieso ganz sicher mit Tricks umgangen.

Mehr noch, ein Betrieb eine Firma, die nichtmal den
winzigen
Mindestlohn zahlen kann ist nicht gesund, wird sich so oder so nicht mehr lange halten.

..Oder sich  Früchten fremder Leistung bedienen -- durch unangemessen geringe Bezahlung.

Klar ist das Geschrei riesig, sind doch alle auf Dumping Lohn Konditioniert.
Hier in DE, wegen Der Hartz Gesetze, werden dubiose  Zeitarbeits Lohndumper geradezu gezüchtet!

Von der Arge direkt  offen oder versteckt gefördert.

Versuch mal irgendwo ein echtes Unternehmen zu suchen ..um dann entsetzen Festzustellen
-- Schon wieder so ein Zeitarbeits Händler!

Dies insbesondere, aber auch der EUro, gibt Deutschland wirtschaftlich den Rest.

Nur gesunde Unternehmen die Arbeit  auch 'vernünftig'  bezahlen sind ein Garantie
-- auf Dauer funktionierender Wirtschaft.

Zeitarbeit und der Zwang wegen Hartz Gesetzen diesen ausgeliefert zu sein
vernichten, entwidmen jede -- noch so stabile Wirtschaft.

Wer sich unter Wert verkauft, dessen Lohn wird kein anderer je erhöhen.

In Deutschland haben wegen 'Hartz' viele keine Wahl mehr.

(Dumping oder Sperre --> Verlust der Wohnung)

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Systemcrasher schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Was mich an all dem Kram mächtig wurmt, sind die vielen Ausnahmen.

Beispiel 1 - "Praktikanten":

Diese arbeiten ganz regulär in den Unternehmen für maximal 3 Monate. Auf Kosten der Staatskasse, da diese H4 bekommen und von der Arge dazu gezwungen werden. Der Arbeitgeber hat eine Vollzeitkraft und zahlt keinen Cent dafür. Streicht aber den vollen durch den "Praktikanten" erwirtschaften Gewinn ein. Sind die 3 Monate um: Arschtritt, denn sonst müßte er ja zahlen.

Beispiel 2 - "Langzeitsarbeitslose":

Diese arbeiten nicht selten für 1-2 €, welche ihnene voll auf die H4-Bezüge angerechnet werden. Nach spätestens 6 Monaten werden sie entlassen, denn sonst müßte man ihnen ja echte Löhne zahlen. 

Die Arge gewinnt, weil die Statistiken niedriger ausfallen. Die Arbeitgeber kassieren den Gewinn, wiederum auf Kosten des Staates, also des Steuerzahlers.

usw.

Eine Riesensauerei ist das. Verlogen und zynisch, arbeits- und menschenverachtend.

Quellen: Zuhauf auf Youtube zu finden.

Null Toleranz f?r Intoleranz
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Xdata Systemcrasher „Was mich an all dem Kram mächtig wurmt, sind die vielen ...“
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..Der Arbeitgeber hat eine Vollzeitkraft und zahlt keinen Cent dafür..

So ist es, ganz entschieden!

Aber auch so wird es immer schwerer, die die arbeitslos werden oder gar schon in Hartz sind,
in eine echte Arbeit bei einem real existierenden Arbeitgeber zu bekommen.

Der Grund der (A)arge Zwang sich erschreckend weit unter Wert zu Verkaufen.
Der Eindruck kommt auf es gebe regelrechte Arge-konditionierte Zeitarbeit!

Sklavenhändler nannte man die schon damals.
Nur hatten da die Betreffenden noch eine Wahl.
Nicht den Druck und den Schulterschluss oder garFörderung  solcher Gechichten durch die  Arge.

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schuerhaken schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Was mir mehr Sorgen macht, ist die zerstörte Solidarität unter speziell den Deutschen. 

Mein Friseur sagte mir heute, er müsse im Falle eines stets vollen Salons und ständiger Auslastung des Personals für den Haarschnitt einen Euro mehr verlangen. Weil das Personal jedoch nicht stets voll ausgelastet ist, müsse er je Haarschnitt den Preis sogar um mindestens EUR 1,80 erhöhen. 

