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Vorratsdatenspeicherung - verräterisches Handy (Heise/Zeit)

gelöscht_101060 / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Servus Kollegen,

ich bin zufällig über einen Artikel bei heise.de zum Thema "Vorratsdatenspeicherung" gestossen (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Vorratsdaten-Sechs-Monate-im-Leben-des-Malte-Spitz-1197178.html) - es ging hier um den Politiker Malte Spitz (http://de.wikipedia.org/wiki/Malte_Spitz), der die T-Mobile auf Herausgabe seiner Daten verklagt hatte - er hat diese Daten dann mit Hilfe eines Dienstleister visulaisieren mit allgemeinzugänglichen Infos (z.B. Twitter, Websites, etc.) anreichern lassen.

Herausgekommen ist eine Art virzelle Reise über eine Landkarte, wo sowohl seine Bewegungen, als auch seine Aktionen im Zeitablauf dargestellt werden - aufgehangen bei der Zeit Online - http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten

Ich zumindest bin sowohl fansziniert als auch gleichzeitig erschrocken darüber, was alles "über einen zusammen kommt", wenn man die normalen Socialmedia-Deinste nutzt, ein bisschen sonst noch im Netz aktiv ist und gleichzeitig sein Handy / Smartphone stetig am Mann / Frau trägt.

Der vollständig annonymen Nutzer, den gab es wohl mal......

BG,

Bergi2002

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Pashka gelöscht_101060 „Vorratsdatenspeicherung - verräterisches Handy (Heise/Zeit)“
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Man beachte auch noch, dass nicht alle Daten ausgewertet wurden:

Dargestellt wird aus Datenschutzgründen nicht, wen Spitz angerufen hat und wer ihn anrief. Diese Daten stünden aber Strafverfolgern zur Verfügung.

Da ist noch viel mehr möglich.... und genau deswegen wurde doch die Vorratsdatenspeicherung kritisiert: ein Kontrollstaat mit gläsernen Bürgern

Gruß
Paul

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neanderix Pashka „Man beachte auch noch, dass nicht alle Daten ausgewertet wurden: Da ist noch...“
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Da ist noch viel mehr möglich.... und genau deswegen wurde doch die Vorratsdatenspeicherung kritisiert:
 

Und genau deswegen soll sie ja eingeführt werden. Nur sagen das die Befürworter nicht so laut.
Ist die VDS erstmal implementiert und weitgehend akzeptiert mach man sich verdächtig, wenn man KEIN Mobiltelefon hat (bzw dieses auch mal ausschaltet) oder sich nicht in Social Networks bewegt ... :(

Volker
Computers are like airconditioners - they stop working properly when you open Windows Ich bin unschuldig, ich habe sie nicht gewählt!
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Loopi© neanderix „ Und genau deswegen soll sie ja eingeführt werden. Nur sagen das die...“
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Dann bin ich verdächtig. Mein Mobiltelefon ist wenn ich schlafe und bei der Arbeit aus. Soziale Netzwerke lehne ich ab.

Beste Grüße
André



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mawe2 neanderix „ Und genau deswegen soll sie ja eingeführt werden. Nur sagen das die...“
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Ist die VDS erstmal implementiert und weitgehend akzeptiert mach man sich verdächtig, wenn man KEIN Mobiltelefon hat (bzw dieses auch mal ausschaltet) oder sich nicht in Social Networks bewegt ... :(

Dann müsste aber neben der VDS mindestens auch die Pflicht zur permanenten Benutzung eines Handys und die Pflicht zur täglichen Nutzung / Teilnahme an sozialen Netzwerken gesetzlich eingeführt werden. Sonst hätte bloßes "verdächtig machen" ja keinerlei Auswirkungen!
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mawe2 gelöscht_101060 „Vorratsdatenspeicherung - verräterisches Handy (Heise/Zeit)“
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Danke Bergi, sehr interessante Sache!

Der vollständig annonymen Nutzer, den gab es wohl mal......

Dazu muss man natürlich sagen: Es geht hier um einen Politiker, der sowieso kaum anonym agiert sondern der ständig in der Öffentlichkeit steht. Auch ohne seine Mobilfunk-Verbindungs-Daten würde man genügend Informationen im Web finden, die über ihn Auskunft geben.

Was hätte das auch für einen Sinn: Ein Politiker der nie in der Öffentlichkeit ist, der nie irgendwo auftritt und sich völlig anonym "durchs Leben schleicht"??

Dass man aus den Mobilfunk-Daten ein Bewegungsprofil erstellen kann, ist ja im Prinzip klar. Wer das nicht will, darf kein Handy benutzen oder wenn doch, dann ein >> anonymes Handy!

Was ich in Facebook / Twitter / irgendwelchen Blogs usw. über mich ausplaudere, kann ich später nicht für meine verlorene Anonymität verantwortlich machen.

Bleiben die Indiskretionen, die nicht von einem selbst sondern von anderen begangen werden. Dagegen ist man schlicht machtlos! Ich denke aber, dass auch dies proportional mit dem eigenen Geltungsbedürfnis im Web 2.0 steigen dürfte.

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Fetzen mawe2 „Danke Bergi, sehr interessante Sache! Dazu muss man natürlich sagen: Es geht...“
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Auch ein Politiker hat ein Privatleben und ob ich meine privaten Aktivitäten Dritten zugänglich machen ist ganz alleine meine Entscheidung. Das sollte nicht von Befugnissen irgendwelcher Behörden abhängig sein, genau so wenig, ob ich ein Handy benutzen will, oder nicht. Jemanden vor die Wahl zu stellen, entweder am modernen Leben teilnehmen zu wollen und sich vollständig überwachen zu lassen, oder sich aller technologischer Möglichkeiten zu berauben, kann und darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Ob die Dritten persönlich bekannt, Behördenvertreter, oder die Öffentlichkeit ist, darf dabei keine Rolle spielen. Dass auch staatliche Institutionen Schindluder mit persönlich relevanten Daten treiben, ist ja auch nicht erst seit Gestern bekannt.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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