Ich riet ihm, EUR 2,00 mehr zu verlangen und legte beim Bezahlen (des alten Preises) drei Euro Trinkgeld drauf. 
Es ist ja schon mehr als unwitzig, dass Leistungserbringer vor Preiserhöhungen zurückscheuen, weil sie davon ausgehen, dass Kunden einen angemessenen Preis aus Geiz nicht gönnen. Dass die meisten Leute grundsätzlich stets "zu wenig Geld" haben, ist klar. Doch wenn ich oft beobachte, für welchen Mist sie ihr Bares häufig raushauen, glaube ich das nicht. 

Anregen möchte ich jedoch zugunsten von Transferleistungs-Empfängern, dass sich "jemand" (etwa die Sozialverbände) nach einer Weile penibel damit befasst, inwieweit die Grundlagen für die Berechnung von z.B. "Hartz IV"-Sätzen durch die Einführung von Mindestlöhnen tangiert werden. 

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Alekom schuerhaken „Was mir mehr Sorgen macht, ist die zerstörte Solidarität ...“
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8,50€ x 167 Stunden, das ergibt einen Bruttolohn von 1419,50€ brutto im Monat!

naja...aber wehe er wird gekündigt!!! aber dann ...

ein ganz klarer Kandidat bei uns in Österreich für die Mindestsicherung!!!

ich erzähl mal was mir passiert ist:

ich wurde arbeitslos, war über ein jahr zuhause...ich denke über 300 bewerbungen werden es schon gewesen sein die ich verschickt hatte.

arbeitsamt schickte mich zu einem kurs welches sich als angebot von einer zeitarbeitsfirma entpuppte. zeitarbeitsfirma vermittelte mich in eine firma, dort arbeitete ich 3 monate als praktikant mit ungefähr 850€, danach bekam ich einen vertrag als angestellter mit 1250€.

nach 6 monaten genau wurde mir die kündigung mitgeteilt. *weil das ams nur solange die förderung bewilligt*

der bescheid was ich bekam als arbeitslosengeld warf mich aus den socken...exakt 507€. warum so wenig? weil nach 6 monaten beschäftigung wird das arbeitslosengeld neu berechnet.

nachdem die reguläre arbeitslose aus war, bekommt man bei uns notstand welcher aber noch weniger ist....ohne in meine papiere zu sehen, denke ich es waren 485€

also 2 monate musste ich von 485€ leben, da es genau zu dem zeitpunkt eben noch keine Mindestsicherung gab. 

die jetzige Mindestsicherung 2014 war 814,99€.

die real-löhne sind fürn arsch im vergleich zu den immer mehr steigenden lebenserhaltungskosten.

der staat und seine willfährigen genossen, also das ams und die leihfirmen, schauen schon genau drauf, das der gemeine arbeiter ja nicht zuviel bekommt, immer schön unten halten, weil da man ihn leichter lenken kann.

freiwillig geh ich nicht um 4€ arbeiten! *was manche leute schon verlangen*

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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schuerhaken Alekom „8,50€ x 167 Stunden, das ergibt einen Bruttolohn von ...“
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Dass der Arbeitsmarkt und die Sozialsystem von der Politik inzwischen zu einer speziellen Art von Sklavenhaltung und Leibeigenschaft umgeformt wurden, ist ja evident. 
Dass aber die politik- und politikerverdrossenen "Nichtwähler" sich nicht zu organisieren verstehen, ist fast noch der größere Skandal. 

Das Volk könnte die Politiker zu ihren Pflichten zurück zwingen, ist offensichtlich aber zu dumm dazu. Und warum , meinst Du, wird diese Pegida vom Establishment so verbissen verleumdet und bekämpft?

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gelöscht_211816 schuerhaken „Dass der Arbeitsmarkt und die Sozialsystem von der Politik ...“
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von der Politik

An schuerhaken - die böse Politik und der gute Arbeitgeber?

Das mit den Nichtwählern hat Volker Pispers 2014 gut erklärt:

Was sollen die denn wählen? rot-rot-grün oder schwarz-gelb-grün oder schwarz-rot usw. Wollt ihr mir Sch... in anderen Geschmacksrichtungen verkaufen? (Aus dem Gedächtnis frei nacherzählt)

Leider wenig Land in Sicht, Gewerkschaften mit wenig Mitgliedern und fast ohne Handlungsmöglichkeiten.
In jedem Fall sind die Lobbyisten hier in Berlin die stärkste Gruppe: Ein Vielfaches mehr als die Zahl der Bundestagsabgeordneten, so um die 5000 bis 6000.
Doch das ist wieder eine Extra-Diskussion und nicht direkt zum Mindestlohn...

Gruß annebg

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schuerhaken gelöscht_211816 „An schuerhaken - die böse Politik und der gute ...“
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Was sollen die denn wählen?

Eine "Nichtwähler-Partei" ohne festgelegtes Programm und mit dem Ziel, nur situations- und sachgerecht jeweils zu entscheiden. Und falls sie unumgänglich zur Bildung einer Mehrheitsregierung gebraucht wird: Koalitionsvertrag ohne die Partei bereits festlegende Vorbedingungen. 

Machbar, aber unwahrscheinlich. -- Grund: Siehe oben. Einfach zu blöd.

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gelöscht_305164 schuerhaken „Eine Nichtwähler-Partei ohne festgelegtes Programm und mit ...“
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Machbar, aber unwahrscheinlich.

Nicht machbar!

Ich bin davon überzeugt, daß die GroKo eine demokratische Wahl mit einer Mehrheit von Linke u/o. AfD nicht akzeptieren wird. Es geht um hier um die Erhaltung der festgefahrenen Strukturen, sowie der damit verbundenen Annehmlichkeiten.

Die Wahl in Thüringen hat wach gemacht, die Fürsten werden reagieren. Bei einem derartig üblen Wahlergebnis auf Bundesebene würden unsere Fürsten mit ihrer Restlaufzeit das Grundgesetz umbiegen + die Wahl annulieren. Evtl. darf sooft gewählt werden, bis das Ergebnis den Herrschaften genehm ist. Wahlfälschungen möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht ausschließen.

Unsere lächerliche Führungselite betreibt inzwischen eine Propaganda, die die der DDR ähnlich ist.

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Systemcrasher schuerhaken „Dass der Arbeitsmarkt und die Sozialsystem von der Politik ...“
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Und warum , meinst Du, wird diese Pegida vom Establishment so verbissen verleumdet und bekämpft?

Weil es Mainstream ist und den Gutmenschen gelegen kommt, Kritiker als Nazis und Ausländerfeinde zu diffamieren.

Null Toleranz f?r Intoleranz
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Systemcrasher schuerhaken „Was mir mehr Sorgen macht, ist die zerstörte Solidarität ...“
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inwieweit die Grundlagen für die Berechnung von z.B. "Hartz IV"-Sätzen durch die Einführung von Mindestlöhnen tangiert werden. 

Wer Vollzeit arbeitet und mindestens 8.5 verdient, verdient gut 1.400,-- pro Monat.

Damit dürfte er - nach Abzug - so um die 900 - 1.000 übrig haben. Und fällt (als Single) aus den H4-Leistungen raus. Allerdings ist sein Lohn dann noch unterhalb der Pfändungsgrenze, so daß nix gepfändet werden darf.

Es ist ja schon mehr als unwitzig, dass Leistungserbringer vor Preiserhöhungen zurückscheuen, weil sie davon ausgehen, dass Kunden einen angemessenen Preis aus Geiz nicht gönnen.

Die sehen halt nur die paar Geizkragen, die dann wegbleiben oder zur Konkurrenz gehen.

Nicht aber jene, die sich durch den Lohn den Frisör erst leisten können und als Neukunden dazu kommen.

Null Toleranz f?r Intoleranz
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marinierter schuerhaken „Was mir mehr Sorgen macht, ist die zerstörte Solidarität ...“
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Es ist ja schon mehr als unwitzig, dass Leistungserbringer vor Preiserhöhungen zurückscheuen, weil sie davon ausgehen, dass Kunden einen angemessenen Preis aus Geiz nicht gönnen.

Bei einem Friseur verstehe ich das Argument eh nicht. Wie oft geht man denn im Jahr zum Friseur? Lass es mal 5-6 mal sein, da kann man es vernachlässigen, wenn man da 2-3 € mehr bezahlen muss durch den Mindestlohn.

Bei meinem Friseur kostet der Haarschnitt jetzt 5 € mehr als noch zum Januar 2014 und ich habe da kein Problem mit, das zu bezahlen, aus oben genanntem Grund.

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gelöscht_211816 schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Es beugt auch der Altersarmut und der Benachteiligung von Frauen vor, fördert demnach auf finanziellem Gebiet die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Den individuellen Arbeitnehmern wird für ihre Arbeit dadurch Respekt gezollt für die Leistung, die sie erbracht haben.

Oh - wie soll ein monatliches Einkommen von ca. 1.500 Brutto der Altersarmut vorbeugen? Das ist etwa 1/2 Rentenpunkt für 2015, also Pi mal Daumen 14 EUR Monatsrente nach heutigem (noch großartigem!) Standard...
Und mit Gleichberechtigung wird das auch nichts zu tun haben. Frauen werden also grad mal beim Mindestlohn dem Männern gleich gestellt. Darüber nix bis auf ganz singuläre Punkte.

Sicher ist es erst mal gut, dass es einen Mindestlohn gibt.
Insgesamt ändert es aber nichts an der Tendenz zu wachsender Ungleichheit zwischen Reich  und Arm.

Die durch die Presse allgemein verbreiteteten Befürchtungen über Nachteile des Mindestlohns - da ist sicher nicht mehr dran als an den Erzählungen über die "Erfolgsgeschichte 10 Jahre HartzIV".
Was ist z.B. zur Zeit für eine positive Entwicklung in der Arbeitslosenstatistik zu sehen? Und "nie vorhehr hatten so viele Menschen Arbeit wie jetzt" ?

Dazu ist zu bemerken, dass das gesamte Arbeitszeitvolumen in den letzten Jahren kaum gestiegen ist, aber auf mehr Arbeitende verteilt wurde in Minijobs und ähnlichem.
Die gesamte geleistete Arbeitszeit betrug im Jahre 2013 58,1 Milliarden Std., der höchste Wert seit 1994, da waren es 58,2 Milliarden Std.! Quelle http://www.hrfactory.com/de/mediencenter/aktuelles/item/arbeitszeitvolumen-in-deutschland-auf-20-jahre-hoechststand nur auf die Schnelle gegriffen, Anzahl der Erwerbstätigen bei destatis.de
Wann war die letzte Verkürzung von Wochen-Arbeitszeit oder Urlaubserhöhung?

Das mit den Ausnahmen vom Mindestlohn muss noch bearbeitet werden.
Ganz abgesehen von den angewendeten Tricks: Einrechnen von Trinkgeld; auf Stückzahlen umrechnen, die ganz unrealistisch sind, z.B. beim Post Verteilen u.a..
Jeder, der betroffen ist, sollte sich Rat holen. Es gibt eine hotline - beim Ministerium und beim DGB, aber beide zum normalen Festnetzpreis.

Und die Regeln für Scheinselbständigkeit und die um sich greifende Anwendung von Werkverträgen (z.B. Zulieferer ) müssen gesetzlich angepasst werden. Denn denen nutzt ein Mindestlohn gar nichts.

Jetzt reichts mit dem Text.

Es gibt noch viel zu tun!

annebg

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torsten40 schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Zunächst klingt die Regelung vorteilhaft

Die regelung ist vorteilhaft, ein Jammer, dass man über so was überhaupt diskutieren muss.

Blöd nur, dass z.B im Gastronomiebereich, die Branche die neben der Taxibranche am meisten rumheult, und deswegen alles in Zukunft 1-5€ teurer wird. Mindeslohn sei dank, #unternehmerthing. Aber solange der Boss von allem mit mind. 10k € nach Hause geht ist es ok, wenn die mitarbeiter für 450€ 12std+mehr(auf teilzeit) buckeln, gibt ja noch das grenzenlose Stundenkonto.

Warum wird hier immer wieder die Elektrobranche als schutzschild genommen, meinste damit vielleicht Callcenter? Musste deinen Sklaven jetzt mehr zahlen, verdienst weniger, und heulst deswegen?

Die einheitliche Maßnahme erleichtert nicht nur die Berechnungen, sondern entlastet den Staatshaushalt, da die Firmen selbst für sichere Einkommen sorgen müssen

Bullshit, da jetzt jeder Stundenzettel über den Zoll laufen muss, erschwert es zusätzlich die Steuerbetrügertricks der Arbeitgeber!

Ein Jammer das sowas wie der Mindestlohn auf nickles.de kritisert wird, und der TE ist der Sohn einer .... und das alles unter dem Deckmantel der "Computerbranche ... #leihbudenthing

-widerlich-

Der Threadersteller sollte sich einfach aufhängen.

Freigeist
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gelöscht_211816 torsten40 „Die regelung ist vorteilhaft, ein Jammer, dass man über so ...“
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Der Threadersteller sollte sich einfach aufhängen.

Der Treadstarter hat eine Broschüre (ebook) vorgestellt, in der der Mindestlohn recht ausführlich beschrieben wurde. Sehr lesenswert.
Davon ist der Treadstarter selbst wohl kaum betroffen - es sei denn, dass Haufe-Lexware GmbH & Co. KG doch ... 

Ein Jammer das sowas wie der Mindestlohn auf nickles.de kritisert wird

Nun - wer glaubt denn, dass der Mindestlohn ohne Tücken ist?
Ausnahmen und  Schlupflöcher genug - aber erst mal hat es wenigstens angefangen mit einem sehr knappen Anfangs-Mindestlohn - und das gegen die Quengler aus der Wirtschaft!

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torsten40 gelöscht_211816 „Der Treadstarter hat eine Broschüre ebook vorgestellt, in ...“
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8,50€/std ist ein witz. Unter 11,30€/std, stehe ich erst gar nicht auf, da bleib ich lieber mit meinem Arsch stinkend im Bett liegen, und grüße während andere buckeln gehen.. Denn nur so kommt von H-IV runter, und da ist 11,30€/std das absolute minimum. 8,50€/std ist eine Farce, damit die Gutmenschen eine Verteidigungslinie haben.

Danke an IGZ&DGB. Wobei man für angelernende Tätigkeiten 9,07€/std bekommt, wovon man max 200€ behalten darf, der rest wird angerechnet, und man kommt nicht von H-IV runter. (20% unter 1000€ und 10% über 1000€)

Der Mindeslohn ist eine Farce sondergleichen, und dient nur dem Volk, damit es sich besser fühlen kann, weil wir haben ja....

Aber eines ist sicher, jeder Arbeitnehmer in Festeinstellung, wird irgendwann mit seinem Stundenlohn zu teuer, und wird gegangen, weil da so eine Leihbude ist, die den gleichen Typen für mind. 8,50€ bringt.

Freigeist
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Systemcrasher torsten40 „8,50€/std ist ein witz. Unter 11,30€/std, stehe ich erst ...“
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Der Mindeslohn ist eine Farce sondergleichen, und dient nur dem Volk, damit es sich besser fühlen kann, weil wir haben ja....

Zumal mit den Ausnahmen ja riesengroße weitoffene Scheunentore geschaffen wurden, bzw. befestigt nwurden, um auch diesen Mindestlohn zu umgehen - mit freuntlicher Unterstützung der ARGEn Nötigung.

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Systemcrasher gelöscht_211816 „Der Treadstarter hat eine Broschüre ebook vorgestellt, in ...“
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und das gegen die Quengler aus der Wirtschaft!

.... und dabei geht es nur um Mindestlohn. Stell Dir das geheule vor, es ginge um fairen Lohn....

Manch ein Multimillionär müßte dann am Hungertuvch nagen, wei er einige Milliönchen weniger verdient.

Es ist doch schon eigenartig, daß gerade die mittelständigen (meist Familienbetriebe) Firmen, welche ihren Mitarbeitern mindestens faire Löhne zahlten (also mehr als 8.50, Putzfrauen z.B. um die 2.000,-- pro Monat, zuzgl. Weihnachts- und Urlaubsgeld), die letzten Kriesen beinahe unbeschadet überstanden haben, ja z.T. sogar ihre Marktposition noch ausbauen konnten.

Null Toleranz f?r Intoleranz
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schuerhaken schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Ist doch merkwürdig, wie Ihr Euch hier gegenseitig fetzt und mit Einzelschicksalen, Verdächtigungen, Prophezeiungen und Misstrauen um Euch werft. Zerfleischt Euch mal schön.

Was fehlt: Erfahrungen. 
Lasst das Ding doch erst mal laufen und beobachtet, wie sich die Anwendung des Mindestlohns entwickelt. Wo und wie und ob evtl. Missbrauchstatbestände bekannt und geahndet werden. 
Die Ausnahmeregelungen lassen sich jederzeit ändern, aufheben, minimieren oder erweitern. 
Erst wenn Erfahrungen vorliegen, kann man weiter sehen, was sich bewährt, was schief läuft oder geändert werden muss. 

Was überhaupt noch nicht thematisiert wurde: Wie wird sich der Mindestlohn auf andere Vergünstigungen und deren Gewährung bzw. Verringerungen auswirken, z.B. auf das Wohngeld? 

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Systemcrasher schuerhaken „Ist doch merkwürdig, wie Ihr Euch hier gegenseitig fetzt ...“
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Lasst das Ding doch erst mal laufen und beobachtet, wie sich die Anwendung des Mindestlohns entwickelt.

Siehe dort, wo er bereits eingeführt wurde. Dort war das insgesamt überwiegend positiv.

Erst wenn Erfahrungen vorliegen, kann man weiter sehen, was sich bewährt, was schief läuft oder geändert werden muss. 

Warum muß ich warten, nur um zu sehen, daß all das was nicht unter den Mindestlohn fällt, weiterhin scief läuft (also unentgeldliche Arbeit über Monate für Langzeitarbeitslose und Praktikanten).

Es ist ja nicht so, daß das Rad neu erfunden wurde, auch wenn die Politik uns das so verkaufen will.

Was überhaupt noch nicht thematisiert wurde: Wie wird sich der Mindestlohn auf andere Vergünstigungen und deren Gewährung bzw. Verringerungen auswirken, z.B. auf das Wohngeld? 

Doch. s.o.

H4-Empfänger fallen teilweise sogar ganz aus der Bedürftigkeit raus. Vorausgesetzt, sie bekommen WIRKLICH die 8.50 oder mehr.

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schuerhaken Systemcrasher „Siehe dort, wo er bereits eingeführt wurde. Dort war das ...“
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H4-Empfänger fallen teilweise sogar ganz aus der Bedürftigkeit raus.

Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger erhalten kein "Wohngeld". Bei ihnen wird die Miete in die Leistungen eingerechnet. 
Infos zum WOHNGELD.

Wäre ja interessant, wenn jemand mal ausrechnet, welchen Anspruch jemand (allein stehend) hat, der Vollzeit (40-Std.-Woche) nur den Mindestlohn verdient und eine Wohnung von 60 qm für 420 Euro (kalt) gemietet hat...

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Waldschrat_70 schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Bei uns in der Gegend hat ein Bäcker 3 Filialen geschlossen und ein Fleischer 1 Filiale, ausgerechnet die, wo wir sehr gern gekauft haben.

Gruß aus dem sonnigen aber frostigem Wald
Jürgen

einem computer für seine leistung zu bewundern ist genauso als würde man einem bügeleisen beifall klatschen wenn es warm wird
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schuerhaken Waldschrat_70 „Bei uns in der Gegend hat ein Bäcker 3 Filialen geschlossen ...“
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... Bäcker 3 Filialen -- Fleischer 1 Filiale ...

Grüße Dich, Jürgen. 
Aber was hat das mit dem Mindestlohn zu tun? 

Sind Bäcker und Fleischer die Löhne weggelaufen oder die Kunden? 
Wenn Käufer zu den Supermärkten und Discountern abwandern, trifft es halt das Handwerk. 
Und wenn Du "weitab im Walde" hockst (und vielleicht wunderschön wohnst), ist das Deine eigene Entscheidung. Großstädter wie ich stehen freilich besser da. (Ich selbst  bevorzuge die Wochenmärkte.)
Vergiss bitte auch nicht, in welchem Maße die Kaufkraft der Löhne für "die kleinen Leute" seit vielen Jahren gesunken oder zumindest nicht wie die Preise gestiegen sind. 
MfG, Manfred

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Waldschrat_70 schuerhaken „Grüße Dich, Jürgen. Aber was hat das mit dem Mindestlohn ...“
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Der Bäcker hat gesagt, er kann die Filialen nicht mehr halten, da die Gewinnmargen so gering sind, dass er gezwungen ist sich zu verkleinern.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Mindestlohn alle unsere Bereiche des täglichen Lebens beeinflussen wird, wie auch immer. Wochenmärkte gibt es bei uns auch (20km weiter) am Di. und Do. aber diese sind so armselig, dass es sich nicht lohnt dahin zu gehen.

Gruß
Jürgen

einem computer für seine leistung zu bewundern ist genauso als würde man einem bügeleisen beifall klatschen wenn es warm wird
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InvisibleBot Waldschrat_70 „Der Bäcker hat gesagt, er kann die Filialen nicht mehr ...“
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Allein dieses Beispiel zeigt aber, wie notwendig der Mindestlohn war. Wenn ganze Branchen ihr Geschäftsmodell auf Lohndumping aufbauen, läuft etwas Grundsätzliches schief in diesem Land. Die ganzen Leute die da arbeiten, verdienen so wenig, dass sie damit keine Rentenansprüche aufbauen können und dann spätestens im Alter auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Wir reden also von nichts Anderem als einem versteckten Subventionierungsprogramm, das dem Staatshaushalt bald ganz böse auf die Füße fallen wird. Dieser Fehler aus der Schröder-Ära muss korrigiert werden, weil ihn sich kein Staat leisten kann.

Es mag zwar in Deinem Fall momentan Nachteile haben, wie den Bäcker oder Metzger der Filialen schließt, aber ich denke diese Lücken werden früher oder später wieder gefüllt. Lebensmittel z.B. sind in Deutschland sowieso extrem billig, aber genau das ist eine der Ursachen für die ständigen Lebensmittelskandale. Ich hoffe das wird sich durch den Mindestlohn ändern. Ich für meinen Teil bezahle gern mehr, wenn die Qualität stimmt und ich weiß das auch die Verkäuferin von ihrem Verdienst leben kann.

- Beat the machine that works in your head! -
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Waldschrat_70 InvisibleBot „Allein dieses Beispiel zeigt aber, wie notwendig der ...“
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Ich stimme Dir ja zu. Wenn aber die ersten Arbeitslosen auf Grund dieser Maßnahme sich schon, bei uns in Brandenburg auf dem Arbeitsamt melden (Presse), gibt mir das schon zu denken. Was die niedrigen Lebensmittelpreise betrifft, so geben diese doch in unserer Gegend einigen Leute die Chance einigermaßen einkaufen zu können.

Gruß
Jürgen

einem computer für seine leistung zu bewundern ist genauso als würde man einem bügeleisen beifall klatschen wenn es warm wird
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MaXXaver schmidt.prinfo „Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Elektrobranche“
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Das hat natürlich viel zu tun mit der freien Marktwirtschaft. Sie gilt im Prinzip für beide Seiten. Als Arbeitnehmer würde ich mich ausgebeutet fühlen, wenn ich vom Lohn meiner Arbeit nicht adäquat leben könnte. Das heißt, Wohnen, Essen und Trinken. Es heißt nicht Auto und Urlaub in Spanien. Dafür müsste ich meinem Arbeitgeber schon die entsprechende Gegenleistung bringen, die es ihm wert ist. 

Sofern der Arbeitgeber mit seinem Produkt oder seiner Dienstleistung bei Zahlung des Mindestlohns nicht auf dem Markt bestehen kann, soll der den Laden dicht machen, so knallhart das klingt. Der Kunde wird immer nur den Preis bezahlen, den ihm die Gegenleistung wert ist. 

Verknappt das Angebot damit, steigt der Preis. So funktioniert das. Ich persönlich möchte nirgendwo Kunde sein, wo Arbeitnehmer ausgebeutet werden, damit der Chef existieren kann.

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